Bekannt ist ALFRED NOBEL (1833-1896) heute eigentlich nur noch durch die Preise, die er in seinem Testament stiftete und die alljährlich an seinem Todestag an diejenigen vergeben werden, die „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Das Preisgeld wird aus den Zinsen gezahlt, die NOBELs Vermögen einbringt. Als Erfinder des Dynamits, das in hohem Maß zur industriellen und technischen Erschließung Europas und Amerikas beigetragen hat, ist er dagegen nur Wenigen bekannt.
ALFRED NOBEL (der Nachname wird auf der zweiten Silbe betont) hat es wie kaum ein anderer Industrieller vollbracht, sich im Gedächtnis der Nachwelt in Erinnerung zu halten. Geboren in Schweden und aufgewachsen in Russland, schuf er aus zwei Erfindungen, deren wichtigste das Dynamit ist, ein Firmenimperium, dessen Niederlassungen sich in der ganzen westlichen Welt befanden. An den Orten seiner größten Werke befanden sich Wohnsitze, in denen NOBEL Zeit seines Lebens an weiteren Erfindungen arbeitete. In einer Zeit ohne schnelle Massenkommunikation verzichtete NOBEL auf eine feste Firmenzentrale und reiste immer wieder um die Welt, um direkt vor Ort zu verhandeln. Wenn man NOBEL allerdings gefragt hätte, wo sich seine Heimat befand, hätte er wahrscheinlich Paris genannt, wo er über zwanzig Jahre lang lebte.
Hier experimentierte er nicht nur, sondern fand auch Zugang zu literarischen Zirkeln, durch die er seiner zweiten Leidenschaft, der Literatur, frönen konnte. Die aus seinen Erfindungen resultierenden Konflikte mit der französischen Regierung zwangen ihn schließlich dazu, Paris wieder zu verlassen. Seine letzten Jahre verbrachte er im italienischen San Remo.
NOBELs Erfindungen waren nicht nur für friedliche Anwendungen gedacht. Von Anfang an entwickelte er auch militärische Anwendungen, deren Einsatz er in den Kriegen und Konflikten seiner Zeit miterleben konnte. Der Chemiker NOBEL konnte sein Gewissen noch damit beruhigen, dass er für den Einsatz seiner Erfindungen (u. a. Dynamit in Stangenform mit Zündschnur) nicht verantwortlich war. Dem Sprengstoff- und Waffenfabrikanten war dies eigentlich nicht mehr möglich. NOBEL beruhigte sich und sein Gewissen durch Unterstützung der damaligen Friedensbewegungen. Sie gipfelten in der Stiftung des Friedensnobelpreises, einem von fünf Preisen, die der kinderlose ALFRED NOBEL in seinem Testament der Nachwelt vermachte.
Bei der Vergabe der Nobelpreise gibt es einige bemerkenswerte Besonderheiten: | ||
Die Familie CURIE erhielt insgesamt 5 Nobelpreise für Physik und für Chemie: | ||
1903 MARIE und PIERRE CURIE für Physik | ||
1911 MARIE CURIE für Chemie | ||
1935 IRENE und FREDERIC JOLIOT-CURIE für Chemie | ||
Auch Väter und Söhne erhielten den Nobelpreis: | ||
1915 WILLIAM H. BRAGG für Physik und sein Sohn WILLIAM L. BRAGG, ebenfalls für Physik | ||
1922 NIELS BOHR für Physik und 1975 sein Sohn AAGE BOHR, ebenfalls für Physik | ||
1924 KARL SIEGBAHN für Physik und 1981 sein Sohn KAI SIEGBAHN, ebenfalls für Physik. | ||
Mehrere Forscher wurden zweimal mit dem Nobelpreis ausgezeichnet: | ||
MARIE CURIE | 1903 für Physik und 1911 für Chemie | |
JOHN BARDEEN | 1956 und 1972 für Physik | |
LINUS PAULING | 1954 für Chemie und 1962 den Friedensnobelpreis | |
FREDERICK SANGER | 1958 und 1980 für Chemie |
In Stockholm werden auch die Träger der „Alternativen Nobelpreise“ veröffentlicht. Dieser 1980 gestiftete Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes sowie der Lösung sozialer Probleme versteht sich ausdrücklich auch als Kritik an den traditionellen wissenschaftlichen Nobelpreisen, die in der Regel an etablierte Forscher aus westlichen Ländern und dabei vorzugsweise aus den USA vergeben werden. Der Alternative Nobelpreis wird am 9. Dezember in Stockholm, einen Tag vor der Verleihung der Nobelpreise, vergeben.
Mit dem 1980 erstmals vergebenen Preis sollen der Stiftung zufolge beispielhafte praktische Lösungsvorschläge für aktuelle Probleme gewürdigt werden.
Nachfolgend sind die Nobelpreisträger für Physik und für Chemie seit 1901 lückenlos angegeben. Den Nobelpreis für Chemie erhielten auch bedeutende Physiker, z. B. ERNEST RUTHERFORD oder MARIE CURIE.
Jahr | Physik | Chemie |
1901 | Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen erworben hat. | Jacobus Henricus van't Hoff (1852-1911) als Anerkennung des außerorentlichen Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks in Lösungen erworben hat. |
1902 | Hendrik Antoon Lorentz (1853-1928), Pieter Zeemann (1865-1943) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das sie sich durch ihre Untersuchungen über den Einfluss des Magnetismus auf die Strahlungsphänomene erworben haben. | Emil Fischer (1852-1919) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das er sich durch seine synthetischen Arbeiten auf dem Gebiet der Zucker- und Puringruppen erworben hat. |
1903 | Antoine Henri Becquerel (1852 -1908) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der spontanen Radioaktivität erworben hat. Pierre Curie (1859-1906) und Marie Curie (1867-1934) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das sie sich durch ihre gemeinsamen Arbeiten über die von H. Becquerel entdeckten Strahlungsphänomene erworben haben. | Svante August Arrhenius (1859-1927) als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das er sich durch seine Theorie über die elektrolytische Dissoziation um die Entwicklung der Chemie erworben hat. |
1904 | John William Strutt Rayleigh (1842-1919) für seine Untersuchungen über die Dichte der wichtigsten Gase und seine im Zusammenhang damit gemachte Entdeckung des Argons. | William Ramsay (1852-1916) als Anerkennung des Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der indifferenten gasförmigen Grundstoffe in der Luft und die Bestimmung ihres Platzes im periodischen System erworben hat. |
1905 | Philipp Lenard (1862-1947) für seine Arbeiten über Kathodenstrahlen. | Adolf Ritter von Bayer (1835-1917) als Anerkennung des Verdienstes, das er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine Arbeiten über die organischen Farbstoffe und die hydroaromatischen Verbindungen erworben hat. |
1906 | Joseph John Thomson (1856-1940) als Anerkennung des großen Verdienstes, das er sich durch seine theoretischen und experimentellen Untersuchungen über den Durchgang der Elektrizität durch Gase erworben hat. | Henri Moissan (1852-1907) als Anerkennung des großen Verdienstes, das er sich durch seine Untersuchung und Isolierung des Elements Fluor sowie durch die Einführung des nach ihm benannten elektrischen Ofens im Dienst der Wissenschaft erworben hat. |
1907 | Albert Abraham Michelson (1852-1931) für seine optischen Präzisionsinstrumente und seine damit ausgeführten spektroskopischen und metrologischen Untersuchungen. | Eduard Buchner (1860-1917) für seine biochemischen Untersuchungen und die Entdeckung der zellfreien Gärung. |
1908 | Gabriel Lippmann (1845-1921) für seine auf dem Interferenzphänomen begründete Methode, Farben fotografisch wiederzugeben. | Ernest Rutherford (1871-1937) für seine Untersuchungen über den Zerfall der Elemente und die Chemie der radioaktiven Stoffe. |
1909 | Guglielmo Marchese Marconi (1874-1934) und Karl Ferdinand Braun (1850-1918) als Anerkennung ihrer Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie. | Wilhelm Ostwald (1853-1932) als Anerkennung für seine Arbeiten über die Katalyse sowie für seine grundlegenden Untersuchungen über chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten. |
1910 | Johannes Diderik van der Waals (1837-1923) für seine Arbeiten über die Zustandsgleichung der Gase und Flüssigkeiten. | Otto Wallach (1847-1931) als Anerkennung des Verdienstes, das er sich um die Entwicklung der organischen Chemie und der chemischen Industrie durch seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der alicyklischen Verbindungen erworben hat. |
1911 | Wilhelm Wien (1864-1928) für seine Entdeckung betreffend die Gesetze der Wärmestrahlung. | Marie Curie (1867-1934) als Anerkennung des Verdienstes um die Entwicklung der Chemie durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, die Charakterisierung des Radiums und dessen Isolierung im metallischen Zustand und durch ihre Untersuchungen über die Natur und die Verbindungen dieses Elements. |
1912 | Nils Gustaf Dalen (1869-1937) für seine Erfindung selbstwirkender Regulatoren, die in Kombination mit Gasakkumulatoren zur Beleuchtung von Leuchttürmen und Leuchtbojen verwendet werden. | Viktor Grignard (1871-1935) für die von ihm gefundenen sogenannten Grignard-Verbindungen (Organometallverbindungen mit Magnesium), die in hohem Grad den Fortschritt der organischen Synthese gefördert haben. Paul Sabatier (1854-1941) für seine Methode, organische Verbindungen bei Gegenwart fein verteilter Metalle zu hydrieren, wodurch der Fortschritt der organischen Synthese gefördert worden ist. |
1913 | Heike Kammerlingh-Onnes (1853-1926) aus Anlass seiner Untersuchungen über die Eigenschaften von Körpern bei niedrigen Temperaturen, die unter anderen zur Darstellung von flüssigem Helium führten. | Alfred Werner (1866-1919) für seine Arbeiten über die Bindungsverhältnisse im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, insbesondere im Bereich der anorganischen Chemie. |
1914 | Max von Laue (1879-1960) für seine Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen beim Durchgang durch Kristalle. | Theodore William Richards (1868-1928) als Anerkennung seiner genauen Bestimmungen des Atomgewichts von zahlreichen chemischen Elementen. |
1915 | William Henry Bragg (1862-1942) und William Lawrence Bragg (1890-1971) für ihre Verdienste um die Erforschung der Kristallstrukturen mittels Röntgenstrahlen. | Richard Willstätter (1872-1942) für seine Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls. |
1916 | nicht verliehen | nicht verliehen |
1917 | Charles Glover Barkla (1877-1944) für seine Entdeckung der charakteristischen Röntgenstrahlung der Elemente. | nicht verliehen |
1918 | Max Planck (1858-1947) als Anerkennung des Verdienstes, das er sich durch seine Quantentheorie um die Entwicklung der Physik erworben hat. | Fritz Haber (1868-1934) für die Synthese von Ammoniak aus den Elementen. |
1919 | Johannes Stark (1874-1957) für seine Entdeckung des Dopplereffekts bei Kanalstrahlen und die Aufspaltung der Spektrallinien im elektrischen Feld. | nicht verliehen |
1920 | Charles Edouard Guillaume (1861-1938) als Anerkennung des Verdienstes, das er sich durch die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und die Präzisionsmessungen in der Physik erworben hat. | Walther Nernst (1864-1941) als Anerkennung für seine thermochemischen Arbeiten. |
1921 | Albert Einstein (1879-1955) für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des fotoelektrischen Effekts. | Frederick Soddy (1877-1956) für seine Beiträge zur Kenntnis der Chemie der radioaktiven Stoffe und seine Untersuchungen über das Vorkommen und die Natur der Isotope. |
1922 | Niels Bohr (1885-1962) für seine Verdienste um die Erforschung der Struktur der Atome und der von ihnen ausgehenden Strahlung. | Francis William Aston (1877-1945) für seine Entdeckung einer großen Zahl von Isotopen in mehreren nichtradioaktiven Elementen mithilfe seines Massenspektrografen sowie für die Entdeckung des sogenannten Gesetzes der Ganzzahligkeit. |
1923 | Robert Andrews Millikan (1868-1953) für seine Arbeiten über die elektrische Elementarladung sowie den fotoelektrischen Effekt. | Fritz Pregl (1869-1930) für die von ihm entwickelte Mikroanalyse organischer Substanzen. |
1924 | Karl Manne Siegbahn (1886-1978) für seine röntgenspektroskopischen Entdeckungen und Forschungen. | nicht verliehen |
1925 | James Franck (1882-1964) und Gustav Hertz (1887-1975) für ihre Entdeckung der Gesetze, die bei dem Zusammenstoß eines Elektrons mit einem Atom herrschen. | Richard Zsigmondy (1865-1929) für die Aufklärung der heterogenen Natur kolloidaler Lösungen sowie für die dabei angewandten Methoden, die grundlegend für die moderne Kolloidchemie sind. |
1926 | Jean-Baptiste Perrin (1870-1942) für seine Arbeiten über die diskontinuierliche Struktur der Materie, besonders für seine Entdeckung des Sedimentationsgleichgewichts. | Theodor Svedberg (1884-1971) für seine Arbeiten über disperse Systeme. |
1927 | Arthur Holly Compton (1892-1962) für die Entdeckung des nach ihm benannten Effekts. Charles Thomson Wilson (1869-1959) für die Entdeckung der Methode, durch Dampfkondensierung die Bahnen elektrisch geladener Partikel wahrnehmbar zu machen. | Heinrich Wieland (1877-1957) für seine Forschungen über die Zusammensetzung der Gallensäure und verwandter Substanzen. |
1928 | Owen Williams Richardson (1879-1959), verliehen 1929, für seine Arbeiten über die Phänomene an Thermo-Ionen und besonders für die Entdeckung des nach ihm benannten Gesetzes. | Adolf Windaus (1876-1959) für seine Verdienste um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhangs mit den Vitaminen. |
1929 | Louis Victor de Broglie (1892-1987) für die Entdeckung der Wellennatur der Elektronen. | Arthur Harden (1865-1940) und Hans von Euler-Chelpin (1873-1964) für ihre Forschung über die Zuckervergärung und den Anteil der Enzyme an diesem Vorgang. |
1930 | Chandrasekhara Venkata Raman (1888-1970) für seine Arbeiten über die Diffusion des Lichts und die Entdeckung des nach ihm benannten Effekts. | Hans Fischer (1881-1945) für seine Arbeiten über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe und für die Synthese des Hämins. |
1931 | nicht verliehen | Carl Bosch (1874-1940) und Friedrich Bergius (1884-1949) für ihre Verdienste um die Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren. |
1932 | Werner Heisenberg (1901-1976) für die Begründung der Quantenmechanik, deren Anwendung zur Entdeckung der allotropen Formen des Wasserstoffs geführt hat. | Irving Langmuir (1881-1957) für seine Entdeckungen und Forschungen im Bereich der Oberflächenchemie. |
1933 | Erwin Schrödinger (1887-1961) und Paul Adrien Maurice Dirac (1902-1984) für die Entdeckung neuer produktiver Formen der Atomtheorie. | nicht verliehen |
1934 | nicht verliehen | Harold Clayton Urey (1893-1981) für seine Entdeckung des schweren Wasserstoffs. |
1935 | James Chadwick (1891-1974) für die Entdeckung des Neutrons. | Frederic Joliot-Curie (1900-1958) und Irene Joliot-Curie (1897-1956) für ihre gemeinsam durchgeführten Synthesen von neuen radioaktiven Elementen. |
1936 | Carl David Anderson (1905-1991) für die Entdeckung des Positrons. | Peter Debye (1884-1966) für seine Beiträge zu unserer Kenntnis der Molekularstrukturen durch seine Forschungen über Dipolmomente, über die Beugung von Röntgenstrahlen und an Elektronen in Gasen. |
1937 | Clinton Joseph Davisson (1881-1958) und George Thomson (1892-1975) für ihre experimentelle Entdeckung der Beugung von Elektronen durch Kristalle. | Walter Norman Haworth (1883-1950) für seine Forschungen über Kohlenhydrate und Vitamin C. Paul Karrer (1889-1971) für seine Forschungen über die Carotinoide und Flavine sowie über die Vitamine A und B 2. |
1938 | Enrico Fermi (1901-1954) für die Bestimmung von neuen, durch Neutronenbeschuss erzeugten, radioaktiven Elementen und die in Verbindung mit diesen Arbeiten durchgeführte Entdeckung der durch langsame Neutronen ausgelösten Kernreaktionen. | Richard Kuhn (1900-1967) für seine Arbeiten über Carotinoide und Vitamine. |
1939 | Ernest Orlando Lawrence (1901-1958) für die Erfindung und Entwicklung des Zyklotrons und die dadurch erzielten Ergebnisse, insbesondere im Hinblick auf künstliche radioaktive Elemente. | Adolf Friedrich Johann Butenandt (1903-1995) für seine Arbeiten über Sexualhormone. Leopold Ruzicka (1887-1976) für seine Arbeiten an Polyethylenen und höheren Terpenen. |
1940 | nicht verliehen | nicht verliehen |
1941 | nicht verliehen | nicht verliehen |
1942 | nicht verliehen | nicht verliehen |
1943 | Otto Stern (1888-1969) für seine Beiträge zur Entwicklung der Molekularstrahlmethode und die Entdeckung des magnetischen Moments des Protons. | George de Hevesy (1885-1966) für seine Arbeiten über die Anwendung der Isotope als Indikatoren bei der Erforschung chemischer Prozesse. |
1944 | Isidor Isaac Rabi (1898-1988) für die von ihm zur Aufzeichnung der magnetischen Eigenschaften von Atomkernen entdeckte Resonanzmethode. | Otto Hahn (1879-1968) für seine Entdeckung der Kernspaltung von Atomen. |
1945 | Wolfgang Pauli (1900-1958) für die Entdeckung des als „Pauli-Prinzip“ bezeichneten Ausschlussprinzips. | Artturi Ilmari Virtanen (1895-1973) für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Agrikultur- und Nahrungsmittelindustrie, insbesondere für seine Methode der Konservierung von Futtermitteln und Futterpflanzen. |
1946 | Percy Williams Bridgman (1882-1961) für die Erfindung eines Apparats zur Erzeugung von extrem hohen Drücken und für seine Entdeckung, die er mit diesem auf dem Gebiet der Hochdruckphysik machte. | James Sumner (1887-1955) für seine Entdeckung der Kristallisierbarkeit von Enzymen. John Howard Northrop (1891-1987) und Wendell Meredith Stanley (1904-1971) für ihre Darstellung von Enzymen und Virus-Proteinen in reiner Form. |
1947 | Edward Victor Appleton (1892-1965) für seine Forschungen auf dem Gebiet der Physik der oberen Schichten der Atmosphäre, insbesondere für die Entdeckung der nach ihm benannten ionisierten Schicht. | Robert Robinson (1886-1975) für seine Untersuchungen über biologisch wichtige Pflanzenprodukte, insbesondere Alkaloide. |
1948 | Patrick Maynard Stuart Blackett (1897-1974) für die Weiterentwicklung der Anwendung der Wilsonschen Nebelkammer und seine damit gemachten Entdeckungen auf dem Gebiet der Kernphysik und der kosmischen Strahlung. | Arne Tiselius (1902-1971) für seine Arbeiten über die Analyse mithilfe der Elektrophorese und Absorption, insbesondere für seine Entdeckung über die komplexe Natur von Serum-Proteinen. |
1949 | Hideki Yukawa (1907-1981) für seine auf der Theorie der Kernkräfte beruhende Vorhersage der Existenz der Mesonen. | William Francis Giauque (1895-1982) für seinen Beitrag zur chemischen Thermodynamik, insbesondere für seine Untersuchungen über die Eigenschaften bei extrem tiefen Temperaturen. |
1950 | Cecil Frank Power (1903-1969) für die Entwicklung der fotografischen Methode zur Untersuchung der Kernvorgänge und die damit verbundene Entdeckung der Mesonen. | Otto Diels (1876-1954) und Kurt Alder (1902-1958) für ihre Entdeckung und Entwicklung der Dien-Synthese. |
1951 | John Douglas Cockcroft (1897-1967) und Ernest Walton (1903-1995) für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Atomkernumwandlung durch künstlich beschleunigte atomare Partikel. | Edwin Mattison McMillan (1907-1991) und Glenn Theodore Seaborg (1912-1999) für ihre Entdeckungen in der Chemie der Transurane. |
1952 | Felix Bloch (1905-1983) und Edward Mills Purcell (1912-1997) für ihre Entwicklung vereinfachter Methoden zur Messung magnetischer Kraftfelder im Atomkern. | Archer Martin (1910-2002) und Richard Laurence Millington Synge (1914-1994) für ihre Erfindung der Verteilungs-Chromatografie. |
1953 | Frits Zernike (1888-1966) für die von ihm angegebene Phasenkontrastmethode, im besonderen für seine Erfindung des Phasenkontrastmikroskops. | Hermann Staudinger (1881-1965) für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie. |
1954 | Max Born (1882-1970) für seine grundlegenden Forschungen in der Quantenmechanik, besonders für seine statistische Interpretation der Wellenfunktion. Walter Bothe (1891-1957) für seine Koinzidenzmethode und seine mit deren Hilfe gemachten Entdeckungen. | Linus Pauling (1901-1994) für seine Forschung über die Natur der chemischen Bindung und ihre Anwendung zur Aufhellung der Struktur komplexer Substanzen. |
1955 | Willis Eugene Lamb (1913-2008) für seine Entdeckung über die Feinstruktur des Wasserstoffspektrums. Polykarp Kusch (1911-1993) für seine genaue Bestimmung des magnetischen Moments im Elektron. | Vincent du Vigneaud (1901-1978) für seine Untersuchungen der biochemisch bedeutsamen Schwefelverbindungen, besonders für die erste Synthese eines Polypeptidhormons. |
1956 | William Shockley (1910-1989), John Bardeen (1908-1991) und Walter Houser Brattain (1902-1987) für ihre Untersuchungen über Halbleiter und ihre Entdeckung des Transistoreffekts. | Cyril Norman Hinshelwood (1897-1967) und Nikolai S. Semjonow (1896-1986) für ihre Forschung über die Mechanismen chemischer Reaktionen. |
1957 | Tsung Dao Lee (*1926) und Chen Ning Yang (*1922) für ihre grundlegenden Forschungen über die Gesetze der sogenannten Parität, die zu wichtigen Entdeckungen über die Elementarteilchen führten. | Alexander Todd (1907-1997) für seine Arbeiten über Nucleotide und Coenzymnucleotide. |
1958 | Pawel Tscherenkow (1904-1990), Ilja Frank (1908-1990) und Igor Tamm (1895-1971) für die Entdeckung und Interpretation des Tscherenkow-Effekts. | Frederick Sanger (*1918) für seine Arbeiten über die Struktur der Proteine, besonders des Insulins. |
1959 | Emilio Segre (1905-1989) und Owen Chamberlain (1920-2006) für ihre Entdeckung des Antiprotons. | Jaroslav Heyrovsky (1890-1967) für seine Entdeckung und Entwicklung der polarografischen Methoden der Analyse. |
1960 | Donald Arthur Glaser (*1926) für die Erfindung der Blasenkammer. | Willard Frank Libby (1908-1980) für seine Methode der Anwendung von Kohlenstoff-14 (14C) zur Altersbestimmung in Archäologie, Geologie, Geophysik und anderen Zweigen der Wissenschaft. |
1961 | Robert Hofstadter (1915-1990) für seine bahnbrechenden Studien über elektrische Schwingungen im Atomkern und für die dabei erzielten Entdeckungen über die Struktur der Nukleonen. Rudolf Mössbauer (*1929) für seine Forschungen über die Resonanzabsorption der Gamma-Strahlung und seine damit verbundene Entdeckung, die den Namen Mössbauer-Effekt trägt. | Melvin Calvin (1911-1997) für seine Forschungen über die Kohlensäure-Assimilation der Pflanzen. |
1962 | Lew Landau (1909-1968) für seine bahnbrechenden Theorien über kondensierte Materie, besonders das flüssige Helium. | Max Ferdinand Perutz (1914-2002) und John Cowdery Kendrew (1917-1997) für ihre Studien über Strukturen der Globulinproteine. |
1963 | Eugene Paul Wigner (1902-1995) für seine Beiträge zur Theorie des Atomkerns und der Elementarteilchen, besonders für die Entdeckung und Anwendung fundamentaler Symmetrie-Prinzipien. Maria Goeppert-Mayer (1906-1972) und Hans Daniel Jensen (1907-1973) für ihre Entdeckung der nuklearen Schalenstruktur. | Karl Ziegler (1898-1973) und Giulio Natta (1903-1979) für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie und der Technologie der Hochpolymere. |
1964 | Charles T. Townes (*1915), Nikolai G. Bassow (1922-2001) und Alexander M. Prochorow (1916-2002) für grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenelektronik, die zur Konstruktion von Oszillatoren und Verstärkern auf der Basis des Maser-Laser-Prinzips führten. | Dorothy Crowfoot Hodgkin (1910-1994) für ihre Strukturbestimmung biologisch wichtiger Substanzen mit Röntgenstrahlen. |
1965 | Julian Schwinger (1918-1994), Richard Philipps Feynman (1918-1988) und Schinitschiro Tomonaga (1906-1979) für ihre fundamentale Leistung in der Quantenelektrodynamik mit tiefgehenden Konsequenzen für die Elementarteilchenphysik. | Robert Burns Woodward (1917-1979) für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Naturstoff-Synthesen. |
1966 | Alfred Kastler (1902-1984) für die Entdeckung und Entwicklung der optischen Methoden beim Studium der Hertz-Resonanzen in Atomen. | Robert Sanderson Mulliken (1896-1986) für seine grundlegenden Arbeiten über die chemischen Bindungen und die Elektronenstruktur der Moleküle mithilfe der Orbital-Methode. |
1967 | Hans Albrecht Bethe (1906-2005) für seinen Beitrag zur Theorie der Kernreaktionen, insbesondere seine Entdeckungen über die Energieerzeugung in den Sternen. | Manfred Eigen (*1927), Ronald Norrish (1897-1978) und George Porter (1920-2002) für ihre Untersuchungen von extrem schnellen chemischen Reaktionen, die durch Zerstörung des Gleichgewichts durch sehr kurze Energieimpulse ausgelöst werden (Fotochemie). |
1968 | Luis Walter Alvarez (1911-1988) für seinen entscheidenden Beitrag zur Elementarteilchenphysik, insbesondere seiner Entdeckung einer großen Anzahl von Resonanzzuständen, ermöglicht durch seine Entwicklung von Techniken mit der Wasserstoffblasenkammer und Datenanalysen. | Lars Onsager (1903-1976) für die Entdeckung der nach ihm benannten reziproken Beziehungen, die grundlegend für die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse sind. |
1969 | Murray Gell-Mann (*1929) für seine Beiträge und Entdeckungen betreffend der Klassifizierung der Elementarteilchen und deren Wechselwirkungen. | Derek Harold Richard Barton (1918-1998) und Odd Hassel (1897-1981) für ihre Arbeit an der Entwicklung des Konformationsbegriffs und dessen Anwendung in der Chemie. |
1970 | Hannes Alfven (1908-1995) für seine grundlegenden Leistungen und Entdeckungen in der Magneto-Hydrodynamik mit fruchtbaren Anwendungen in verschiedenen Teilen der Plasmaphysik. Louis Neel (1904-2000) für seine grundlegenden Leistungen und Entdeckungen betreffend des Antiferromagnetismus und des Ferrimagnetismus, die zu wichtigen Erkenntnissen in der Festkörperphysik geführt haben. | Luis Leloir (1906-1987) für die Entdeckung der Zucker-Nucleotide und ihrer Funktion in der Biosynthese von Kohlenhydraten. |
1971 | Dennis Gabor (1900-1979) für seine Erfindung und Entwicklung der holografischen Methode. | Gerhard Herzberg (1904-1999) für seine Arbeiten über die Elektronenstruktur und die Geometrie bei den Molekülen, insbesondere freier Radikale. |
1972 | John Bardeen (1908-1991), Leon N. Cooper (*1930) und John Robert Schrieffer (*1931) für ihre gemeinsam entwickelte Theorie des Supraleitungsphänomens, auch BCS-Theorie genannt. | Christian Boehmer Anfinsen (1916-1995) für seine Arbeiten über Ribonuclease, insbesondere die Verbindung zwischen Aminosäurereihen und biologisch wirksamen Konformationen. William Howard Stein (1911-1980) und Stanford Moore (1913-1982) für ihren Beitrag zum Verständnis der Verbindung zwischen chemischer Struktur und katalytischer Tätigkeit des aktiven Zentrums der Ribonuclease-Moleküle. |
1973 | Leo Esaki (*1925) und Ivar Giaever (*1929) für ihre experimentellen Entdeckungen betreffend das Tunnel-Phänomen in Halb- bzw. Supraleitern. Brian David Josephson (*1940) für seine theoretische Vorhersage von Eigenschaften bei einer Supraströmung durch eine Tunnelbarriere, insbesondere jene Phänomene, die allgemein als Josephson-Effekt bekannt sind. | Ernst Otto Fischer (1918-2007) und Geoffrey Wilkinson (1921-1996) für ihre bahnbrechenden unabhängig voneinander geleisteten Arbeiten über die Chemie der metallorganischen sogenannten Sandwich-Verbindungen. |
1974 | Martin Ryle (1918-1984) und Antony Hewish (*1924) für ihre bahnbrechenden Arbeiten in der Radioastrophysik: Ryle für seine Beobachtungen und Erfindungen, besonders in der Öffnung technischer Synthesen und Hewish für seine entscheidende Rolle in der Entdeckung der Pulsare. | Paul John Flory (1910-1985) für seine grundlegenden Leistungen, sowohl theoretisch als auch experimentell, in der physikalischen Chemie der Makromoleküle. |
1975 | Aage Bohr (1922-2009), Benjamin Mottelson (*1926) und James Rainwater (1917-1986) für die Entdeckung der Verbindung zwischen kollektiver und Teilchen-Bewegung in Atomkernen und die Entwicklung der Theorie von der Struktur der Atomkerne basierend auf dieser Verbindung. | John Warcup Conforth (*1917) für seine Arbeiten über die Stereo-Chemie von enzymatisch katalysierten Reaktionen. Vladimir Prelog (1906-1998) für seine Forschungen über die Stereo-Chemie organischer Verbindungen und deren Reaktionen. |
1976 | Burton Richter (*1931) und Samuel Ting (*1936) für ihre führenden Leistungen bei der Entdeckung eines schweren Elementarteilchens neuer Art. | William Nunn Lipscomb (*1919) für seine Arbeiten über die Struktur der Borane und der damit zusammenhängenden Probleme betreffend der Natur chemischer Bindungen. |
1977 | Philipp Warren Anderson (*1923), Nevill Francis Mott (1905-1996) und John Hasbrouck van Vleck (1899-1980) für die grundlegenden theoretischen Leistungen zur Elektronenstruktur in magnetischen und ungeordneten Systemen. | Ilya Prigogine (1917-2003) für seinen Beitrag zur Thermodynamik offener irreversibler Systeme und das Kozept der „Ordnung durch Fluktuation“, insbesondere zur Theorie der dissipativen Strukturen. |
1978 | Pjotr L. Kapiza (1894-1984) für seine grundlegenden Erfindungen und Entdeckungen in der Tieftemperaturphysik. Arno Allan Penzias (*1933) und Robert W. Wilson (*1936) für ihre Entdeckung der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. | Peter Dennis Mitchell (1920-1992) für seinen Beitrag zum Verständnis biologischer Energieübertragung durch Entwicklung der chemoosmotischen Theorie. |
1979 | Sheldon Lee Glashow (*1932), Abdus Salam (1926-1996) und Steven Weinberg (*1933) für ihre Mitwirkung an der Theorie der Vereinigung schwacher und elektromagnetischer Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen, einschließlich u. a. die Voraussage von schwacher neutraler Strömung. | Herbert Charles Brown (1912-2004) und Georg Wittig (1897-1987) für ihre Entwicklung von Bor- bzw. Phosphorverbindungen in wichtigen Reagenzien innerhalb organischer Synthesen (Wittig-Reaktion). |
1980 | James Watson Cronin (*1931) und Val Logsdan Fitch (*1923) für die Entdeckung von Verletzungen fundamentaler Symmetrieprinzipien im Zerfall von neutralen K-Mesonen. | Paul Berg (*1926) für seine grundlegenden Arbeiten über Nucleinsäuren-Biochemie, unter besonderer Berücksichtigung von Hybrid-DNS. Walter Gilbert (*1932) und Frederick Sanger (*1918) für ihre Beiträge die Bestimmung von Basensequenzen in Nucleinsäuren betreffend (Sanger-Methode). |
1981 | Nicolaas Bloembergen (*1920) und Arthur Leonard Schawlow (1921-1999) für ihren Beitrag zur Entwicklung der Laserspektroskopie. Kai Manne Siegbahn (1918-2007) für seinen Beitrag zur Entwicklung der hochauflösenden Elektronenspektroskopie. | Kenidschi Fukui (1918-1998) und Roald Hoffmann (*1937) für ihre unabhängig voneinander entwickelten Theorien über den Verlauf chemischer Reaktionen. |
1982 | Kenneth G. Wilson (*1936) für seine Theorie über kritische Phänomene bei Phasenumwandlungen. | Aaron Klug (*1926) für die Entwicklung kristallografischer Verfahren zur Entschlüsselung biologisch wichtiger Nucleinsäure-Protein-Komplexe. |
1983 | Subrahmanyan Chandrasekhar (1910-1995) für seine theoretischen Studien der physikalischen Prozesse, die für die Struktur und die Entwicklung der Sterne von Bedeutung sind. William A. Fowler (1911-1995) für theoretische und experimentelle Studien der Kernreaktionen, die für die Bildung der chemischen Elemente im Weltall von Bedeutung sind. | Henry Taube (1915-2005) für seine Arbeiten über die Reaktionsmechanismen der Elektronenübertragung, insbesondere bei Metallkomplexen. |
1984 | Carlo Rubbia (*1934) und Simon van der Meer (*1925) für ihre entscheidenden Einsätze bei dem großen Projekt, das zur Entdeckung der Feldpartikel W und Z, Vermittler schwacher Wechselwirkungen, geführt hat. | Robert Bruce Merrifield (1921-2006) für seine automatisierbare Methode zur Herstellung von Peptiden und Proteinen an der Oberfläche von Festkörpern (Marrifield-Harz). |
1985 | Klaus von Klitzing (*1943) für die Entdeckung des quantisierten Hall-Effekts. | Herbert Aaron Hauptmann (*1917) und Jerome Karle (*1918) für ihre entscheidenden Einsätze bei der Entwicklung direkter Methoden zur Kristallstrukturbestimmung. |
1986 | Gerd Binnig (*1947) und Heinrich Rohrer (*1933) für ihre Konstruktion eines Rastertunnelmikroskops. Ernst Ruska (1906-1988) für seine fundamentalen elektronenoptischen Arbeiten und die Konstruktion des ersten Elektronenmikroskops. | Dudley Robert Herschbach (*1932), Yuan Tseh Lee (*1936) und John Charles Polanyi (*1929) für ihre Beiträge zur Dynamik chemischer Elementarprozesse. |
1987 | Johannes Georg Bednorz (*1950) und Karl Alex Müller (*1927) für ihren wichtigen Durchbruch bei der Entdeckung der Supraleitung in keramischen Werkstoffen. | Donald J. Cram (1919-2001), Jean-Marie Lehn (*1939) und Charles P. Pedersen (1904-1989) für Synthesen von Molekülen, die wichtige biologische Prozesse imitieren. |
1988 | Leon M. Lederman (*1922), Jack Steinberger (1921) und Melvin Schwartz (1932-2006) für Arbeiten in der Elementarteilchenphysik. | Johann Deisenhofer (*1943), Robert Huber (*1937) und Hartmut Michel (*1948) für die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur des fotosynthetischen Reaktionszentrums. |
1989 | Wolfgang Paul (1913-1993) und H. G. Dehmelt (*1922) für die Entwicklung der Ionenfallentechnik und die dadurch ermöglichten fundamentalen Untersuchungen an Atomen und Elementarteilchen, die zur Grundlage von Messungen der höchsten Präzision geworden sind. Norman F. Ramsey (*1915) für die Entwicklung einer Methode zur Verwendung getrennt voneinander oszillierender Felder. | Sidney Altman (*1939) und Thomas R. Cech (*1947) für die Entdeckung, dass Ribonucleinsäuren, deren Funktion allein darin zu bestehen schien, die Anweisungen der Erbsubstanz zur Schaffung eines Organismus und zur Erhaltung der Lebensfunktion zu übermitteln, in Einzelfällen eine aktive Rolle spielen können: Sie verändern sich selbst oder andere Zellmoleküle. |
1990 | Jerome Isaac Friedman (*1930), Henry Way Kendall (1926-1999) und Richard Edward Taylor (*1929) für die Untersuchungen über die unelastische Streuung von Elektronen an Nukleonen. | Elias James Corey (*1928) für seine Entwicklung einer Theorie und Methodologie der organischen Synthese und die Entwicklung von Synthesewegen für Prostaglandine und Terpene. |
1991 | Pierre Gilles de Gennes (1932-2007) für seinen Beitrag zur Entwicklung tragbarer Computer. | Richard Ernst (*1933) für die Entwicklung der magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR), die zur wichtigsten zerstörungsfreien Untersuchungsmethode von chemischen Strukturen und Reaktionsabläufen wurde. |
1992 | Georges Charpak (*1924) für seine Arbeiten zur Teilchenphysik. | Rudolph A. Marcus (*1923) für seinen Beitrag zur Entwicklung einer Theorie der Elektronentransfer-Reaktionen in chemischen Systemen. |
1993 | Joseph H. Taylor (*1941) und Russel A. Hulse (*1950) für die Bestätigung der allgemeinen Relativitätstheorie durch ein Doppelpulsar-Sternsystem. | Kary B. Mullis (*1944) für die Entdeckung eines Verfahrens zur schnellen und einfachen Vervielfältigung von DNA. Michael Smith (1932-2000) für die Entwicklung einer Methode, gezielt an einer gewünschten Stelle der Erbsubstanz eine Mutation zu erzeugen. |
1994 | Clifford Glenwood Shull (1915-2001) und Bertram Neville Brockhouse (1918-2003) für die Entwicklung von Methoden der elastischen und unelastischen Neutronenbeugung zur Strukturbestimmung von Festkörpern. | George A. Olah (*1927) für Nachweise und Untersuchungen zu Carbokationen, die bei organischen Reaktionen als extrem kurzlebige Zwischenstufen auftreten. |
1995 | Martin L. Perl (*1927) für den Nachweis des Tau-Leptons. Frederick Reines (1918-1998) für die Entwicklung des Neutrino-Nachweises. | Paul Crutzen (*1933), Mario Molina (*1943) und Sherwood F. Rowland (*1927) für ihre Forschungen zur Chemie der Atmosphäre, insbesondere zu Mechanismen des Ozonschwunds in der Stratosphäre. |
1996 | David M. Lee (*1931), Douglas D. Osheroff (*1945) und Robert C. Richardson (*1937) für die Entdeckung der suprafluiden Phasen des Helium-3 in den Jahren 1971-72. | Robert F. Curl (*1933), Harold W. Kroto (*1939) und Richard E. Smalley (1943-2005) für die Entdeckung einer neuen Modifikation von festem Kohlenstoff, in der die Atome zu polyederartigen Hohlkörpern mit fünf- und sechseckigen Seitenflächen verknüpft sind (Fullerene). |
1997 | Steven Chu (*1948), Claude Cohen-Tannoudji (*1933) und William D. Philips (*1948) für die Entwichlung von Methoden, die es erlauben, Atome mit Laserlicht zu kühlen und einzufangen. | Paul D. Boyer (*1918) und John E. Walker (*1941) |
1998 | Horst L. Störmer (*1949), Daniel C. Tsui (*1939) und Robert B. Laughlin (*1950) für die Entdeckung einer neuen Form von Quantenflüssigkeit, in der Anregungen mit gebrochenzahliger Ladung existieren. | Walter Kohn (*1923) und John Pople (1925-2004) für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenchemie (u. a. die Diochtefunktional-Theorie-DFT). |
1999 | Martinus J. G. Veltman (*1931) und Gerardus 't Hooft (*1946) für ihre Leistung, die Theorie der elektroschwachen Wechselwirkungen auf festeren mathematischen Grund gestellt zu haben. | Ahmed H. Zewail (*1946) für den Nachweis, dass man mithilfe schneller Laser-Technik sehen kann, wie sich Atome während einer chemischen Reaktion in einem Molekül bewegen. |
2000 | Jack S. Kilby (1923-2005) für die Entwicklung des ersten integrierten Schaltkreises sowie Herbert Kroemer (*1928) und Zhores I. Alferow (*1930) für die Entwicklung von Halbleiter-Heterostrukturen, wie sie in der Hochgeschwindigkeits- und Optoelektronik verwendet werden. | Alan J. Heeger (*1936), Alan G. MacDiarmid (1927-2007) und Hideki Shirakawa (*1936) für die Entwicklung elektrisch leitender Kunststoffe (Polymere). |
2001 | Wolfgang Ketterle (*1957), Eric A. Cornell (*1961) und Carl Wiemann (*1951) für die Erschaffung eines neuen, fünften Materiezustands, des BOSE-EINSTEIN-Kondensats. | William S. Knowles (*1917), Ryoji Noyori (*1938) und K. Barry Sharpless (*1941) für die Herstellung von Spiegelbild-Molekülen mithilfe verschiedener Syntheseverfahren. |
2002 | Raymond Davis jr. (1914-2006) und Masatoshi Koshiba (*1926) für bahnbrechende Arbeiten in der Astrophysik, insbesondere für den Nachweis kosmischer Neutrinos. Riccardo Giacconi (*1931) für seine bahnbrechenden Arbeiten in der Astrophysik, die zur Endeckung von kosmischen Röntgenquellen geführt haben. | John B. Fenn (*1917) und Koichi Tanaka (*1959) für ihre Entwicklung von weichen Desorption/Ionisation-Methoden zur massenspektrometrischen Analyse von biologischen Makromolekülen. Kurt Wüthrich (*1938) für seine Entwicklung der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie zur Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösung. |
2003 | Alexei A. Abrikosov (*1928), Witaly L. Ginzburg (1916-2009) und Anthony J. Leggett (*1938) für Pionierarbeiten zur Theorie der Supraleiter und der Suprafluide. | Peter Agre (*1949) und Roderick MacKinnon (*1956) für die Entdeckung und mechanistische Untersuchungen an Kanälen in Zellmembranen. |
2004 | David J. Gross (*1941), H. David Politzer (*1949) und Frank Wilczek (*1951) für ihre Erkenntnisse über die Kraft, die Quarks zusammenhält. | Aaron Ciechanover (*1947), Avram Hershko (*1937) und Irwin Rose (*1926) für ihre Entdeckung des Abbaus von überflüssigen Proteinen mithilfe des Ubiquitins. |
2005 | Roy J. Glauber (*1925), John L. Hall (*1934) und Theodor W. Hänsch (*1941) für ihre Beiträge zum besseren Verständnis der Natur des Lichts und die Entwicklung der Spektroskopie. | Yves Chauvin (*1930), Robert H. Grubbs (*1942) und Richard R. Schrock (*1945) für die Entwicklung von Katalysatoren für umweltfreundliche organische Synthesen (Metathesereaktionen von Olefinen). |
2006 | John C. Mather (*1946) und George F. Smoot (*1945) für die Entdeckung, dass die kosmische Hintergrundstrahlung dem planckschen Strahlungsgesetz folgt und richtungsabhängige Schwankungen aufweist | Roger D. Kornberg (*1947) für die detailgenaue Beschreibung der eukaryotischen Transkription, die bei der Kopie des genetischen Codes höherer Organismen eine wesentliche Rolle spielt. |
2007 | A. Fert (*1938) und P. Grünberg (*1939) für die Entdeckung des „Riesen-Magnetwiderstands“ (engl.: giant magnetoresistance). Auf diesem Effekt beruht die heute mögliche hohe Speicherkapazität von Festplatten. | G. Ertl (*1936) für die Entwicklung moderner Untersuchungsmethoden von Gasreaktionen an Festkörperoberflächen und die Aufklärung des katalytischen Mechanismus der Ammoniaksynthese. |
2008 | Makoto Kobayashi (*1944), Toshihida Maskawa (*1940), Yoichiro Nambu (*1921) für ihre Modelle zur Symmetrie subatomarer Teilchen. | Martin Chalfie (*1947), Osamu Shimomura (*1928), Roger Y. Tsien (*1952) für die Entdeckung und Entwicklung des „grün fluoreszierenden Proteins“ (GFP). |
2009 | Charles Kao (*1933), Willard Boyle (*1924), George Smith (*1930) für Arbeiten auf dem Feld der Glasfaseroptik und der Halbleitertechnik. | Venkatraman Ramakrishnan (*1952), Thomas A. Steitz (*1940), Ada E. Yonath (*1939) für ihre Arbeiten zur Klärung von Struktur und Funktion von Ribosomen. |
Und zum Schluss:
Seit 1999 gibt es auch die Verleihung eines Kinder-Nobelpreises (offiziell: „The World's Children's Prize for the Rights of the Child“). Er wurde von der schwedischen Regierung und mehreren Wohltätigkeitsorganisationen ins Leben gerufen und wird von verschiedenen Wirtschaftsunternehmen finanziert. Schirmfrau ist die schwedische KÖNIGIN SILVIA, in einem Ehrengremium sitzen unter anderem NELSON MANDELA, Osttimors Präsident XANANA GUSMÂO und der schwedische Ministerpräsident GÖRAN PERSSON. Die abstimmende Jury besteht aus mehreren Tausend Kindern aus allen Ländern der Welt. Der Preis wird an Menschen (oder Organisationen) vergeben, die sich besonders für die Einhaltung der Grundrechte der Kinder engagiert haben und einen hohen Einsatz dafür erbringen. Dazu zählen z. B. die Befreiung von Zwangsarbeit, die Betreuung von Kindern aus Kriegs- oder Armutsgebieten, das Bekämpfen von Kindersklaverei oder die Verminderung von Kindersterblichkeit und Unterernährung.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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