Bärlappgewächse

Bärlappgewächse (Lycopodiopsida) gehören neben den Echten Farnen und Schachtelhalmen zu den Farnpflanzen. Sie sind Gefäßsporenpflanzen (mit Leitbündeln ausgestattete Sporenpflanzen). Für diese Gruppe ist die Fortpflanzung durch Sporen und ein Generationswechsel charakteristisch.

Bärlappgewächse umfassen u. a. die Bärlappe (Lycopodiales, z. B. Keulen-Bärlapp) und Moosfarne (Selaginella-Arten).

Kleinere Moosfarn-Arten sind moosänlich, größere erinnern an Farne. Viele Moosfarne wachsen kriechend. An den gabelig verzweigten Sprossen sitzen schuppenähnliche, kleine Blättchen, schraubig oder in Reihen angeordnet. In einem endständigen, ährenähnlichen Sporphyllstand liegen die Sporenbehälter in den Blattachseln eingebettet.
An den Verzweigungsstellen des Sprosses bilden sich bei Erdkontakt Wurzeln aus. Daher kann die Pflanze sehr einfach durch Teilung vermehrt werden. Einige Moosfarn-Arten werden heute häufig in Gärten als Bodendecker genutzt.

Die Bärlappe sind kleine, immergrüne Pflanzen, die meist kriechende, gabelig verzweigte Stängel und Wurzeln besitzen. Die Blätter sind klein und schuppenförmig. Am Ende der Sprosse stehen die Sporenständer.

Ein weit verbreiteter Vertreter der Bärlappe ist der Keulen-Bärlapp. Er benötigt nährstoffarmen, kalkfreien, trockenen Boden und gedeiht am besten in lichten Nadelwäldern und auf Heiden.
Der Keulen-Bärlapp besitzt kleine, nadelförmige Laubblätter, die spiralig und dicht an der Sprossachse angeordnet sind.
Die kriechende Sprossachse ist gabelig verzweigt und kann bis zu 4 m lang werden. Sie bildet 10 cm bis 30 cm hohe, aufrechte Seitentriebe. Sie tragen zu einer Ähre angeordnete Sporenkapseln, in denen Sporen heranreifen (Sporophyt). Die Keimung der Sporen erfolgt erst nach 6–7 Jahren, dann bilden sie einen kleinen Vorkeim (Gametophyt). Erst nach weiteren 10–15 Jahren werden auf dem Vorkeim weibliche und männliche Sexualorgane ausgebildet. Nach der Befruchtung entwickelt sich eine neue Bärlapp-Pflanze.

Alle Bärlappe stehen unter Naturschutz.
Die mächtigen Bäume der Karbonwälder sind die Vorfahren der heute vorkommenden Bärlappe, Schachtelhalme und Farne. Ausgestorbene Bärlappe haben im Karbon bis zu 30 Meter hohe Bäume gebildet, z. B. Lepidodendron. Sie sind Bestandteil unserer Steinkohlevorräte.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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