Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.1 Erzähltexte
  6. Erzählperspektive

Erzählperspektive

Der Begriff des Erzählers bezeichnet in der Erzählforschung im Allgemeinen den Verfasser bzw. den Autor des epischen Werks. Im Besonderen steht dieser Ausdruck aber für eine fiktive Gestalt, die essenziell für die Erzählperspektive eines Textes zuständig ist. Im Epos ist der Erzähler als allwissender Sänger ausgelegt. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es allerdings eine Vielfältigkeit von Erzählertypen innerhalb des Romans.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der Erzähler

Der Begriff des Erzählers (narrator) bezeichnet in der Erzählforschung im Allgemeinen den Verfasser bzw. den Autor (author) des epischen Werks. Im Besonderen steht dieser Ausdruck aber für eine fiktive Gestalt, die essenziell für die Erzählperspektive (point of view) eines Textes zuständig ist.
Im Epos (epic (poem)) ist der Erzähler als allwissender Sänger ausgelegt. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es allerdings eine Vielfältigkeit von Erzählertypen innerhalb des Romans, wobei der Erzähler im Ich-Roman die Ereignisse als direkter Miterlebender unmittelbar darlegt, so z. B. auch im Briefroman.

Dagegen kann die Rolle des Erzählers aber auch zum ironisierenden und reflektierenden Kommentator wie in The Life and Opinions of Tristram Shandy von LAURENCE STERNE werden. Er kann ebenso als wesentliches Element in einer komplexen Romanstruktur fungieren. Darin steht er in einem dialektischen Verhältnis zur Hauptfigur.

Im Allgemeinen lässt sich der allwissende, oder auch auktorial genannte, Erzähler vom Ich-Erzähler, welcher nicht in die Figuren seiner Umgebung hineinsehen und auch nicht das Geschehen deuten oder gar voraussehen kann. In der personalen Erzählsituation fehlt er sogar ganz als vermittelnde Instanz zwischen Autor und Leser.

Die Erzählperspektive
Die Erzählperspektive gibt wieder, aus welchem Blickwinkel eine Handlung (plot, action) in einem epischen Text beschrieben wird. Sie bezeichnet den Standpunkt (standpoint) des Erzählers. Dabei kann der Erzähler einerseits über einen beinahe universellen Überblick über das gesamte Geschehen verfügen.
Andererseits kann er der Figur so nahestehen, dass er das Geschehene scheinbar mit deren Augen sieht.
Allerdings kann die Erzählperspektive auch irgendwo zwischen diesen Extremen liegen.

In Prosatexten findet man die folgende allgemeine Einteilung der Erzählperspektiven vor:

  • neutrale Erzählperspektive: Der Erzähler befindet sich dabei außerhalb der Handlung und kann somit nur das erzählen, was er auch selbst wahrgenommen hat oder ihm von einem Dritten erzählt wurde.
     
  • auktoriale Erzählperspektive: Hier berichtet der Erzähler ebenfalls von außen, bleibt allerdings nicht neutral. Er greift sogar ins Geschehen ein und tritt als allwissender Erzähler auf, der jedes Ereignis kommentiert. So bleiben ihm auch die Gedankengänge der Charaktere, sowie die Hintergründe ihrer Handlungen nicht verborgen.
     
  • personale Erzählperspektive: Der personale Erzähler gibt nur den Blickwinkel einer einzigen Person wieder, was meistens durch Er... oder Sie... ausgedrückt wird. Dem Leser werden alle Gedankengänge, Gefühle und Ereignisse aus der Sicht dieser Person mitgeteilt. Eine wichtige Rolle spielen daher die erlebte Rede und der innere Monolog.
     
  • Ich-Erzählperspektive:
    • Als Sonderform der personalen Erzählweise: Der Erzähler ist identisch mit einer am Geschehen beteiligten Person und beschränkt sich auf deren Denkweise und Eindrücke.
       
    • Als Sonderform der auktorialen Erzählweise: Der Ich-Erzähler sieht das Geschehen von außen und kommentiert, spricht auch den Leser direkt an.
       
  • Er-/Sie-Erzählperspektive: Diese Erzählperspektive kann in auktorialer, neutraler oder auch personaler Erzählform erscheinen. So kann man die Er-/Sie-Erzählperspektive in der personalen Form z. B. an der erlebten Rede erkennen.

Die Erzählperspektive folgt jedoch keiner strengen Festlegung. Daher ist auch ein Wechsel der Erzählperspektive jederzeit durchführbar. In der Prosa haben sich daher auch viele Mischformen herausgebildet.

  • BWS-ENG1-DP-050950-DPE.EPS (13.18 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Erzählperspektive." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/erzaehlperspektive (Abgerufen: 09. June 2025, 11:52 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Autor
  • Verfasser
  • Blickwinkel
  • Ich-Erzählperspektive
  • Erzähler
  • Er-/Sie-Erzählperspektive fiktiv
  • auktoriale Erzählperspektive
  • Epos
  • Erzählperspektive
  • Standpunkt
  • Tristram Shandy
  • personale Erzählperspektive
  • neutrale Erzählperspektive
  • Laurence Sterne
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Robert Louis Stevenson

* 13.11.1850 in Edinburgh
† 03.12.1894 in Vailima (Westsamoa)

Der Roman Treasure Island (1883, dt. Die Schatzinsel) des aus Schottland stammenden Schriftstellers ROBERT LOUIS STEVENSON zählt zu den beliebtesten Abenteuerbüchern der Kinder- und Jugendbuchliteratur. Bis heute dient es als Vorlage für zahlreiche Verfilmungen und literarische Neubearbeitungen. Das Buch, das sich um Themen wie Seefahrt, Freibeutertum, Schatzsuche und Verrat dreht, ist aber nicht STEVENSONs einziges Werk. Der unheimliche Roman The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde (1886, dt. Der seltsame Fall des Doctor Jekyll und des Herrn Hyde) über eine Persönlichkeitsspaltung stammt ebenfalls von STEVENSON, der sich sehr für das Nebeneinander von Gut und Böse im Menschen interessierte. Literaturkritiker beglückte er nicht gerade mit dem abwertenden Spruch über Fiktion:

"Fiction is to grown men what play is to the child."

Agatha Christie

* 15.09.1890 in Torquay (Devon)
† 12.01.1976 in Wallingford (bei Oxford)

Mit ihren zahlreichen Kriminalromanen, zu denen unter anderem auch Death on the Nile (1937, Tod auf dem Nil) oder Murder on the Orient Express (1934, Mord im Orientexpress) gehören, wurde AGATHA CHRISTIE zur erfolgreichsten Schriftstellerin aller Zeiten. Die Gesamtauflage ihrer Bücher wird nur noch von sehr wenigen übertroffen; in über 100 Ländern der Welt werden ihre Werke verlegt. Eine ganze Reihe ihrer Romane und Kriminalstücke fanden den Weg auf die Leinwand, darunter Witness for the Prosecution (dt. Zeugin der Anklage) von BILLY WILDER (1957). Durch das Fernsehen wurde auch CHRISTIEs Amateurdetektivin Miss Marple bekannt, eine verwitwete Alte, die von allen unterschätzt wird, aber jeden Fall löst, und die CHRISTIEs feinen Sinn für Humor illustriert. Einen weiteren Rekord hält CHRISTIEs Theaterstück The Mousetrap (dt. Die Mausefalle). Seit seiner Uraufführung 1952 in London wird es dort gespielt und hält somit den Rekord für das Stück mit der längsten Spielsaison.

Graham Greene

* 02.10.1904 in Berkhamsted (Hertford)
† 03.04.1991 in Vevey (Schweiz)

GRAHAM GREENE wurde durch seine zahlreichen Spionageromane berühmt, die auch international bekannt wurden. Neben den Kriminalromanen verfasste er auch ernste Romane, die es ebenfalls verstehen, den Leser durch eine spannende Handlung und eine beklemmend dichte Atmosphäre zu fesseln.
GREENEs Erzählstil wurde stark vom Film beeinflusst: Jahrelang schrieb er für die Londoner Times und für den Spectator Filmkritiken, die noch heute lesenswert sind. Zusammen mit CAROL REED schrieb er das Drehbuch zu dem Filmklassiker The Third Man (1950, dt. Der dritte Mann). Viele von GREENEs Romanen wurden später auch verfilmt. GREENEs Vorliebe für Spionagegeschichten stammten aus seinen eigenen Erfahrungen. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er für den Geheimdienst und unternahm zahlreiche Abenteuerreisen.

Nathaniel Hawthorne

* 04.07.1804 in Salem (Massachussetts)
† 18/19.05.1864 in Plymouth (New Hampshire)

NATHANIEL HAWTHORNE stammte aus einer der ältesten Familien Neuenglands, die sich dort im 17. Jahrhundert als puritanische Siedler niedergelassen hatten. In seinen Romanen und Kurzgeschichten setzt sich HAWTHORNE mit den strengen sozialen Verhaltensnormen der Puritaner in seiner Heimatregion auseinander und wird damit zum ersten großen Vertreter einer sich herausbildenden amerikanischen Literatur. Seine Romane zählen auch zu den ersten psychologischen Romanen Amerikas: In seinem Meisterwerk The Scarlet Letter (1850, dt. Der scharlachrote Buchstabe) wird die Geschichte einer Frau erzählt, die wegen Ehebruchs an den Pranger gestellt wird. Mit Psychoterror versucht ihr Mann unter verdecktem Namen ein Geständnis ihres Liebhabers zu erzwingen. Dieser, ein nach außen hin ehrwürdiger Mann der Kirche, wird dadurch in den Wahnsinn getrieben.

Nick Hornby

* 17.04.1957 in Redhill in Surrey (England)

Der englische Schriftsteller (und Fußballfan) NICK HORNBY gehört zu den beliebtesten zeitgenössischen Autoren Englands. Er wurde gleich mit seinem ersten Roman Fever Pitch (1992, dt. Ballfieber) zum Kultautor. Durch die Veröffentlichungen weiterer Romane, die wie High Fidelity (1995) und About a Boy (1998, dt. About a Boy oder: Der Tag der toten Ente) auch verfilmt wurden, verfestigte er seinen Ruf und wurde auch international bekannt.
Seine Bücher sind auf den ersten Blick nett und unterhaltsam. Bei genauerer Betrachtung entdeckt man die Tiefe seiner Werke, die besonders auch männliche Leser ansprechen. HORNBY zählt zu den ersten Männern, die in ihren Büchern private und alltägliche Themen behandeln und auf diese Weise ihre Gefühle äußern. HORNBYs Erfolgsgeschichte begann, weil er großer Fan des Londoner Fußballclubs FC Arsenal ist und seine Erinnerungen niederschrieb.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025