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Karl der Kahle

* 13.06.823 in Frankfurt am Main
† 06.10.877 in Avrieux bei Modane

KARL DER KAHLE oder Karl II gilt als erster französischer König. Er legte den Grund zu dem späteren Frankreich. Als einziger westfränkischer oder französischer König vermochte es KARL, sein Königtum in ein Kaisertum zu wandeln.
Als nachgeborener Sohn aus zweiter Ehe LUDWIGS DES FROMMEN bekam Karl 829 Alemannien, Rätien, das Elsaß und einen Teil Burgunds als Herrschaftsgebiet zugewiesen. Diese Erbzuteilung wurde sowohl von den drei älteren Stiefbrüdern wie auch von Vertretern der Reformpartei als Bruch der geltenden Reichsteilungsakte empfunden. Es gab jahrzehntelange Auseinandersetzungen, aus denen Karl schließlich als König von Westfranken hervorging. Über die Verträge von Straßburg (842), Verdun (843) und Mersen (870) sicherte er seine Herrschaft und baute sein Reich als Kaisertum aus. 875 wurde er zum Kaiser gekrönt. Er ist Begründer des Kirchenstaates.
KARL starb auf einer Rückreise aus Italien und wurde seinem Wunsch gemäß im Kloster Saint-Denis nördlich von Paris begraben.

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Lebensweg

KARL II., bekannt als KARL DER KAHLE, wurde am 13.06.823 in Frankfurt am Main als Sohn LUDWIGS DES FROMMEN und der JUDITH geboren.
829 bekam er als nachgeborener Sohn aus zweiter Ehe LUDWIGS DES FROMMEN - in Anwendung alten fränkischen Teilungsrechts in der Königsfamilie - zunächst Alemannien, Rätien, das Elsaß und einen Teil Burgunds als Herrschaftsgebiet zugewiesen. Diese Erbzuteilung wurde sowohl von den drei älteren Stiefbrüdern (KAISER LOTHAR, PIPPIN VON AQUITANIEN und LUDWIG DER DEUTSCHE) wie auch von Vertretern der Reformpartei, die Anhänger des Reichseinheitsgedankens waren, als Bruch der geltenden Reichsteilungsakte (Ordinatio Imperii) empfunden. Diese Akte beinhaltete den Grundsatz, dass keine weitere Teilung erfolgen sollte. Die an KARL ergangene Zuteilung war aus dem Anteil LOTHARS herausgeschnitten.
In den folgenden Jahrzehnten herrschten ständig Auseinandersetzungen um die Erbteile der Brüder mit wechselnden Parteiungen. Sie stürzten auch das Reich, das vor allem von den Normannen bedroht wurde, in eine tiefe Krise. Aus den Unruhen und neuen Erbfolgeregelungen, auch auf Grund von Todesfällen, ging KARL als König von Westfranken hervor. Er erhielt 838/39 Westgallien, gelegen zwischen Loire und Seine, das Land zwischen Seine und Maas - den besten Teil des alten Frankenreiches - sowie das Eroberungsland Aquitanien.
Der Vertrag von Straßburg (Straßburger Eide 842), der Vertrag von Verdun (843) und Mersen (870) sicherten KARLS Herrschaft in Westfranken, in den Gebieten westlich von Maas, Saône und Rhône. Als 875 mit KAISER LUDWIG II VON ITALIEN die lotharsche Linie des Mittelreiches erlosch, kam es zum Wettbewerb der verbleibenden ost- und westfränkischen Vertreter des karolingischen Königshauses um die Nachfolge. KARL gewann nicht nur das südliche Drittel des früheren Mittelreiches von KAISER LOTHAR für sich, sondern auch das an seinen Besitz gebundene Kaisertum. Am Weihnachtstag 875 krönte PAPST JOHANNES VIII KARL zum Kaiser. Dafür versprach KARL den Fortbestand der Herrschaft des Papstes und seiner Nachfolger im damit begründeten Kirchenstaat. KARL sagte auch Hilfe gegen die Sarazenen zu.
Der im späteren Mittelalter im Konflikt von Kaiser und Papst gebrauchte, im Reichsrecht aber nicht ausgeklärte Begriff der Approbation taucht bei KARLS Beförderung zum Kaisertum erstmals auf. Im Zuge der neuen imperialen, sich in römische Angelegenheiten verwickelnden Politik bringt KARL die westfränkischen Großen vollends gegen sich auf. Bereits im 843 geschlossenen Vertrag von Coulaines hatten sie sich in einer Art Vasallensyndikat gegen ihren Herrn zusammengeschlossen. Das Ergebnis war eine Beschränkung der Königsgewalt. Von ihrem Herrn, dem König, in der Abwehr gegen die Normannen im Stich gelassen, beriefen sie sich auf ihr Widerstandsrecht und verweigerten KARL 877 den Zugang zu seinem zweiten Romaufenthalt.
Seit Coulaines hatte KARL mithilfe des ERZBISCHOFS HINKMAR VON REIMS die sakrale Stellung des Königtums zu festigen gesucht. Die Machtprobe zwischen KARL und den westfränkischen Großen wurde jedoch nicht mehr ausgetragen. Auf der Rückkehr aus ltalien starb KARL in einer Hütte in den Savoyer Bergen. Das war am 06.10.877.
Die von KARL getroffene Wahl des Begräbnisortes im Kloster Saint-Denis nördlich von Paris knüpfte an alte fränkisch-merowingische Traditionen an. Seine Entscheidung entsprach der besonderen Hochschätzung, die KARL für den dort verehrten Heiligen hatte. (KARL glaubte wie seine Zeitgenossen, dass der Pariser Märtyrer Dionysius niemand anderer als Dionysios Areopagites gewesen sei. Dessen Werk „Caelestis hierarchia“ hatte KARL gekannt und seine Übersetzung veranlasst. Diese Übersetzung aus dem Griechischen wurde ihm dann auch gewidmet.)

Historische Würdigung

KARL DER KAHLE gilt als erster französischer König. Er legte den Grund zu dem späteren Frankreich. Als einziger westfränkischer oder französischer König vermochte es KARL, sein Königtum in ein Kaisertum zu wandeln. Imperiale Pläne der französischen Könige im späteren Mittelalter knüpften an ihn an.
KARL, der bis zur Erreichung des Mündigkeitsalters 838 am Hof in Aachen gelebt hatte, genoss hier eine umfassende Bildung. Sein Lehrer war der aus der Reichenauer Klosterschule hervorgegangene WALAHFRID STRABO. Später hatte KARL, wie keiner der Teilkönige sonst, den eigenen Hof zu einer Stätte wissenschaftlicher und literarischer Studien gemacht. In seine Umgebung zog KARL den Iren JOHANNES SCOTUS, einen sehr gelehrten Mann. Dieser war es auch, der das Werk von Dionysios Areopagites „Caelestis hierarchia“ übersetzte.
Kostbare Belege für die Pflege des Schulunterrichts an KARLS Hof Codices aus KARLS unmittelbarem Besitz und Gebrauch, mit Miniaturen und Gedichten ausgestattet.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Karl der Kahle." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/karl-der-kahle (Abgerufen: 20. May 2025, 16:46 UTC)

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Entwicklung der germanischen Sprachen

Etwa 2000 v. Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dies war ein Prozess, der etwa 500 v. Chr. beendet war.

Er schloss massenhafte Migrationsbewegungen unter den germanischen Stämmen, Stammesteilen und Stammesverbänden ein, was zu einer Durchmischung der Stämme und zu ihrer weiteren Aufspaltung führte.

Üblicherweise werden die germanischen Stämme in drei Hauptgruppen unterteilt:

  • Ost-,
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  • Westgermanen.

Dementsprechend werden auch die germanischen Sprachen klassifiziert.

Erste Lautverschiebung

Etwa 2000 v.Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dieser Prozess beinhaltete eine Reihe von sprachlichen Veränderungen:

  • die sprachliche Lautverschiebung,
  • den Akzentwandel und
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Der Prozess war etwa 500 v.Chr. beendet.
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Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung unterscheidet vor allem die hochdeutschen Mundarten von den anderen germanischen Sprachen. Sie begann etwa 500 n.Chr. in den Alpen und breitete sich mit unregelmäßiger Konsequenz bis in den Norden aus. An einer Linie, die von Aachen über Düsseldorf, Kassel, Aschersleben, die Saalemündung, Wittenberg, Doberlug, Lübben nach Frankfurt an der Oder führt, verebbte diese sprachliche Bewegung.

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