Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie
  3. 7 Evolution der Organismen
  4. 7.2 Historische Entwicklung
  5. 7.2.2 Fossilien als Belege für die Evolution der Organismen
  6. Fossilisation

Fossilisation

Nach dem Tod eines Organismus beginnt normalerweise dessen Zersetzung. Diese erfolgt vor allem bei Anwesenheit von Sauerstoff durch Mikroorganismen, denen die organische Substanz als Nahrung dient. Anorganische Substanz zerfällt zu Mineralstoffen, die von Pflanzen aufgenommen werden. Von dem Organismus bleibt schließlich nichts mehr übrig, was auf seine ehemalige Existenz hinweist. Es besteht somit ein Stoffkreislauf innerhalb der Biosphäre, der belebten Welt. Nur wenn dieser Stoffkreislauf unterbrochen wird, kann ein Organismusrest als Fossil langfristig erhalten bleiben. Die unterschiedlichen Vorgänge, die zum Erhalt eines Organismusrestes beitragen, fasst man mit dem Begriff Fossilisation zusammen. Kennzeichnend für die Fossilisation ist, dass der Organismusrest von der belebten Biosphäre ausgegrenzt und zu einem Bestandteil der Gesteinshülle der Erde geworden ist.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Verlauf der Fossilisation

Der Beginn der Fossilisation ist dadurch gekennzeichnet, dass der tote Organismus in den Untergrund eingebettet wird. Auf diese Weise ist er vor einem intensiven Kontakt mit Sauerstoff geschützt. Die meisten Mikroorganismen, die organische Substanz abbauen, sind auf Sauerstoff angewiesen. Am sauerstoffarmen Meeresgrund sind die Bedingungen für eine Erhaltung daher besonders günstig. So handelt es sich bei den meisten Fossilienfunden um die Überreste ehemaliger Meeresbewohner.

Im weiteren Verlauf wird der Organismuskörper mit Sedimenten wie Sand, Ton oder Kalkschlamm bedeckt. Es gibt verschiedene Ablagerungsräume, meist Eintiefungen der Erdoberfläche wie Flussbetten oder Meeresbecken, in denen dies geschehen kann. Mit der Zeit entsteht eine Sedimentdecke, durch deren Poren Wasser (Sickerwasser, Grundwasser, Meerwasser) fließen kann. Die Weich- und Hartteile des Organismus reagieren mit dem Wasser und den darin gelösten Stoffen. Der Weichkörper wird meist vollständig abgebaut. Ist er von einer Schale umgeben, dann entsteht ein Hohlraum, der mit der Zeit durch Mineralneubildungen oder durch feine Sedimentkörner ausgefüllt werden kann. So können in organikreichen, sauerstofffreien Sedimenten Organismenreste durch das Eisensulfidmineral Pyrit ersetzt werden. Dieser Vorgang heißt Verkiesung (von „Kiese“ als Bezeichnung für sulfidische Erze). Poröse Organismenreste, wie zum Beispiel Holz, können von Kieselsäure durchtränkt werden. Härtet diese aus, dann bleibt die Gestalt des Organismusrestes konserviert. Man spricht dann von Verkieselung.

Hartteile erfahren oft eine Mineralumbildung, das heißt, das ursprüngliche Material nimmt in Wechselwirkung mit der Porenlösung oder durch den Einfluss von Druck und Temperatur eine andere stoffliche Zusammensetzung an. Die Gestalt der Hartteile bleibt dabei meist erhalten.

Mit wachsender Auflast der Sedimentdecke wird die unterlagernde Schicht mit dem Organismuskörper zusammengepresst und das Porenwasser herausgepresst. Das ehemals lockere Sediment wird zu einem festen Sedimentgestein, das entweder den Organismuskörper oder dessen Gestalt als Körperfossil beinhaltet. Manchmal findet man auch ein Spurenfossil, wobei es sich zum Beispiel um einen erhalten gebliebenen Fußabdruck, eine Wohnröhre (z. B. bei Wattwürmern) oder eine Weidespur (z. B. von Schnecken) handelt.

Fossilienformen als Ergebnis der Fossilisation

Steinkerne entstehen in Gehäuse- oder Schalenhohlräumen. Der Weichkörper des eingebetteten Organismus wird innerhalb seines Gehäuses vollständig zersetzt. Es entsteht ein Hohlraum, der z. B. mit Kalk, Kieselsäure oder Pyrit gefüllt wird. Die mineralischen Füllungen härten aus und bilden einen Steinkern, der ein innerer Ausguss des Organismusgehäuses darstellt. Beispiele hierfür sind Steinkerne von Seeigeln oder Ammoniten. Ein Steinkern kann auch entstehen, indem das Gehäuse durch feinkörniges Sediment (z. B. Feinsand) ausgefüllt wird, welches dann später aushärtet.

Wenn sich die Unebenheiten des Gehäuses (= Skulptur) auf den Steinkern übertragen, dann entsteht ein Skulptursteinkern.

  • Skulptursteinkern eines Ammoniten der Art Stephanoceras sp. aus dem mittleren Jura (Dogger, mittleres Bajocien), Durchmesser: 1,35 cm. Der Fundort ist Goslar im Harz. Institut für angewandte Geowissenschaften, Technische Universität Berlin (Fotograf: Wolf Schuchardt)

Versteinerungen

Haben sich im Sedimentgestein anorganische Hartteile wie Schalen, Knochen, Zähne usw. erhalten, so nennt man dies eine echte Versteinerung.

Versteinerungen findet man vor allem in den Ablagerungen ehemaliger warmer Flachmeere. So bestehen z. B. Riffkalke, die auch fossil erhalten sind, fast ausschließlich aus Korallenkalk und Kalkschalenresten.

Abdruck

Geht der Organismuskörper im Laufe der Fossilisation vollständig verloren, so kann jedoch sein Abdruck oder ein Abdruck seiner Lebensspur als Spurenfossil (Saurierfährte, Weidespuren von Weichtieren etc.) erhalten sein. Es wurden bisher nur sehr wenige Körperabdrücke von Tieren aus der Vorzeit gefunden, die keine Hartteile besaßen.

Einschluss

Eine besondere Form der Erhaltung ist der Einschluss in Bernstein, Salz oder Eis. Bei dieser Form wird organisches Material konserviert, sodass z. B. DNA-Proben entnommen werden können.

Mumifizierung

Die Einbettung toter Organismen unter Sauerstoffabschluss im Moor nennt man Mumifizierung.

Eine Mumifizierung im engeren Sinne liegt dann vor, wenn ein toter Körper austrocknet und dadurch vor dem Zerfall bewahrt bleibt. Diese Erhaltungsform, wie auch der oben genannte Einschluss in Eis, setzt voraus, dass sich die klimatischen Bedingungen über lange Zeiträume nicht ändern.

Inkohlung

Bei der Inkohlung werden unter Luftabschluss und dem Druck durch auflagernde Schichten organische Verbindungen mit dem Porenwasser abgeführt. Zurück bleibt elementarer Kohlenstoff, der sich somit relativ zu den übrigen Stoffen anreichert. Auf die Weise können feine Konturen von Pflanzenresten und Insekten abgebildet werden. Entsprechende Fossilien sind besonders in hellen Kalkgesteinen gut erkennbar.

Bei massenhaften Pflanzeneinlagerungen im Sediment bildet sich durch die Inkohlung, ausgehend von Torf, zunächst eine Braunkohleschicht. Nehmen Druck und Temperatur zu, bildet sich in einem weiteren Stadium Steinkohle. Kohleschichten werden Flöze genannt. Besonders aus den Pflanzenablagerungen des Karbon haben sich viele Flöze gebildet.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Fossilisation." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/fossilisation (Abgerufen: 09. June 2025, 12:23 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Einschluss
  • Hartteile
  • Verkiesung
  • Körperfossil
  • Mumifizierung
  • Abdruck
  • Verkieselung
  • Steinkern
  • Inkohlung
  • Fossilien
  • Spurenfossil
  • Versteinerung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Darwins Weltreise und Evolutionstheorie

CHARLES DARWIN (1809-1882) war ein britischer Naturforscher und Begründer der modernen Evolutionstheorie.
Er entwickelte die Idee der natürlichen Selektion, die in einem lang dauernden Prozess zu Veränderungen der Lebensformen führt.
Seine Arbeiten beeinflussten die Biologie und die Geologie maßgeblich und haben auch auf geistesgeschichtlichem Gebiet große Wirkung ausgeübt.
DARWIN wurde am 12. Februar 1809 als fünftes Kind einer reichen englischen Familie geboren. Seinem Vater zuliebe, einem berühmten Arzt, studierte er Medizin. 1827 brach DARWIN das Studium jedoch ab um auf den ausdrücklichen Wunsch seines Vaters hin, Theologie zu studieren. Damals machte er die Bekanntschaft mit dem Geologen ADAM SEDGWICK und dem Botanikprofessor JOHN HENSLOW.
Sie förderten sein Interesse an biologischen und geologischen Problemen.
Nach dem Abschluss seines Theologiestudiums (1831) konnte DARWIN als unbezahlter Wissenschaftler an einer fünfjährigen Expedition an Bord des Königlichen Forschungs- und Vermessungsschiffes „BEAGLE“ teilnehmen.

Zeugnisse der kulturellen Evolution

In enger Verbindung mit der biologischen Evolution verlief die kulturelle Evolution des Menschen anfangs äußerst langsam, seit etwa 80000 Jahren jedoch sehr beschleunigt. Dabei handelt es sich um die Herausbildung von Traditionen und deren Weitergabe von Generation zu Generation.
Biologische und kulturelle Evolution sollten als Einheit gesehen werden, da die Leistungen des Menschen nur aufgrund seiner genetischen Ausstattung möglich sind.

Entwicklung der Herrentiere (Primaten) im Tertiär

Zahlreiche Funde belegen die Evolution des Menschen aus nicht menschlichen Vorfahren. Der Mensch gehört im natürlichen System der Organismen mit den Halbaffen (z.B. Maki) und den Echten Affen (Neuwelt- und Altweltaffen) zu den rezenten (heute lebenden) Primaten.

Mumien

Bei einer Mumie handelt es sich um eine in Teilen oder gänzlich erhaltene Leiche von Tieren oder von Menschen, die durch besondere Umstände konserviert wurde. Darunter fallen alle Vorgänge, welche die natürliche bakterielle Verwesung aufhalten, zum Beispiel Trockenheit, Kälte, Sauerstoffmangel oder bestimmte Chemikalien.
Der Begriff Mumie wird vom arabischen mumiyah bzw. dem persischen Wort mumia abgeleitet. Diese Worte bedeuten in der Übersetzung Erdpech oder Bitumen. Man glaubte lange Zeit, dass die Ägypter ihre Mumien ausschließlich mittels Bitumen konservierten. Heute weiß man, dass es sich bei der schwarzen Masse überwiegend um die verwendeten Öle und Harze handelt, die sich im Laufe der Jahrtausende verändert haben.
Prinzipiell können verschiedene natürliche und künstliche Mumifizierungsvorgänge unterschieden werden. Teilweise begünstigen gleichermaßen natürliche wie auch anthropogene Einwirkungen die Erhaltung von Körpern.

Der Altmensch vom Neandertal

Mitte des 19. Jh. bestimmte JOHANN CARL FUHLROTT Knochenfunde im Neandertal bei Düsseldorf als fossile Reste eines Homo sapiens neandertalensis (Altmensch oder Neandertaler). Die Entdeckung des Neandertalers im Jahre 1856 war der bis zu diesem Zeitpunkt erste, von der Wissenschaft richtig erkannte und eingeordnete Fund eines Urmenschen.
Die Neandertaler sind die unmittelbaren Vorgänger des Homo sapiens sapiens, des Jetztmenschen. Sie lebten vor etwa 35 000 bis 70 000 Jahren im eiszeitlichen Europa vor allem in Höhlen. Sie lebten in Horden, ernährten sich vom Jagen und Sammeln, stellten Steinwerkzeuge her und nutzten bereits das Feuer.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025