Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie
  3. 5 Krankheiten und ihre Erreger
  4. 5.2 Ausgewählte Erkrankungen bei Pflanzen und Tieren
  5. 5.2.1 Krankheiten bei Pflanzen
  6. Pilzkrankheiten

Pilzkrankheiten

Pflanzenkrankheiten werden von Viren, Bakterien oder Pilzen hervorgerufen. Sie beeinträchtigen die Entwicklung der Pflanzen und mindern deren Erträge.

Zu den bekannten Pilzkrankheiten an Pflanzen gehören

  • die Kraut- und Knollenfäule (an Kartoffeln)
  • Mehltau (an Äpfeln, Wein)
  • Schwarzrost (Getreide)
  • Blattfleckenkrankheit (Kulturpflanzen) und
  • Wurzel- und Stängelfäule (Zierpflanzen)

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

1. Kraut- und Knollenfäule

Symptome: Erste Anzeichen der Kraut- und Knollenfäule sind gelblich-grüne ölige Flecken auf den untersten Blättern. Bei feuchtwarmem Wetter verfärbt sich deren Zentrum schnell braun und stirbt schließlich ab. Dabei vergrößern sich aber die Flecken. Auf der Blattunterseite wird ein grau-weißlicher Flaum von Pilzfäden (Myzelflaum) sichtbar.

Vorkommen: Der Pilz Phytophthora infestans befällt vorwiegend Kraut und Knollen der Kartoffelpflanze, vor allem in niederschlagsreichen Gebieten der gemäßigten Zonen, und führt zu deren Fäule. Es ist eine der wichtigsten Kartoffelkrankheiten. In der Mitte des 19. Jahrhunderts führte sie zu großen Hungerepidemien, weil durch diese Pilzerkrankung ganze Ernten vernichtet wurden.

Der Pilz breitet sich bei anhaltend günstigen Bedingungen rasch im Bestand aus, sodass das gesamte Blattwerk in kurzer Zeit zerstört wird. Sind die Knollen befallen, kann man unregelmäßige, eingefallene Flecken von blaugrauer Farbe sehen. Das darunter liegende Gewebe ist oft bis ins Knolleninnere braun und trockenfaulig (Braunfäule). Während der Lagerung können sich die Faulstellen im Knolleninnern ausbreiten. Der Pilz überdauert als Myzel in befallenen Knollen, dabei übersteht er Temperaturen bis 0 ºC.

Bekämpfung: Vorbeugend sollte man u. a. weniger anfällige Sorten wählen, krankes Saatgut vernichten, nach der Auslegung der Knollen gut häufeln und Durchwuchskartoffeln in Folgekulturen beseitigen. Wenn Kartoffelpflanzen befallen sind, dann sollte man Pflanzenschutzmittel (z. B. Kontaktfungizid) einsetzen, aber sehr kontrolliert.

2. Mehltau

(Erysiphe graminis)
Symptome: Sind Pflanzen, z. B. Getreide, Wein, von Mehltau befallen, findet man auf den Blättern, Stängeln, Stacheln und zum Teil auch auf den Blütenblättern und Früchten einen weißen, mehlartigen Belag. Dieser breitet sich flächenartig aus. Manchmal ist auch die Blattunterseite betroffen. Folge dieses Befalls sind u. a. Wachstumsstörungen und Verkrümmungen der befallenen Teile. Im Extremfall sterben diese Teile ab. Ursache dafür ist das weiße Pilzmyzel, welches sich netzartig über die Pflanze ausbreitet und mit seinen Saugfortsätzen die Oberhautzellen der Pflanze anzapft. Das führt zum Nährstoffverlust in der Pflanze. Echter Mehltau ist ein Außenpilz. Das bedeutet, dass er nicht in tiefere Gewebeschichten eindringt.

Vorkommen: Mehltau kann auf fast allen Kulturpflanzen auftreten, auf Obst, Gemüse oder Zierpflanzen. Der Apfel-Mehltau befällt hauptsächlich die Knospen und Blätter, Früchte selten. Aber er kann die sogenannte Berostung der Früchte bewirken. Dadurch tritt eine geringe Qualitätsverminderung ein.

Bekämpfung: Zur Bekämpfung von Mehltau gibt es eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln. Hier sollte man sich vom Fachmann beraten lassen.

3. Schwarzrost

(Puccinia graminis)
Symptome: Auf Blättern, Blattscheiden, Halmen und Spelzen der Getreidesorten zeigen sich rostbraune bis ockerfarbene, strichförmige Pusteln. Das sind die Sommersporenlager des Pilzes. Wenn sehr große Teile der Blattscheiden und Halme besetzt sind, kann der Halm brechen. Kurz vor der Getreidereife werden an denselben Pflanzenteilen lang gestreckte Pusteln gebildet. Sie enthalten in großer Zahl die Wintersporen.

Vorkommen: Schwarzrost kommt an Weizen, Gerste, Roggen und Hafer vor. Schwarzrost tritt erst spät in der Vegetation am Getreide auf, dadurch ist das Sommergetreide gefährdet. Der Erreger breitet sich jedoch sehr schnell aus. Der Befall der oberen Blätter und der ährennahen Halmpartien führt dann zu Ertragsverlusten durch Kümmerkornbildung und damit zu verminderter Backqualität der Getreidekörner. Sehr stark kann sich der Pilz in trockenen Anbaugebieten oder wärmeren Jahren ausbreiten.

Bekämpfung: Die wirksamste Bekämpfungsmethode ist bei Rostkrankheiten mit obligatem Wirtswechsel die Bekämpfung des Zwischenwirtes. Vorbeugend sollte man u. a. Ernterückstände beseitigen, die Saat früh einbringen, frühreife Sorten anbauen. In besonders gefährdeten Gebieten ist es empfehlenswert, resistente Sorten anzubauen.

4. Apfelschorf

Symptome: Der Pilz des Apfelschorfs befällt zunächst die Blätter und später die Früchte. An der Blattoberseite erscheinen hell-olivgrüne, später dunkle Flecken. Auf den Früchten sind kreisförmige, sich schwarz färbende Flecken zu sehen. Die Flecken verursachen mit der Zeit Risse in der Epidermis der Frucht. Die Qualität der Früchte wird gemindert, die Assimilationsfläche (Blätter) verringert.

Vorkommen: Diese Pilzkrankheit gehört zu der wichtigsten Krankheit in allen Apfelanbaugebieten der gemäßigten Zone. Anfällig sind auch Birnen. In Jahren mit kühlen, feuchten Frühjahren und Sommern kann der Ernteverlust durch Apfelschorf bis zu 70 % betragen. Schorfige Äpfel sind schlecht lagerfähig.

Bekämpfung: Weniger anfällige Sorten pflanzen, die Bäume gut pflegen durch regelmäßigen Schnitt und das Anlegen großer Baumscheiben, befallenes Laub sofort einsammeln und vernichten. Bei starkem Befall können Netzschwefel- oder Kupferkalk-Mittel gespritzt werden. Diese schädigen aber auch Bodenlebewesen. Schorfige Äpfel und Birnen sind nach dem Schälen ohne Bedenken genießbar.

5. Blattfleckenkrankheit

(Cercospora beticola)
Symptome: Die Blattfleckenkrankheit wird durch den Pilz Cercospora beticola verursacht. Symptome sind zahlreiche kleine, runde, graue Flecken mit rotem oder braunem Rand auf der Blattspreite. Mit zunehmendem Befall vertrocknen die Blätter. Der Erreger breitet sich von zunächst wenigen Pflanzen als Ausgangsherd innerhalb eines Bestandes aus.

Vorkommen: Die Krankheit tritt vor allem in warmen, niederschlagsreichen Gebieten auf. Die Pilzsporen werden durch Regen auf die Nachbarpflanzen übertragen. Durch Verlust an Assimilationsfläche und verstärkte Blattneubildung kommt es zu erheblichen Ertragsverlusten.

Bekämpfung: Pflanzenschutzmittel (Fungizide) sowie geeignete Sortenwahl.

6. Wurzel- und Stängelfäule

(Phytophthora cryptogea)
Symptome: Die Wurzel- und Stängelfäule macht sich am Stängelgrund durch braune und weichfaule Stellen bemerkbar. Die Krankheit breitet sich in alle Richtungen aus, sowohl in die Wurzel als auch in den Stängel. Die befallenen Stängel welken relativ schnell, neigen sich nach außen und fallen um.

Vorkommen: Wurzel- und Stängelfäule befällt z. B. Begonien und die unter dem Namen „Flammendes Kätchen“ bekannte Zimmerpflanze.

Bekämpfung: Man sollte einen Fachmann aufsuchen und entsprechende Pflanzenschutzmittel auf seinen Rat hin anwenden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Pilzkrankheiten." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/pilzkrankheiten (Abgerufen: 20. May 2025, 08:02 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Hungerepidemien
  • Wurzel- und Stängelfäule
  • Mehltau
  • Apfelschorf
  • Pilzkrankheiten an Pflanzen
  • Schwarzrost
  • Kraut- und Knollenfäule
  • Dürrfleckenkrankheit
  • Pflanzenschutzmittel
  • Blattfleckenkrankheit
  • Halmbruchkrankheit
  • Zwergrost
  • Braunrost
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Symbiose

Die Symbiose ist eine Wechselbeziehung zwischen artverschiedenen Organismen mit gegenseitiger Abhängigkeit. Beide Partner sind im Vorteil und ziehen Nutzen aus der Gemeinschaft.
Bekannte Symbiosen sind Mykorrhiza und Flechten.

Gentechnik, Nutzen und Risiken

Ist die Gentechnik ein Fluch oder ein Segen für die Menschheit? Diese Frage wird so immer wieder gestellt. Die Gentechnik kann für ihre ethische Beurteilung nicht pauschal behandelt werden, wie das immer wieder geschieht. Die Forderung nach der Freigabe aller gentechnischen Experimente auf der einen Seite und die nach einem generellen Verbot der Gentechnik auf der anderen Seite spiegeln die derzeitigen konträren Auffassungen in politischen und anderen öffentlichen Diskussionen wider.

Giftpilze

Giftpilze, wie der Pantherpilz oder der Fliegenpilz, rufen nach Verzehr durch die in ihnen enthaltenen Gifte teils schwere Vergiftungen hervor.

Hautpilze

Bei Hautpilzen denkt ein jeder wahrscheinlich gleich an Fußpilz. Viele Hautpilze gehören aber zur natürlichen Besiedlung der Haut und Schleimhäute, deren vermehrtes Auftreten kann dann jedoch zu Krankheiten führen. Zu den durch Hautpilze hervorgerufenen Krankheiten zählen insbesondere die „Tinea“ (Sammelbegriff für Pilzerkrankungen der Haut, Haare und Nägel beim Menschen), und die Kandidose (Soor). Die Kandidosen werden durch Candida albicans und nah verwandte Arten ausgelöst. Arzneimittel gegen Pilzkrankheiten heißen Antimykotika.

Hefepilze

Als unsere Vorfahren vor über 5 000 Jahren anfingen zu backen, vermischten sie nur Wasser und Mehl miteinander. Daraus entstanden dann die noch heute bekannten Fladenbrote. Durch eine zufällige Entdeckung im alten Ägypten gelang es, ein Brot herzustellen, das lockerer und wohlschmeckender war. Die Entdeckung und Nutzung der Hefe begann, wenngleich deren Existenz erst durch PASTEUR sicher bewiesen wurde.

Aber auch bei anderen Prozessen des täglichen Lebens ist die Hefe nicht mehr wegzudenken. Man denke nur an die Bier- und Weinherstellung. Die klassische Bier-, Back- und Weinhefe wird zum einen aus Candida-Hefe, Candida utilis, und zum anderen auch aus Saccaromyces cerevisiae (Bierhefe; Cerevisia lat.: Bier) und Saccaromyces ellipsoideus (Weinhefe) hergestellt. Alle sind Sprosspilze, welche die alkoholische Gärung verursachen. Sie sind nur unter dem Mikroskop als eiförmige Zellen sichtbar. Man braucht immerhin 20 000 000 000 Zellen, um nur ein Gramm Hefe zu haben. Heute ist die Hefe auch von großem Interesse für die Forschung. Hefe ist ein idealer eukariotischer Mikroorganismus für gentechnologische Studien. Das Genom des Hefepilzes ist schon seit einiger Zeit bekannt und wird deshalb als Referenz für die genetischen Sequenzen von menschlichen und anderen eukariotischen Genen genutzt. Da es sich bei Hefen um Eukaryonten handelt, ist ihre Ähnlichkeit deutlich größer zu höheren Organismen als die von Bakterien.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025