Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie
  3. 9 Gundlagen der Ökologie
  4. 9.3 Beziehungen zwischen Organismen und biotischen Umweltfaktoren
  5. 9.3.3 Zusammenleben in Symbiosen
  6. Symbiose

Symbiose

Die Symbiose ist eine Wechselbeziehung zwischen artverschiedenen Organismen mit gegenseitiger Abhängigkeit. Beide Partner sind im Vorteil und ziehen Nutzen aus der Gemeinschaft.
Bekannte Symbiosen sind Mykorrhiza und Flechten.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Symbiosen

Zwischenartliche Wechselbeziehungen treten überwiegedn zwischen Pflanzen und Tieren auf. Treffen Organismen unterschiedlicher Arten in einem Lebensraum aufeinander, so können entweder postitive oder negative Wechselwirkungen auftreten.
Eine wichtige Wechselbeziehung zwischen Organismen verschiedener Arten in einer bestimmten Lebensgemeinschaft ist die Symbiose. Beide Partner ziehen aus dieser Beziehung Vorteile und Nutzen. Der größte Partner wird dabei als Wirt, der kleinere als Symbiont bezeichnet.
Es gibt verschiedene Formen der Symbiose.

  • Mykorrhiza – Symbiose zwischen Wurzel und Pilzen

Mykorrhiza

Der größte Teil des auf dem Festland existierenden Lebens hängt von einer symbiontischen Wechselbeziehung, der Mykorrhiza (Pilzwurzel; gr. mykos = Pilz, rhiza = Wurzel), ab. Bei der Mykorrhiza handelt es sich um ein enges Miteinander und wechselseitiges Voneinander von Pilzen und pflanzlichen Wurzelsystemen.

Die meisten Pflanzen wie Farne und Samenpflanzen, z. B. Kieferngewächse, beherbergen Pilze. Diese sind entweder in die äußeren Wurzelzellen hineingewachsen oder sie umgeben das gesamte Wurzelsystem mit einem dichten Pilzgeflecht. Die Mykorrhiza-Pilze sind darauf spezialisiert, Mineralstoffe wie Phosphor, Stickstoff sowie Wasser aus dem Boden aufzunehmen. Ein Teil dieser Stoffe gelangt in die Wirtspflanzen und dient ihrer Ernährung. Die Pilze erhalten von den Pflanzen Kohlenhydrate
(z. B. Traubenzucker). Diese dienen ihnen zur Ernährung.
Es wird angenommen, dass die Partnerschaft von Pflanzen und Pilzen die Besiedlung des damals kargen Festlandes durch höhere Pflanzen und Tiere vor 450 bis 400 Millionen Jahren wahrscheinlich erst ermöglicht hat.
Untersucht man z. B. bei der Wald-Kiefer die Enden der feinen Wurzeln, so stellt man fest, dass sie von einem dichten Pilzgeflecht vollständig umsponnen sind. Die von den Pilzfäden umsponnenen Baumwurzelenden schwellen durch das Eindringen der Pilzfäden oftmals zu kleinen länglichen Knollen an und verzweigen sich auf unterschiedliche Art.

Flechten

Symbiontische Wechselbeziehungen zeigen auch die auf der ganzen Erde verbreiteten Flechten. Flechten bestehen aus einem Pilzgeflecht und aus einzelligen Grünalgen oder Cyanobakterien. Diese Organismen sind in der Lage, aus anorganischen Stoffen organische Stoffe (z. B. Traubenzucker) aufzubauen. Einen Teil des Traubenzuckers nehmen die Pilze auf. Die Pilze bilden ein dichtes Geflecht und können große Wassermengen und Mineralstoffe aufnehmen. Sie schützen ihre Symbiosepartner vor dem Austrocknen. Das Wasser und die Mineralstoffe nutzen die Grünalgen.

Flechten sind sehr anspruchslos. Sie sind Erstbesiedler von Lebensräumen und besiedeln Lebensräume, die anderen Organismen keine Lebensgrundlagen bieten. Sie kommen am Nordrand der Tundren, in der Antarktis, im Hochgebirge (bis knapp unter 5000 m Höhe), in Wüsten und Halbwüsten, in den Tropen sowie in unserer gemäßigten Klimazone vor. Flechten können in diesen extremen Lebensräumen nur deshalb existieren und überleben, weil die an der Flechtenbildung beteiligten Pilze und Partner (z. B. einzellige Algen) symbiontisch zusammenleben und sich gegenseitig förderlich sind.
Sie stellen eine Einheit dar, die organismusähnlich ist. Deshalb werden Flechten innerhalb des Pflanzenreiches als eigene Gruppe betrachtet. Sieht man sich den Querschnitt einer einer Flechte mithilfe eines Mikroskopes an, wird man das begreifen.

Flechten sind gegenüber Luftverunreinigungen extrem empfindlich. Selbst geringe Mengen an Schwefeldioxid hemmen das Wachstum. Das Verschwinden von Flechten in Städten und stadtnahen Wäldern ist ein sicheres Anzeichen für ansteigende Schwefeldioxidkonzentrationen in der Atmosphäre. Daher werden Flechten als Bioindikatoren („lebende Anzeiger“) zur Kontrolle der Schwefeldioxidbelastung der Luft eingesetzt.

  • Im Querschnitt ist der Aufbau einer Flechte aus einzelligen Algen und Pilzfäden zu erkennen.

    Walther-Maria Scheid

Weitere Beispiele

Ein weiteres typisches Beispiel für symbiotischen Wechselbeziehungen findet man an Schmetterlingsblütengewächsen. Die Knöllchenbakterien bilden an den Wurzeln von Schmetterlingsblütengewächsen (z.B. Erbse) Knöllchen, in denen sie leben. Sie binden den Stickstoff der Luft und versorgen die Pflanzen damit. Dafür erhalten sie z.B. Wasser und organische Stoffe.

Auch im Tierreich gibt es Symbiosen. Der Einsiedlerkrebs verbirgt seinen weichen Hinterleib in einem Schneckengehäuse. Dieses führt er immer mit sich und wechselt es, wenn er wächst. Auf dem Gehäuse siedeln sich Seerosen (Korallen) an. Durch ihre Nesselkapseln in den Fangarmen ist der Krebs geschützt. Dieser wiederum trägt die Seerosen bei seinen Wanderungen in neue Nahrungsräume.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Symbiose." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/symbiose (Abgerufen: 20. May 2025, 09:35 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Mykorrhiza
  • Erstbesiedler
  • Pilzgeflecht
  • Symbiont
  • Bioindikatoren
  • Grünalgen
  • Tierreich
  • Flechten
  • Wirt
  • Einsiedlerkrebs
  • Symbiose
  • Seerosen
  • Schmetterlingsblütengewächse
  • Knöllchenbakterien
  • Cyanobakterien
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Biotische Umweltfaktoren

Biotische Umweltfaktoren sind alle Einwirkungen auf einen Organismus, die von anderen Lebewesen ausgehen. Sie können innerhalb einer Art (intraspezifisch) und zwischen verschiedenen Arten (interspezifisch) auftreten.

Pilze – Fungi

Pilze begegnen uns auf Schritt und Tritt: In der feuchten Ecke im Badezimmer, auf der Marmelade, am alten Kirschbaum und am Zaunpfahl im Garten, auf der Laubstreu des Stadtwaldes und auf den alten Kuhfladen der Viehkoppel, auf Blättern der jungen Eiche als weißer Belag, oder an den Früchten des Pflaumenbaumes, die sich zu eigenartigen „Narrentaschen“ verformt haben.

Ohne Pilze würde den Ökosystemen der Erde so etwas Ähnliches passieren wie einer Großstadt, in der die Müllarbeiter streiken. J. E. SATCHELL (nach MÜLLER/LÖFFLER, 1982) errechnete pro ha eines Waldbodens der gemäßigten Zone einen Gehalt von 445 kg Pilztrockenmasse (gegenüber nur 7 kg Trockenmasse an Bakterien und 36 kg an anderen Kleintieren). Auch wenn es sich möglicherweise um Werte eines überdurchschnittlich pilzreichen Untersuchungsgebietes handelt, so wird doch deutlich, dass ohne Pilze die Abbauprozesse im Boden, in der Laubstreu und an allen Arten von organischen Abfällen nicht oder doch nur viel langsamer ablaufen würden. Der Stoffkreislauf in den Ökosystemen der Erde wäre empfindlich gestört.

Da Pilze nicht nur Reduzenten sind, sondern auch Konsumenten als Nahrung dienen können, kommt es über Pilze zu kurzgeschlossenen Stoffkreisläufen in Ökosystemen.
Schließlich kommt Pilzen sowohl als Parasiten als auch als Symbiosepartner von Pflanzen und Tieren große Bedeutung zu. Besonders wichtige Pilzsymbiosen sind die Flechten und die „Pilzwurzeln“ (Mykorrhiza) vieler, ja fast aller Höheren Pflanzen. Als Symbiosepartner von Tieren helfen Pilze z. B. den schwer zugänglichen Holzstoff für die Verdauung aufzuschließen. Schließlich können Bodenpilze auch als „Beutegreifer“ eine Rolle spielen: Sie fangen z. B. Nematoden mit besonderen, recht raffinierten Fangvorrichtungen.

Symbioseforscher

Lange Zeit wurde die Bedeutung der Symbiose für die Evolution der Lebewesen ignoriert oder jedenfalls für unbedeutend eingeschätzt. Immer wieder wurde an CHARLES DARWINS (1809-1882) Evolutionstheorie nur der „Kampf ums Dasein“ beachtet, Parallelen zur Theorie des Marktes von ADAM SMITH (1723-1790) und zu THOMAS R. MALTHUS' (1766-1834) Theorie des Verhältnisses von Bevölkerungswachstum zu Nahrungsversorgung wurden gesehen und Konkurrenz galt als das wichtigste Prinzip in der belebten Natur.

Erst in jüngerer Zeit - auch durch die Erfolge der Gen- und Genomforschung - wurde deutlich, dass die Geschichte des Lebens und die Entwicklung der Lebewesen ohne Kooperation und „Zusammengehen“ nicht denkbar wäre. Symbiogenese ist ein wichtiger Motor der Evolution und des Wirkungsgefüges in Ökosystemen.

Wurde dieser Gedanke auch lange Zeit vom Mainstream der biologischen Wissenschaft nicht anerkannt, so gab es trotzdem schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Forscher, die auf die Bedeutung der Symbiose für das Leben und die Lebewesen hingewiesen haben.

Wissenstest7, Evolution und biologische Vielfalt

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Biologie - Evolution und biologische Vielfalt".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Der Kleine Fuchsbandwurm – ein Innenparasit

Außenparasiten, Endwirt, Innenparasiten, Kleine Fuchsbandwurm, Parasiten, Wirtswechsel
Parasiten sind Organismen, die sowohl außen an anderen Lebewesen als auch in anderen Organismen leben, sich dort fortpflanzen und sich von diesen anderen Lebewesen direkt oder indirekt ernähren.
Leben sie außen an anderen Lebewesen, werden diese Tiere Außenparasiten genannt, leben sie im Körper von anderen Lebewesen, heißen sie Innenparasiten. Der Kleine Fuchsbandwurm gehört zu den Innenparasiten (Endoparasit).

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025