Griechen siedeln im Mittelmeerraum

Vor rund 3000 Jahren begannen die Griechen das Mittelmeergebiet zu besiedeln. Und aus den Bauern wurden Seefahrer. Es waren zunächst die Äoler (Achäer), dann die Ionier, später die Dorer, die von weit her kamen und in dem warmen Klima sesshaft wurden. Die Achäer besiedelten die Peloponnes und gründeten Mykene. Die griechische Kultur jener Zeit wird deshalb mykenische Kultur genannt. Die Burg von Mykene stand auf einem Felshügel und ist noch heute zu besichtigen. Die mykenische Sozialstruktur wurde von einem König bestimmt. Dieser regierte in der Ratsversammlung mit dem Adel das Land. Die Handwerker und Bauern durften in der Volksversammlung Informationen entgegennehmen, waren aber nicht beschlussfähig.

Die Achäer besiegten die altekretisch-minoische Kultur des Königs MINOS auf der Insel Kreta, die etwa von 2800–1100 v. Chr. gedauert hatte (Blütezeit ca. 2000–1500 v. Chr.) und etablierten auch hier ihre bronzezeitliche Kultur. Im 13. und 12. Jh. v. Chr. befand sich die achäische Kultur gerade auf ihrem Höhepunkt. Mit den Eroberungen brachten die Achäer nicht nur ihre Kultur, sondern auch ihre eigenen Götter mit in das fremde Land.
Seit ca. 1200 v. Chr. waren die Phönizier als beherrschendes See- und Handelsvolk im Mittelmeer und kühne Seefahrer und gute Kaufleute bekannt. Im 10. und 9. Jh. v. Chr. verloren sie ihre Stellung zur See an die Griechen. 1050–900 v. Chr. dauerte die dorische Wanderung, in deren Verlauf die Einwohner des griechischen Festlandes die Inseln der Ägäis und Kleinasiens kolonisierten. Für Mykene war Troja ein ernst zu nehmender Konkurrent. Troja hatte sich als bronzezeitlicher Handelsplatz einen Namen gemacht. Auch Mykene war eine bedeutende Stadt.
Die Griechen beherrschten das Kriegshandwerk. Das hatten sie unter Beweis gestellt. Nun drangen sie nach Kleinasien vor. Und schließlich besiegten sie auch das mächtige Troja. Von den Kämpfen im zehnten Kriegsjahr handeln die Epen HOMERs. HOMERs „Ilias“ ist abgeleitet von dem griechischen Namen für die Stadt Troja: Ilion.

Trojanischer Krieg: Fantasie und Wirklichkeit

Dass HOMERs Werk und damit der trojanische Krieg nicht bloße Fantasie ist, belegen neuere Ausgrabungen in Kleinasien: Man fand Brandspuren und die Überreste unbestatteter Leichen in der Ausgrabungsschicht Troja VIIa. Und es gibt sogar Hinweise auf eine jahrelange Belagerung. So fand man große Vorratsbehälter, auch Spuren von Flüchtlingsbauten zwischen den steinernen Häusern.
HEINRICH SCHLIEMANN (1822–1890) verdanken wir die Entdeckung Trojas.

Griechische Stadtstaaten

Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. bildeten sich in den kargen, gebirgigen Siedlungsgebieten die Polis (der selbstständige griechische Stadtstaat) heraus. Sie gilt als die Wiege der Demokratie. Die Polis entstand in Auseinandersetzung mit der Alleinherrschaft Adliger in der Tyrannis. Die Periode der griechischen Stadtstaaten wird alsgriechische Klassik bezeichnet. Die Vollbürger der griechischen Stadtstaaten bestimmten über alle öffentlichen Dinge. Der Marktplatz (Agora) war der öffentliche Raum, in dem die politischen Angelegenheiten erörtert und entschieden wurden. Die Vollbürger waren an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt und stimmten darüber ab, ob Denkmäler gebaut oder ob Steuern gezahlt wurden. Sie wählten ihre Beamten und militärischen Befehlshaber und verbannten jene, die ihnen zu mächtig erschienen. Ausgeschlossen aus diesem demokratischen System waren jedoch Nichtbürger (Metöken, Periöken), Frauen und Sklaven.

Peloponnesischer Krieg

Der peloponnesische Krieg (431–404 v. Chr.) hatte zum Ende der athenischen Hegemonie in Griechenland geführt. Die Folge waren rund 50 Jahre Krieg um die Vorherrschaft der griechischen Stadtstaaten in der Ägäis. Mit PHILIPP II. kam nun ein Mann auf den makedonischen Thron, der sein Reich einigte und es zum führenden Staat in Griechenland machte. Die Neuorganisation der makedonischen Armee durch PHILIPP II. machte es nun auch möglich, sich der griechischen Stadtstaaten erfolgreich zu erwehren. Sein Sohn, ALEXANDER DER GROSSE, übernahm auch die neuen Kriegsstrategien seines Vaters. (Belagerungsmaschinen, „schiefe Schlachtordnung“).

Hellenismus

Nach dem Niedergang der Polis (und insbesondere Athens) gab es einen letzten kulturellen Höhepunkt innerhalb der griechischen Antike. Im Hellenismus – dem Zeitalter zwischen den Eroberungszügen ALEXANDERS DES GROSSEN (334 v. Chr.) bis zum Untergang des ägyptischen Ptolemäerreiches 30 v. Chr. – errang das Griechentum noch einmal Weltgeltung. ALEXANDER hatte Ägypten und den Orient bis nach Indien mit der Zivilisation Griechenlands verbunden und das größte Weltreich der damaligen Zeit hinterlassen, als er 323 v. Chr. starb. Nach ihm entstanden die Königreiche von Ägypten (Reich der Ptolemäer), Syrien (Reiche der Seleukiden) und Mazedonien.
Erst mit der Eroberung Griechenlands durch die Römer fand der Hellenismus in Griechenland ein Ende.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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