Kommentar

Was ist ein Kommentar?

Kommentar kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Anmerkung, Erläuterung, Interpretation (commentarius = Notizbuch).
Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert eingedeutscht. Das Verb dazu, kommentieren, lat. commentari, wurde bereits im 17. Jahrhundert eingedeutscht und steht für Stellung nehmen, einen Text mit erläuternden und kritischen Anmerkungen versehen, politische, kulturelle u. a. Ereignisse erläutern, besprechen.

Im Unterschied zur Nachricht oder zum Bericht ist der Kommentar eine meinungsäußernde, literarisch-journalistische Textart, die wertend und erläuternd zu einem aktuellen Sachverhalt, Ereignis oder Thema (subjektiv) Stellung nimmt ohne zwingend wie bei der Reportage „vor Ort“ sein zu müssen. Häufig versieht der/die Autor/in seinen/ihren Text mit einem Bildkommentar (Zeichnung, Fotografie, Film etc.) um die Wirkung bzw. Absicht zu erhöhen oder auch abzuschwächen. Der Konsument sollte sich zwar mit der Kommentarmeinung auseinandersetzen und zu einer Position gelangen, kann aber durch den Stil des Textes sowie die Auswahl des Bildmaterials beeinflusst werden. Der/die Verfasser/in des Kommentars verfolgt das Ziel, Hintergründe aufzudecken und zu bewerten. Dazu ist es nötig, gründlich zu recherchieren (nachzuforschen) sowie Fragen zu stellen und auszuwerten, sie einzuordnen und zu beurteilen. Somit sehen Kommentare zum gleichen Sachverhalt in der Tendenz häufig verschieden aus, da sie individuell unterschiedlich geprägt sind bzw. eine bestimmte Wirkung verfolgen.

Arten von Kommentaren

Der Kommentar sollte zum Nachdenken animieren, kritisieren, zweifeln, aufrütteln oder appellieren. Hierzu verwendet man bestimmte Arten von Kommentaren, die in den Medien in der Regel an gleich bleibender Stelle abgedruckt oder gesendet werden. Dazu gehören insbesondere der

  • Leitartikel zu einem zentralen Thema an zentraler Stelle,
  • die Glosse als witzig-ironische Randbemerkung,
  • das Feuilleton (hier werden häufig scheinbar nebensächliche Sachverhalte durch überraschende Betrachtungsweisen erhellt) und
  • der Tageskommentar, der auf ein aktuellesThema bezogen weniger polemisch verfasst ist.

Die Kommentare unterscheiden sich somit nicht nur in ihrem Textvolumen und der Druckspalte/dem Sendeplatz, sondern ebenso durch sprachliche und stilistische Besonderheiten. Insgesamt erscheint der Kommentar anschaulich-expressiv, ausdrucksvoll. Somit verwendet man häufig emotional gefärbte Wörter und Wortfolgen, Vergleiche, Bilder, Ausrufe sowie Ironie, Satire, Humor.

Glosse und Feuilleton

Unter einer Glosse (aus lat. glossa: erläuternde Bemerkung; aus Randbemerkungen in handgeschriebenen Büchern durch Mönche entstanden) versteht man einen sehr kurz gehaltenen, pointierten, witzig-ironischen Kommentar, der einen ausgefeilten Stil besitzt und sein aktuelles Anliegen „auf den Punkt“ bringt, somit auf engstem Raum eine überzeugende Wirkung ermöglicht. Die Sprache sollte „Biss“ haben und sich dem „Anzugreifenden“ stellen. Ziel ist es, ein ernsthaftes Anliegen, hintersinnig plaudernd, elegant „bösartig“, sprachlich verpackt zu klären. Beispiele sind Anspielungen auf überflüssige Ordensverleihungen, auf die Sinnlosigkeit von Feindschaften zwischen Fans unterschiedlicher Clubs oder auf den Klüngel in manchen Bereichen von Politik und Wirtschaft. Dabei sollte der Autor eine treffsichere Überschrift entwerfen, einen spannenden Einstieg finden, sich dem Gegner angriffslustig entgegenstellen, den Überraschungseffekt nutzen und auf die Pointe hinarbeiten, den entscheidenden „Schlag“ führen.

Das Feuilleton (frz., zu feuillet: Blatt, Druckbogen), ist ein einzelner Kommentar im kulturellen (feuilletonistischen) Teil einer Zeitung. Begriff und Form des Feuilletons gehen zurück auf Herausgeber französischer Literaturzeitschriften, die um 1740 begannen, Buchbesprechungen in einem besonderen Teil jeder Ausgabe, dem Feuilleton, zusammenzufassen, zur besseren Un- terscheidung von den poetischen Beiträgen. Heutzutage überwiegt der plaudernde, unterhaltende Stil des Feuilletons, der den Konsumenten überraschen, überreden oder blenden soll in vielen Magazinen und Glanzpapierzeitschriften, wie auch in den anderen Medien. Erzählende Mittel mit effektvollen Fremd- und Modewörtern gespickt, gebraucht man für einen eher trivialen Inhalt, der Neuigkeiten verspricht. Aber die Form des anspruchsvollen, feuilletonistischen Kommentars wendet man in Kritiken, Rezensionen, in der Belletristik und in Essays (lit. Kurz- text) an, hier tendiert der Text mehr zum Literarischen, zum sprachlich und stilistisch ausgefeilten „Blatt“.

Wie ist ein Kommentar aufgebaut?

Der Kommentar beschränkt sich auf eine Fragestellung, eine These.
Die Argumentation ist im Kommentar ein logischer Schluss, bei dem die zu kommentierende Tatsache und weitere Tatsachen (oder Details der Ausgangstatsache) als Prämissen für eine Schlussfolgerung dienen.

Die häufigste Reihenfolge ist:

  • Ausgangstatsache und Fragestellung
  • kommentierende Tatsachen
  • Schlussfolgerung

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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