Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie Abitur
  3. 9 Strukturen und Reaktionen organischer Verbindungen
  4. 9.5 Naturstoffe
  5. 9.5.3 Aminosäuren, Peptide und Proteine
  6. Nucleinsäuren als Träger und Speicher der genetischen Information

Nucleinsäuren als Träger und Speicher der genetischen Information

Das Wissen über die chemische Struktur von Nucleinsäuren ist eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Funktion von DNA als Speicher der Erbinformation und der RNA als funktionelles Molekül bei der Genexpression. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde entdeckt, dass Nucleinsäuren vier Typen von Nucleotiden enthalten, die aus einer stickstoffhaltigen Base, einer Phosphatgruppe und einer Pentose (Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen) bestehen. DNA wird durch enzymatische Polymerisation aufgebaut. Ein alter DNA-Strang dient als Matrize für die Synthese eines neuen Strangs. Die Nucleotidbausteine werden durch komplementäre Basenpaarung positioniert und durch eine Polymerase mit dem benachbarten Nucleotid verknüpft, um den neuen Strang aufzubauen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Struktur der Nucleinsäuren konnte erst 1953 aufgeklärt werden. Nucleinsäuren sind hochpolymere unverzweigte Makromoleküle, die aus den drei chemischen Grundbausteinen Zucker, Phosphorsäurereste und stickstoffhaltigen organischen Basen bestehen. Diese bilden die Monomereinheiten, die Nucleotide. Als Zucker kommen zwei Pentosen, (Zuckermoleküle mit fünf Kohlenstoffatomen), die Desoxyribose und die Ribose, infrage. Entsprechend werden die Nucleinsäuren als Desoxyribonucleinsäure oder Ribonucleinsäure bezeichnet.

Für die Desoxyribonucleinsäure hat sich auch im Deutschen die Kurzschreibweise DNA (aus dem englischen Deoxy Nucleic Acid.) durchgesetzt, ebenso für Ribonucleinsäure RNA (Ribo Nucleic Acid).
Die DNA enthält als Zuckerkomponente die 2'-Desoxyribose. Bei der RNA stellt die Ribose den Zucker im Nucleotid dar.

Das Rückgrat eines polymeren Nucleinsäurefadens besteht alternierend aus Phosphorsäure- und Pentoseresten. Dabei ist die Phosphorsäure mit den OH-Gruppen zweier Pentosen verestert. Die Nucleobase ist über eine N-glycosidische Bindung mit der Pentose verbunden. Das N-Glycosid aus Nucleobase und Pentose bezeichnet man als Nucleosid, den Baustein aus Nucleobase, Pentose und Phosphat als Nucleotid.

Die vier organischen Basen, die Nucleinsäurebasen der DNA sind Cytosin, Thymin, Adenin und Guanin. In der RNA ist Thymin durch Uracil ersetzt. Aufgrund ihrer Struktur können je zwei Basen untereinander Wasserstoffbrücken ausbilden. Diese Wasserstoffbrücken führen zur Ausbildung der Sekundärstruktur der Nucleinsäuren. Die DNA bildet einen geschwungenen Doppelstrang, in dem die Nucleobasen ins Innere der Doppelhelix weisen. Das Basenpaar Thymin-Adenin ist durch zwei und das Basenpaar Cytosin-Guanin durch drei Wasserstoffbrücken miteinander verbunden. Dadurch, dass immer nur zwei bestimmte Basen miteinander kombiniert werden können, ist die Reihenfolge der Nucleotide in einem DNA-Strang durch den anderen festgelegt.

Die Reihenfolge der Nucleotide heißt Nucleotidsequenz. Die Nucleotidsequenz der DNA beinhaltet die Erbinformation und bestimmt den genetischen Code der Zelle. Jeweils drei aufeinanderfolgende Basen bilden ein Basentriplett (Codon) und coodieren eine bestimmte Aminosäure.

Biosynthese der DNA

Die Monomere werden im Stoffwechsel der Zelle aus Produkten des Nahrungsabbaus synthetisiert. Desoxyribonucleinsäure (DNA) und Ribonucleinsäure (RNA) werden durch enzymatische Polymerisation aufgebaut. Als Bausteine dienen Nucleosidtriphosphate. Durch Reaktion der OH-Gruppe eines Nucleotids mit dem Phosphor eines anderen Nucleotids entsteht unter Freisetzung von Pyrophosphat eine Phosphorsäurediesterbindung.

Die Synthese von DNA verläuft entlang einer DNA-Matrize, die die Sequenz des neu synthetisierten Strangs bestimmt. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die komplementäre Basenpaarung. Adenosin bildet ein Basenpaar mit Thymin (bzw. mit Uridin in der RNA), Cytidin bildet ein Basenpaar mit Guanosin.

Die Knüpfung der Phosphodieseterbindung zwischen zwei Nucleosiden wird durch das Enzym DNA-Polymerase katalysiert.

Die Synthese von RNA verläuft nach einem analogen Schema. Entlang einer DNA-Matrize werden die Nucleosidtriphosphate enzymatisch polymerisiert. Anstelle einer DNA-Polymerase kommt jetzt eine RNA-Polymerase zum Einsatz.

Die DNA ist Träger der Erbinformation. Die RNA ist an der
Umsetzung der Erbinformation beteiligt und spielt eine wichtige Rolle in den Prozessen der Transkription und Translation.

DNA- und RNA-oligonucleotide lassen sich auch durch automatische Festphasensynthese im Labor herstellen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Nucleinsäuren als Träger und Speicher der genetischen Information." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/nucleinsaeuren-als-traeger-und-speicher-der-genetischen (Abgerufen: 24. May 2025, 02:56 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Video
  • RNA
  • DNA
  • DNA-Polymerase
  • Struktur der Nucleinsäuren
  • Nucleosidtriphosphate
  • Phosphodiesterbindung
  • Nucleotid
  • Synthese von DNA
  • Ribonucleinsäure
  • Nucleobase
  • RNA-Polymerase
  • Nucleosid
  • Basenpaarung
  • Desoxyribonucleinsäure
  • enzymatische Polymerisation
  • Polymerisation
  • Animation
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Nachweisreaktionen organischer Naturstoffe

Die Nachweisreaktionen der Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße sind mehr oder weniger spezifische Nachweisreaktionen der Stoffklassen. Anders als bei anorganischen Fällungs- oder Farbreaktionen sind die Reaktionsgleichungen oft sehr kompliziert und daher nur schwer darzustellen.
Die Vielfalt der makromolekularen Naturstoffe ist viel zu groß, als das man für jeden einzelnen Stoff einen spezifischen Nachweis entwickeln könnte. Deshalb nutzt man zur eindeutigen Identifizierung der Einzelstoffe heutzutage moderne instrumentelle Methoden wie die Massenspektroskopie oder elektrophoretische Verfahren. Stehen diese nicht zur Verfügung, muss man physikalische Eigenschaften wie Schmelzpunkte oder optische Drehwerte für eine eindeutige Identifizierung heranziehen.

Fleming und das Lysozym

ALEXANDER FLEMING entdeckte 1922 das Lysozym im Nasensekret des Menschen. Als Enzym schützt es das Körperinnere vor Bakterien, indem es ihre Zellwände zerstört. Es bildet eine einfache Immunschranke gegenüber Bakterien, schützt aber leider nicht vor pathogenen Bakterien.

Wirkung von Penicillin

Penicillin ist ein Antibiotikum. Es wirkt als Inhibitor auf das Bakterienenzym Transpeptidase, das die Quervernetzung in der Bakterienwand steuert. Das Enzym wird blockiert, so dass die Zellwand durchlässiger wird. Die Zelle nimmt osmotisch Wasser auf und platzt. Auf diese Weise werden krankheitserregende Bakterien abgetötet.

Chemiefasern (Kunstfasern)

Textilien schützen uns vor Witterungseinflüssen. Unsere Ansprüche an die Kleidung gehen aber viel weiter. Heute steht uns für die Fertigung von Kleidung eine große Vielfalt an Textilfasern zur Verfügung. Bis ins 20. Jahrhundert wurden ausschließlich Naturfasern auf Basis von Cellulose (Baumwolle) oder Eiweißen (Wolle) verwendet. Mit der Entwicklung der Kunststoffchemie in den 30er-Jahren ergaben sich jedoch völlig neue Möglichkeiten, synthetische makromolekulare Stoffe zu Fasern zu verarbeiten. Diese Kunstfasern bzw. synthetischen Fasern sind aus dem modernen Alltag nicht mehr wegzudenken.

James Dewey Watson

* 06.04.1928 in Chicago (Illinois/USA)Der in Chicago (USA) geborene Biologe JAMES D. WATSON forschte zusammen mit seinem Kollegen FRANCIS H. C. CRICK (1916-2004) an der Struktur der Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA). Sie stellten 1953 ihr WATSON-CRICK-Modell vor, eine räumliche Darstellung der DNA in Gestalt einer Doppelhelix. Das Modell bietet als wesentliches Merkmal eine Erklärung dafür, wie sich die DNA selbst reproduzieren kann. Dieses Forschungsergebnis von WATSON und CRICK gilt als Meilenstein in der Biologie und wurde 1962 mit dem Nobelpreis für Medizin/Physiologie gewürdigt. WATSON setzte in der Folgezeit an verschiedenen Instituten seine Forschungen zu Nucleinsäuren fort.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025