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Bahnbrechende Erfindungen

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Großbritannien zum Ausgangspunkt tiefgreifender wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen im Weltmaßstab. Diese als industrielle Revolution bezeichneten Entwicklungen erfassten mit zeitlichen Abständen den europäischen Kontinent und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die industrielle Revolution begann mit den bahnbrechenden Erfindungen in England

  • der Dampfmaschine,
  • der Spinnmaschine und
  • des mechanischen Webstuhls.

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Industrielle Revolution

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Großbritannien zum Ausgangspunkt tiefgreifender wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen im Weltmaßstab. Diese als industrielle Revolution bezeichneten Entwicklungen erfassten mit zeitlichen Abständen den europäischen Kontinent und die Vereinigten Staaten von Amerika.

Im Jahre 1764 erfindet der Handweber JAMES HARGREAVES die „Spinning-jenny“. Diese erste Spinnmaschine der Welt konnte vor allem beim Spinnen von Baumwollgarnen verwendet werden. Sie verspann acht Fäden gleichzeitig und ersetzte damit acht Handweber. Die „spinning-jenny“ war aber konstruktiv noch stark am bisherigen Handspinnvorgang orientiert.
Erst ihre Weiterentwicklung zur automatischen Spinnmaschine durch SAMUEL CROMPTON eröffnete den Weg für ihren Einsatz in Betrieben.
Die Erfindung von HARGREAVES stand am Anfang einer Welle von technischen Neuerungen, die zunächst in der britischen Textilindustrie zu umwälzenden Veränderungen führte.
So gingen von der Modernisierung des Spinnvorganges Impulse zur technischen Verbesserung der wenig produktiven uralten Webstühle aus. Der englische Geistliche EDMUND CARTWRIGHT konstruierte den ersten mechanischen Webstuhl. Dieser wurde durch den Franzosen JACQUARD dann im Jahre 1805 zum automatischen Webstuhl verbessert. Der mit Lochkarten arbeitende Jacquardwebstuhl, war ein Meilenstein in der Automatisierung der Textilindustrie. Auf ihm konnten
u. a. komplizierte gemusterte Stoffe, wie Brokat oder Damast, produziert werden.

Die bahnbrechendste Erfindung gelang dem schottischen Apparatebauer JAMES WATT im Jahre 1776 mit der Konstruktion einer Dampfmaschine. Diese konnte im Unterschied zu ihren Vorläufern in allen Industriezweigen zum Antrieb von Maschinen verwendet werden und fortan den Menschen als „Antriebskraft“ in der Produktion ersetzen.
Der massenhafte Einsatz von Dampfmaschinen führte zu einem enormen Aufschwung bei der automatisierten fabrikmäßigen Produktion von Gütern. Anfänglich wurden Dampfmaschinen vor allem in den Webereien Großbritanniens eingesetzt. Um 1835 folgte ihre Einführung in der Kohleförderung, z. B. zum Betreiben der Entwässerungspumpen in den Bergwerken. Bald wurden sie auch in den Eisenhütten, bei der Stahlverarbeitung und in den Druckereien als Antriebskraft genutzt. Schon im Jahre 1801 gab es auch eine Dampfmaschine auf Rädern als Transportmittel auf der Straße. Und ab 1803 begann der weltweite Siegeszug der „beweglichen“ Dampfmaschine. Als Eisenbahn revolutionierte sie nun auch das Transportwesen.

Auswirkungen auf Deutschland – Wandel zur Industriegesellschaft

In Deutschland zeigten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten Auswirkungen der industriellen Revolution. Ab 1850 bis zum Ende des Jahrhunderts beschleunigten sich dann ihre Wirkungen und führten zu totalen Veränderungen in allen Lebensbereichen.
Durch die industrielle Revolution begann der Wandel von der bisherigen Agrargesellschaft zur heutigen modernen Industriegesellschaft.
Noch im Jahre 1830 fanden 80% der deutschen Bevölkerung ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft, d. h. vier Fünftel aller Deutschen lebten auf dem Land.
Nur 50 Jahre später hatte sich diese Bild grundsätzlich gewandelt. Mehr als die Hälfte aller Deutschen gehörten jetzt zur Stadtbevölkerung, deren nicht geringer Teil ihren Lebensunterhalt in Fabriken verdiente.
In den Städten ersetzte die industrielle Massenproduktion zunehmend die bisher dominierende handwerkliche Einzelfertigung. Die handwerklichen Produktionsstätten wurden von Großbetrieben verdrängt. Diese wiederum zogen die arbeitslos gewordenen Gesellen des nicht mehr konkurrenzfähigen Handwerks in Massen an; im Gefolge der Landflucht aber auch verarmte und landlose Kleinbauernsöhne.
Die Standorte der neu entstehenden Fabrikanlagen wurden auf diese Weise innerhalb weniger Jahre zu Industrie(arbeiter)städten. Dort wo Bodenschätze, vor allem Steinkohle und Eisenerz, lagerten, entstanden ganze Industriereviere.
Das Verkehrswesen wurde vor allem durch die Eisenbahn und den Aufbau eines ganzen Eisenbahnnetzes revolutioniert. Die Schaffung rationeller Möglichkeiten für den massenhaften Gütertransport mit der Eisenbahn wiederum führte zum stürmischen Wachstum des Bergbaus, der Eisen- und Stahlindustrie und in deren Gefolge zum Anstieg der Maschinenindustrie.
Deutsche Großunternehmen, wie Krupp und Mannesmann im Ruhrgebiet oder Borsig in Berlin, errangen Weltruf.
Zur Finanzierung dieser Entwicklungen, die die Möglichkeiten des einzelnen Unternehmers meist weit überstiegen, wurden Kapitalgesellschaften, in der Regel Aktiengesellschaften, und Großbanken gegründet.

Landwirtschaft

Eine große Zahl von Erfindungen, vor allem auf dem Gebiet der sich sprunghaft entwickelnden Chemie, führte auch zur Modernisierung und zur Produktivitätserhöhung der Landwirtschaft.
Vor allem durch die Anwendung neuer Erkenntnisse und Verfahren der sogenannten Agrikulturchemie konnten jetzt chemische Düngemittel in großen Mengen für die Landwirtschaft erzeugt werden. Die künstliche Düngung brachte wesentlich höhere Ernteerträge, die wiederum die Voraussetzung für die Sicherung der Ernährung der rasch wachsenden Stadtbevölkerung waren.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Bahnbrechende Erfindungen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/bahnbrechende-erfindungen (Abgerufen: 19. May 2025, 18:45 UTC)

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Entwicklung des Eisenbahnwesens

Im politisch zersplitterten Deutschland begann das Eisenbahnzeitalter nach englischem Vorbild erst im Jahre 1835 mit der Jungfernfahrt des „Adlers“ auf der Eisenbahnstrecke Nürnberg-Fürth. Wenige Jahrzehnte später verbanden Eisenbahnen die wichtigsten Regionen und Wirtschaftgebiete in ganz Deutschland.
Der Aufbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland war für die nationale Einigung, das wirtschaftliche Erstarken, vor allem aber für den Aufschwung der modernen Industrie von Bedeutung. Von ihm gingen Impulse für die stürmische Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie und des Bergbaus aus. In diesen Zweigen der Industrie entstanden auch Großunternehmen
Insofern begann mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes auch die industrielle Revolution in Deutschland.

Friedrich List

* 06.08.1789 Reutlingen
† 30.11.1846 Kufstein

FRIEDRICH LIST war einer der bedeutendsten deutschen Nationalökonomen im Zeitalter der frühen Industrialisierung. Seine Verdienste bestanden vor allem in der Lehre von der Selbstständigkeit der nationalen Wirtschaft. Zur Durchsetzung seiner Ziele forderte er Schutzzölle und den Ausbau des Eisenbahnnetzes zur Verbesserung der Infrastruktur. Er gilt als Vorkämpfer der deutschen Zollunion.
Bis heute haben seine Ideen von der Schaffung großer Wirtschaftsräume mit einer entsprechenden Verkehrsstruktur nicht an Aktualität verloren.
Von vielen angefeindet und missverstanden, beging FRIEDRICH LIST am 30. November 1846 in Kufstein Selbstmord.

Entstehung des Proletariats als soziale Klasse

Die beginnende Industrialisierung hatte Hundertausende von Handwerksgesellen arbeitslos gemacht. Sie strömten in die stürmisch wachsenden Industriestädte. Verstärkt wurde dieser Zustrom noch durch die Landflucht von besitzlosen Landarbeitern und verarmten Kleinbauern. Beide soziale Gruppen zusammen bildeten in den Städten die neue soziale Klasse des Industrieproletariats. Die Angehörigen dieser neuen Klasse waren zwar rechtlich frei. Sie verfügten aber über keine eigenen Produktionsmittel, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Aus diesem Grunde waren sie gezwungen, sich zur Sicherung ihrer und der Existenz ihrer Familie als Lohnarbeiter in den Betrieben zu verdingen. Damit war zugleich das für den Kapitalismus typische Verhältnis der Abhängigkeit zwischen seinen beiden Hauptklassen entstanden: Die Abhängigkeit der Masse der Lohnarbeiter von den Besitzern der Betriebe bzw. Produktionsmittel, der herrschenden Klasse der Bourgeosie. Der tiefe Widerspruch zwischen industriellem Aufschwung und den sozialen Missständen, die zu menschenunwürdigen Lebensverhältnissen beim Proletariat führten., waren eine Ursache für die Entstehung der Arbeiterbewegung.

Justus Freiherr von Liebig

* 12.05.1803 in Darmstadt
† 18.04.1873 in München

JUSTUS FREIHERR VON LIEBIG wurde am 12. Mai 1803 in Darmstadt geboren und starb im Alter von 69 Jahren am 18. April 1873 in München. Sein Hauptarbeitsgebiet lag in der Chemie. Er entwickelte die liebigsche Elementaranalyse, schuf die Möglichkeiten der künstlichen Düngung. Weitere Entwicklungen gelangen ihm, weil er sich stets Problemen des Alltags widmete. LIEBIG lebte in einer sehr bewegten Zeit, die geprägt war von großen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen. Details aus jener Zeit und dem Leben LIEBIGS sind hier zusammengetragen.

Die industrielle Revolution

Die erste industrielle Revolution ging in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Großbritannien aus. Viele zukunftsweisende Erfindungen fielen in diesen Zeitraum, wie die der Dampfmaschine und des mechanischen Webstuhls. Der Einsatz dieser Technik bedeutete letztendlich die Ablösung der Agrarwirtschaft und der Manufakturen und die schrittweise Einführung einer arbeitsteiligen Groß- und Massenfertigung in Fabriken.
Zunächst war die englische Textilindustrie der Ausgangspunkt für die technologischen Neuerungen. Doch auch andere Bereiche der Wirtschaft, wie der Bergbau, die Hütten- und Stahlindustrie und der Maschinenbau wurden von den technischen Neuerungen nachhaltig beeinflusst.
Im Bereich des deutschen Bundes setzte die Industrialisierung erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Der Entwicklungsrückstand wurde rasch aufgeholt. Besonders durch den Eisenbahnbau konnte sich eine starke Eisen- und Stahlindustrie etablieren.
Den Zeitraum nach 1920 kann man als zweite und den nach etwa 1970 als dritte industrielle Revolution bezeichnen.

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