Stein von Rosetta

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen geht auf den französischen Ägyptologen JEAN-FRANÇOIS CHAMPOLLION (1790–1832) im Jahre 1822 zurück.
Nach langer Zeit der Versuche gelang es ihm mithilfe des Steins von Rosetta, auch Stein von Rosette, die ägyptischen Zeichen zu entziffern.
Auf dem Stein befand sich unten ein Text mit einer griechischen Inschrift. Darüber waren zwei Texte mit ägyptischen Schriftzeichen. Dabei handelte es sich um eine hieratische und eine demotische Schrift, Weiterentwicklungen der Hieroglyphen (hieratische Schrift: von den Priestern vereinfachte Hieroglyphenschrift, die beim Übergang zum Papyrus entstand; demotische Schrift: altägyptische volkstümliche Schrägschrift). Der griechische Text konnte von dem Gelehrten leicht entschlüsselt werden. Er enthielt mehrmals die Namen KLEOPATRA und PTOLEMAIOS.
CHAMPOLLION verglich die griechischen Buchstaben mit den ägyptischen Zeichen und konnte so feststellen, dass einige Zeichen in gleicher Abfolge mehrmals vorkamen. So entdeckte er, dass im ägyptischen Text die gleichen Namen standen wie im griechischen Text.

Die Entschlüsselung von CHAMPOLLION erwies sich als richtig. Die Griechen hatten die Schrift von den Phöniziern übernommen, einem Nachbarvolk der Ägypter. Die Phönizier hatten aus einem Teil der Hieroglyphen eine Buchstabenschrift entwickelt. Die Griechen hatten diese weiterentwickelt und das griechische Alphabet geschaffen, aus dem das lateinische Alphabet hervorging, das wir noch heute benutzen.

Die historische Bedeutung

Der Stein von Rosetta wurde Mitte Juli 1799 von dem französischen Offizier PIERRE FRANÇOIS XAVIER BOUCHARD in Rosette gefunden. Rosette ist eine Hafenstadt in Unterägypten, nahe der Mündung des westlichen Nilarms.
Der Stein war nicht mehr in seiner ursprünglichen Größe vorhanden. Aber auch in unvollständigem Zustand hat der Stein von Rosetta enorme Ausmaße. Er ist 1,14 m hoch, 72 cm breit und 28 cm stark. Sein Gewicht beträgt 762 kg. Im Jahre 1802 kam der Stein in das Britische Museum nach London, wo er noch heute bewundert werden kann.
Die Entzifferung der Hieroglyphen mithilfe dieses Steins stellte eine große Leistung dar, nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung der Schrift, sondern für die Erschließung anderer historischer Ereignisse, die nun zum großen Teil anhand anderer schriftlicher Quellen gedeutet werden konnten.

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