James Chadwick

1. Die Zeit, in der er lebte

CHADWICK wurde ausgangs des 19. Jahrhunderts in England geboren. Industrie und Wissenschaft entwickelten sich rasend schnell, Maschinen wurden erfunden, die Produktion in den Ballungszentren wuchs und namhafte Wissenschaftler machten unzählige Entdeckungen.

Sein Leben wurde durch zwei Weltkriege geprägt. Den ersten Weltkrieg erlebte CHADWICK in England.
Diese Erfahrung führte dazu, dass er sich schon lange vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges mit der Entwicklung von Waffen auf der Grundlage von Atomen befasste.
Die Atombombe, an deren Entwicklung er mitbeteiligt war, wurde nicht mehr rechtzeitig fertig, um sie im zweiten Weltkrieg gegen die Nazis einsetzen zu können. Statt dessen verwendeten die Amerikaner, in deren Land die meisten Physiker geflüchtet waren, diese Waffe gegen Japan.
CHADWICK lebte bis 1974 und konnte so weitere bedeutsame Entdeckungen mit prägen.

2. Lebenslauf

Am 20.10.1891 wurde JAMES CHADWICK in England, in Manchester geboren.

Nach seiner Schulzeit studierte er Physik und begann 1909 als Schüler bei dem Physiker ERNEST RUTHERFORD zu arbeiten. Schon bald wurden die beiden Wissenschaftler Freunde und forschten gemeinsam am Atombau - dem Gebiet, welches sie am meisten interessierte.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges ging CHADWICK gemeinsam mit RUTHERFORD an die Universität Cambridge, wo beide Wissenschaftler bis zum Weggang von CHADWICK 1935 eine fruchtbare Zusammenarbeit verband.

Im Jahre 1923 wurde CHADWICK als stellvertretender Direktor an das „Cavendish Research Laboratory“ in Cambridge berufen. Er blieb bis 1935 dort und wechselte dann nach Liverpool.

In seine Zeit in Cambridge fällt auch die wohl bedeutendste Entdeckung des jungen CHADWICK.
Er fand 1932 das von RUTHERFORD schon 1921 vorhergesagte Neutron. Dabei nutzte er auch die experimentellen Erkenntnisse von W. W. G. BOTHE und J. F. JOLIOT-CURIE.
Beim Beschuss von Berylliumatomen mit Alpha-Teilchen, wurden Neutronen freigesetzt. Diese Entdeckung ebnete unter anderem den Weg für die Kernspaltung und den Bau der Atombombe.

1934 fand CHADWICK dann auch nach längeren, intensiven Forschungen eine Möglichkeit, die Masse des Neutrons zu bestimmen - er verwendete Masse und Bindungsenergie des Deuterons.

1935 erhielt er für die Entdeckung des Neutrons - dem dritten Elementarteilchen neben den schon bekannten Protonen und Elektronen - den Nobelpreis für Physik.

CHADWICK gehörte in Großbritannien zu den ersten, die die Möglichkeit eine Atombombe zu entwickeln in Erwägung zogen. Vor allem durch seine Erfahrungen mit dem ersten Weltkrieg und die sich in Deutschland abzeichnenden Ereignisse, forcierte er die Forschung zur Kernspaltung. Gleichzeitig unterstützte er maßgeblich die Bemühungen der britischen Regierung und der beteiligten Wissenschaftler um die Fertigung und Anwendung einer Atombombe.

Während des zweiten Weltkrieges ging CHADWICK dann in die USA, vor allem weil dort weit größere finanzielle Mittel für die Forschung zur Verfügung standen, aber auch, weil einige bedeutende Physiker aus Nazideutschland dorthin geflohen waren und in den USA weiter forschten.

Zwischen 1943 und 1945 arbeitete er hauptsächlich in Los Alamos, New Mexico, im „Scientific Laboratory“. Heute ist dieses Forschungslabor unter der Bezeichnung „Los Alamos National Laboratory“ bekannt.

Nur allmählich durchschauten die an der Atombombe beteiligten Wissenschaftler die Machtgier der Amerikaner und deren unbedingten Siegeswillen auch in anderen Kriegen.
Nach dem Abwurf von Atombomben auf Japan und der Vernichtung zehntausender unschuldiger Menschen distanzierten sich die meisten von ihnen von der Anwendung dieser Waffe und bedauerten, an ihrer Entwicklung mitgearbeitet zu haben.

Enttäuscht kehrte CHADWICK nach dem Krieg nach England zurück und verbrachte den Rest seines Lebens dort.

JAMES CHADWICK starb am 23.07.1974 in der Nähe von Cambridge, in Pinehurst.

3. Bedeutende Leistungen

  • 1921: Veröffentlichung: „Radioaktivität und radioaktive Substanzen“
  • 1932: Entdeckung des Neutrons

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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