Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 8 Das Zeitalter bürgerlicher Revolutionen
  4. 8.1 Revolution in England und Entstehung der Vereinigten Staaten von Amerika
  5. 8.1.2 Europäische Kolonien in Amerika
  6. Die englischen Kolonien in Amerika

Die englischen Kolonien in Amerika

Den Entdeckern und den Kaufleuten folgten die Auswanderer nach Amerika. Ab dem 17.Jahrhundert wanderten Menschen aus verschiedenen Regionen Europas in die englischen und französischen Kolonien in Nordamerika ein. Sie suchten oft Schutz vor politischer Verfolgung und Freiheit für die Ausübung ihrer Religion. Franzosen und Deutsche verließen ihre Heimat, um nicht von den absolutistischen Fürsten zum Soldatendienst gezwungen zu werden.
Die Kolonisten in Nordamerika brauchten Arbeitskräfte. Ackerland war billig und reichlich vorhanden, aber Arbeitskräfte waren rar und teuer. Deshalb wurde armen Europäern, die auswandern wollten, aber kein Geld hatten, die Überfahrt nach Amerika bezahlt. Dafür mussten sie als Vertragsknechte auf einer Farm arbeiten. Wenn sie ihre Schulden abgearbeitet hatten, konnten sie wieder frei werden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Auswanderung und Besiedlung: Motive und Bedingungen

Seit der Zeit der Entdeckungsfahrten waren

  • Spanien,
  • Portugal,
  • Holland,
  • England und
  • Frankreich

die fünf wichtigsten europäischen Seefahrerstaaten, die Kolonien und überseeische Reiche gründeten. Alle fünf betrieben auch in Amerika eine aktive Kolonialpolitik. Nordamerika wurde im 16. Jahrhundert zunächst

  • durch Spanier von Mexiko aus an der Westküste und
  • durch Franzosen im Gebiet des heutigen Kanada besiedelt.
  • Die englischen Kolonisten siedelten an der Ostküste.

Portugal errichtete an der Ostküste Südamerikas Kolonien. Holland schickte ebenso wie Frankreich und England Schiffe zur Erkundung der Küsten Nordamerikas.
1584 landete der englische Seefahrer WALTER RALEIGH an der Ostküste Nordamerikas und nannte das neue Siedlungsland „Virginia“. Spätere Siedler gründeten dort 1606 die erste englische Kolonie auf nordamerikanischem Boden.
1603 setzten sich die Franzosen am St.-Lorenz-Strom fest. Sie gründeten 1608 die Stadt Quebec und später die Kolonie Kanada. Holländische Kaufleute errichteten an der Mündung des Hudson River die Handelsniederlassung Neu-Amsterdam, die 1664 von den Engländern erobert und in New York umbenannt wurde. Deutsche Siedler errichteten 1683 Germantown, das heute ein Stadtteil Philadelphias in Pennsylvania ist.

Auswanderer

Den Entdeckern und den Kaufleuten folgten die Auswanderer aus Europa. Ab dem 17.Jahrhundert wanderten Menschen aus verschiedenen Regionen Europas in die englischen und französischen Kolonien in Nordamerika aus. Eine erste bedeutende Gruppe kam aus England:

  • landlose Bauern,
  • Handwerker,
  • Kaufleute,
  • Abenteurer,
  • vor allem aber religiös und politisch Unterdrückte aus allen sozialen Schichten.

Schutz vor politischer Verfolgung und Freiheit für die Ausübung ihrer Religion suchten in Amerika

  • Puritaner und
  • Calvinisten,
  • Katholiken und
  • Anglikaner.

Sie verließen ihre Heimat mit ihren Gemeindemitgliedern oder wurden unter Zwang ausgewiesen. Politische und religiöse Motive waren auch bei den nachfolgenden Auswanderern eng miteinander verwoben, den

  • Mennoniten vom Niederrhein und
  • Quäkern aus Holland und Deutschland.

Franzosen und Deutsche verließen ihre Heimat, um nicht von den absolutistischen Fürsten zum Soldatendienst gezwungen zu werden. Später wanderten viele Deutsche wegen politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Probleme aus.

Auswanderungsmotive

Vor allem die elenden Lebensbedingungen und die Armut des europäischen Alltags waren Auswanderungsmotive. In Amerika fehlten

  • adlige Grundherren,
  • feudale Lasten und
  • bäuerliche Abhängigkeit.

Selbst der geringste weiße Kolonist hatte noch die rechtlose Masse der aus Afrika stammenden schwarzen Sklaven unter sich.
Die Amerika-Auswanderer wurden zum Teil aber auch gegen ihren Willen als Diebe, Räuber und Bettler in die „Neue Welt“ abgeschoben. Zwar gab es auch in Amerika Rangordnungen, doch weniger soziale Ungleichheit als in Europa. Harte und regelmäßige Arbeit konnte zu bescheidenem Wohlstand führen.
England war das gemeinsame Mutterland der ersten 13 Kolonien, untereinander aber entwickelten sich in der neuen Heimat große Unterschiede:

klimatisch:kühl-gemäßigt im Norden bis subtropisch im Süden;
wirtschaftlich:kleinbäuerliche Landwirtschaft, Fischerei, Berg-bau
Holzwirtschaft, vor allem aber Handel und Gewerbe im
Norden; Tabak- und Baumwollplantagen mit
Sklaveneinsatz im Süden,
sozial:Farmer, Kaufleute und Handwerker im Norden; im
Süden Pflanzeraristokratie aus Plantagen- und Sklavenbesitzern, die politisch und wirtschaftlich über die Mehrheit der Bevölkerung bestimmte
religiös:vorwiegend Calvinisten im Norden und Katholiken bzw. Anglikaner im Süden.

Glorious Revolution

Die Nachrichten von der Glorious Revolution im Mutterland bestärkten sie darin, die Ideale der Freiheit und Gleichheit auch in ihrem Land verwirklichen zu können. Denn trotz ganz unterschiedlicher Startbedingungen der Auswanderer hatte doch jeder die Chance, sich in der neuen Welt eine neue Existenz aufzubauen. Wagemut, Risikobereitschaft und Unternehmungslust schufen den Pioniergeist („frontier spirit“) der Kolonisten, eine bis heute wichtige Wurzel des amerikanischen Selbstbewusstseins.

Der „French and Indian War“ (1755–1763) gab den Kolonisten weiteren Auftrieb, nachdem die Franzosen als Kolonialmacht auf dem nordamerikanischen Kontinent ausgeschaltet worden waren.

Kolonialwirtschaft und Sklaverei

Kolonialwirtschaft: Über neun Zehntel aller Siedler in den englischen Kolonien waren Landwirte. Dies durfte sich nach Ansicht der englischen Regierung nicht ändern. Die Kolonien sollten ja einen großen Gewinn bringen und hatten deshalb wie andere Kolonien auch zwei Aufgaben zu erfüllen:

  • Rohstoffe zu liefern, die dem Mutterland fehlten, und
  • Fertigwaren zu kaufen, die in England hergestellt worden waren.

In zahlreichen Gesetzen verbot das englische Parlament den Siedlern in Nordamerika, Industriewaren herzustellen. Dies führte zu Unruhen, besonders als sich die englische Regierung entschloss, diese Gesetze auch mit aller Strenge durchzusetzen. Die Versorgung der Kolonisten erfolgte zunächst durch Handelsgesellschaften in Europa. Die meisten Kolonisten lebten als Farmer und waren Selbstversorger.
Die englischen Kolonisten in Nordamerika hatten nicht nur an Zahl, sondern auch an Wohlstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stark zugenommen. Entscheidende Faktoren dafür waren

  • ihre Herkunft,
  • ihr hohes Maß an Selbstverwaltung und
  • ihre vorwiegend calvinistische Wertschätzung von Arbeit und wirtschaftlichem Erfolg.

Die im englischen Parlament vertretenen Kaufleute und Unternehmer wollten aber keine Konkurrenz in Übersee heranwachsen lassen. Deshalb beschränkten sie nach den Grundsätzen des Merkantilismus die Errichtung neuer Manufakturen und den Handel der Kolonien mit dem Ausland. Die 13 Kolonien merkten, dass ihre gemeinsamen Interessen denen des Mutterlandes entgegenstanden.
Sklaverei: Die Kolonisten in Nordamerika brauchten weitere Arbeitskräfte. Ackerland war billig und reichlich vorhanden, aber Arbeitskräfte waren rar und teuer. Deshalb wurde armen Europäern, die auswandern wollten, aber kein Geld hatten, die Überfahrt nach Amerika bezahlt. Dafür mussten sie als Vertragsknechte auf einer Farm arbeiten. Wenn sie ihre Schulden abgearbeitet hatten, konnten sie wieder frei werden. Dann erhielten sie oft Land oder Bargeld. So konnten Tausende von Europäern in Amerika eine neue Existenz aufbauen. Die billigsten Arbeitskräfte holte man aus Afrika.
Die europäischen Seefahrtsnationen zogen seit dem 16.Jahrhundert riesige Gewinne aus dem „Dreieckshandel“ mit den Kolonialgebieten in Amerika. Etwa 15 Millionen schwarze Sklaven wurden so nach Amerika verpflanzt. Sie wurden dort als Arbeitskräfte auf den Zuckerrohr- und Baumwollplantagen eingesetzt.
Bereits nach etwa fünf Jahren hatte ein Sklave seinen Kaufpreis wieder eingebracht. Den Nutzen hatte eine kleine Schicht weißer Plantagenbesitzer. Das Geschäft war einträglich: Sklavenhändler kauften z.B. für ein paar Liter Rum an der Westküste Afrikas Neger und Negerinnen von afrikanischen „Menschenjägern“. Unter schrecklichen Bedingungen aneinandergekettet in engen Zwischendecks, wurden die Sklaven aus Afrika nach Nordamerika verschifft. Acht bis zehn von Hundert starben während des Transportes. Die Überlebenden kauften die Pflanzer in Amerika. Seit 1790 lebten in manchen Kolonien mehr Negersklaven als Weiße; 590 000 waren es insgesamt. Die weißen Pflanzer wollten ohne Negersklaven ihre großen Plantagen nicht bewirtschaften; sie brauchten die Sklaven, aber sie hatten auch Angst vor ihnen.
Im Bürgerkrieg 1861–1865 kämpften die Nord- gegen die Südstaaten vor allem um die Stellung der Schwarzen in den USA. Die Sklaverei wurde im Ergebnis abgeschafft. Alle Schwarzen erhielten das Wahlrecht – das Rassenproblem war aber damit noch lange nicht gelöst.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Die englischen Kolonien in Amerika." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/die-englischen-kolonien-amerika (Abgerufen: 20. May 2025, 16:02 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Kolonialwirtschaft
  • Sklaven
  • Mennoniten
  • Puritaner
  • Calvinisten
  • Quäker
  • Anglikaner
  • Bürgerkrieg
  • Audio
  • Sklaverei
  • Katholiken
  • Glorious Revolution
  • French and Indian War
  • Kolonisten
  • Animation
  • Walter Raleigh
  • Neue Welt
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Deutsche Kolonialpolitik in Afrika – Hereroaufstand

Auch in Deutschland gab es seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts Bestrebungen zur Erwerbung von Kolonialbesitz. Dies waren zu Anfang hauptsächlich von hanseatischen Kaufleuten getragene Bestrebungen. Die offizielle Reichspolitik hielt sich zunächst merklich zurück. Erst seit Mitte der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurden private koloniale Erwerbungen unter den Schutz des Reiches gestellt. Eine Änderung der offiziellen deutschen Kolonialpolitik erfolgte erst nach dem Rücktritt BISMARCKS 1890 auf der Grundlage der geänderten Außenpolitik.

Das Viktorianische Zeitalter in England

Im Viktorianischen Zeitalter erreichte Großbritannien den Höhepunkt seiner Weltmachtstellung. Gestützt auf seine Seeherrschaft und seine weltweit zur Verfügung stehenden Exportmärkte, wurde die britische Nation zur bedeutendsten Handelsmacht der Welt. Die wirtschaftliche Vorrangstellung beruhte auch auf einem technologischen Vorsprung gegenüber anderen Ländern.
In diese Zeit fielen auch die großen kolonialen Eroberungen Großbritanniens in Afrika und Südostasien, wo vor allem Indien von herausragender Bedeutung für das weltumspannende Empire wurde. Um die Jahrhundertwende war Großbritannien zur größten See- und Kolonialmacht aufgestiegen.

Oliver Cromwell

* 25.04.1599 in Huntingdon
† 03.09.1658 in London

OLIVER CROMWELL war englischer Staatsmann und einer der Führer des Parlamentsheeres im Englischen Bürgerkrieg gegen KARL I. Als Lordprotektor herrschte er mit quasimonarchischer Stellung. Sein militärisches Charisma und sein skrupelloser Einsatz der englischen Armee begründeten CROMWELLS Macht. Als eine der bedeutsamsten Persönlichkeiten seiner Zeit erwies er sich als der Einzige, der Armee und Parlament gleichermaßen kontrollieren konnte. Mit seinen Erfolgen in der Außenpolitik bereitete er den Weg Englands zur See-, Kolonial- und Handelsmacht. Seine puritanische Gestaltung des öffentlichen Lebens und die Idee der religiösen Auserwähltheit der Nation lebte im englischen Selbstbewusstsein nachfolgender Epochen weiter.

Sitting Bull, Tatanka Yotanka

*1831 in South Dakota
† 15.12.1890 im Standing Rock Reservat

SITTING BULL, indianisch TATANKA YOTANKA, war Häuptling der Sioux-Indianer und kämpfte zwischen den Jahren 1869 und 1876 gegen den weißen Feind. SITTING BULL gilt als einer der maßgeblichen Führer in der Schlacht am Little Big Horn von 1876, in der das von General GEORGE A. CUSTER geführte Kavallerieregiment vernichtend geschlagen wurde. 1877 musste er ins Exil nach Kanada flüchten, kehrte aber 1881 in seine Heimat zurück. Nachdem er in der Wildwestshow von Buffalo Bill aufgetreten war, lebte er im Standing Rock Reservat. Dort wurde er bei seiner Verhaftung in einem Handgemenge 1890 erschossen.

Der Unabhängigkeitskrieg der USA

Seit 1760 verschlechterten sich in Folge zunehmender Ausplünderung die Beziehungen zwischen dem englischen Mutterland und seinen amerikanischen Kolonien. Die sogenannte Boston Tea Party von 1773 war der erste große Massenprotest der Kolonie-Bewohner*innen, der ab 1775 im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gipfelte. Von da an kämpfte die anfangs schlecht ausgerüstete und ausgebildete Amerikanische Kontinentalarmee mit Unterstützung Frankreichs und weiterer europäischer Mächte gegen die britischen Kolonialtruppen. 1776 erklärten die Kolonien ihre Unabhängigkeit und mit dem dem Sieg in der Schlacht von Yorktown wurde der Unabhängigkeitskrieg zugunsten der Vereinigten Staaten entschieden. Im Frieden von Paris erhielten die USA 1783 von Großbritannien die formelle Unabhängigkeit und die Hoheitsrechte über die Territorien der 13 ehemaligen englischen Kolonien.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025