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  6. Wassermangel und Wasserverschmutzung

Wassermangel und Wasserverschmutzung

Wasser ist ein knappes Gut. Es ist unentbehrliche Grundlage für das Leben auf der Erde. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, doch nur ein äußerst geringer Teil davon ist zum Trinken, zur Nahrungsmittelzubereitung oder zur Bewässerung geeignet. Gravierende Probleme ergeben sich aus der sehr ungleichen regionalen Verteilung der Wasservorkommen, aus der erhöhten Nutzung insbesondere durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard sowie aus der zunehmenden Wasserverschmutzung. Wasserknappheit und Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders betroffen sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der städtischen Slums in den Entwicklungsländern. Wasserverknappung birgt ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den persönlichen Bedarf, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen.
Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Deutschland ist weltweit im Wassersektor das zweitgrößte bilaterale Geberland, in Europa sogar mit Abstand das größte.

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Wasser – ein knappes Gut

Wasser ist die unentbehrliche Grundlage für das Leben auf der Erde. Es ist das wichtigste Nahrungsmittel des Menschen und der Hauptbestandteil der lebenden Materie. Das gesamte Leben hängt vom Wasserkreislauf ab. Wasser ist unverzichtbare Ressource für die gesamte Wirtschaft.

Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, doch nur ein äußerst geringer Teil davon ist zum Trinken, zur Nahrungszubereitung oder zur Bewässerung geeignet.
Die Wasservorräte der Erde werden auf etwa 1,4 Mrd. km3 geschätzt. Sie bestehen jedoch zu 97,5 % aus Salzwasser, in seiner natürlichen Form für die menschlichen Bedürfnisse ungeeignet ist. Nur 2,5 % sind Süßwasservorräte, davon sind rund 69 % in Gletschern und Polkappen gebunden. Lediglich 0,017 % der gesamten Wassermenge der Erde stehen als Süßwasser zur Verfügung. Das Volumen dieser im hydrologischen Kreislauf (Hauptelemente sind Verdunstung, Niederschlag, Abfluss und atmosphärischer Transport von Wasserdampf) vorhandenen Menge wird auf etwa 500 000 km3 geschätzt. Rein theoretisch ist das vorhandene Süßwasser ausreichend, um die gesamte Menschheit damit zu versorgen.

Dennoch sind Millionen von Menschen auf der Erde von Wasserknappheit betroffen (Bild). Wasser ist dann ein knappes Gut, wenn es Probleme bei der Befriedigung der Wasserbedürfnisse gibt. Absoluter Wassermangel ist dann vorhanden, wenn für die minimalen Lebensbedürfnisse zu wenig Wasser zur Verfügung steht, d. h. für Trinkwasser und Hygiene.

Für die Definition von Wasserknappheit sind zwei Ansätze gebräuchlich:

  • der demografische Ansatz , die sich an der Relation der Bevölkerung zu den verfügbaren Wassermengen orientiert oder
  • der technische Ansatz, die das Verhältnis von genutzter Wassermenge zur gesamten Wassermenge beschreibt.

Nach der Definition der schwedischen Hydrologin MALIN FALKENMARK gilt für den demografischen Ansatz:

  • Periodische oder ständige Wasserknappheit ist dann vorhanden, wenn das erneuerbare Süßwasserangebot pro Kopf und Jahr unter 1 700 m3 liegt.
  • Wassermangel herrscht vor, wenn nicht mehr als 1 000 m3 pro Kopf vorhanden sind. Unter 500 m3 pro Kopf und Jahr erreicht Wasserknappheit ein lebensbedrohliches Ausmaß.

Nach der Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (VN-CSD) bedeutet Wasserknappheit in ihrer technischen Dimension, dass

  • Länder von mittlerem bis hohem Wasserstress betroffen sind, wenn die jährlich entnommene Menge 20 % des gesamten erneuerbaren Süßwasservorrats übersteigt und
  • hoher Wasserstress bei über 40 % vorhanden ist.

Die Einstufung von Ländern nach der demografischen oder technischen Definition von Wasserknappheit ist jedoch problematisch, da beide Ansätze Wasserknappheit vorrangig als ein Problem des Angebots betrachten. Hinzu kommt, dass sich Wasserknappheit regional äußerst differenziert darstellt.

Regionale Verteilung

Hinsichtlich der regionalen Verteilung des Wassers auf der Erde bestehen große Unterschiede. Gebieten mit Wasserüberschuss stehen solche mit geringen Vorkommen gegenüber. Die meisten Länder jenseits des 40. Breitengrades der nördlichen Erdhalbkugel sind reichlich mit Wasserressourcen ausgestattet, während in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas Wasserknappheit herrscht. Insgesamt haben 80 Länder keine ausreichenden Wasservorräte. Mehr als 30 Länder sind von akutem Wassermangel bedroht, insbesondere im Nahen Osten und in Nordafrika. Nach Schätzungen werden im Jahr 2025 etwa:

  • 50 Länder mit insgesamt drei Mrd. Menschen unter akutem Wassermangel leiden,
  • 24 Länder, vorrangig im südlichen Afrika, werden von einer ökonomischen Wasserkrise betroffen sein, d. h. sie verfügen nicht über die finanziellen Ressourcen, um ausreichende Wasserressourcen zu erschließen.

Hinzu kommen teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb einzelner Länder, in denen Regionen mit Wasserreichtum solchen mit großer Wasserknappheit gegenüberstehen.

Wasserknappheit und insbesondere absoluter Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Sie bergen ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den Haushalt, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen. Konflikte können auch auf regionaler oder zwischenstaatlicher Ebene entstehen, besonders bei grenzüberschreitenden Flüssen und Seen.

Generell gilt, dass der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in ländlichen Regionen deutlich schlechter ist als in den Städten. Es sind vor allem die Frauen und Kinder, die oft täglich viele Kilometer weit laufen müssen, um Wasser zum Trinken und Kochen für die Familie zu holen. In den ärmsten Ländern steht für etwa eine Milliarde Menschen auf dem Lande pro Tag nur das Existenzminimum von 20 l Wasser zur Verfügung.
Mehr als ein Drittel der Stadtbewohner in Entwicklungsländern lebt in Slums, in denen der Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung völlig unzureichend ist. In den meisten afrikanischen Großstädten sind nur etwa ein Viertel der städtischen Haushalte an eine Wasserversorgung angeschlossen. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass die meisten Großstädte Asiens und Afrikas in etwa zehn Jahren unter extremer Wasserknappheit leiden werden.

Der Wasserverbrauch verschiedener Sektoren (Landwirtschaft, Industrie und Haushalte) ist in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Gegenwärtig entfallen weltweit etwa

  • 70 % der gesamten Wasserentnahme auf die Landwirtschaft,
  • 20 % auf die Industrie und
  • 10 % auf die privaten Haushalte.
     
  • In Europa hat die Industrie mit mehr als der Hälfte der Wasserentnahme den höchsten Anteil, besonders die Stromerzeugung, Metallverarbeitung, Chemieindustrie und die Erdölraffinerien.
  • In Asien und Afrika beträgt der Anteil der Landwirtschaft am Gesamtwasserverbrauch ungefähr 85 %. Das betrifft vor allem Länder mit hohem Bewässerungsanteil wie China, Indien, Pakistan, Indonesien und nordafrikanische Länder. Der Anteil der Industrie liegt lediglich bei etwa 10 %.

Steigender Wasserverbrauch

Der globale Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen 100 Jahren weltweit fast verzehnfacht. Allein zwischen 1950 und 2000 hat sich die Nutzung der Süßwasservorkommen mehr als versechsfacht und ist damit doppelt so schnell gestiegen wie die Bevölkerung. Gegenwärtig steigt der globale Wasserverbrauch ungefähr parallel zum Bevölkerungswachstum. In einigen Ländern wie Libyen, Katar, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jemen wird bereits mehr Wasser entnommen als das erneuerbare Angebot beträgt. Schätzungen zufolge wird 2025 etwa ein Drittel der Weltbevölkerung unter Wassermangel leiden.

Steigender Wasserverbrauch hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, z. B. mit:

  • erhöhter Wassernachfrage durch Bevölkerungswachstum;
  • zunehmender Verstädterung;
  • erhöhtem Wasserbedarf durch die Bewässerungslandwirtschaft (z. B. werden weltweit etwa 15 % des kultivierten Bodens bewässert);
  • steigendem Lebensstandard der Bevölkerung mit mittlerem und höherem Einkommen in den Entwicklungsländern (verbesserte Ausstattung der Haushalte, z. B. mit Hauswasseranschlüssen, und veränderte Hygienegewohnheiten) sowie in den Industrieländern (z. B. Auto waschen, Garten gießen, bewässerte Golfplätze);
  • starken Wasserverlusten infolge ineffektiver Bewässerungsmethoden und maroder Wasserversorgungssysteme;
  • Wasserverschwendung in einigen Regionen (z. B. werden in Trockengebieten Südkaliforniens täglich 3 100 l pro Kopf verbraucht);
  • zunehmender Wasserverschmutzung.

Wasserverschmutzung und ihre Folgen

Ebenso wie der steigende Wasserverbrauch trägt auch die zunehmende Wasserverschmutzung zur Reduzierung des verfügbaren Wasserangebots bei. Wasserverschmutzung ist darauf zurückzuführen, dass 95 % der weltweiten Abwässer aus Haushalten und Industrie ungeklärt in Grundwasser, Flüsse und Seen fließen. Schadstoffhaltiges Sickerwasser aus wilden Müllhalden sowie unsachgemäß eingesetzte Schädlingsbekämpfungs- und Düngemittel aus der Landwirtschaft beeinträchtigen das Oberflächen- und Grundwasser. Die Folgen sind zunehmende bakterielle Verschmutzungen, Sedimentablagerungen und steigende Schwermetall- und Nitratbelastungen. Hinzu kommt die indirekte Beeinträchtigung durch Luftverschmutzung. In die Luft abgegebene Schadstoffe wie Stickoxide gelangen durch den Niederschlag in das Wasser. Übermäßige Inanspruchnahme des Grundwassers, durch die immer mehr Salzwasser in die Grundwasservorräte eindringt, bedrohen ebenfalls die Trinkwasservorräte.

Gegenwärtig haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser. Das betrifft weltweit jeden fünften Menschen. 2,5 Mrd. Menschen besitzen keine hygienische Abwasserentsorgung. Im südlichen Afrika und in Asien haben etwa zwei Drittel der Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Diarrhöe gehört zu den Haupttodesursachen bei Kleinkindern in den Entwicklungsländern. In den 1990er-Jahren sind dort mehr Kinder an Diarrhöe gestorben, als Menschen in den bewaffneten Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind. 80 % aller Krankheiten in den Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Wasser oder fehlende Sanitäranlagen zurückzuführen. Betroffen ist insbesondere die arme Bevölkerung der ländlichen Gebiete und in Elendssiedlungen.

Nachhaltige Wassernutzung

Der Schutz der Wasserressourcen ist eine Überlebensfrage insbesondere für die Entwicklungsländer. Das erfordert zunächst einmal große Anstrengungen der politisch Verantwortlichen in den betreffenden Ländern. Zugleich sind international abgestimmte Maßnahmen nötig, denn rund 60 % der Menschen wohnt in grenzüberschreitenden Flussgebieten.

  • Entwicklungszusammenarbeit in Verbindung mit politischem Dialog,
  • Abstimmung zwischen den Geberländern und -organisationen,
  • Investitionen in die Infrastruktur von Versorgung und Entsorgung sowie
  • Beratung beim Aufbau leistungsfähiger Institutionen

können einen wichtigen Beitrag zu verbesserten Rahmenbedingungen und größerer Leistungsfähigkeit bei der Wassernutzung in den Entwicklungsländern leisten.

Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Das erfordert

  • effektive und sparsame Nutzung von Wasser,
  • Schutz nicht erneuerbarer Grundwasservorräte und
  • Vermeidung von Wasserverschmutzung.
  • Süßwasservorräte weltweit

    United Nations Environment Programme, 2007

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wassermangel und Wasserverschmutzung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/wassermangel-und-wasserverschmutzung (Abgerufen: 20. May 2025, 12:25 UTC)

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Bevölkerungsentwicklung und globale Migration

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehört die Bevölkerungsentwicklung zu den großen globalen Herausforderungen. In den vergangenen 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung vervierfacht. Besonders in den Entwicklungsländern stieg die Bevölkerung stark an. In vielen Industrieländern reicht dagegen die Kinderzahl nicht mehr aus, um die bestehende Bevölkerungszahl zu erhalten.

Bevölkerungswachstum und -rückgang bringen spezifische Probleme mit sich. Die Geschwindigkeit, mit der die Bevölkerung wächst bzw. abnimmt, sowie deren regionale Verteilung, haben Einfluss auf alle Fragen von globaler Bedeutung, Ernährungssituation, Ressourcenverbrauch, Klimaveränderung, Migration und Verstädterung. Bevölkerungswachstum wie -rückgang beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung, die sozialen Systeme und die Gesundheitsversorgung ebenso wie die internationale Sicherheit in unterschiedlicher Weise.

Umfang und Ausrichtung der EU-Entwicklungspolitik

Die europäische Entwicklungspolitik zielt vor allem auf

  • die Bekämpfung der Armut,
  • die nachhaltige soziale Entwicklung und
  • die schrittweise Eingliederung der Entwicklungsländer in die Weltwirtschaft.

Die EU ist weltweit entwicklungspolitisch tätig und international der größte Geber. Die Zusammenarbeit ist vor allem auf die Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifiks (AKP-Staaten) ausgerichtet, findet aber auch mit anderen Weltregionen wie Asien und Lateinamerika, dem Mittelmeerraum, Mittel- und Osteuropa, der ehemaligen Sowjetunion und Südosteuropa statt. Hinzu kommen Nahrungsmittelhilfen, humanitäre Hilfsleistungen und die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen.

Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit

Die Bewältigung der globalen Entwicklungsprobleme erfordert multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. In der Praxis der Vereinten Nationen hat sich die Entwicklungspolitik zu einem der Schwerpunkte entwickelt. Zuständig für Entwicklungsfragen sind die Generalversammlung, der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) sowie verschiedene Sonderorganisationen, Fonds und Programme. Im System der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit spielen die Multilateralen Entwicklungsbanken, wie die Weltbankgruppe, und Regionale Entwicklungsbanken eine große Rolle. Sie sind die größten multilateralen Entwicklungsfinanziers. Darüber hinaus leisten sie umfangreiche Arbeit im Bereich der Informationsbeschaffung, Datenerhebung und Problemanalyse, die für die Entwicklungsländer sowie für die Planung der bilateralen Zusammenarbeit von großem Nutzen sind.

Ernährungssicherheit

Nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO hungern rund 925 Millionen Menschen weltweit. Das sind rund 16 Prozent der Weltbevölkerung. Noch immer herrscht in 29 Ländern der Erde große Nahrungsmittelknappheit. 2,2 Millionen Kinder sterben jährlich durch Mangel- und Unterernährung – das sind über 6000 Kinder täglich. Weltweit werden zwar genügend Nahrungsmittel produziert, viele Menschen haben jedoch keinen gesicherten Zugang.
Zwei Drittel der weltweit an Hunger leidenden Menschen leben in nur sieben Ländern: Bangladesh, China, DR Kongo, Äthiopien, Indien, Indonesien und Pakistan. Die meisten Hungernden leben in Asien und der Pazifikregion, gefolgt von Afrika südlich der Sahara. Auch in Lateinamerika, dem Nahen Osten und vielen osteuropäischen Ländern ist Hunger ein Problem. Die meisten Hungernden leben in Entwicklungsländern, aber auch in den Schwellenländern (hauptsächlich der Gemeinschaft unabhängiger Staaten) und den Industrieländern gibt es Hungernde. Die Ernährungsprobleme sind sehr vielschichtig und unterscheiden sich von Land zu Land. Sie hängen mit Armut und Bevölkerungswachstum sowie mit Naturkatastrophen, dem Versagen von Politik, dem ungleichen Zugang zu produktiven Ressourcen zusammen. Hinzu kommen weltwirtschaftliche Abhängigkeitsstrukturen und Agrarprotektionismus der Industrieländer.

Massenproblem Armut

Es gibt verschiedene Definitionen von Armut. Gebräuchlich ist die Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut.

Armut kann verschieden gemessen werden, z. B. über das Einkommen durch die Weltbank oder über bestimmte soziale Indikatoren durch den UNDP der Vereinten Nationen. In den Entwicklungsländern ist Armut ein Massenproblem. 1,2 Mio. Menschen müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung hat nicht mehr als zwei US-$ täglich zur Verfügung. 840 Mio. Menschen hungern und sind chronisch unterernährt. Täglich sterben 24 000 Menschen an den Folgen von Hunger, 75 % davon sind Kinder. Armut ist eine Folge von Unterentwicklung. Zwischen Armut und Unterentwicklung bestehen enge Wechselbeziehungen.

Zwischen einzelnen Regionen und Ländern bestehen z. T. erhebliche Unterschiede. Die am schwersten von Armut betroffenen Regionen sind Südasien und das südliche Afrika. Generell zeigt sich, dass Armut insbesondere ein Verteilungsproblem und ein politisches Strukturproblem ist. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind auch in Industrieländern von Armut betroffen.

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