John Osborne

Biografie

JOHN OSBORNE wurde am 12. Dezember 1929 im Londoner Vorort Fulham geboren. Sein Vater, der als Grafiker tätig war, starb, als der Junge 11 Jahre alt war. Mit 16 Jahren verließ OSBORNE das College und verdiente seinen Lebensunterhalt als Journalist. Schließlich kam er als Hauslehrer zu BERRY O'BRIEN, dem Leiter einer Theatergruppe in Sheffield. Nach Anfängen als Regieassistent und Schauspieler war OSBORNE nachfolgend als Theaterautor tätig. 1956 wechselte er an die “English Stage Company”. Dort entstand im Jahr 1957 das sozialkritische Stück Look Back in Anger, das ihn schlagartig berühmt machte. Zusammen mit TONY RICHARDSON gründete OSBORNE die Produktionsfirma “Woodfall Films”, für die RICHARDSON Leinwandadaptionen der OSBORNE-Stücke Look Back in Anger (1959, mit RICHARD BURTON) und The Comedian (1960) inszenierte. Neben Dramen verfasste OSBORNE auch Fernsehspiele sowie die Autobiographien A Better Class of Person (1981) und Almost a Gentleman (1991). Am 24. Dezember 1994 starb er in Shrewsbury.

Literarisches Schaffen

JOHN OSBORNE wurde 1957 mit dem Stück Look Back in Anger bekannt, in dem er mit Zynismus und Spott gegen die Gesellschaft und ihre Konventionen rebelliert. Jimmy Porter, der Protagonist des Stückes, widersetzt sich der Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen. Mit einer Mischung aus Slang, Alltagssprache und Obszönitäten beschimpft er seine Frau, an der er seine Frustrationen auslässt. Das Drama, das eindeutig naturalistische Züge trägt, drückt das Empfinden einer neuen Generation aus. OSBORNE wurde zum führenden Vertreter der Angry Young Men, einer Gruppe junger englischer Autoren, die in der zweiten Hälfte der 1950-er Jahre großen Einfluss auf die englische Literatur ausübte. Obwohl sie sich nicht fest organisierten, verband diese Literaten die Auflehnung gegen die etablierte bürgerliche Welt. Ihr Protest wurde häufig mit naturalistischen Mitteln vorgetragen, wodurch die Darstellung der Unentrinnbarkeit des kleinbürgerlichen Alltags besonders eindringlich wirkte. Die Hauptvertreter dieser Generation, die zumeist der Arbeiterklasse entstammten und unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu schreiben begannen, sind neben JOHN OSBORNE, HAROLD PINTER und EDWARD BOND.

OSBORNES weitere Werke behandeln ebenfalls das Problem der Isolation des Einzelnen sowie Fragen der Selbststilisierung und der Konfrontation mit der Vergangenheit anhand unterschiedlichster Stoffe. So spielt The Entertainer (1957) im Music-Hall-Milieu. Luther (1961) und das Stück um den österreichischen Oberst ALFRED REDL (A Patriot for Me, 1965) greifen das Schicksal historischer Persönlichkeiten auf. In seinen späten Dramen löste sich OSBORNE von der Form des konventionellen Boulevardstücks und experimentierte mit Elementen der Music Hall, der Collage, des epischen Theaters und des Traumstücks. Zudem verfasste er einige Fernsehspiele.

Weitere Werke (Auswahl)

Dramen
A Subject for Scandal and Concern (1961)
Inadmissible Evidence (1965)
The Hotel in Amsterdam (1968)
West of Suez (1971)
A Sense of Detachment (1973)
Watch It Come Down (1975)

Autobiografien
A Better Class of Person (1981)
Almost a Gentleman (1991)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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