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  6. Einstellung des chemischen Gleichgewichts

Einstellung des chemischen Gleichgewichts

Im chemischen Gleichgewicht laufen Hin- und Rückreaktion in einem geschlossenen System gleichzeitig mit derselben Geschwindigkeit ab. Obwohl die Konzentrationen der Edukte und der Produkte konstant sind, findet auf Teilchenebene ein Stoffumsatz statt, sodass man von einem dynamischen Gleichgewicht spricht.

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Die Reaktion von Essigsäure und Ethanol zu Essigsäureethylester und Wasser in einem Reaktionskolben mit Rückflusskühler verläuft unvollständig und ist umkehrbar. Zu Beginn ist die Reaktionsgeschwindigkeit der Ester- und Wasserbildung (Hinreaktion) groß, weil die Konzentration der beiden Ausgangsstoffe ebenfalls groß ist.
Im weiteren Verlauf nimmt die Geschwindigkeit der Hinreaktion immer mehr ab, während die der Rückreaktion, die Bildung von Säure und Alkohol, aufgrund der steigenden Ester- und Wasserkonzentration im System schneller abläuft. Nach einer bestimmten Zeit wird ein Zustand erreicht, bei dem in der gleichen Zeit so viel Ester und Wasser gebildet werden, wie aus Ester und Wasser wieder Alkohol und Säure entstehen. Die Geschwindigkeiten der Hin- und Rückreaktion sind jetzt gleich groß (Bild 1).

v Hin = v Rück daraus folgt: v Hin – v Rück = 0

  • Einstellung der Geschwindigkeiten der Hin- und Rückreaktion

In diesem Zustand ist makroskopisch keine Reaktion mehr wahrnehmbar, da die Konzentrationen aller beteiligten Stoffe (c GG (i)) konstant bleiben. Die Reaktion befindet sich im chemischen Gleichgewicht (Bild 2). Dennoch findet auf der Teilchenebene weiterhin eine ständige Umwandlung von Alkohol- und Säuremolekülen zu Ester- und Wassermolekülen statt, während gleichzeitig genauso viele Produktmoleküle die Rückreaktion eingehen.

Im chemischen Gleichgewicht laufen Hin- und Rückreaktion in einem geschlossenen System gleichzeitig mit derselben Geschwindigkeit ab. Obwohl die Konzentrationen der Edukte und der Produkte konstant sind, findet auf Teilchenebene ein Stoffumsatz statt, sodass man von einem dynamischen Gleichgewicht spricht.
Die Zeit bis zur Einstellung der konstanten Konzentrationen c GG (i) nennt man Einstellzeit des chemischen Gleichgewichts. Die Einstellzeiten sind abhängig von der Aktivierungsenergie der Reaktion und reichen von wenigen Sekundenbruchteilen bis zu nahezu unendlichen Zeitspannen von vielen Jahren.
Die Einstellzeit ist für eine gegebene Reaktion spezifisch und kann durch Katalysatoren verändert werden.

Betrachten wir beispielsweise die Bildung von Ammoniak aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff.

N 2   +   3   H 2   ⇄   2   NH 3 Δ R H 0 =   –92 ,2kJ

Die Reaktion ist thermodynamisch eigentlich schon bei Raumtemperatur möglich. Sie verläuft jedoch unendlich langsam, sodass sich ein Gleichgewicht erst nach vielen Jahren einstellen würde. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann durch Erhöhung der Temperatur und Verwendung eines Katalysators beschleunigt werden. Bei Temperaturen oberhalb 400°C und unter Nutzung eines Eisenoxid-Katalysators stellt sich das Gleichgewicht innerhalb so kurzer Zeit ein, dass die Reaktion zur technischen Ammoniaksynthese genutzt werden kann.

Da bei einer Gleichgewichtsreaktion die Produkte ab einer bestimmten Konzentration immer wieder zu den Edukten zurückreagieren, kann man so keinen vollständigen Stoffumsatz errzielen. Dies ist natürlich gerade für industrielle Anforderungen ungünstig. Allerdings kann man die Ausbeute bei Gleichgewichtsreaktionen durch einen einfachen Trick trotzdem deutlich erhöhen. Mann muss dazu lediglich Einfluss auf die Konzentrationen der Stoffe nehmen. Dazu hat man prinzipiell zwei Möglichkeiten. Entweder man erhöht die Konzentration eines der Edukte oder man entfernt kontinuierlich das entstehende Produkt und verringert dadurch dessen Konzentration im Reasktionsgemisch. Dadurch wird das System daran gehindert den Gleichgewichtszustand zu erreichen und es wird ständig Produkt gebildet. Dies lässt sich auch technisch nutzen.

  • Einstellung der konstanten Konzentrationen des chemischen Gleichgewichtes
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Einstellung des chemischen Gleichgewichts." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/einstellung-des-chemischen-gleichgewichts (Abgerufen: 20. May 2025, 15:18 UTC)

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Verwendung von Ammoniak

Ammoniak dient in der chemischen Industrie als Ausgangstoff für die Synthese vieler Verbindungen. Der größte Teil des hergestellten Ammoniaks wird zu Düngemitteln weiterverarbeitet, der Rest wird in der organisch-chemischen Industrie z. B. zur Produktion von Kunststoffen und Synthesefasern eingesetzt.
Als Düngemittel kann direkt eine wässrige Lösung von Ammoniak (Ammoniakwasser) verwendet werden, meistens wird Ammoniak aber weiterverarbeitet und in Form von Ammoniumsalzen, Nitraten oder Amiden zum Düngen eingesetzt.

Carl Bosch

* 27.08.1874 in Köln
† 26.04.1940 in Heidelberg

CARL BOSCH studierte Chemie und promovierte 1896 an der Universität Leipzig. 1899 erhielt er Anstellung bei der BASF, wo er sein ganzes Arbeitsleben blieb. Zu seinen besonderen Leistungen gehört die Entwicklung der Ammoniaksynthese zur Großtechnik sowie die Herstellung von Stickstoffdüngesalzen. Für seine Arbeiten erhielt BOSCH 1931 den Nobelpreis.

Besonderheiten chemisch-technischer Prozesse

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Alwin Mittasch

* 27.12.1869 in Großdehsa
† 04.06.1953 in Heidelberg

ALWIN MITTASCH war zunächst Lehrer. Nebenbei studierte er Chemie und fand schließlich eine Anstellung bei der BASF.
Unter seiner Leitung wurde der technische Katalysator für die Ammoniaksynthese entwickelt.

Synthesegas für die Ammoniakherstellung

Für die Ammoniaksynthese benötigt man Stickstoff und Wasserstoff im Verhältnis 1 : 3. Dieses Gasgemisch kann auf unterschiedliche Arten erhalten werden. Von den verschiedenen Möglichkeiten, Stickstoff und Wasserstoff zu gewinnen, hat sich besonders das sogenannte Steamreforming durchgesetzt, weil es relativ preiswert ist. Hierbei wird das Synthesegas aus Erdgas (Methan), Wasserdampf und Luft hergestellt.

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