Thomas Alva Edison

THOMAS ALVA EDISON war einer der erfolgreichsten Erfinder des 19. Jahrhunderts. Er schuf neuartige Telegrafengeräte, den ersten Phonographen, hatte Anteil an der Entwicklung des Telefons und der Kinematographie und entdeckte den glühelektrischen Effekt. Seine bedeutendsten Leistungen sind aber die Konstruktion der ersten gebrauchsfähigen Glühlampe und die Errichtung des ersten Elektroenergieverteilungsnetzes(1881), mit dem er die Entwicklung der Starkstromtechnik und die weltweite Elektrifizierung in Gang setzte.

Kindheit und Jugend

THOMAS ALVA EDISON wurde am 11.2.1847 in Milan, einem Dorf in Nordohio (USA), geboren. Dorthin war sein Vater, ein Gastwirt, nach der Teilnahme an einer gescheiterten Revolution aus Kanada geflohen. EDISONs Mutter war ihrem Mann mit den beiden älteren Geschwistern in abenteuerlicher Fahrt über den Huronsee gefolgt.

EDISON besuchte nur kurze Zeit die Schule. Bereits als Achtjähriger verließ er enttäuscht die Schule, nachdem sein Lehrer ihn als Hohlkopf beschimpft hatte. Zu Hause erklärte er, nie wieder in den Unterricht zurückkehren zu wollen. Und er hielt Wort: Weder schloss EDISON eine Schule ab, noch besuchte er jemals eine Universität. Er wurde statt dessen von seiner Mutter im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Das Ergebnis ließ auf einzelnen Gebieten durchaus zu wünschen übrig, denn noch als Erwachsener schrieb EDISON seine Briefe ohne Punkt und Komma.

Wegen eines Unfalls in seiner Jugend war der Erfinder des Grammophons fast taub. Er habe seit seinem 12. Lebensjahr keinen Vogel mehr zwitschern gehört, schrieb er traurig in sein Tagebuch. Kaum 12jährig, verdiente sich EDISON das Geld für allerlei Materialien zu chemischen Experimenten durch den Handel mit Gemüse und den Verkauf von Süßigkeiten und Zeitungen im Zug zwischen Detroit und Fort Huron, wo die Familie seit 1854 wohnte. In Packwagen dieses Zuges experimentierte er, bis ihn der Schaffner nach einem Phosphorbrand mitsamt seinen Chemikalien hinauswarf.
Mit 15 Jahren faszinierte ihn die Telegraphie derart, dass er begann, sich intensiver mit dem Bau, der Wirkungsweise und den Mängeln von Telegrafengeräten zu beschäftigen.

Die ersten Erfindungen

Anfänglich konzentrierte sich EDISON auf die Konstruktion von speziellen Telegrafen. Während ein elektrisches Abstimmungsgerät für das Parlament abgelehnt wurde, da es die Manipulierung der Abgeordneten bei Abstimmungen ausschloss, hatte er mit dem Bau von Börsenkursanzeigern großen Erfolg.
46 Patente erhielt er darauf, die er für 30 000 Dollar verkaufte. Damit errichtete er in der Nähe von New York eine Werkstatt zum Bau elektrischer Anlagen.

1871 heiratete EDISON eine gerade 16jährige Arbeiterin aus seiner Werkstatt. Eine Tochter und zwei Söhne wurden innerhalb der nächsten fünf Jahre geboren.

Mit seiner ersten großen Erfindung, einem verbesserten Telegrafengerät, verdiente er so viel, dass er sich 1876 in Menlo Park bei New York ein Laboratorium bauen lassen konnte. Erfinden war hier seine tägliche Arbeit.
1877 verbesserte EDISON im Auftrag der führenden amerikanischen Telegrafengesellschaft Western Union BELLs das Telefon, indem er ein Mikrofon konstruierte, das die Reichweite der Telefonverbindungen sprunghaft erhöhte.

Eine seiner bedeutendsten Erfindungen aus dem Jahre 1877 war der Phonograph, ein Gerät, mit dem man Schall aufzeichnen und wiedergeben konnte.
Das Prinzip der Schallaufzeichnung wird im folgenden beschrieben:

  • Der Schall wird durch den Trichter zu einer Membran geleitet. Diese Membran gerät dadurch in Schwingungen.
  • An der Membran ist eine Nadel befestigt. Schwingt die Membran stark, entstehen auf dem Stanniolpapier tiefe Dellen. Schwingt sie weniger stark, entstehen flache Dellen. Der Schall ist somit in den Vertiefungen des Stanniolpapiers gespeichert.
  • Will man den Schall wieder hörbar machen, so wird die Nadel an den Anfang der Schreibspur gesetzt und die Walze gedreht. Die Nadel folgt den unterschiedlichen Vertiefungen im Stanniolpapier. Diese Hin- und Herbewegungen werden auf die Membran übertragen. Die Membran schwingt und erzeugt dadurch Schall. Durch den Trichter breitet sich dieser Schall bis zum Ohr einer Zuhörerin oder eines Zuhörers aus.

Die ersten Walzen spielten nur 1½ Minuten, die Qualität von Aufnahme und Wiedergabe war schlecht. EDISON selbst betrachtete den Phonographen als Spielzeug und begann erst 10 Jahre später, an einer Verbesserung zu arbeiten. Um 1900 konnte man eine Walze bis zu 3000-mal bei guter Klangqualität abspielen.
Bereits kurze Zeit später wurde die Walze durch die von dem deutschen Elektrotechniker EMIL BERLINER (1851-1929) erfundene und von EDISON weiterentwickelte Schallplatte verdrängt.

Elektroenergie für alle

EDISONs bedeutendstes Projekt war der Aufbau des ersten Eletroenergienetzes 1882 in einem Teil New Yorks, mit dem die weltweite Elektrifizierung eingeleitet wurde.
Ab 1878 konzentrierte sich EDISON mit seinen Mitarbeitern auf die Konstruktion einer Dynamomaschine und auf die Entwicklung einer gebrauchsfähigen Glühlampe.
1880, nach tausenden Versuchen mit Glühfäden aus verschiedenstem Material, wurde die Hochohmglühlampe mit verkohlter Bambusfaser als Glühfaden erfunden, die eine Lebensdauer von rund 1000 Stunden hatte.
Ein Nebenprodukt seiner Beschäftigung mit Glühlampen war die Entdeckung des glühelektrischen Effekts (1883), der später bei Elektronenröhren genutzt wurde.

Für die Pilotanlage eines "Lichtsystems" in Menlo Park wurden dann in kürzester Frist technisch brauchbare Kabel, Sicherungen, Schalter und Schraubenfassungen für Glühlampen und anderes Installationsmaterial sowie ein Leitersystem entwickelt, das die Betriebsspannung von 110 V auch an der entferntesten Lampe garantierte.
1881 erntete EDISON auf der Pariser Elektrizitätsausstellung für seine Modellanlage des "Lichtsystems" ungeteilten Beifall. 1882 baute er in einem Bezirk New Yorks das erste Gleichstromnetz der Welt auf.

Das größte Forschungslabor der Welt

1884 starb EDISONs Frau, gerade 29 Jahre alt, an Typhus. EDISON heiratete 1½ Jahre später die 18jährige Tochter eines reichen Landmaschinenfabrikanten. In West Orange, im Villenviertel der New Yorker Reichen, bezogen sie ein pompöses Haus. Ganz in der Nähe entstand ein neues, großzügiger angelegtes Laboratorium, das zu dieser Zeit umfangreichste und am vollkommensten ausgestattete private Forschungslabor der Welt.

Etwa 60 wissenschaftliche Mitarbeiter und technische Kräfte beschäftigten sich mit den unterschiedlichsten Erfindungen, u.a. mit der Entwicklung von Filmkameras, der Entwicklung eines Nickel-Eisen-Akkumulators oder der magnetischen Erzabscheidung.

Bis kurz vor seinem Tod am 18.10.1931 beschäftigte sich EDISON mit den unterschiedlichsten Erfindungen. Ihm wurden über 1000 Patente erteilt. Er hat auf die Frage, woher sein außergewöhnlicher Erfolg rühre, des öfteren auf die Hartnäckigkeit, sich nicht durch Irrwege entmutigen zu lassen, und die Ausdauer bei der Ausführung einer Idee zu einer Erfindung hingewiesen. Das bekräftigte er manchmal recht drastisch, als er, befragt, ob er ein Genie sei, mit Nachdruck erwiderte:

Genie ist 99% Transpiration und 1% Inspiration.

Edison war entscheidend am Aufbau eines Elektroenergienetzes beteiligt.

Edison war entscheidend am Aufbau eines Elektroenergienetzes beteiligt.

Thomas Alva Edison - Thomas Alva Edison vor einer Maschine
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