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Der amerikanische Bürgerkrieg

Mitte des 19. Jh. verschärften sich in den USA wegen der Sklavenfrage die Spannungen zwischen den Gegnern der Sklaverei in den Nordstaaten und den Sklaven haltenden Südstaaten. Als 11 der Südstaaten ihre Unabhängigkeit erklärten und die „Konföderierten Staaten von Amerika“ gründeten, eskalierten die Spannungen zum amerikanischen Bürgerkrieg. Dieser vier Jahre, von 1861 bis 1865, andauernde Krieg wurde mit großer Brutalität geführt und kostete 600 000 Amerikanern das Leben. Nach der Befreiung der Sklaven in den Südstaaten durch die „Emanzipationserklärung“ des Präsidenten ABRAHAM LINCOLN und der Schlacht bei Gettysburg gewannen die Nordstaaten die Initiative im Bürgerkrieg. Sie zwangen die Südstaaten schließlich zur Kapitulation. Unmittelbar nach der Kapitulation wurde Präsident LINCOLN von einem Attentäter aus den Südstaaten erschossen. Der Sieg des Nordens im Bürgerkrieg verhinderte die Abtrennung des Südens von den USA und sicherte die staatliche Einheit der Nation.

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Sklaven in einem demokratischen Land?

Etwa um 1850 verschärften sich in den USA wegen der Sklavenfrage die Spannungen zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten.
Die sogenannten Nordstaaten der USA bauten ihre Industrie auf der Grundlage freier Lohnarbeit mit unabhängigen Bürgern auf. Nach der in diesen Staaten vorherrschenden Auffassung stand die Versklavung von 4 Mio. schwarzen Amerikanern in eklatantem Widerspruch zum Gebot der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, alle Menschen als gleich zu betrachten und zu behandeln. Deshalb wurde die Sklavenarbeit bzw. die Sklaverei insgesamt als für ein demokratisches Land unwürdig strikt abgelehnt. Außerdem wurde die Abschaffung der Sklaverei gefordert.
Die Südstaaten der USA glaubten jedoch vor allem beim Baumwollanbau mit unterschiedlichen Begründungen nicht auf schwarze Sklaven aus Afrika verzichten zu können. Radikale Südstaatler hielten an der Position fest, Schwarze seien keine amerikanischen Staatsbürger und hätten als „beings of an inferior order“ (dt: Angehörige einer minderwertigen Gruppe) keinerlei Rechte, die ein Weißer respektieren müsse.

Der Konflikt zwischen dem Norden und dem Sklaven haltenden Süden eskaliert

Da bis etwa zur Mitte des 19. Jh. die Präsidenten der USA vor allem von der die Südstaaten beherrschenden Demokratischen Partei gestellt wurden, kam die Lösung der Sklavenfrage nicht voran.
Das änderte sich, als ABRAHAM LINCOLN als Vertreter der Republikanischen Partei 1860 die Präsidentschaftswahlen gewann. LINCOLN stellte sich als Präsident der USA sofort auf die Seite der Gegner der Sklaverei und vertrat die Interessen des Nordens.
Der Süden reagierte prompt: Zunächst sieben und kurz darauf weitere vier Südstaaten erklärten ihren Austritt aus den USA, erklärten die Unabhängigkeit und schlossen sich als „Konföderierte Staaten von Amerika“ zusammen.
LINCOLN betrachtete den Austritt als Rebellion, die er als Präsident und Oberbefehlshaber unbedingt beenden musste. Kurz nach seiner Wahl entschied er, das Bundesfort Sumter im konföderierten South Carolina auf dem Seeweg zu versorgen. Daraufhin zwangen Truppen von South Carolina den Kommandanten des Forts mit Artilleriebeschuss zur Kapitulation.
Damit war die Geduld des Präsidenten erschöpft. Am nächsten Tag ordnete er die Rekrutierung von 75000 Milizionären an, um die Rebellion niederzuschlagen, und verhängte eine Seeblockade über die Häfen des Südens. Die Kriegshandlungen begannen.

Vier Jahre Bürgerkrieg

Der amerikanische Bürgerkrieg wurde mit äußerster Härte und Brutalität geführt. Es war ein umfassender Vernichtungskrieg, der sich gegen die Menschen, das Land und die gegnerische Wirtschaft mit dem Ziel ihrer möglichst vollständigen Zerstörung richtete. Er kostete in den vier Jahren seiner Dauer insgesamt 600 000 Amerikanern das Leben und führte zur Verödung ganzer Landstriche.
Zu Beginn rechneten beide Seiten mit einem raschen Sieg:

  • Die Nordstaatler setzten auf die Überlegenheit an Menschen und die Leistungsfähigkeit ihrer Industrieproduktion.
  • Die Südstaatler hofften auf Unterstützung durch England und die Uneinigkeit der Bevölkerung im Norden.

Beide Rechnungen gingen jedoch auf den Schlachtfeldern nicht auf. So fielen im September 1862 an einem einzigen Tag 6000 Soldaten auf beiden Seiten – mehr als im gesamten Unabhängigkeitskrieg.
Der zähe Widerstand der Südstaatler hatte LINCOLN zu der Einsicht gebracht, der Krieg könne durch die Sklavenbefreiung gewonnen werden.
In einer „Emanzipationserklärung“ erklärte er im September 1862 alle Sklaven in den Südstaaten zum 1. Januar 1863 für frei. Diese Erklärung verwandelte den Kampf beider Parteien in die Konfrontation zweier Gesellschaftsordnungen. Sie setzte deshalb große Leidenschaften bei allen Beteiligten frei und konnte nur mit dem Untergang einer Ordnung enden.

Der Anfang vom Ende

Eine Vorentscheidung darüber fiel bei Gettysburg in Pennsylvania. Hier wurde der Süden in einer mehrtägigen Schlacht, die den Süden 28 000, den Norden 23 000 Tote und Verwundete kostete, vorentscheidend geschlagen.
Nach der Schlacht hielt LINCOLN eine kurze Ansprache, die heute zu den bedeutendsten Dokumenten der amerikanischen Geschichte gehört:

„87 Jahre ist es her, dass unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation schufen, in Freiheit erdacht und der Vorstellung verpflichtet, dass alle Menschen gleich erschaffen sind.
Jetzt sind wir in einen großen Bürgerkrieg verwickelt und müssen testen, ob diese Nation ..., die auf diesen Prinzipien beruht und ihnen geweiht ist, lange Bestand haben kann. Wir stehen auf einem großen Schlachtfeld dieses Kriegs. Wir sind gekommen, um einen Teil dieses Felds denen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben dafür gegeben haben, dass die Nation weiterleben kann ... Es ist an uns ..., auf die vor uns liegende Aufgabe verpflichtet zu werden – dass wir uns ein Beispiel nehmen an dem Einsatz dieser geehrten Toten für die Aufgabe, der sie ihre volle Hingabe schenkten – dass wir hier feierlich beschließen, dass diese Toten nicht umsonst gestorben sind – dass diese Nation in Freiheit geboren werden wird – und dass die Regierung über das Volk, durch das Volk und für das Volk niemals vom Gesicht dieser Erde verschwinden wird.“

Nach Gettysburg ging die Initiative im Bürgerkrieg an den Norden über, während sich der Süden nur noch auf Verteidigung beschränkte. Anfang April 1865 musste die Hauptstadt Richmond von den Konföderierten geräumt werden, und am 9. April 1865 erfolgte die Kapitulation der Südstaaten.
Einen letzten dramatischen Höhepunkt erreichte diese letzte Phase des amerikanischen Bürgerkriegs am 14. April 1865. An diesem Tag wurde Präsident LINCOLN in einem Theater von Washington von einem Verschwörer aus den Südstaaten erschossen.
Der tote Präsident entwickelte sich im öffentlichen Bewusstsein des Nordens zum Märtyrer und zum Sinnbild der unteilbaren Nation. Der Süden schuf sich dafür die Legende, seine Männer seien im Kampf für eine gerechte Sache der gewaltigen Übermacht des Nordens ehrenhaft unterlegen. Der Bürgerkrieg hatte zwar die Abtrennung des Südens verhindert und die staatliche Einheit der Nation gesichert, die Herstellung ihrer Einheit in den Köpfen dauerte länger ...

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der amerikanische Bürgerkrieg." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/der-amerikanische-buergerkrieg (Abgerufen: 21. May 2025, 00:09 UTC)

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