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seit – seid

Der Unterschied zwischen seit und seid ist einfach einzuprägen.

Das finite Verb seid  ist die 2. Form Plural des Verbs sein. Seit  dagegen ist – seiner Stellung bzw. Funktion im Satz nach – eine Präposition bzw. eine Konjunktion. Taucht das Wort seid im Satz auf, ist stets auch das Wort ihr gegenwärtig. Oft steht das Wort ihr direkt neben dem Wort seid. Am häufigsten tritt seit als temporale Präposition auf. Man kann sie mit  „Seit wann?“ erfragen. Als Konjunktion verbindet seit  Wörter, Wortgruppen oder Satzglieder miteinander.

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Der Unterschied zwischen seit und seid ist einfach einzuprägen. Das finite Verb seid ist die 2. Form Plural des Verbs sein. Seit dagegen ist – seiner Stellung bzw. Funktion im Satz nach – eine Präposition bzw. eine Konjunktion.

Taucht das Wort seid im Satz auf, ist stets auch das Wort ihr gegenwärtig. Oft, wie im folgenden Beispiel, steht das Wort ihr direkt neben dem Wort seid:

Ihr seid bekenner mit all-offnem blick
Opfrer bekränzt das freie haar im wind
(Stefan George: Ihr seid bekenner mit all-offnem blick)

Manchmal ist es jedoch Teil eines Ausrufesatzes (Exklamativsatz) bzw. eines Aufforderungssatzes (Imperativsatz), wie im Folgenden zu zeigen ist:

Als ich sang: Seid fröhlich mit den Frohen,
Beuget euch nicht knechtisch vor den Hohen,
Seid nicht stolz und herrisch mit den Niedern –
Rühmte man die Weisheit in den Liedern.
(Friedrich von Bodenstedt: Die Lieder des Mirza-Schaffy)

Seid eins!
(Emanuel Geibel: Seid eins!)

Hier fehlt das helfende „ihr“. Eine Hilfe ist es, wandelt man die Sätze in Aussagesätze um:

Ihr seid fröhlich mit den Frohen.
Ihr seid eins.

Schwieriger ist es, seit zu klassifizieren, jedoch können Sie sich sicher sein, dass seit immer dann mit –t geschrieben wird, wenn das Wort nicht von sein abgeleitet ist.

Die Präposition „seit“

Am häufigsten tritt seit als temporale Präposition auf. Man kann sie mit  „Seit wann?“ erfragen. Präpositionen bestimmen den Kasus (in diesem Fall den Dativ) ihrer Bezugswörter.

Unter einem Pferdestall hatten schon seit langen Jahren Zwerge ihre Wohnung, und alles war gut gegangen, und es wäre auch wohl so geblieben, wenn nicht der Bauer den alten Runen (Wallach) gekauft und auch in den Stall gestellt hätte.
(Wilhelm Busch: Märchen und Sagen)


Seit wann hatten Zwerge ihre Wohnung unter einem Pferdestall? seit langen Jahren

Das große Dorf Eversten bei Oldenburg ist erst seit etwa 300 Jahren nach und nach entstanden.
(Ludwig Strackerjan: Sagen)

Seit wann ist das große Dorf Eversten bei Oldenburg entstanden? seit etwa 300 Jahren

Schon seit Mittag rieselte ein feiner, durchdringender Regen nieder.
(Jules Verne: Die Gebrüder Kip)


Seit wann rieselte ein feiner, durchdringender Regen nieder? seit (dem) Mittag

Auch im folgenden Gedicht bestimmt seit den Dativ von Ödipus:

Ein Schicksal schon seit Ödipus
An jedem sich erfüllen muß,
(Max Dauthendey: Bänkelsang vom Balzer auf der Balz)

Seit wem muss sich ein Schicksal an jedem erfüllen? schon seit (dem) Ödipus

Die Konjunktion „seit“

Als Konjunktion verbindet seit Wörter, Wortgruppen oder Satzglieder miteinander. LUDWIG UHLAND verwendete seit im folgenden Gedicht:

Seit der hohe Gott der Lieder
Musst in Liebesschmerz erbleichen,
Seit der Lorbeer seiner Schläfe
Unglücksel'ger Liebe Zeichen,
Wundert's wen, dass ird'schen Sängern,
Die dasselbe Zeichen kränzet,
Selten in der Liebe Leben
Ein beglückter Stern erglänzet?
(Ludwig Uhland: Seit der hohe Gott der Lieder)

Hier wird seit als subordinierende Konjunktion verwendet. Seit drückt auch hier Zeitlichkeit aus, man spricht deshalb von einer temporalen Konjunktion. Im Gegensatz zur temporalen Präposition fordert seit (bzw. seitdem) hier allerdings keinen Kasus.

Seit der hohe Gott der Lieder
Musst in Liebesschmerz erbleichen

Im Temporalsatz drückt die Konjunktion seit/seitdem die gleiche Zeitdauer aus, wie das Geschehen im Hauptsatz.

Manchmal kann man für seit auch die Konjunktion seitdem einsetzen:

Seit du nun schweigst, sind mir die Dinge stumm.
(Paul Heyse: Seit du nun schweigst).

Seitdem du nun schweigst, sind mir die Dinge stumm.

Die Frage „Seit wann schweigst du?“ führt ins Leere, kann mittels des Satzes nicht beantwortet werden. Seit bzw. seitdem drückt hier also selbst einen unbestimmten Zeitpunkt aus, den nur der Sprecher und der Angesprochene kennen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "seit – seid." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/seit-seid (Abgerufen: 21. May 2025, 05:35 UTC)

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