Michail Wassiljewitsch Lomonossow

Schule und Studium

MICHAIL WASSILJEWITSCH LOMONOSSOW wurde am 19.11.1711 in Michaninskaja im Gouvernement Archangelsk geboren.

Sein Vater war Bauer und Fischer. MICHAIL WASSILJEWITSCH besuchte verschiedene Schulen in Moskau und in St. Petersburg.

Um seine Kenntnisse zu vertiefen, schickten seine Eltern ihn gemeinsam mit zwei anderen jungen Leuten 1736 zu C. WOLFF nach Marburg. 1739 wechselte LOMONOSSOW zu B. HENCKEL nach Freiberg (Bergakademie) in Sachsen. Mit HENCKEL (1679-1744), einem herausragenden Chemiker und Metallurgen, verstand sich LOMONOSSOW nicht so gut. Man nimmt an, dass er die Studienbedingungen in Freiberg für unter seinem Niveau hielt.
Im Mai 1740 verließ er eigenmächtig die Akademie in Freiberg und ging zurück nach Marburg. Er heiratete und hielt sich dann in verschiedenen Orten Deutschlands und den Niederlanden auf.

Rückkehr nach St. Petersburg

Nach St. Petersburg kehrte LOMONOSSOW1741 zurück.

1742 bekam er eine Anstellung an der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften, zunächst als Adjunkt (vergleichbar mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter), dann im Jahre 1745 als Professor der Chemie.

LOMONOSSOW beschäftigte sich vor allem mit der mathematisch-physikalischen Seite der Chemie und dem Gesetz von der Erhaltung der Masse.

Er war ein Anhänger der korpuskular-mechanistischen Betrachtungsweise und erkannte, dass Wärme durch Bewegung und Reibung von Teilchen entsteht.

Die Vielseitigkeit LOMONOSSOWs

Das erste chemische Laboratorium in Rußland entstand unter der Regie LOMONOSSOWs. Er baute auch eine Glasfabrik auf. 1756 entdeckte er das Element Stickstoff.

An der Petersburger Akademie studierten und lehrten zur Zeit LOMONOSSOWs viele Ausländer, z. B. Franzosen und Deutsche. Die russische Sprache und die russische Geschichte waren nicht besonders anerkannt. LOMONOSSOW, der für die russische Sache eintrat, hatte es deshalb nicht immer leicht.
Er schrieb eine russische Grammatik und veröffentlichte seine naturwissenschaftlichen Schriften nicht nur in lateinischer, sondern auch in russischer Sprache. Da es für Physik und Chemie nicht üblich war, Texte in Russisch zu verfassen, musste LOMONOSSOW erst eine Fachsprache schaffen. LOMONOSSOW ist auch das Haupt der älteren russischen Dichterschule. Seine Arbeiten über Rhetorik sowie eine russische Verslehre wurden später weltberühmt.

1761 bewegte sich die Venus vor der Sonnenscheibe vorbei. Bei seiner Beobachtung dieses Naturphänomens entdeckte LOMONOSSOW die Atmosphäre der Venus.

Er verfasste nach zahlreichen Untersuchungen wissenschaftliche Arbeiten zu Geologie und Bergbau, zu Luftelektrizität, Polarlicht und zur Gravimetrie.

LOMONOSSOW entwickelte ein Refraktometer zur Analyse chemischer Substanzen. Auch den Gefrierpunkt von Stickstoff stellte er fest. Die Farbenlehre und die damit verbundene Herstellung farbiger Gläser beschäftigten ihn ebenso, wie die Löslichkeit von Salzen, die Funktion der menschlichen Sinnesorgane, geografische Phänomene und das Hüttenwesen.

Nach einem erfüllten Leben als Universalgelehrter starb LOMONOSSOW mit nur 54 Jahren in St. Petersburg.

Wichtige Veröffentlichungen

  • Die Elemente der mathematischen Chemie“ (1741)
  • Versuch einer Theorie der elastischen Kraft der Luft“ (1748)
  • Betrachtungen über die Ursachen von Wärme und Kälte“ (1749)
  • Lehrkursus der wahren physikalischen Chemie“ (1754)
  • Erste Grundlage der Metallurgie und des Hüttenwesens“ (1763)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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