Felix Wankel

FELIX WANKEL wurde am 13. August 1902 in Lahr (Baden) als Sohn eines Forstassessors geboren. Sein Vater fiel als Reserveoffizier im Ersten Weltkrieg. Den Besuch des Gymnasiums brach er in der Unterprima ab und begann 1921 in einem Verlag in Heidelberg zu arbeiten. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich nebenbei mit Freunden mit technischen Problemen, konstruierte Scheinwerfer und Heliographen und baute schließlich aus Schrott Rennautos und Rennboote.

Seit 1926 - er war zeitweise arbeitslos - beschäftigte er sich vor allem mit der Steuerung von Motoren und ihrer Verbesserung, insbesondere mit der Abdichtung gleitender Flächen. Diese Abdichtung spielt bei der Bewegung des Kolbens im Zylinder eine überaus wichtige Rolle. Schon in dieser Zeit entwickelte er erste Vorstellungen zu einem Drehkolbenmotor. 1932 meldete er auch die ersten Patente an.

1936 wurde er Leiter eines in Lindau am Bodensee gegründeten Forschungsinstituts des Reichsluftfahrtministeriums, das sich mit Drehschiebersteuerungen von Flugzeugmotoren beschäftigte. 1945 wurde WANKEL nach Einmarsch der Franzosen inhaftiert und das Institut in Lindau beschlagnahmt.

Ab 1951 baute WANKEL in seinem Privathaus in Lindau wieder ein kleines Institut mit Zeichenbüros, Werkstatt und Prüfstand auf. In den folgenden Jahren konzentrierte er sich in Zusammenarbeit mit der Industrie, insbesondere mit NSU, auf die Konstruktion eines Drehkolbenmotors bzw. eines Kreiskolbenmotors. Der erste funktionsfähige Motor dieser Bauart, ein Motor nach dem Viertakt-Prinzip, wurde 1957 erprobt und stieß auf großes Interesse bei Auto- und Motorradfirmen. Bis zur Serienfertigung waren aber noch eine Reihe technischer Probleme zu lösen.

Felix Wankel (1902-1988)

Felix Wankel (1902-1988)

1964 wurde mit dem NSU Spider der erste PKW mit Wankelmotor auf den Markt gebracht, kurz danach stellte auch Mazda ein entsprechendes Auto vor. Der Motor des NSU Spider hatte ein Kammervolumen von 500 Kubikzentimetern und eine Leistung von 50 PS. Der PKW erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h.

In den nachfolgenden Jahren ließ das Interesse am Wankelmotor allmählich nach. Lediglich Mazda baute bis 1986 ca. 1,5 Millionen Autos mit solchen Motoren. Ursache für diese Entwicklung waren vor allem die hohen Kosten, die mit einer Umrüstung auf eine neue Motorart verbunden gewesen wären.

WANKEL selbst arbeitete weiter an der Verbesserung und Weiterentwicklung des Drehkolbenmotors, der ihm zu Ehre heute meist als Wankelmotor bezeichnet wird. So stellte er 1982 einen Zweitaktmotor vor, der bei 300 Kubikzentimeter Hubraum eine Leistung von 400 PS erbrachte.
Das Institut in Lindau übernahm 1986 Daimler-Benz.
Am 9. Oktober 1988 starb FELIX WANKEL hochgeehrt in Heidelberg.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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