Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Architektur

Architektur

Klassik (lat. classicus „die höchsten Vermögensklassen betreffend“; übertragen: „erstklassig, mustergültig“) war ursprünglich die Bezeichnung für eine geistesgeschichtliche Epoche der griechischen Kultur (5. und 4. Jh. v. Chr.). Als Vorbild und Norm für verschiedene nachfolgende Kunstepochen galt im erweiterten Begriffsverständnis die Kunst der griechisch-römischen Antike.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Es prägten sich Bezeichnungen, wie

  • „augusteischer Klassizismus“ (1. Jh. n. Chr.),
  • „staufische Klassik“ (13. Jh.),
  • „klassische“ gotische Kathedralen,
  • „klassische Kunst“ in der Hochrenaissance,
  • „Klassizismus“ (1770 –1840) usw.

Dabei fand nicht immer das Wesen der griechischen Klassik Berücksichtigung.

Die Merkmale des Klassischen im ursprünglichen Sinn wurden vor allem von griechischer Tragödie, Lyrik, Plastik und Architektur hergeleitet:

  • Maß und Harmonie
  • Ausbildung der Teile und ihr Verhältnis zu einem gesetzmäßigen, klar gegliederten Ganzen
  • Geschlossenheit der Form
  • plastische Durchbildung
  • Objektivität der Darstellung
  • Erhebung des Besonderen zum Typischen oder Idealen
  • absolutes Gleichgewicht und vollkommene Balance
  • Versöhnung einander sich scheinbar ausschließender Gestaltungsprinzipien:

    • Naturvorbild und Ideal
    • Individuelles und Typisches
    • Profanes und Sakrales
    • Bewegung und Ruhe
    • Fläche und Raum
    • Freiheit und Gesetzmäßigkeit

Architektur

„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“. Nicht besser als mit dem Satz des griechischen Philosophen PROTAGORAS (5. Jh.) kann die Harmoniebestrebung der griechischen Klassik anschaulich beschrieben werden. Beispielsweise wurde das System des Messens, dessen sich die Griechen bedienten, vom menschlichen Körper abgeleitet. Wie der individuelle Typ eines Lebewesens die Form aller seiner Einzelteile bestimmt, war das ganze Strukturprinzip des klassischen Bauwerkes in jedem seiner einzelnen Bestandteile enthalten. Diese Harmonie sollte ein normatives Regelwerk, wie z. B. der goldene Schnitt und die Aufstellung weiterer idealer Proportionsregeln, garantieren. Aus einem gegebenen Maß im Bauplan ließ sich eine ganze Anzahl anderer Maße ableiten:

  • die Höhe der Säule,
  • die Proportion des Gebälkes, des Daches usw.

Bei den dorischen Tempeln der klassischen Zeit werden allmählich die Formen verfeinert. Die Bauwerke wirken leichter und schlanker. Gekonnt wurden aber auch optische Korrekturen vorgenommen: z. B. wurde der Abstand der beiden letzten Säulen einer Reihe etwas verringert (Eckkontraktion), um gleich große Metopen (= Felder am Gebälk des dorischen Tempels, die mit Reliefs geschmückt sind) zu erhalten. Die Säulenschwellung (Entasis) wurde abgeschwächt und die Säulen fast unmerklich nach innen geneigt. Das Fundament, die Stufen, der Architrav und der Giebel erhielten eine leicht konvexe Wölbung.

Jedes klassische Bauwerk war ein organisches, eigenständiges und unabhängiges Ganzes – eine „architektonische Plastik“. Klassische Tempel standen an heiligen Stätten mit häufig ganz unterschiedlicher Ausrichtung „widerspenstig“ nebeneinander. Sie beanspruchten eine eigene Umgebung. In der hellenistisch-römischen Entwicklung verzichteten die Architekten auf diese Eigenständigkeit. Das Einzelbauwerk wurde Teil eines architektonischen Gesamtkomplexes und ordnete sich einem bestimmten Plan unter (Kaiserforen). Die Römer übernahmen zwar Bauelemente der griechischen Tempel, kombinierten sie jedoch „unklassisch“. Vorgefertigte Bauelemente, z. B. Kapitelle, mussten häufig erst vor Ort angepasst werden. Sie wurden nicht mehr nur für ein bestimmtes Bauwerk hergestellt. Die Auffassung der Klassik zu Proportion und Harmonie bis ins Detail wurde vernachlässigt.

  • Optische Korrektur der Ostfassade des Parthenons

Plastik

Nach der Charakteristik RODINs drückt die klassische griechische Plastik„Lebensfreude, Ruhe, Anmut, Ausgeglichenheit und Vernunft“ aus. Sie war eine Darstellung des schönen, wohlproportionierten, idealisierten Menschentyps voll innerer Kraft und Lebendigkeit. Nicht ein bestimmtes Modell wurde gestaltet, sondern die künstlerische Idee hatte den Beschauer zu überzeugen: Die Statuen sollten bewundernswert sein. Das zwang zum Verzicht auf die Wiedergabe eines bestimmten Individuums.

Als Vorbild für Vollkommenheit und menschliche Schönheit dienten Götter und mythische Personen. Die durch den Kontrapost ausbalancierten Bewegungen des nackten Körpers und die Betonung einer unaufdringlichen, aber klaren Muskulatur erzeugten die plastische Form. Jede Einzelform wurde wohlproportioniert einer gegliederten Gesamtform zugeordnet.

Nach POLYKLETs (um 450 v. Chr.) Proportionskanon war die Länge des Kopfes siebenmal in der Gesamthöhe des Körpers enthalten, viermal in der Länge der Beine, zweimal in der Höhe der Büste und in der Breite der Schultern. LYSIPPOS (2. Hälfte des 4. Jh. v. Chr.) veränderte die Gesamtproportion später in 8 Kopflängen und kam damit zu schlankeren, größer wirkenden Statuen. Aufeinander bezogene Bewegungen schafften vollendetes Gleichgewicht. Meist wurden nur einige Grundmotive variiert:

  • Stehen,
  • Sitzen,
  • Knien,
  • Hocken,
  • Liegen.

Selbst im Liegen, im Sterben, blieb die Figur klassisch – nicht zur Erde geworfen, sondern sich auf einigen Punkten frei haltend – würdevoll. Griechische Statuen wurden zum Maßstab für Tugend, Schönheit und moralische Werte. Die Körperdarstellung der Klassik war Körperverherrlichung – Anmut des Weiblichen und Würde des Männlichen. Der Kunsthistoriker HAMANN bezeichnet die klassische Skulptur als

„... Harmonie zwischen der von außen sichtbaren, ... und der von innen diese Gestalt zusammenhaltende … erzeugenden Kraft“.

  • Proportionskanon in der griechischen Plastik
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Architektur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/architektur (Abgerufen: 10. July 2025, 05:01 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Kunstepochen
  • Protagoras
  • Klassizismus
  • Klassik
  • RODIN
  • griechische Kunst
  • gotische Kathedralen
  • LYSIPPOS
  • POLYKLET
  • Norm
  • Kunsthistoriker HAMANN
  • Hochrenaissance
  • Der Mensch ist das Maß aller Dinge
  • Eckkontraktion
  • geistesgeschichtliche Epoche
  • Klassisches
  • Metopen
  • staufische Klassik
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Gewaltenteilung: parlamentarische Demokratie

Neben dem Rechtsstaatsprinzip und der Volkssouveränität ist die Gewaltenteilung die dritte wesentliche Grundlage einer freiheitlich-demokratischen Ordnung, die besagt, dass die Staatsgewalt auf mehrere unterschiedliche und voneinander unabhängige Institutionen aufgeteilt wird, um durch eine gegenseitige Kontrolle der Gewalten sowohl die Konzentration als auch den Missbrauch von Macht zu verhindern. Nach der klassischen Definition verteilt sich die Staatsgewalt auf drei Träger: Die Exekutive, die Legislative und die Judikative.

Schon in der Antike entwickelten Denker die Lehre der gemischten Verfassung. In der Neuzeit begründeten JOHN LOCKE und CHARLES DE SECONDAT MONTESQUIEU das Prinzip der Gewaltenteilung. Es ist das Kernstück der freiheitlich-demokratischen Verfassungslehre.

Um politisch wirksam handeln zu können, sind die drei Gewalten in der Praxis der parlamentarischen Demokratie nach dem Prinzip der Gewaltenverschränkung zu einem System von „checks and balances“ verschränkt. Darin hat eine Gewalt umfassende Mitwirkungs- und Kontrollrechte bei Handlungen der jeweils anderen Gewalt.
Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist das Prinzip der Gewaltenteilung in Artikel 20 Absatz 2 Satz 2 festgelegt.

Karl Raimund Popper

* 18.07. 1902 Wien
† 17.09.1994 Croydon bei London

Der britische Philosoph und Wissenschaftstheoretiker österreichischer Herkunft, KARL RAIMUND POPPER, gilt als Begründer des kritischen Rationalismus und Vordenker des Liberalismus. Einige bezeichnen ihn als den wichtigsten Philosophen seit FRANCIS BACON (1561–1626). Er war vehemeter Vertreter einer „offenen Gesellschaft“. Als „die großen Werte einer offenen Gesellschaft“ nannte er „Freiheit, gegenseitige Hilfe, Wahrheitssuche, intellektuelle Verantwortlichkeit, Toleranz“.

Das antike Heldenepos: Homers Odyssee und Ilias

Die antiken Heldenepen stammen aus der Archaischen Zeit Griechenlands (800–500 v. Chr.). Die ersten Heldenepen sind die „Ilias“ und die „Odyssee“, die dem Griechen HOMER zugeschrieben werden, welcher als der erste namentlich bekannte Autor der abendländischen Welt gilt, wenngleich seine Existenz nicht zweifelsfrei bewiesen ist. Die „Ilias“ und die „Odyssee“ stellen den Übergang von der Mündlichkeit zur Literatur bei den Griechen dar.

Weitere bekannte Heldenepen sind

  • die „Theogonia“ von HESIOD,
  • die „Argonautika“ von APOLLONIOS RHODIOS und
  • die „Aeneis“ von VERGIL.

Lateinische Literatur im 10. und 11. Jahrhundert

Die „Volkssprachen“ des 10. und 11. Jahrhunderts waren:

  • die lingua theodisca (Althochdeutsch) und
  • die lingua vulgaris (Altfranzösisch).

Sie lagen auch als Schreibsprachen vor. Ihnen gegenüber stand das klassische Latein als überregionale Verständigungssprache des Klerus sowie des Staates, das mit der wachsenden Macht des Klerus in dieser Zeit allbeherrschend wurde.

Euripides

* 485–484 v. Chr. wahrscheinl. in Salamis (Griechenland)
† 407–406 v. Chr. wahrscheinl. in Pella (Makedonien)

Der griechische Dichter EURIPIDES gehörte zusammen mit AISCHYLOS und SOPHOKLES zu den herausragendsten altgriechischen Tragöden. EURIPIDES selbst war kein Anhänger einer speziellen philosophischen Schule, in seinen Werken finden sich jedoch Einflüsse der Naturphilosophie des 5. Jahrhunderts v. Chr. sowie Einflüsse der Sophisten.

EURIPIDES führte die menschliche Figur anstelle antiker griechischer Götter oder Helden in die Tragödie ein – mit all ihrer Leidenschaftlichkeit und Widersprüchlichkeit. Er wurde außerdem besonders bekannt durch den Einsatz eines ungewöhnlichen dramatischen Mittels, des Deus ex machina (latein.: Gott aus der Maschine).

Als Rationalist, Skeptiker und Vertreter sophistischen Gedankengutes sowie aufgrund formaler Kritikpunkte wurde EURIPIDES von den Dichtern seiner Zeit oft angegriffen. Seine Werke beeinflussten jedoch in Folgezeiten maßgeblich die Entwicklung der abendländischen Tragödie und die Dichter kommender Epochen, vor allem das hellenistische, das römische und das klassizistische französische Drama.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025