Akkordaufbau

Die Verbindung der Akkorde im musikalischen Satz behandelt die Harmonielehre.

Dreiklänge, Vierklänge und mehr

Der Dreiklang ist das zentrale Element der abendländischen Harmonik, die sich zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert entwickelt hat. Er ist aus großen und kleinen Terzen aufgebaut.

Wenn man auf den sieben Tönen einer Dur-Tonleiter jeweils einen Dreiklang aufbaut, der aus dem Tonmaterial der Tonleiter besteht, ergeben sich sieben leitereigene Dreiklänge: drei Dur-, drei Moll- und ein verminderter Dreiklang.

Ein Vierklang mit Bedeutung insbesondere in den Bereichen Jazz und Pop ist der Septakkord. Septakkorde entstehen, wenn auf den Dreiklang noch ein weiterer Ton im Abstand einer Terz geschichtet wird. Septakkorde enthalten ein dissonantes Intervall (Septime oder Sekunde).

Beim Jazz wird die Terzschichtung über die Septime hinaus erweitert: None (9), Undezime (11) und Tredezime (13) können zu den vier Tönen des Septakkords hinzutreten, sodass ein Akkord maximal siebenstimmig sein kann.

Konsonante und dissonante Akkorde

Ein konsonanter Akkord ist eine Klangeinheit, die vom menschlichen Ohr als ausgeglichen und spannungslos empfunden wird. Konsonante Akkorde sind insbesondere alle Dreiklänge und Sextakkorde.

Ein dissonanter Akkord enthält eine Spannung und strebt nach Auflösung. Zu den dissonanten Akkorden zählen all jene Akkorde, die Sekunden, Septimen, übermäßige und verminderte Intervalle enthalten. Dissonante Akkorde sind insbesondere alle Septakkorde. Aber auch Quartakkorde gelten seit dem 13. Jahrhundert als dissonant.

Ob ein Akkord als konsonant oder dissonant empfunden wird, ist ein subjektives, wandlungsfähiges Phänomen und kann nur teilweise physikalisch erklärt werden.

Insbesondere mit der atonalen Musik verlor die Unterscheidung von Konsonanz und Dissonanz ihre Bedeutung. Man spricht hier nur noch von Sonanzen (Intervallen) und Sonanzkomplexen (Akkorden).

Stammakkorde und abgeleitete Akkorde

Solche Akkorde werden vor allem in der Generalbass-Schreibweise (17./18. Jh.) unterschieden. Charakteristisch für den Generalbass ist die Ableitung der begleitenden Akkorde eines Musikstückes aus der notierten Bassstimme nach festgelegten Regeln.

Die Grundlage der Notation ist eine Kurzschrift aus Zahlen, die unter dem Notensystem steht. Die Ziffern 1, 2, 3 usw. stehen für abgeleitete Akkorde, die sich jeweils auf den Basston beziehen. Eine 6 und 4 bedeutet, dass der Spieler Sexte und Quarte über dem Grundton zu greifen hat, wobei er die Lage der Töne frei wählen kann.

Stammakkorde bleiben unbeziffert.
Soll eine Harmonie bis zum nächsten Basston liegen bleiben, so wird dies mit waagerechten Strichen notiert.

Da durch die Bezifferung nur die Harmonie festgelegt war, konnte der Spieler seine Begleitung dem musikalischen Zusammenhang entsprechend frei gestalten. Die Verbindung der einzelnen Akkorde musste jedoch den Regeln des Kontrapunkts entsprechen.

Durakkorde und Mollakkorde

Die Durtonleiter ist durch je einen Halbtonschritt zwischen dem 3. und 4. sowie dem 7. und 8. Ton, vom Grundton aus gerechnet, bestimmt, der Durdreiklang entsprechend durch die große Terz.

Charakteristisches Intervall für Mollakkorde ist die kleine Terz im ersten Tetrachord.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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