GEORG WILHELM RICHMANN lebte in einer Zeit der stürmischen Entwicklung der klassischen Physik. ISAAC NEWTON (1643–1727) hatte grundlegende Gesetze der Mechanik gefunden. Forscher wie der Schwede ANDERS CELSIUS (1701–1744) und der Deutsche DANIEL GABRIEL FAHRENHEIT (1686–1736) entwickelten neue Temperaturskalen. Der amerikanische Naturwissenschaftler und Politiker BENJAMIN FRANKLIN (1706–1790) führte Experimente zum Charakter der Elektrizität und insbesondere zu Blitzen durch.
Leben und Wirken
Zum Leben und Wirken von GEORG WILHELM RICHMANN sind kaum Einzelheiten bekannt.
Er wurde am 17. Juli 1711 in Penau (Russland) geboren, war aber deutscher Herkunft. Nach seiner Ausbildung war RICHMANN den Rest seines Lebens als Professor für Physik an der Universität in St. Petersburg, der damaligen Hauptstadt Russlands und einem Zentrum der naturwissenschaftlichen Forschung, tätig.
Er beschäftigte sich dort mit Problemen der Wärmelehre und mit Untersuchungen zu elektrischen Erscheinungen.
Bekannt wurde er vor allem durch die Aufstellung eines Gesetzes, mit dem man die Mischungstemperatur von zwei Körpern berechnen kann. Damit hatte er die erste allgemeine Gleichung für kalorimetrische Berechnungen gefunden. Dieses Gesetz wurde später ihm zu Ehren als richmannsche Mischungsregel bezeichnet.
Bekannt geworden ist RICHMANN auch durch seine Untersuchungen über Gewitterelektrizität. Diese Untersuchungen führten zu seinem tragischen Tod im Jahre 1753. Um die Gewitterelektrizität zu untersuchen, hatte er auf seinem Hause eine isolierte Eisenstange errichtet. Als er am 6. August 1753 bei einem herannahenden Gewitter den elektrischen Zustand der Stange untersuchen wollte, erlitt er einen tödlichen elektrischen Schlag. Er war damit einer der ersten Physiker, die bei wissenschaftlichen Untersuchungen ums Leben kamen. In einer zeitgenössischen Beschreibung heißt es:
"Beim Berühren der Eisenstange fuhr ihm ein faustgroßer Feuerball gegen den Kopf, der ihn tot zu Boden warf."
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Stand: 2010
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