Schlaginstrumente: Membranophone

Membranophone

Das Wort Membrana kommt aus dem Griechischen und bedeutet Haut.
Die Membranophone (Fellklinger, Trommelinstrumente) sind Schlaginstrumente, bei denen eine auf einen Hohlkörper aufgezogene Membran aus Tierhaut oder Kunststoff (auch als Fell bezeichnet) durch Reiben oder Anschlagen (mit Schlegeln oder/und den Händen) zum Schwingen gebracht wird und somit die Luftsäule zur Schallübertragung anregt. Der meist tubusförmige Hohlkörper, auch als Trommel bezeichnet, dient dabei als Resonanzkörper. Eine Ausnahme bilden die Pauken und Tablâ, welche einen Kessel besitzen.

Membranophone können aus verschiedenen Materialien wie Holz, Metall, Kunststoff oder gebranntem Ton bestehen und in ihrer Form variieren. Es gibt einfellige (eine Seite offen) und zweifellige (geschlossene) Trommeln, bei denen das Fell meist durch einen Spannrahmen aus Metall, Kunststoff oder Holz fest auf die zylindrische Öffnung gepresst wird. Bei modernen Trommeln sind die traditionellen Spannschnüre durch Spannschrauben ersetzt und erlauben somit ein leichteres Stimmen. Einige Trommeln besitzen einen Resonator (z.B. dünne Metallspiralen oder Darmsaiten, die leicht am Fell anliegen), der beim Anschlagen mitschwingt und dadurch einen scharfen Sound (Klang) erzeugt.

Die Membranophone zählen zu den ältesten Musikistrumenten und wurden seit dem Neolithikum (9. bis 3. Jahrtausend v.Chr.) ständig weiterentwickelt. Vasenartige Tongefäße welche mit Fellen bespannt wurden, sind auch, seit dem 3. Jahrtausend vor Christus, im alten Ägypten verwendet worden.

Die Membranophone nehmen durch ihre überwiegend rhythmische Funktion besonders in der traditionellen und rituellen Musik vieler Völker eine wichtige Stellung ein und sind daher in vielfältigen Formen in allen Kulturkreisen bekannt.

Handtrommeln

Handtrommeln sind Membranophone, die, wie der Name schon sagt, mit den Händen angeschlagen werden. Dabei gibt es unterschiedliche Anschläge wie Fingertips, Daumenschläge, Handballenschläge oder Slaps (kräftige Schläge mit allen Fingerspitzen in Randnähe). Die Schläge können gedämpft (eine Hand oder der Unterarm bleiben auf dem Fell) oder offen (Fell kann schwingen) ausgeführt werden.

Die meisten Handtrommeln sind stimmbar und können folgendermaßen notiert werden:

Bild

(zu diesem Notationsbeispiel – Rhythmus auf Conga und Tumba „Der Guaracha“ (kubanisch))

Die Rahmentrommeln sind Einhandtrommeln, bestehend aus einem flachen zylindrischen Holz-, Kunststoff-, oder Metallrahmen, der mit Kunststoff- oder Naturfell (meist Ziege) bespannt ist.

Sie sind in vielen Kulturkreisen bekannt, so in Spanien, Portugal und Lateinamerika als Pandeiro (auch mit Schellen), in Irland als Bodhrán (meist jedoch mit Stock gespielt) im arabischen Raum als Daff, Taar (mit oder ohne Schellen), Riqq (mit Schellen) oder als Bandir (mit Schnarrsaiten versehen).

Während eine Hand die Trommel rhythmisch bewegt und mit der Spitze des Daumens die Tonhöhe reguliert, schlägt die andere auf den Rand (spitzer Klang) oder Fellmitte (tieferer Klang) zur Erzeugung unterschiedlicher Sounds.

Eine größere Bauform der Rahmentrommel, wird auch in Tischmitte platziert von mehreren Spielern gleichzeitig gespielt.

Eine europäische Bauform der Rahmentrommel ist das Tamburin auch Tambourin (von franz. Tambour = Trommel). Das Tamburin ist eine flache Einhandtrommel, meist mit in den Rahmen eingelassenen Schellen, manchmal auch einer Scharrsaite über dem Schlagfell. Es ist seit dem 1500 Jahrhundert in Europa verbreitet und entstammt der Volkmusik der französischen Provence und wird dort zusammen mit der Einhandflöte Galoubet gespielt.

Das Tamburin ist nicht mit dem kleineren, mittels Stöcken angeschlagenen, Tamburim zu verwechseln.

Die Bongos (span.) sind zwei Trommeln verschiedener Größe und immer paarweise montiert, sie haben einen konischen (früher fassförmigen) Holzkorpus, der meist mit Ziegen- oder Eselfellen bespannt ist.

Das kleinere Bongo wird „Macho“ (span. Mann), das größere „Henbra“ (span. Frau) genannt. Sie wurden durch afrikanische Sklaven während der Kolonialzeit nach Kuba eingeführt und sind wichtiger Bestandteil der lateinamerikanischen Musik.
Die Bongos werden, ursprünglich zwischen den Knien haltend, heute jedoch meist auf Ständer montiert, mit den Fingerspitzen gespielt.

Die Bongos stehen oft in rhythmisch-tonalen Zusammenhang zu den Congas, wobei sie sich durch ihren hellen Sound sowohl für Rhythmusfundamente als auch für solistische Einlagen eignen.

Das Stimmintervall der Bongos liegt meist im Terz- bis Quintabstand.
Zu den bekanntesten Bongorhythmen zählt der Martillo (span. Hammer), der durch seinen viertelbetonten Beat eine treibende Charakteristik besitzt.

Die Congas (span.), afro-kubanischen Ursprungs, sind sehr populär und gehören inzwischen zum festen Soundrepertoire der Pop-, Jazz-, Fusion- und Rockmusik.
Sie besitzen die Form eines langgezogenen (unten offenen) Fasses aus Holz, das mit Rinderfell bespannt ist. Durch Metallständer aufrecht gehalten, werden sie meist stehend gespielt.

Man unterscheidet drei unterschiedliche Ausführungen die tonal aufeinander abgestimmt werden:

  • Quinto (als Solotrommel - kleinste Bauform und hoch gestimmt),
  • Conga (mittelgroß und mittlere Stimmlage) und
  • Tumba (größte Bauform und tief gestimmt).

Meistens werden die Congas paarweise gespielt, wobei Conga und Tumba oder Quinto und Conga ein Paar bilden.

Das Kpanlogo, aus Ghana stammend und nach dem gleichnamigen Rhythmus benannt, ist die afrikanische Urform der Conga. Es ist aus einem Stück geschnitzt und heute meist mit Ziegenfell (ursprünglich Antilope) bespannt. Der Klang ist wärmer, aber ähnlich dem der Conga. Die Regulierung der Fellspannung erfolgt mit Hilfe des Pflockspannsystems.

Die Timba ist eine kegelförmige Holztrommel mit Spannrahmen aus Brasilien und findet in der traditionellen Sambamusik Verwendung. Sie besitzt etwa die Größe einer Conga, ist mit Natur- oder Kunststofffell bespannt und unten offen.
Mit einem Schulter- oder Hüftgürtel vor dem Bauch getragen, wird sie mit beiden Händen angeschlagen, wobei auf dem Fell und auf dem Korpus gespielt wird.

Die Djembé (sprich „Tschembi“) entstammt der Tradition der Mandingo-, Malinke-, Bambarastämme Westafrikas, dem Gebiet des heutigen Guinea, Mali und Elfenbeinküste. Sie ist wohl die populärste Trommel Afrikas und besitzt einen kelchförmigen Holzkorpus (aus einem Stück geschnitzt), welcher meist mit rasiertem Ziegen- oder Antilopenfell in klassischer Schnurspannung oder mit Spannschraubensystem (modern) bespannt ist. Sie wird zwischen den Knien haltend oder mittels Gurtsystem, traditionell im Stehen gespielt.

Das Klangspektrum der Djembé ist sehr groß und reicht von bassigen Tönen in Fellmitte, bis hin zu spitzen obertonreichen Klängen am Fellrand. Sie wird als Solo- oder Begleitinstrument des traditionellen Trommelensembles verwendet. Zuweilen werden in der afrikanischen Tradition zur Klangerweiterung 1 bis 2 Metallplatten am Rumpf befestigt, an welchen sich einige Eisenringe befinden, die beim Spielen vibrieren.

Eine kleinere Form der Djembé ist die Sabar, die auch einen höheren Klang besitzt.

Die Oprente, aus Ghana stammend, ähnelt in der Form der Djembé und hat ebenfalls einen harten Klang. Sie ist aus einem Stück geschnitzt und wurde für rituelle Rhythmen wie Nana, Tigari und Akom verwendet. Das Fell wird jedoch durch Pflöcke, die sich im Korpus befinden, gespannt. Die Oprente kann mit den Händen, sowie mit Krummschlägeln gespielt werden.

Die Bougarabou (sprich „Bugarabu“) stammt aus dem südlichem Senegal und Gambia und wird dort zu festlichen Anlässen gespielt. Sie ist dem Erscheinungsbild der Djembé sehr ähnlich und ebenfalls mit einem einfachen Schnurspannsystem versehen. Sie wird mit Kuhfell bespannt und bringt einen warmen erdigen Klang, ähnlich dem der Conga, hervor. Die scharfen Töne der Djembé fehlen.

Die Batas gehören ursprünglich zum Volksstamm der Yorubas in Nigeria und wurden dort zu rituellen Tänzen und Zeremonien gespielt. Ihr Korpus besteht aus Holz und ist auf beiden Seiten mit Naturfell bespannt, er hat die Form einer Sanduhr, wobei jedoch eine Seite größer als die andere ist. Der lebendige hölzerne Klang der Batas wird erzeugt, indem die Trommel im Sitzen mit beiden Händen angeschlagen wird.

In der Yoruba-Kultur bilden fünf Trommeln ein Set, welche, mit der kleinsten beginnend, Emele Ako, Kudi, Adamo, Emele Abo und Iya Ilu genannt werden.
Das kubanische Bata-Set besteht aus drei Trommeln welche Okonkolo, Hotele und Iya genannt werden.

Die kleinere hochklingende Fellseite wird in der kubanischen Musik als Cha-Cha-Seite und die größere, tieferklingende, als Boca-Seite bezeichnet.

Die Darabukka, auch Darbouka oder Darbukka (aus dem Arabischen), hat die Form eines Pokals (unten offen) und besteht zumeist aus Metall (Messing, Aluminium), seltener aus Holz oder Ton. Sie ist bespannt mit einem Plastik- oder Naturfell sehr hoher Spannung, zur Erzeugung peitschender hoher Töne. Der Spieler hält sie beim Spielen unter dem Arm oder im Sitzen auf den Oberschenkeln.

Die Darabukka ist die populärste Trommel der arabischen Volks-und Kunstmusik. Sie existiert in vielen Ländern des Islams und östlichen Mittelmeerraums unter verschiedenen Namen wie Dümbelek (Türkei), Toumbeleki (Griechenland), Dombek (Iran) oder Dombak in der persischen Kunstmusik. Im europäischen Orchester wird sie auch als arabische Trommel bezeichnet.

Die Tablâ (Wort ursprünglich für arabische Zylindertrommel) ist ein unsymmetrisches Paar von Handtrommeln mit geschlossenem Korpus (Handpauken), die im indischen Kulturkreis etwa seit dem 13. Jh. entwickelt wurden. Die additiven Rhythmen der Tablâ dienen dabei als Hauptrhythmusträger der klassischen hinduistischen Musik.

Die mit der rechten Hand gespielte hölzerne zylinderförmige Trommel, heißt Dayan. Sie kann durch Verschieben der Spannpflöcke (mit Hilfe eines kleinen Stimmhammers), unter den aus Leder bestehenden Spannriemen, gestimmt werden. Das Fell wird sehr fest gespannt und besitzt somit eine hohe Stimmung.

Die mit der linken Hand gespielte metallene Basstrommel, bestehend aus Kupfer oder Messing (verchromt), wird Bayan genannt, wobei hier die Fellspannung eher locker ist und über kleine Kupferringe reguliert werden kann.

In der Membranmitte beider Trommeln, befindet sich ein schwarzer Punkt aus Gusseisenstaub und Reismehl (Gaab oder Shyahi genannt) zur Reduzierung unerwünschter Obertöne, der in mehreren Schichten aufgetragen wird.

Die Schlagfolgen, Anschlagsformen (Handflächen, Handgelenk, Finger, Fingerkuppen) und Anschlagstellen sind sehr differenziert. Während die rechte Hand (Dayan) mit virtuoser Fingertechnik gespielt wird, arbeitet die linke Hand (Bayan), Handballen auf dem Fell liegend, mit Druckveränderung und zupfenden Bewegungen.

Der Gomé-Bass (oder auch Tischbass genannt) ist ein ungewöhnliches und originelles Instrument Westafrikas, dem Ga-Stamm Ghanas entstammend. Er besitzt die Form einer Kiste mit abgewinkelten Kanten, auf dem einseitig das Fell (ursprünglich Antilope) aufgespannt ist. Der Spieler sitzt auf dem Tischbass, das Fell senkrecht vor ihm, und spielt mit beiden Händen, wobei die Tonhöhe durch den Druck der Ferse auf das Fell variiert wird.

Andere Tonerzeugung

Der Brummtopf, auch als Reibetrommel bezeichnet, besteht aus einem mit Fell bespannten Zylinder aus Ton, Holz oder Metall, auf welches ein Holzstab gedrückt wird oder in der Mitte des Felles eingebunden ist. Beim Reiben des mit Harz bestrichenen Stabes entsteht das typische Brummgeräusch.

Der Waldteufel ähnelt dem Brummtopf, doch durch die Mitte des Felles führt eine auf einen Bogen gespannte Saite, die mit einem feuchten Läppchen gerieben wird und so einen singenden Ton erzeugt. Wie auch den Brummtopf, findet man den Waldteufel wieder häufiger in Folkloregruppen und in Ensembles die sich mit mittelalterlicher Musik eschäftigen.

Stocktrommeln

Als Stocktrommeln werden Trommeln bezeichnet. die traditionell mit Stöcken (Sticks), Besen oder Schlägeln (Holz-, Filz-, Kunststoffschlägeln) angeschlagen werden, hierzu zählt auch der rückwärts gebogene Krummschlägel.

Der moderne Trommelstock ist aus Harthölzern (meist Hickory, Maple) gedrechselt und besitzt einen konischen Schaft mit einer kleinen, rund oder oval gedrehten Kuppe, welche auch aus Plastik bestehen kann.

Die Kleine Trommel, auch als Snare Drum oder Rührtrommel bezeichnet, ist eine doppelseitig bespannte Trommel mit Holz oder Metallkorpus (Durchmesser heute meist 14 Zoll). Die beiden Felle (früher Naturfell, heute große Auswahl an Kunststofffellen) werden durch zwei metallene Spannreifen mit Hilfe von Spannschrauben auf den Korpus gepresst. Die über dem Resonanzfell befindlichen Schnarrsaiten aus Metallspiralen (früher Darmsaiten) können mittels einer Mechanik gespannt werden, und erzeugen somit beim Anschlagen mit Trommelstöcken, Besen, Rods etc., das charakteristische Schnarrgeräusch.

Die Kleine Trommel ist ein wichtiger Bestandteil der Rhythmussektion im klassischen Orchester, der Militärkapelle und Besetzungen der Jazz- und Unterhaltungsmusik. Sie übernimmt solistische Funktionen ebenso, wie das Spiel markanter Taktschwerpunkte, z.B. die 2. und 4. Zählzeit in der Rock und Popmusik. Neben der Großen Trommel ist sie wichtigster Teil des Drumsets.

Die Große Trommel, auch engl. Bassdrum genannt, ist eine tiefklingende Doppelfelltrommel mit Holzkorpus (18 bis 26 Zoll), zwei Spannreifen (Holz oder Metall), die durch Spannschrauben gehalten werden. Das Fell, früher aus Tierhaut, besteht heute zumeist aus Kunststoff.Im Schlagwerk des Orchesters und des Drumsets übernimmt sie die Bassfunktion.

Die Große Trommel (auch tragbar), kann mit Filzschlägeln (Orchester, Militärkapelle) oder mit dem Fußpedal (Jazz- und Unterhaltungsmusik), gespielt werden.

Die Tom-Toms auch kurz nur Toms genannt sind mittelgroße Trommeln (8 bis 18 Zoll) die zumeist als Aufbau auf der Großen Trommel oder auf Ständern montiert das Drumset (Schlagzeug) bereichern. In Marching Bands und im Fanfarenzug werden sie an einem Hüftgurt getragen.

Das Standarddrumset wird mit drei Tom-Toms (kleines Tom-Tom, mittleres Tom-Tom und großes Tom-Tom) gespielt. Sie können als Ein- oder Doppelfelltrommel gespielt werden, wobei die Felle heutzutage zumeist aus Kunststoff bestehen und in großer Vielfalt angeboten werden (gedämpft oder klingender).

In der Jazz- und Unterhaltungsmusik werden die Tom-Toms oft für solistische Funktionen verwendet, angeschlagen wie die Kleine Trommel.

Die Roto-Toms sind eine spezielle Bauform der Tom-Toms mit einem Mittelgewinde, über welches das Fell, durch Drehung des Toms beim Spiel (mit einer Hand) schnell gespannt oder entspannt werden kann, wobei sich der Ton verändert. Sie besitzen keinen Korpus, das Fell liegt direkt, von einem Spannreifen gehalten, auf der metallenen Spannmechanik auf.

Die Timbales sind paarweise auf einem Ständer montierte Metalltrommeln (Primo und Secundo genannt) ohne Resonanzfell, die mit Stöcken gespielt werden und dabei einen sehr markanten metallischen Trommelklang erzeugen. Sie entstammen der brasilianischen Sambamusik.

Die Steeldrums stammen aus der Karibik (Trinidad) und werden aus der Oberseite alter Ölfässer hergestellt. Dabei sind einzelne Wölbungen exakt auf Stimmung gehämmert (diatonisch oder chromatisch). Angeschlagen werden die Steeldrums mit harten Filz- oder Gummischlägeln, sie sind auf Ständer montiert oder daran aufgehängt, um ein freies Schwingen zu ermöglichen.

Die Talking Drums, auch sprechende Trommeln genannt, stammen aus Afrika, und sind zweifellige aus Holz geschnitzte Trommeln in der Form einer Sanduhr, bespannt mit Naturfell, wobei die Spannreifen mit Schnüren verbunden sind.

Der Spieler hält die Trommel so unter dem Oberarm, dass er durch Druck auf die Bespannung den Ton verändern kann, der durch einen Krummschlägel erzeugt wird. Die Trommeln können zusätzlich Kieselsteine enthalten, die beim Anschlagen einen Rasseleffekt erzeugen.

In West- und Zentralafrika kommen sie in Paaren und unterschiedlichen Größen vor. Tatsächlich wurden die Talking Drums auch zur Nachrichtenübermittlung genutzt.

Die Doumdoum sind afrikanische Basstrommeln die meist mit beharrten Kuhfellen bespannt und über ein Schnurspannsystem stimmbar sind. Sie werden mit dem Krummschlägel gespielt und oft zur Begleitung der Djembé eingesetzt.

Die Surdo ist die tiefe mit Filzschlägeln gespielte Trommel der brasilianischen Batucada-Ensembles, im Aussehen ähnlich dem Tom-Tom.

Das Tamborim, nicht zu verwechseln mit dem Tambourin, ist eine kleine Einhandtrommel, die mit einem Schlägel angeschlagen wird.

Die Cajones, auch als Schlitztrommeln bezeichnet, kommen aus dem afrikanischlateinamerikanischen Kulturkreis. Es wird ein großer Holzkasten als Resonanzkörper genutzt, dessen Decke zungenförmig eingeschlitzt ist. Die Holzzungen können eine definierte Tonhöhe (meist Pentatonik) aufweisen und werden mit Gummi- oder Filzschlägeln angeschlagen. Die Cajones finden wegen ihres weichen holzigen Klanges in der Musiktherapie Anwendung.

Taiko – das ist der Überbegriff für verschieden große, fassförmige japanische Trommeln, bespannt mit Kuhfell, deren Geschichte über 1400 Jahre alt ist. Heute wird die Taiko (japanisch: Daiko) auch für die japanischen Drum-Ensembles verwendet.

Die Trommeln ruhen auf Holzgestellen und werden mit Holzschlägeln (ohne Kuppe) von einem oder mehreren Spielern angeschlagen. Wegen ihres durchdringenden Sounds wurden sie früher zur Koordinierung von Schlachten und bei buddhistischen Zeremonien verwendet. 1951 wurden sie für die Jazz-Musik und die Taiko-Ensembles wiederentdeckt.

Unterschiedliche Namen bezeichnen hierbei unterschiedliche Bauformen:

  • Unter Byou-daiko versteht man die Trommeln, bei denen das Fell auf den aus einem Stück geschnitzten fassförmigen Trommelbauch zick-zackförmig aufgenagelt ist.
    Die Nagado-daiko ist hierbei die populärste mittelgroße Trommel.
  • Die Odaiko ist eine riesige Trommel mit dröhnendem Klang, die oft von zwei Spielern über dem Kopf angeschlagen wird. Von uralten Bäumen aus einem Stück geschnitzt, weist die größte Trommel ein Gewicht von vier Tonnen auf, bei Maßen von 204 cm x 267 cm.
  • Als Hira-daiko bezeichnet man eine kleinere flache Bauform.
  • Die Shime-daiko sind Trommeln mit Schnurspannung, verwendet in der klassischen japanischen Musik. Die Oke-daiko ist hierbei die große Bauform in Stabkonstruktion.
japanischer Trommler

japanischer Trommler

Die Pauke auch Timpano oder engl. Kettledrum ist orientalisch-asiatischer Herkunft, kann sowohl dem Schlagwerk, als auch, wie in der Orchesterpraxis üblich, den Fundamentalbassinstrumenten zugerechnet werden.

Die Pauken bestehen aus halbkugelförmigen (alte Bauform) oder parabolischen Kesseln, welche aus Messing, Kupfer oder Kunststoff hergestellt sind und im Boden ein Schallloch enthalten. Der Kessel (ursprünglich Kalbfell) ist heute meist mit Kunststofffellen bespannt, die ein sauberes Stimmen ermöglichen. Angeschlagen werden die Pauken mit weichen Filzschlägeln, das Abdämpfen geschieht mit Hilfe von Tüchern. Die Pauken werden über einen Spannmechanismus auf eine definierte Tonhöhe gestimmt und nach ihrer Spannmechanik unterschieden.

Die Pauke gelangte in kleinerer Form im 13. Jh. (Zeit der Kreuzzüge) nach Europa. Um 1500 wurde die Schnurspannung von der Schraubenspannung abgelöst und eine größere Bauform ist nachweisbar.

  • Die Schraubenpauke ist die einfachste und leichteste der heute gebräuchliche Formen, die allerdings ein zeitraubendes Umstimmen erfordert.
  • Die sogenannten Maschinenpauken ermöglichen ein schnelleres Umstimmen, wobei der Spannreifen an allen Punkten gleichmäßig bewegt wird.
  • Bei der Drehpauke wird der ganze Kessel auf einer Mittelachse gedreht.
  • Bei der Kurbelpauke erfolgt die Stimmung mittels einer Kurbel, die über ein Gestänge den Spannreifendruck verändert.
  • Bei der Pedalpauke kann das Umstimmen sehr schnell durch Betätigung eines Pedals erfolgen, das indirekt auf den Spannreifen wirkt. Die Korrektur erfolgt an der sogenannten Hauptstimmspindel.

In der Orchesterpraxis finden meist 2 bis 5 Pauken Verwendung.
Aufgrund ihrer Umfänge unterscheidet man folgende Arten:

  • Basspauke (D-Pauke), Umfang D-H,
  • Große Pauke (G-Pauke), Umfang F-d,
  • Kleine Pauke (C-Pauke), Umfang A-fis und
  • Hohe Pauke (A-Pauke), Umfang e-c1.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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