Entwicklung von Sprache
Gegenwärtig geht man davon aus, dass auf der Erde etwa 4 000 bis 5 000 gesprochene Sprachen existieren.
Schon seit mehr als 150 000 Jahren wird mündlich kommuniziert, während sich die Schriftsprache erst vor ca. 5 000 Jahren entwickelte.
Um die Ursprünge des gesprochenen Wortes zu erklären, wurden bereits im 7. Jh. v. Chr. Versuche durchgeführt. Die Frage nach der ältesten Sprache der Welt kann jedoch bis heute, trotz unterschiedlicher Forschungen in jeder Epoche der Geschichte, nicht eindeutig geklärt werden.
Fest steht jedoch, dass Laute erst im Zusammenhang mit anderen Kommunikationsformen, wie Mimik, Gestik und Bewegungen, semantische (Zeichen mit Bedeutung) Funktionen entwickeln konnten.
Die Entwicklung der Sprache vollzieht sich allmählich. Dabei sind die Übergänge der einzelnen Entwicklungsphasen fließend. Trotzdem gibt es in der Sprachentwicklung solche umfassenden Veränderungen, die zu einer neuen Qualität der Sprache führten und führen.
Gegenwärtig geht man davon aus, dass auf der Erde etwa 4 000 bis 5 000 gesprochene Sprachen existieren.
Schon seit mehr als 150 000 Jahren wird mündlich kommuniziert, während sich die Schriftsprache erst vor ca. 5 000 Jahren entwickelte.
In der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft werden Sprachen in sogenannten Sprachfamilien zusammengefasst. Die bekannteste Sprachfamilie ist die indoeuropäische oder indogermanische Sprachfamilie.
Sprachfamilie und Sprachstamm
Sprachen, die auf eine gemeinsame Grundsprache zurückgehen, werden als Sprachfamilie bezeichnet. So sind Sprachfamilien Gruppen von Sprachen, die
- phonetische,
- strukturelle,
- semantische,
- geografisch plausible und
- zeitlich plausible Ähnlichkeiten aufweisen.
Die Familie der heutigen indoeuropäischen Sprachen ist weit verzweigt. Geografisch reicht sie von Spanien bis Indien.
Die deutsche Sprache gehört zum Zweig der westgermanischen Sprachen. Hierzu zählen auch das Englische, Holländische und das Friesische. Das Schwedische, Norwegische, Dänische und Isländische bilden den nordgermanischen Zweig.
Nach dem Vorbild der indoeuropäischen Sprachfamilie wurden weitere Sprachfamilien erschlossen.
Weitere Sprachfamilien sind:
Europäische und asiatische Sprachfamilien:
Finnougrisch:
Estnisch, Finnisch, Ungarisch, Lappisch
Altaisch:
Mongolisch, Türkisch, einige kaukasische Sprachen,
Japanisch, Koreanisch
Sinotibetisch:
Birmanisch, Kambodschanisch, Chinesisch, Laotisch, Thai, Vietnamesisch, Tibetisch
Drawidisch:
Malayalam, Kannada, Tamil, Telugu
Malaiopolynesisch:
Bahasa, Indinesia, Balinesisch, Javanisch, Malagasy, Malaiisch, Tagalog, Formosasprachen
Afrikanische Sprachfamilien:
Niger-Kongo:
Akan, Ibo, Yoruba, Luganda, Swahili, Zulu, Bambara
Khoisanisch:
Buschmann, Hottentot, Xhosa
Afroasiatisch:
Amharisch, Arabisch, Berber, Chad, Galla, Hausa, Hebräisch, Somali
Amerikanische Sprachfamilien:
Quechua, Maya, Eskimo-Aleutisch, Athabiaskisch, Irokesisch, Sioux, Tupi-Guarani, Utoaztekisch, Hokanisch, Mosanisch
Sprachfamilie
Um eine Sprache einer Sprachfamilie zuzuordnen, wird die Übereinstimmung lexikalischer und morphologischer Elemente verlangt. Solche morphologischen Elemente können die ersten Grundzahlen, der Grundwortschatz wie Mutter und Vater sein.
Am Beispiel des Wortes Mutter lässt sich z. B. eine Verwandtschaft innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie nachweisen:
- Altindisch - mata
- Altirisch - mathir
- Altgriechisch - maetaer
- Altenglisch - modor
- Lateinisch - mater
- Althochdeutsch - muoter
So wie Sprachen zu Sprachfamilien zusammengefasst werden, werden Sprachfamilien zu Sprachstämmen vereinigt. Die Zuordnung einzelner Sprachfamilien zu Sprachstämmen wird in der Forschung noch stark diskutiert. In der weiteren Zusammenfassung der Sprachen in Stämmen ist das Bemühen zu erkennen, die Frage zu lösen, ob alle Sprachen miteinander verwandt sind. Die Aufstellung eines globalen Stammbaums könnte so auch auf eine einzige Ursprache hinweisen.
Ein anderes Modell geht davon aus, dass sich an verschiedenen Orten unabhängig voneinander unterschiedliche Sprachen entwickelt haben.
Eventuell können sich beide Modelle verbinden, wenn z. B. nachgewiesen werden kann, dass die Sprachen zwar an unterschiedlichen Orten entstanden, aber ein einziger Zweig alle anderen verdrängt hat. Diese Aufgabe ist von der Wissenschaft noch zu lösen.
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