Ein markantes Bauwerk ist die 1986 fertiggestellte Hallgrimskirche mit ihrem 72 m hohen Turm. Die Fassade ist säulenartigen Basaltformationen nachempfunden.
Über den Hafen von Reykjavík, der auch Standort eines großen Teils der isländischen Fischereiflotte ist, wird fast der gesamte Außenhandel Islands abgewickelt.
Außerdem ist Reykjavík die wichtigste Industrie- und Handelsstadt des Landes. Mit Abstand wichtigste Industriezweige sind die Fischverarbeitung und der Schiffbau. Daneben gibt es noch Unternehmen der Elektro-, Möbel-, Leder- und Textilindustrie.
Der Flughafen dient dem nationalen Flugverkehr; der internationale Flughafen von Island, Keflavík, liegt südwestlich der Hauptstadt.
Kostbare Erdwärme
Eine Besonderheit ist die Beheizung der Stadt mit geothermischer Energie. Das durch Bohrungen in Tiefen von 500 bis 2 000 m erschlossene, über 200 °C heiße Wasser wird in großen Heißwassertanks auf dem Öskjuhlid-Hügel oberhalb von Reykjavík gespeichert.
Durch ein weitverzweigtes Rohrleitungsnetz wird die Stadt mit dem heißen Wasser versorgt. Auch die zahlreichen Gewächshäuser um die Hauptstadt nutzen die billige und saubere Energie. Auf der Halbinsel Reykjanes liegt in der Nähe von Reykjavík das Geothermalkraftwerk Svartsengi, das neben der Heißwasserversorgung auch eine Turbine antreibt, die 8 MW Strom erzeugt. Das salzhaltige Thermalwasser füllt den beliebten Badesee „Blaue Lagune“, der mittlerweile auch zu einer bekannten Touristenattraktion geworden ist.
Aus der Geschichte
Reykjavík wurde 877 als Wikingersiedlung gegründet und erhielt erst 1786 Stadtrechte. Das altisländische Parlament Althing nahm 1843 seinen Sitz in der Stadt ein.
Im Jahre 1903 wurde sie Sitz des dänischen Ministers für Isländische Angelegenheiten, und seit der Unabhängigkeit Islands 1918 ist sie Landeshauptstadt.