Ein Auto soll für die Untersuchung des Kraftstoffverbrauchs eine Teststrecke während 6 min möglichst genau mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h (also 1,5 km/min) durchfahren.
Die zugehörige Funktion f mit der Gleichung (t in Minuten, s in Kilometer) besitzt den in Bild 1 dargestellten Graphen.
Auf einem Messgerät werden im Abstand von 0,5 min Zahlenpaare angegeben, in denen das erste Element die vergangene Fahrtzeit und das zweite den bis dahin zurückgelegten Weg bedeutet:
Wir können feststellen: Liegt der einem Wertepaar entsprechende Punkt
– unterhalb des Graphen von , ist also , so ist die bis dahin zurückgelegte Strecke im Vergleich zu den Zielwerten zu klein;
– oberhalb des Graphen von , ist also , so ist die bis dahin zurückgelegte Strecke im Vergleich zu den Zielwerten zu groß.
Dann und nur dann, wenn auf dem Graphen von f liegt, wenn also ist, befindet sich das Auto bezüglich seiner Geschwindigkeit genau „im Limit“.
Verallgemeinert formuliert:
Ein Punkt liegt genau dann auf dem Graphen der Funktion , wenn ist, d. h., wenn die Koordinaten , von die Gleichung erfüllen.
(Gilt dagegen oder , erfüllt also die Gleichung nicht, so liegt der Punkt – wenn man in Richtung der y-Achse blickt – „oberhalb“ bzw. „unterhalb“ des Graphen von f).
Von besonderem Interesse sind die Punkte des Graphen einer Funktion f, in denen dieser
– die x-Achse schneidet (oder berührt),
– die y-Achse schneidet.
Der Schnittpunkt des Graphen einer Funktion mit der x-Achse hat die Koordinaten (x; 0). Das Zahlenpaar (x; 0)muss also die Gleichung erfüllen, d. h., es muss gelten:
f(x) = 0
Die aus dieser Gleichung ermittelte Abszisse des Schnittpunkts des Graphen von f mit der x-Achse nennt man eine Nullstelle von f.
Beispiel:
Wir setzen y = 0. Aus 0 = 3x – 9 erhalten wir:
3x = 9 bzw. x = 3
Das heißt: x = 3 ist die Nullstelle der Funktion f und ist der Schnittpunkt des Graphen von f mit der x-Achse.
Anmerkung: Der Graph einer Funktion kann die x-Achse mehrfach schneiden oder berühren.
Der Schnittpunkt des Graphen einer Funktion mit der y-Achse hat die Koordinaten (0; y). Das Zahlenpaar (0; y) muss also die Gleichung erfüllen, d. h., es muss gelten:
y = f(0)
Setzt man also in der Funktionsgleichung für x die Zahl 0 ein, so erhält man die Ordinate y des Schnittpunkts des Graphen von f mit der y-Achse.
Beispiel:
Wir setzen für x = 0 und erhalten:
y = 3 · 0 – 9 bzw. y = –9
Das heißt:
Der Graph von f schneidet die y-Achse im Punkt .
Anmerkung: Der Graph einer Funktion kann die y-Achse wegen der notwendigen Eindeutigkeit der Zuordnung höchstens einmal schneiden.
Wir verdeutlichen die obigen Zusammenhänge und Begriffe noch einmal an einem zusammenfassenden Beispiel.
Beispiel:
Gegeben ist eine Funktion f mit der Gleichung .
a) Es ist zu untersuchen, ob die Punkte auf dem Graphen von f liegen.
b) Es sind die Schnittpunkte des Graphen mit den Koordinatenachsen zu ermitteln.
Lösung zu a)
Wir setzen nacheinander die Koordinaten der gegebenen Punkte in die Gleichung von f ein und untersuchen die entstehenden Gleichheitsaussagen:
liegen also auf dem Graphen von f, liegt nicht auf dem Graphen.
Lösung zu b)
– Schnittpunkt mit der x-Achse:
Wir setzen y = 0. Aus 0 = 0,5x² –4,5 erhalten wir:
0,5x² = 4,5 bzw. x² = 9
Durch Wurzelziehen ergibt sich:
Das heißt: sind die Nullstellen der Funktion f, sind die Schnittpunkte des Graphen von f mit der x-Achse.
– Schnittpunkt mit der y-Achse:
Wir setzen x = 0 und erhalten:
y =0,5 · 0² – 4,5 = –4,5
Das heißt: Der Graph von f schneidet die y-Achse im Punkt .
Beispiel für Wertepaare und deren Lage bezüglich des Funktionsgraphen
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