Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie
  3. 4 Ausgewählte Lebensprozesse
  4. 4.1 Stoff- und Energiewechsel bei Organismen
  5. 4.1.2 Aufnahme, Transport und Ausscheidung von Stoffen bei Tieren und Menschen
  6. Joseph Priestley

Joseph Priestley

* 13.03.1733 in Fieldhead bei Leeds
† 06.02.1804 in Northumberland, Pennsylvania

JOSEPH PRIESTLEY war ein britischer Naturwissenschaftler, Theologe und Philosoph.
Er entdeckte unabhängig von CARL SCHEELE (1742-1786) das Element Sauerstoff, außerdem den Ammoniak, das Lachgas, die schweflige Säure, Chlorwasserstoff und Kohlenstoffmonooxid. Die pneumatische Wanne, die zum Auffangen von gasförmigen Reaktionsprodukten verwendet wird, stammt auch von ihm.
Am bekanntesten wurde PRIESTLEY durch seine Versuche zur Reinigung (durch Verbrennungsvorgänge) „verdorbener“ Luft durch Pflanzen. Dabei beobachtete und beschrieb er zum ersten Mal die Wirkung der Fotosynthese.
PRIESTLEY erfand auch den Radiergummi.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Zeit, in der er lebte

PRIESTLEY lebte im 18. Jahrhundert in Großbritannien, später dann in den gerade erst entstehenden USA.
Seit der bürgerlichen Revolution 1640 bis 1688 besaß das englische Bürgertum die politische Macht. Mit dem Sieg der bürgerlichen Revolution waren die Weichen für die industrielle Entwicklung Englands gestellt.
Es entstanden Manufakturen und ab Mitte des 18. Jahrhunderts begann die industrielle Revolution in England. Neue Entdeckungen und Verfahren trieben die Industrialisierung voran. Erfindungen und neue Maschinen forcierten diese Entwicklung.
1784 erfand JAMES WATT (1736-1819) die Dampfmaschine.
Die Eisen- und Stahlindustrie entwickelte sich rasant. So gab es zur Jahrhundertwende die erste Eisendrehbank von HENRY MAUDSLAY (1771-1831) sowie die Eisenhobelmaschine.
Wegen seiner Sympathien für die Französische Revolution musste PRIESTLEY 1794 in die USA auswandern. Als er sich in Northumberland, Pennsylvania ansiedelte, waren die Strukturen der inzwischen 18 Jahre alten Republik gefestigt. Die amerikanischen Bürgerkriegsunruhen waren überstanden und PRIESTLEY fand in der jungen Republik gute Bedingungen für seine Existenz und seine Forschungen.

Lebenslauf

JOSEPH PRIESTLEY wurde am 17. März 1733 im englischen Fieldhead bei Leeds geboren. Sein Vater war Tuchmacher.

Im Anschluss an seine kaufmännische Ausbildung ging er an die Akademie in Daventry, wo er in den Jahren 1752 bis 1755 Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften studierte. Danach war er bis 1758 zunächst als anglikanischer Hilfsprediger in Needham Market und später in Nantwich (Grafschaft Chester) tätig; ab 1761 als Sprachlehrer an der Warrington-Akademie.

Ein Zusammentreffen mit dem Naturwissenschaftler BENJAMIN FRANKLIN (1706-1790) 1766 in London weckte bei PRIESTLEY sein Interesse an verschiedenen physikalischen und chemischen Vorgängen. Schon ein Jahr darauf erschien PRIESTLEYs erstes Buch „Geschichte der Elektrizitätslehre“. Neben der Anerkennung durch zahlreiche Wissenschaftler erhielt PRIESTLEY im gleichen Jahr den Doktorgrad der Universität Edinburgh.

1767 ging JOSEPH PRIESTLEY als kongregationalistischer Pfarrer nach Leeds. Neben seiner Tätigkeit als Prediger widmete er einen Großteil seiner Zeit der Forschung.

PRIESTLEY war ein Anhänger der „Phlogistontheorie“. Der Begriff leitet sich vom griechischen „phlogistos“ für „verbrannt“ ab. Die Vertreter der Phlogistontheorie glaubten, dass alle brennbaren Körper ein inneres Prinzip, das „Phlogiston“ besitzen, welches ihnen die Eigenschaft der Brennbarkeit verleiht. Dieses „Phlogiston“ entweiche beim Verbrennen und es entstehe „phlogistierte Luft“. Dass brennbare Metalle beim Verbrennen allerdings an Masse zunehmen (was der Theorie widerspricht), wussten die Vertreter der Theorie zwar, betrachteten dies aber als unwesentlich.

PRIESTLEYs Interessen waren vielfältig und weit gestreut. Neben seinen physikalischen und chemischen Untersuchungen befasste er sich auch mit biologischen Vorgängen.

Besonders bekannt sind auch heute noch seine Versuche von 1772 mit Pflanzen zur Reinigung „verdorbener“ Luft:

  1. PRIESTLEY setzte eine Maus unter eine luftdicht abgeschlossene Glasglocke. Nach einiger Zeit starb die Maus; PRIESTLEY schlussfolgerte, die Luft sei nun durch die Maus verdorben.
  2. Genauso geschah es, wenn er zuerst eine Kerze unter dieser Glasglocke brennen ließ und dann eine Maus darunter setzte. Die Kerze verlosch schneller. Auch jetzt starb die Maus. PRIESTLEY schlussfolgerte, die Kerze habe durch ihre Verbrennung die Luft verdorben. Offenbar benötigten Maus und Kerze den gleichen Bestandteil der Luft.
  3. Nun setzte PRIESTLEY eine Topfpflanze gemeinsam mit der Maus unter die Glocke. Die Maus überlebte.
  4. Auch die brennende Kerze erlosch nicht sofort wenn sie zusammen mit der Topfpflanze unter der Glasglocke stand.
  5. PRIESTLEY folgerte daraus, dass Pflanzen in der Lage sind, „verdorbene“ Luft zu reinigen. Die Pflanze hatte der Luft offensichtlich wieder den Bestandteil zurückgegeben, der ihr zunächst durch Kerze und Maus entnommen worden war. Er stellte auch fest, dass die Pflanzen dabei ein Gas abgeben.
    PRIESTLEY hatte zum ersten Mal die Wirkung der Fotosynthese beschrieben, von den genauen Vorgängen der Fotosynthese hatte er dabei noch keine Ahnung.

Am 1. August 1774 führte PRIESTLEY ein weiteres bedeutsames Experiment durch. Er erhitzte mit einem Brennspiegel rotes Quecksilberoxid. Dabei entstand ein Gas, welches den Verbrennungsprozess weitaus stärker förderte als dies die normale Luft konnte. Er bezeichnete es als „dephlogistierte Luft“. Er identifizierte dieses unbekannte Gas als das gleiche Gas, dass von Pflanzen abgegeben wird. Diese „dephlogistierte Luft“ war nichts anderes als reiner Sauerstoff, durch Zerfall freigesetzt aus dem Quecksilberoxid. Damit hatte er, unabhängig von CARL SCHEELE (1742-1786) den Sauerstoff entdeckt. LAVOISIER (1743-1794) beendete die Spekulationen über „Phlogiston“ 1774 mit der Entdeckung, dass bei der Verbrennung eine Reaktion mit Sauerstoff stattfindet und Sauerstoff den Verbrennungsprozess fördert.

1773 untersuchte PRIESTLEY die Wirkung feuchter Eisenspäne auf Stickstoffmonooxid, welches er als Absorptionsmittel bei der Untersuchung der Luft nutzte. Dabei entdeckte er das Distickstoffmonooxid, auch als Lachgas bekannt.

1774 stellte PRIESTLEY erstmals Ammoniak aus Salmiak (Ammoniumchlorid) und Kalk her. Im gleichen Jahr fand er das pneumatische Prinzip zum Auffangen von Gasen, welches auch heute noch verwendet wird. PRIESTLEY setzte dabei vor allem Quecksilber als Sperrflüssigkeit ein, nichts von der Giftigkeit der Dämpfe dieses flüssigen Metalls ahnend.

Im Jahre 1775 entdeckte PRIESTLEY zwei weitere Verbindungen: zum einen die schweflige Säure und aus Kochsalz und Schwefelsäure erhielt er Chlorwasserstoff.

Auch das Gas Kohlenstoffmonooxid fand er bei seinen Forschungen im Jahre 1779.

Er erforschte außerdem das Gas Methan, welches bei Fäulnisvorgängen entsteht, untersuchte die Abspaltung von Wasserstoff aus Alkohol unter der Einwirkung von elektrischem Strom, die Herstellung von Mineralwasser oder die Intensität von Tönen in den verschiedenen Gasen. Und er beschäftigte sich mit der Frage, welche Wirkung elektrisch erzeugte Funken auf Metalle haben. Daneben entdeckte er 1770 den Radiergummi, einen Gebrauchsgegenstand, der auch heute noch vielfältig eingesetzt wird.

Ab 1780 arbeitete PRIESTLEY erneut als Pfarrer, nun in Birmingham. Hier traf er mit JAMES WATT, dem Erfinder der Dampfmaschine zusammen. Zur gleichen Zeit tobte in Frankreich die Bürgerliche Revolution (1779-1785), die die Menschen in ganz Europa stark beeinflusste. Auch PRIESTLEY konnte sich diesem Einfluss nicht entziehen und wurde zu einem ihrer Verfechter. Dadurch zog er sich den Zorn einiger antirevolutionärer Gruppen zu, die daraufhin sein Haus zerstörten.
PRIESTLEY flüchtete deswegen nach London und emigrierte schließlich 1794 in die USA. Hier lebte er als Farmer in Northumberland, Pennsylvania. JOSEPH PRIESTLEY starb am 6. Februar 1804 in Northumberland.

Bedeutende Leistungen

  • Versuche mit Pflanzen zur „Reinigung verdorbener Luft“ (1772)
  • Entdeckung des Sauerstoffs (1774)
  • Entdeckung der Verbindungen Distickstoffmonooxid (Lachgas, 1773), Ammoniak (1774), schweflige Säure und Chlorwasserstoff (1775) sowie Kohlenstoffmonooxid (1779)
  • Prinzip des pneumatischen Auffangens von Gasen mit einer Sperrflüssigkeit
  • Entdeckung des Radiergummis (1770)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Joseph Priestley ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/joseph-priestley (Abgerufen: 20. May 2025, 22:36 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Ammoniak
  • Phlogistontheorie
  • Reinigung verdorbener Luft
  • Radiergummi
  • Sauerstoff
  • Kohlenstoffmonooxid
  • JOSEPH PRIESTLEY
  • Chlorwasserstoff
  • Lachgas
  • Distickstoffmonooxid
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Obstbau in Neuseeland – Beispiel für Globalisierung

Die Globalisierung der Weltwirtschaft hat auch im Bereich der Agrarproduktion zu neuen Rahmenbedingungen geführt. In Neuseeland wurde im Zeitraum von nur zehn Jahren die Landwirtschaft liberalisiert und unmittelbar dem freien Wettbewerb auf dem Weltmarkt zugänglich gemacht. Während beispielsweise in der EU staatliche Subventionen an die Erzeuger gezahlt werden, kommt die Landwirtschaft in Neuseeland seit 1984 völlig ohne staatlichen Einfluss und finanzielle Zuwendungen aus.
Am Beispiel des Obstbaues wird aufgezeigt, wie es den Landwirten gelungen ist, unter globalen Konkurrenzbedingungen ihre Existenz zu sichern. Unter anderem konzentrierten sich die Farmer Neuseelands auf den Anbau von Spezialkulturen, vor allem auf die Kiwifrucht. Besonders in den Industrieländern war die Nachfrage nach dieser gesunden exotischen Frucht sprunghaft angestiegen. Außerdem haben die neuseeländischen Landwirte rasch auf veränderte Nachfragebedingungen und den gestiegenen Bedarf nach ökologisch wertvollen Produkten reagiert. Inzwischen werden etwa 85 % der Agrarerzeugnisse des Landes in viele Länder der Welt exportiert. Damit hat sich die Landwirtschaft zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor Neuseelands entwickelt.

Hans Fischer

* 27.07.1881 in Höchst (heute zu Frankfurt/ Main gehörend)
† 31.03.1945 in München

HANS FISCHER war ein deutscher Chemiker. Er untersuchte Farbstoffe auf Pyrrol-Basis, z. B. Porphyrine. Es gelang ihm, den Gallenfarbstoff Bilirubin zu synthetisieren, er klärte die Struktur des Hämins, eines Bestandteils des roten Blutfarbstoffes, auf und die Struktur von Chlorophyll.
1930 erhielt HANS FISCHER den Nobelpreis für Chemie.

Fotophosphorylierung

Fotophosphorylierung beschreibt die Bildung von Adenosintriphosphat (ATP) durch die Anlagerung einer Phosphatgruppe an Adenosindiphosphat (ADP) unter dem Einfluss von Lichtenergie. Der ablaufende Mechanismus der ATP-Bildung im Chloroplast und die ATP-Bildung im Mitochondrium während der Endoxidation bei der Zellatmung sind grundlegend gleich und werden als Chemiosmose bezeichnet. Es entsteht im Laufe der Lichtreaktionen ein Konzentrationsunterschied an Protonen zwischen Thylakoidinnenraum und Stroma, in dessen Endergebnis durch den angestrebten Konzentrationsausgleich enzymatisch ATP gebildet wird. Je nach Weg der Elektronen bei den lichtabhängigen Reaktionen unterscheidet man zwischen nichtzyklischer und zyklischer Fotophosphorylierung.

Fotosynthesepigmente

Fotosynthesepigmente sind Pigmente, die Licht absorbieren und mithilfe der Lichtenergie von einem energiearmen Grundzustand in einen energiereichen, angeregten Zustand übergehen. Beim Zurücksprung in den Grundzustand - der angeregte Zustand ist zwar energievoll aber instabil - wird die Energie in Form von Photonen an ein bestimmtes Chlorophyll-a-Molekül, ebenfalls ein Fotosynthesepigment, abgegeben, dass sich in einem Reaktionszentrum befindet. Mithilfe dieser Energie findet dann die erste lichtbetriebene, chemische Reaktion statt, eine Redoxreaktion.Diejenigen Pigmente, die das Licht absorbieren und dessen Energie bis zu den Pigmenten im Reaktionszentrum weiterleiten, heißen Antennenpigmente. Antennenpigmente sind verschiedene Chlorophyll-Protein-Komplexe, Carotinoide und Phycobiline. Jedes fotosynthetische Reaktionszentrumschlorophyll ist von etwa 300 verschiedenen, lichtsammelnden Antennenpigmenten umgeben.
Die gesamte Struktur, Antennenpigmente und Reaktionszentrum, wird Fotosystem genannt.

Der deutsche Botaniker THEODOR WILHELM ENGELMANN (1843 – 1909) konnte 1883 mit seinen Versuchen mit einer fadenförmigen Alge die Fotosyntheseaktivität in den verschiedenen Bereichen des sichtbaren Lichtes nachweisen. Diese entspricht im Wesentlichen den Absorptionsmaxima der Fotosynthesepigmente bzw. dem Zusammenwirken der Farbstoffe im Fotosystem. Chlorophylle stellen die Hauptpigmente in allen fotoautotrophen Organismen dar. Carotinoide und Chlorophylle sind vorwiegend als Antennenpigmente zur optimalen Lichtabsorption im Rahmen des Antennenkomplexes im Fotosystem vertreten.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate gehören zu den Naturstoffen und sind organische Moleküle, die Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten. Wasserstoff und Sauerstoff sind meist in Form von Hydroxy-Gruppen (OH-Gruppen) an die Kohlenstoffatome gebunden, sodass man die Kohlenhydrate auch als Polyalkohole betrachten kann. Sie verfügen jedoch oft über weitere funktionelle Gruppen, die die Eigenschaften der Kohlenhydrate maßgeblich mitbestimmen.
Die Klasse der Kohlenhydrate stellt die Energiequelle des Lebens dar, weil durch ihren Abbau – unabhängig von Mensch, Tier oder Pflanze – Energie freigesetzt wird. Damit werden entweder Lebensvorgänge aufrechterhalten oder lebensnotwendige Substanzen innerhalb des Körpers gebildet. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Glucose (Traubenzucker), die u. a. bei der Fotosynthese durch C O 2 -Assimilation entsteht.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025