Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Physik Abitur
  3. 2 Mechanik
  4. 2.7 Gravitation
  5. 2.7.1 Das Gravitationsgesetz
  6. Johannes Kepler

Johannes Kepler

* 27.12.1571 Weil
† 15.11.1630 Regensburg

Er war einer der bedeutendsten Astronomen der frühen Neuzeit und entdeckte die nach ihm benannten drei Gesetze der Planetenbewegung, die keplerschen Gesetze. Damit gehört er neben NIKOLAUS KOPERNIKUS, GALILEO GALILEI und ISAAC NEWTON zu den Wegbereitern eines neuen wissenschaftlichen Weltbildes, mit dem mittelalterliche Auffassungen überwunden und naturwissenschaftliche Erkenntnisse Grundlage der Vorstellungen wurden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

JOHANNES KEPLER lebte in einer Zeit beginnender wissenschaftlicher Umbrüche. In der frühen Neuzeit, in der er lebte, hatte NIKOLAUS KOPERNIKUS (1473-1543) seine Vorstellungen zum heliozentrischen Weltbild entwickelt. Mikroskop und Fernrohr wurden erfunden. GALILEO GALILEI (1564-1642) entdeckte die vier nach ihm benannten Jupitermonde, der Astronom TYCHO BRAHE (1546-1601) führte zahlreiche Sternbeobachtungen durch. Heftige Auseinandersetzungen gab es um das heliozentrische Weltbild. Diese Auseinandersetzungen führten 1600 zur Verbrennung von GIORDANO BRUNO in Rom und zum Inquisitionsverfahren gegen GALILEO GALILEI.

In der Zeit, in der KEPLER lebte, wurde in England die Ex-Königin MARIA STUART hingerichtet (1587), die spanische Armada scheiterte bei ihrem Vorstoß gegen England (1588), der Prager Fenstersturz (1618) löste in Böhmen einen Aufstand aus, der Dreißigjährige Krieg begann. In der Kunst und Musik wirkten Personen wie der Dichter W. SHAKESPEARE, der Baumeister L. BERNINI (Gestaltung des Petersdomes in Rom), der Maler RUBENS und der Komponist MONTEVERDI.

Leben und Wirken

JOHANNES KEPLER wurde am 27. Dezember 1571 in Weil, einer kleinen Stadt in Württemberg, geboren. Sein Vater kümmerte sich kaum um ihn. Er war in dieser unruhigen Zeit jahrelang mit Landsknechtsheeren unterwegs. Bekannt ist aus der Kindheit nur, dass KEPLER als armer Stipendiat das Gymnasium in Maulbronn besuchte und anschließend an der württembergischen Landesuniversität in Tübingen studierte. Hier beschäftigte sich KEPLER mit lutherischer Theologie, Mathematik und Astronomie. Hier lernte er auch die Lehre des KOPERNIKUS kennen und wurde schnell zu einem Anhänger dieser Lehre, die in dieser Zeit keineswegs allgemein anerkannt war. Insbesondere wurde sie von der Kirche scharf angegriffen, weil sie kirchlichen Dogmen von der Zentralstellung der Erde widersprach.

Noch vor Abschluss seiner theologischen Studien wurde KEPLER nach Graz geschickt, um dort als protestantische Lehrkraft zu wirken. So wurde er 1594 „Lehrer der Mathematik und Moral“ am Gymnasium in Graz und zugleich Mathematiker der neuen protestantischen Landesregierung. Damit hatte er die Pflicht, jährlich einen amtlichen Kalender auszuarbeiten, der auch astronomische Angaben über Sonne, Mond, Planeten und den Tierkreis, den voraussichtlichen Witterungsablauf und zu erwartende besondere Ereignisse enthielt. Diese Aufgabe, die auch astronomische Berechnungen erforderte, hat KEPLER nach eigenen Aussagen endgültig zur Astronomie und Mathematik hingeführt.

1599 wurde die Steiermark wieder katholisch und KEPLER musste sich nach einer neuen Beschäftigung umsehen. Er fand sie in Prag bei dem berühmten Astronomen TYCHO BRAHE (1546-1601), dessen Mitarbeiter er wurde.

Nach dem Tod von BRAHE war KEPLER als Hofastronom von Kaiser RUDOLF II. in Prag tätig und führte grundlegende Untersuchungen zu Planetenbewegungen durch.
Der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618 hat Leben und Arbeit von JOHANNES KEPLER wesentlich beeinflusst. So musste er zweimal lange Reisen in seine Heimatstadt antreten, um seine von den Protestanten als Hexe angeklagte Mutter vor Folter und Feuertod zu retten.

1628 trat KEPLER in die Dienste des kaiserlichen Feldherrn WALLENSTEIN, der ihm als Herzog von Mecklenburg eine Professur an der Universität in Rostock in Aussicht stellte. Ehe er sie antrat, machte er sich auf eine weite Reise nach Regensburg, wo der Reichstag versammelt war und er wegen ausstehender Gehälter vorstellig werden wollte. Geschwächt durch die Reise, starb JOHANNES KEPLER wenige Tage nach seiner Ankunft im Alter von 59 Jahren in Regensburg.

Seine wissenschaftlichen Leistungen

Bereits 1594 entstand KEPLERs erstes astronomisches Werk, das unter dem Titel „Mysterium cosmographicum“ (Geheimnis der Weltbeschreibung) herausgegeben wurde. In diesem recht spekulativem Werk werden die geometrischen Eigenschaften regulärer Körper mit den Abständen der Planetenbahnen in Verbindung gebracht und daraus der „göttliche Bauplan des Universums“ entwickelt.

Bei BRAHE beschäftigte sich KEPLER intensiv mit der Berechung von Planetenbahnen, insbesondere der Berechnung der Marsbahn. Vor allem ging es darum, die Beobachtungsdaten BRAHEs mit den Berechnungen in Übereinstimmung zu bringen. Im Ergebnis seiner mehrjährigen Arbeiten erschien 1609 ein Werk unter dem Titel „Astronomia nova“ (Die neue Astronomie). In diesem Werk ist die bedeutendste wissenschaftliche Leistung KEPLERs dargestellt: Es sind dort die ersten beiden Gesetze der Planetenbewegung formuliert, die wir heute als 1. und 2. keplersches Gesetz kennen. Der Inhalt der Gesetze ist unter dem Stichwort „Keplersche Gesetze“ ausführlich dargestellt. Während KEPLER in frühen Werken als Ursache der Planetenbewegung himmlische Intelligenzen oder Seelenkräfte annahm, geht er jetzt von magnetischen Kräften aus, die die Sonne ausüben soll. So schreibt er:

„Wenn man anstatt Seele (anima) das Wort Kraft (vis) setzt, hat man genau das Prinzip, worauf die Physik des Himmels ... aufgebaut ist“.

Neben Untersuchungen zu Planeten beschäftigte sich KEPLER auch mit astronomischen Instrumenten. So entwickelte er ein verbessertes Fernrohr mit zwei Sammellinsen, das wir heute als keplersches Fernrohr kennen.

1619 erschien das Werk „Die Weltharmonien“, in dem das 3. keplersche Gesetz formuliert war. Um seine grundlegenden Entdeckungen für die Astronomen nutzbar zu machen, widmete sich KEPLER in seinen letzten Lebensjahren der Aufgabe, neue astronomische Tafeln zu berechnen. Der letzte Band der Tafeln, die nach seinem Förderer RUDOLF II. „Rudolfinische Tafeln“ genannt werden, erschien in seinem Todesjahr.

Von den Gesetzen der Planetenbewegung bis zur Begründung der Himmelsmechanik war es noch ein weiter Weg. Die Entdeckungen KEPLERs wurden von der Mehrheit seiner Fachkollegen keineswegs sofort anerkannt, sondern häufig nur als Hypothesen angesehen. So hat z. B. GALILEI, der die keplerschen Gesetze kannte, diese mit keinem Wort erwähnt. Entscheidende Schritte der Begründung der keplerschen Gesetze ging erst ISAAC NEWTON (1643-1727) mit der Entdeckung des Gravitationsgesetzes.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Johannes Kepler ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/johannes-kepler (Abgerufen: 20. May 2025, 09:27 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • heliozentrisches Weltbild
  • Tycho Brahe
  • Isaac Newton
  • keplersche Gesetze
  • Biographie
  • Galileo Galilei
  • Gesetze der Planetenbewegung
  • Marsbahn
  • Himmelsmechanik
  • Giordano Bruno
  • Biografie
  • geozentrisches Weltbild
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Fernwirkung und Nahwirkung

Ausgehend vom coulombschen Gesetz und vom Gravitationsgesetz lag die Vermutung nahe, dass Kräfte zwischen Körpern durch den Raum übertragen werden, ohne dass ein übertragendes Medium vorhanden ist. Die Kräfte wirken unmittelbar zwischen den Körpern. Man spricht deshalb von der Fernwirkung oder auch von der Fernwirkungstheorie. Sie diente lange Zeit als Arbeitshypothese zur Erklärung der elektrischen, magnetischen und Gravitationswechselwirkungen zwischen Körpern.
MICHAEL FARADAY nahm dagegen an, dass sich durch die Anwesenheit eines Körpers der Raum selbst verändert und zum Träger physikalischer Eigenschaften wird. Kräfte werden dann durch diesen Raum vermittelt. Diese Auffassung geht also von einer Nahwirkung aus. Sie wird als Nahwirkungstheorie oder als Feldtheorie bezeichnet.

Weltbilder

Das geozentrische Weltbild ist eine historisch überaus bedeutsame Auffassung vom Aufbau des Weltalls, die von dem griechischen Philosophen CLAUDIUS PTOLEMÄUS (ca. 100-ca. 170) begründet wurde und viele Jahrhunderte lang die herrschende Ansicht war.
Das heliozentrische Weltbild ist eine Auffassung vom Aufbau des Weltalls, die sich im 16. Jahrhundert herauszubilden begann. Entscheidenden Anteil daran hatte NIKOLAUS KOPERNIKUS (1473-1543), der dieses Weltbild in jahrzehntelanger Arbeit entwickelte. Weitere wichtige Beiträge zur Durchsetzung des heliozentrischen Weltbildes leisteten GALILEO GALILEI (1564-1642) und JOHANNES KEPLER (1571-1630).

Weltraumstationen

Bemannte Weltraumstationen ermöglichen einen längerfristigen Aufenthalt von Menschen in einer Erdumlaufbahn und Forschungen unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit. Darüber hinaus sind aus solchen Stationen Erdbeobachtungen ebenso möglich wie Beobachtungen der Sonne und anderer naher Himmelskörper ohne den störenden Einfluss der Atmosphäre. Wichtige Etappen waren bzw. sind die sowjetischen Weltraumstationen „Saljut“ und „Mir“, die amerikanische Station „Skylab“ sowie die Internationale Raumstation (ISS), die sich seit 1998 im Aufbau befindet.

Wissenstest, Gravitation

Die Gravitation oder Massenanziehung wirkt überall. So wird unser Körper ständig von der Erde angezogen und umgekehrt. Isaac Newton fand das Gravitationsgesetz, das nicht nur auf der Erde gilt, sondern auch die Bewegung der Himmelskörper bestimmt. Die Gesetze der Planetenbewegung wurden von Johannes Kepler formuliert, bevor das Gravitationsgesetz und damit die Ursache der Bewegung bekannt war. Im Test wird geprüft, ob die grundlegenden Größen und Zusammenhänge verstanden sind und angewendet werden können.

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Physik - Gravitation".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Gravitationsfeld der Erde

Die Erde besitzt wie jeder massebehaftete Körper ein Gravitationsfeld. Seine Besonderheiten für uns sind die, dass wir ständig in diesem Gravitationsfeld leben, seinen Wirkungen, z.B. unserer eigenen Gewichtskraft, ständig ausgesetzt sind und diese Wirkungen an vielen Stellen – bewusst oder unbewusst – beachten müssen. Auch in Wissenschaft und Technik spielen die Wirkungen des Gravitationsfeldes der Erde eine wichtige Rolle und müssen beachtet werden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025