Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Kunst
  3. 6 Architektur
  4. 6.6 Architektur des 20. Jh.
  5. 6.6.2 Moderne
  6. Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur


Als „Organische Architektur“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („Neues Bauen“, „Klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte.

Die Organische Architektur hat keine einheitliche Grundlage, sondern ist eher eine vielseitige ideologische Erscheinung. In einem immer wieder wandelbaren Spektrum von Grundansichten wurden einige Auffassungen besonders markant.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Aus Sicht der Architektur ist das 20. Jh. das Zeitalter der „Modernen Architektur“. Nach einer zu Beginn des Jahrhunderts als „Väter der Moderne“ bezeichneten, vom Frührationalismus und Funktionalismus geprägten Phase, sprach man nach dem Ersten Weltkrieg vom „Neuen Bauen“ oder der „Moderne“. Der Begriff fasst die zu dieser Zeit in Deutschland entstandenen avantgardistischen Architekturströmungen zusammen, die sich gegen den Historismus richteten.

Die Vertreter dieser heute als „Klassische Moderne“ bezeichneten Richtung gingen in ihren neuen Gestaltungsgrundsätzen von Verstand und Logik und der reinen Funktionalität der Bauwerke aus. Die „Moderne“ betrifft vor allem den „Funktionalismus“, den „Rationalismus“ und seit 1926 die Theorie vom „organischen Bauen“.

Der Begriff „International Style“ kennzeichnet die Allgemeingültigkeit dieser Architekturauffassung: Verzicht auf repräsentative Details, Verwendung von industriell gefertigten Baustoffen, asymmetrische Gruppierung, kubistische Elemente, weißer Verputz, Lichtfülle (s. u.).

Architekturströmungen der Phase der Klassischen Moderne (ca. 1920–1968) waren:

  • Funktionalismus,
  • Bauhaus,
  • Expressionismus,
  • Neoklassizismus,
  • Rationalismus,
  • International Style,
  • Organische Architektur.

Organische Architektur

Die Organische Architektur hat keine einheitliche Grundlage, sondern ist eher eine vielseitige ideologische Erscheinung. In einem immer wieder wandelbaren Spektrum von Grundansichten wurden einige Auffassungen besonders markant.

Zu den Architekten des Organischen Bauens gehörten u. a.:

  • HUGO HÄRING (1882–1958),
  • HANS SCHAROUN (1893–1972),
  • ADOLF ABEL (1882–1968),
  • ROLF GUTBROD (1910–1999),
  • FRANK LLOYD WRIGHT (1887–1959),
  • RUDOLPH STEINER (1861–1925),
  • EERO SAARINEN (1910–1961),
  • FREI OTTO (* 1925),
  • GÜNTHER BENISCH (* 1922).

Der Begriff des „organischen Bauens“ wurde bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jh. von HUGO HÄRING geprägt und war als Gegenentwurf zur rationalistischen Architektur gedacht. Die architektonische Form sollte vollständig aus dem „Wesen“ der Bauaufgabe, nicht nur aus ihrer Zweckbestimmung entwickelt werden und wie ein „Organ“ (Körperteil) der Bewohner bzw. Benutzer ihre Funktion erfüllen.

Aus diesem Verständnis plante man den Bau von innen nach außen, also vom eigentlichen „Wohnraum“ ausgehend. Organische Architektur strebte

  • eine Harmonie zwischen Bau und Landschaft,
  • das organische Zusammenfügen von Bauteilen,
  • die Verwendung natürlicher Baumaterialien und
  • die Zweckbezogenheit der Bauwerke an.

Eine innere Ordnung vieler einzelner Dinge im Zusammenhang ergab, wie in der Natur, die Formgestalt als Ergebnis.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Ideen von HANS SCHAROUN (Philharmonie, 1960–1963, Berlin) und ADOLF ABEL/ROLF GUTBROD (Konzerthaus Liederhalle, 1955–1956, Stuttgart) weitergeführt.

  • Philharmonie, Berlin (1960–1963), Architekt: HANS SCHAROUN (1893–1972), Organische Architektur

    D. Langermann, Berlin

Als Hauptvertreter der „Organischen Architektur“ galt der amerikanische Architekt FRANK LLOYD WRIGHT. Seine Maxime,

„für jedes Individuum einen individuellen Stil“ und „für jeden Ort eine individuelle Formensprache“,

kennzeichnet seine Auffassung vom Bauen.

Die Architektur sollte mit der Naturumgebung eine harmonische Verbindung eingehen (Haus Fallingwater, 1936, bei Pittsburg, Pennsylvania). Im Guggenheim Museum in New York (1956–1959) windet sich über einem kreisrunden Grundriss eine spiralförmige Rampe. Die sich nach oben verkleinernde trichterartige Betonspirale wird von einer gläsernen Kuppel überdacht. WRIGTH greift hier auf Naturformen zurück.

Andere Konzepte befassen sich

  • aus anthroposophischer Sicht (RUDOLPH STEINER)¹,
  • aus symbolisch nachahmender Sicht (EERO SAARINEN) und
  • aus der Sicht schöpferischer Umsetzung von Naturformen (FREI OTTO)

mit dem Organischen Bauen. Auch die Bemühungen um ein ökologisches Bauen wären in diesen Zusammenhang einzugliedern.

¹ Anthroposophie (griech.) ist eine von STEINER 1902 begründete Weltanschauungs- und Erkenntnislehre. Sie vereinigt u. a. Elemente des deutschen Idealismus, der Weltanschauung GOETHEs, der Gnosis (Gotteserkenntnis), der indischen Philosophie und der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Organische Architektur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/architekturstile-des-20-jahrhunderts-organische-architektur (Abgerufen: 20. May 2025, 14:41 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Anthroposophie
  • HANS SCHAROUN
  • RUDOLPH STEINER
  • Guggenheim Museum New York
  • ADOLF ABEL
  • EERO SAARINEN
  • HUGO HÄRING
  • Moderne
  • Architekten
  • Organische Architektur
  • FRANK LLOYD WRIGHT
  • Naturformen
  • GÜNTHER BENISCH
  • Philharmonie Berlin
  • Neues Bauen
  • Olympiastadion München
  • ökologisches Bauen
  • Organisches Bauen
  • FREI OTTO
  • Konzerthaus Liederhalle Stuttgart
  • Haus Fallingwater bei Pittsburg Pennsylvania
  • anthroposophisch
  • klassische Moderne
  • Architekturströmungen
  • ROLF GUTBROD
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: International Style

Als „International Style“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („Neues Bauen“, „Klassische Moderne“, ca. 1920–1968) entscheidend prägte.

Der Begriff „International Style“ kennzeichnet die Allgemeingültigkeit der Architekturauffassung in der Zeit der Klassischen Moderne. Die Hauptmerkmale dieses Architekturstils waren: Verzicht auf repräsentative Details, Verwendung von industriell gefertigten Baustoffen, asymmetrische Gruppierung, kubistische Elemente, weißer Verputz, Lichtfülle.

Architekturstile, Neoklassizismus

Als „Neoklassizismus“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („Neues Bauen“, „klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte. Diktatorische Systeme in Europa ließen Anfang bis Mitte des 20. Jh. klassizistische architektonische Kompositionen und Elemente wieder aufleben.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Ökologische Architektur

Als „ökologische Architektur“ („ökologisches Bauen“) wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968 bis zur Gegenwart) bezeichnet, die seit den 1970er-Jahren des 20. Jh. ganz allgemein die Umweltfreundlichkeit von Bauwerken charakterisiert und sich in den Kontext der Diskussion um eine sogenannte „nachhaltige Entwicklung“ einordnet.

Die Ansichten um den richtigen Weg der „ökologischen“ Architektur – insbesondere hinsichtlich der Anwendung von Technik – sind heute breit gefächert und reichen vom Standpunkt, dass der Einsatz von Technik zur Rettung der Umwelt unverzichtbar ist, bis hin zur kategorischen Ablehnung technologischer Lösungen. Das Konzept der erneuerbaren und nachhaltigen Energie ist jedoch fast immer ein wichtiger Schwerpunkt gegenwärtiger architektonischer Entwürfe.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Postmoderne

Als „Postmoderne“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart) bezeichnet, die durch einen ironischen und spielerischen Umgang mit historischen Bauformen und Typen – häufig im Stilmix („Collagearchitektur“) – versucht, eine Gegenposition zur klassischen, funktionalistisch orientierten Moderne der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jh. zu beziehen.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Rationale Architektur

Als „Rationale Architektur“ (ALDO ROSSI, 1966) wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart) bezeichnet, die die Baukunst als objektive Wissenschaft, also auf Logik und Gesetzmäßigkeit beruhen, begreift. Rationale Architektur lehnt die Überbewertung des Funktionalismus der Klassischen Moderne zugunsten einer ganzheitlichen Entwurfslösung ab. Von den Theoretikern der Rationalen Architektur wird dieser Stil dabei nicht als Fortsetzung oder Wiederbelebung des Rationalismus der zwanziger Jahre des 20. Jh verstanden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025