Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.2 Poetische Texte
  6. Gedicht

Gedicht

Das Gedicht ist ein lyrisches, sprachliches Kunstwerk, das meistens in Strophen- und Versform vorkommt. Häufig wird der Begriff auch als Gattungsbegriff gleichbedeutend wie Poesie verwendet. Zunächst umfasste der Begriff alle literarischen Gattungen; heute wird das Gedicht allerdings als eine Form der Lyrik von Drama und Epik abgegrenzt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Charakteristik und Entwicklung des Gedichts
Der Begriff Gedicht bezeichnete anfänglich alles, was schriftlich verfasst war. Allerdings wurde die Bezeichnung mit Beginn des 18. Jahrhunderts nur noch für den Bereich der Poesie verwendet. Dagegen hat das Wort Dichtung noch immer etwas von seinem ursprünglichen Gebrauch beibehalten; auch heute steht noch es für etwas Erfundenes. Zunächst umfasste der Begriff alle literarischen Gattungen; heute wird das Gedicht allerdings als eine Form der Lyrik (poetry) von Drama und Epik abgegrenzt.
Das Gedicht ist eine lyrische Form, die mit bildhaften, sprachlichen Mitteln bzw. rhetorischen Figuren (figures) in formell gebundener Sprache entweder in schriftlicher oder auch mündlicher Form arbeitet. Dabei wird oft eine Anordnung von Wörtern, Wortgruppen oder Sätzen genutzt, die nichtalltäglich ist und uns häufig ungewohnt erscheint. Diese Methode wird angewandt, um Aussagen einen bildhaften Eindruck zu verleihen.
Weiterhin verwenden Gedichte ebenso Elemente von Humor und Satire, andererseits aber auch ernsthafte und melancholische Formen, denn sie neigen dazu, über jede vorgegebene Form hinauszugehen.

  • BWS-ENG1-0501-03.pdf (76.74 KB)

Ein Gedicht ist meist aus Versen (verse) und Strophen (stanza) aufgebaut. Gedichte sind außerdem eine sehr alte Literaturform und haben sich daher oft bedeutend gewandelt, sodass heutzutage viele verschiedene Formen nebeneinander existieren.
Daher gibt es heute Gedichte mit absolut strengem oder völlig freiem Rhythmus (rhythm), mit Reim (rhyme), sowie ohne Reim oder auch Gedichte zu allen möglichen Themen wie Liebe, Natur und Technik.
Ebenso kann auch die Grundstimmung vollkommen unterschiedlich sein; es gibt humorvolle, ernste, traurige und melancholische Gedichte. Reime können dabei humorvoll wirken oder eine traurige bzw. melancholische Empfindung besonders hervorheben. Alle Gedichte verbinden jedoch trotz aller Unterschiede und Vielfältigkeiten folgende Eigenschaften.

  1. Gedichte besitzen eine in sich geschlossene Form.
     
  2. Gedichte sind in einer äußerst bildhaften und lyrischen Sprache verfasst.
     
  3. Gedichte setzen sich aus Versen und Strophen zusammen.

Inhaltlich werden im Gedicht thematisch alle Sphären des Lebens und der Welt aufgearbeitet. Neben dem wohl am meisten bevorzugtesten und am häufigsten behandelten Thema, der Liebe, existieren u. a. auch noch Trauergedichte, Willkommensgedichte, Epigrafen, Nonsensgedichte, Ulkgedichte, Lautgedichte.

Aufbau und Formen des Gedichts

Gedichte können entweder aus vollkommen gleich gebauten Strophen bestehen oder aber auch aus völlig unterschiedlichen. Mit einer Strophe beginnt meistens, ähnlich wie bei einem Absatz in einem erzählenden Text, ein neuer Gedanke.

Metrum
Die Zeilen eines Gedichts sind oft durch ein Versmaß oder Metrum (metre) gegliedert und zu Strophen zusammengefasst. Mit dem Versmaß wird dabei eine bestimmte Abfolge von betonten und unbetonten Silben gemeint.
Dabei sind vier wichtige Formen zu unterscheiden:

1.Jambus (iamb): eine unbetonte, dann eine betonte Silbe (syllable)
To bè, or nòt to bè, that ìs the question 
 (Hamlet, WILLIAM SHAKESPEARE)
2.Trochäus (trochee): eine betonte, dann eine unbetonte Silbe
Tìger! tìger! bùrning brìght 
 (The Tiger, WILLIAM BLAKE)
3.Daktylus (dactyl): eine betonte, zwei unbetonte Silben
Jùst for a hàndful of sìlver he lèft us 
 (The Lost Leader, ROBERT BROWNING)
4.Anapäst (anapest): zwei unbetonte, eine unbetonte Silben
The Assýrian came dòwn like a wòlf on a fòld 
 (The Destruction of Sennacherib, LORD BYRON)


Die Grundversform der meisten Dramen zu Zeiten WILLIAM SHAKESPEAREs ist der jambische Pentameter (iambic pentametre).

Reim

Neben dem Rhythmus findet sich auch auf der Lautebene ein Muster, das der Sprache aufgebürdet wurde. Der Reim ist eine regelmäßige Wiederholung desselben Klangs, was heutzutage vor allem mit dem Gedicht in Zusammenhang gebracht wird. Allerdings wird beim Vers eines Gedichtes, insbesondere in der europäischen Tradition bis zur modernen Geschichte der Lyrik, ein deutlich freierer Gebrauch des Reims praktiziert.
Beim Reim werden zwei Grundformen unterschieden; heutzutage ist der Endreim (end rhyme) die gebräuchlichere Form. Der Gleichklang der Laute befindet sich dabei am Ende einer jeden Zeile, welcher vom letzten betonten Vokal an beginnt.

  • BWS-ENG1-0501-06.pdf (191.95 KB)

In altenglischer Zeit war der Stabreim, die zweite Form, äußerst bedeutsam, teilweise auch noch in der mittelenglischen Literatur. Dieser wird auch als alliterierender Reim (alliterative rhyme) bezeichnet, wobei sich im gleichen Vers gleiche Anfangskonsonanten von betonten Silben wiederholen:

The borgh brittened and brent to brondes and askes 
 (Sir Gawain and the Green Knights, 14. Jhd.)


Reimschema

Das Reimschema (rhyme scheme) hat die Hauptfunktion, formale Einheiten innerhalb eines Gedichts zu bilden. Es ist die traditionelle Abfolge von endreimenden Versen, wobei gleiche Klänge als Kleinbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge verzeichnet werden.
Die gebräuchlichsten Reimschemata sind:

Paarreim(rhyming couplet):aabb
Kreuzreim(alternate rhyme):abab
Umarmender Reim(embracing rhyme):abba


Die Ballade - das epische Gedicht

Die Ballade wird als episches Gedicht bezeichnet, da sie, ähnlich wie in einem Roman, einer Novelle, Kurzgeschichte oder einem anderen epischen Werk, eine Handlung erzählt. Sie behandelt oft eine erschütternde Begebenheit und ist daher äußerst spannungsgeladen.
Die Ballade ist eine altfranzösische Versform, die gewöhnlich aus drei acht- bis zehnzeiligen Strophen mit einer abschließenden vierzeiligen Strophe, dem sogenannten Geleit, zusammengesetzt ist. Meistens verwendet die Ballade jambische oder anapästische Tetrameter des Reimschemas ababbcbc.
Das Geleit, eine Widmung an eine wichtige Persönlichkeit oder gar eine Personifikation, folgt meistens dem Reimschema bcbc.
Eine weitere häufig gebrauchte Form der Ballade besteht aus einer zehnzeiligen Strophe mit fünffüßigen Versen und dem Reimschema ababbccdcd; das Geleit umfasst dabei fünf Zeilen des Reimschemas ccdcd.
Die Ballade, die ursprünglich für musikalische Zwecke geschrieben wurde, hat ihren Ursprung im Mittelalter in Italien und der Provence. Als eigenständige Form entwickelte sie sich erst im 14. Jahrhundert im Werk des französischen Dichters und Komponisten GUILLAUME DE MACHAULT. Die bekanntesten Beispiele früher Balladen stammen ebenfalls von französischen Dichtern des 14. und 15. Jahrhunderts: Zu dieser Zeit waren sie auch in England verbreitet; besonders durch GEOFFREY CHAUCER (Complaint to His Empty Purse), wo sie später eine Wiederbelebung erlebten.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Gedicht." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/gedicht (Abgerufen: 09. June 2025, 16:19 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Audio
  • Anapäst
  • Geoffrey Chaucer
  • Endreim
  • Gedicht
  • Jambus
  • Trochäus
  • Stabreim
  • ein Wintermärchen
  • Deutschland
  • Poesie
  • Ballade
  • Paarreim
  • Reim
  • Reimschema
  • alliterierender Reim
  • Metrum
  • Daktylus
  • Lyrik
  • rhetorische Figuren
  • Kreuzreim
  • Heinrich Heine
  • Pdf
  • Rhythmus
  • umarmender Reim
  • Complaint to His Empty Purse
  • jambischer Pentameter
  • Versmaß
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Robert Burns

* 25.01.1759 in Alloway (Ayrshire)
† 21.07.1796 in Dumfries (Dumfriesshire)

In Schottland feiert man jährlich - immer am 25. Januar - die Burns Night, ein Fest zum Gedenken an den schottischen Dichter ROBERT BURNS. Traditionell serviert man an diesem Abend Haggis (eine kugelförmige Wurst) mit Kartoffeln und Steckrüben. Natürlich stößt man anschließend mit schottischem Whiskey auf BURNS an. Schließlich wird noch das lustige Gedicht The Address to the Haggis (1786) vorgetragen, das selbstverständlich von BURNS selbst verfasst wurde.
Die Burns Suppers werden an diesem Tag aber nicht nur in Schottland gehalten, sondern auch überall da, wo sich Schotten in größerer Anzahl niedergelassen haben, z. B. in Kanada, Australien und in den Vereinigten Staaten.
BURNS ist neben SIR WALTER SCOTT (1771-1832) der größte schottische Dichter. Seine volkstümlichen Gedichte und Lieder gehören zum schottischen Kulturgut. BURNS' Leben begann arm. Er wurde auf einem Bauernhof als Sohn eines mittelosen Pächters geboren.

John Keats

* 29. oder 31. Oktober 1795 in London
† 23.Februar 1821 in Rom

JOHN KEATS gehört zu den hervorragendsten englischen Odendichtern und ist nach WILLIAM SHAKESPEARE und JOHN MILTON einer der bedeutendsten englischen Dichter überhaupt. Er vertritt neben PERCY BYSSHE SHELLEY und LORD BYRON die zweite Generation der englischen Romantiker, die sich kritisch mit WILLIAM WORDSWORTH, dem Romantiker der „ersten Stunde“, auseinander setzte. KEATS, der bereits im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose starb, schuf die meisten seiner Werke innerhalb von nur fünf Jahren.
KEATS, der als romantisches Genie gilt, besingt in seinen Gedichten die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur. Seine großen Oden, zu denen unter anderem On a Grecian Urn, To a Nightingale und To Autumn gehören, entstanden 1819 und sind vor allem durch eine bildreiche und klangvolle Sprache gekennzeichnet.

Lord Byron

* 22. Januar 1788 in London
† 19. April 1824 in Mesolongion (Griechenland)

GEORGE GORDON NOEL LORD BYRON gehörte zusammen mit JOHN KEATS und PERCY BYSSHE SHELLEY der zweiten Generation der englischen Romantiker an. Diese zweite Generation setzte sich kritisch mit den englischen Romantikern der ersten Stunde, WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE, auseinander. Nicht zuletzt sein ausschweifender Lebensstil machte BYRON zur Leitfigur dieses jungen Dichter-Kreises. Aufgrund seiner zahlreichen amourösen Affären und einer inzestuösen Beziehung zu seiner Halbschwester wurde er von der englischen Gesellschaft geächtet. Daraufhin zog er in die Schweiz, wo er enge Freundschaft mit SHELLEY schloss.
In BYRONS Dichtungen kommt seine Vorliebe für das Satanische wie auch für exotische Themen zum Ausdruck. Die beiden ersten, 1812 veröffentlichten Cantos von Childe Harold's Pilgrimage machten ihn schlagartig berühmt. BYRON starb im Alter von 36 Jahren an Fieber, als er sich dem griechischen Freiheitskampf gegen die Türken anschloss.

John Milton

* 09. Dezember 1608 in London
† 08. November 1674 in London

Das zunächst zehn und schließlich zwölf Bände füllende Epos Paradise Lost war die monumentalste Leistung der englischen Dichtung des 17. Jahrhunderts. Die Bewunderung, die man JOHN MILTON dafür zollte, bestätigte seine Ausnahmestellung. Allein im 18. Jahrhundert erschien das Werk in über 100 Ausgaben und wurde in fast alle europäischen Sprachen übersetzt. Noch im 19. Jahrhundert wirkte es als Inspirationsquelle für Künstler und Literaten und fordert auch heute noch zur intellektuellen Auseinandersetzung heraus.
Der Lebensweg MILTONS war durch die politische Ereignisse seiner Zeit geprägt. MILTON ergriff mit seinen Streitschriften die Partei der gegen Krone und anglikanische Kirche aufbegehrenden Puritaner, die unter der Führung OLIVER CROMWELLS 1649 die Macht errangen. Als entschiedener Verfechter der religiösen und bürgerlichen Freiheit und als Anhänger der Demokratie setzte sich MILTON in seinen Schriften für die Pressefreiheit und sogar für eine Liberalisierung der Ehescheidung ein.

The Elizabethan Age

The reign of ELIZABETH I (1558–1603) was a time of great change, affecting the sciences as well as technology, trade, and the view of society and religion. The humanism of the Renaissance and the discovery of the American continent together with the new heliocentric world view put the medieval order into question. At the same time there was a deeply felt sense of loss about the demise of the old political and religious order that had given each being its due position in the universe as well as in society.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025