Sitting Bull, Tatanka Yotanka

tuwe taku ton kin he nakon qupi kta,
tuka tuwe taku ton xni kni he taku yukedan exta kipi kta.
(Wer etwas hat, dem wird auch etwas gegeben;
aber wer nichts hat, dem wird das, was er etwa hat, genommen
- Tatanka Yotanka)

SITTING BULL (sein indianischer Name war TATANKA YOTANKA) wurde im Jahr 1831 am Grand River in South Dakota geboren. TATANKA war ein Ausdruck der Sioux-Indianer für „Büffel“.
Nach dem Tod seines Vaters, wuchs SITTING BULL bei seinem Onkel WAMBLILUTA auf, der im die Kunst des Kampfes, der Medizin und die Deutung von Visionen beibrachte. Als sein Onkel infolge eines Herzschlages starb, musste der Jugendliche SITTING BULL die Aufgabe des Medizinmannes übernehmen. 1867 wählte man ihn zum Häuptling der Sioux, die sich aus den Untergruppen Dakota, Lakota und Nakota zusammensetzten.

Seit dem Beginn des 17 Jahrhunderts wurden die Indianer in den Kampf der rivalisierenden Kolonialmächte verwickelt. Die Siedlungskolonisation der Briten, und später der Amerikaner, löste militärische Konflikte um Landnutzungsrechte aus und führte zu der Abdrängung der Indianer nach Westen und in Reservate.

Vertrag von Laramie

Am 06.11.1868 schlossen die US-Regierung und die Sioux-Indianern den Vertrag von Laramie ab, in dem sich die beiden Parteien zum Frieden verpflichten.

„Die Regierung der Vereinigten Staaten wünscht Frieden, und hiermit ist ihre Ehre zum Pfand gesetzt, ihn zu halten.“

In diesem Vertrag sicherten die USA den Indianern Selbstbestimmung in einem großen Reservat zu. Dieses Gebiet umfasste die heiligen Berge der Lakota, die Black Hills sowie alles Land westlich des Missouri im heutigen South Dakota und alles Land nördlich der Big Horn Mountains in Wyoming. Im Gegensatz zu vielen anderen Häuptlingen unterschrieb SITTING BULL diesen Vertrag nicht. Er zog gemeinsam mit CRAZY HORSE weiter durch das Land ihrer Väter.
Bereits kurze Zeit nach Unterzeichnung des Vertrags von Laramie brachen die Weißen ihr Versprechen. Sie fanden 1872 in den heiligen Bergen der Indianer Gold, woraufhin Tausende Goldsucher und Büffeljäger in die Black Hills strömten. SITTING BULL organisierte den indianischen Widerstand. Zunächst schlug die US-Regierung den Indianer vor, ihnen die Black Hills abzukaufen. Die Sioux weigerten sich jedoch zu verkaufen und wurden fortan als Feinde betrachtet.
Am 09.12.1875 erließ das amerikanische Innenministerium eine Verordnung, die alle außerhalb des Reservats lebenden Indianer aufforderte sich bis zum 31.01.1876 in ihren Reservaten einzufinden.
Davon ausgehend, dass der größte Teil der Indianer der Anordnung nicht Folge leisten würde, begann die US-Regierung im Februar 1876 mit den Vorbereitungen für eine militärische Operation. Man wollte die verschiedenen Indianerstämme von verschiedenen Seiten angreifen.

Die Schlacht vom Little Big Horn

Im Juni 1876 versammelten sich die Hunkpapas, Teton-Sioux, Arapahoes und Cheyenne im Rosebud Tal zu einem Sonnentanz.
Unter der Führung von SITTING BULL und CRAZY HORSE protestierten sie gegen die Versuche der amerikanischen Regierung, ihr Land zu annektieren und sie zwangsweise in Reservate auszuquartieren. Vom Rosebud Tal zogen die Stämme zum Little Big Horn River, und ließen sich dort zu einem riesigen Lager nieder.
Am 25.06.1876 kam es am Little Big Horn zur bekanntesten Schlacht zwischen Indianern und US-Armee, die nur eine halbe Stunde dauern sollte.
General GEORGE A. CUSTER stand an der Spitze des 7. Kavallerieregiments, das von den Cheyenne unter ihrem Häuptling TWO MOONS und den Sioux, geführt von GALL, CRAZY HORSE und ihrem Medizinmann SITTING BULL, vernichtend geschlagen wurde.
Auf Dauer besaßen die Indianer allerdings keine Chance gegen die technisch überlegende US-Armee. Nach und nach mussten nahezu alle Sioux-Häuptlinge kapitulierten. SITTING BULL floh mit seinen Anhängern nach Kanada, wo ihm Asyl gewährt wurde. Mithilfe von Zeitungsinterviews verbreitete er dort seinen Protest gegen die Vertreibung der Lakota.

Rückkehr in die USA

Nachdem ihm die USA Amnestie zugesichert hatte, kehrte SITTING BULL am 20.07.1881 nach vier Jahren Exil in seine Heimat zurück. Er wurde im Fort Randall in South Dakota interniert. Ab 1885 trat er für zwei Jahre in der Wildwestshow von Buffalo Bill auf.
Danach lebte er im Standing Rock Reservat. Er wurde Mitglied der Geisterbewegung, die 1889 aufgekommen war und sich sehr schnell in den Reservaten verbreitet hatte. Die Indianer tanzten sich jede Nacht zu einem gleichmäßigen Trommelrhythmus in Trance.
Die dabei erlebten Visionen von der Rückkehr der Bisonherden und dem Verschwinden der Weißen führte zu Unruhen unter den Bewohnern der Reservate. Die Amerikaner betrachteten die Geisterbewegung als politischen und religiösen Protest.
Aus Angst vor einem Aufstand, verhafteten Polizisten des Reservates am 15.12.1890 Häuptling SITTING BULL. Als dessen Männer gegen die Verhaftung protestierten, wurde SITTING BULL in einem Handgemenge von dem Indianer-Sergeant RED TOMAHAWK erschossen.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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