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Weltwirtschaft und Ökologie

Die Globalisierung führt zur zunehmenden internationalen Verflechtung aller Bereiche des Lebens. Diese Intensivierung der globalen Beziehungen z. B. in Kommunikation, Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen und umfasst Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten.
Die Umwelt ist von der ökonomischen Theorie lange Zeit kaum beachtet und als freies Gut behandelt worden, das zu einem Preis von Null genutzt werden kann und damit nicht Gegenstand des Wirtschaftens ist. Seit Beginn der Zivilisation haben Menschen in den ökologischen Kreislauf eingegriffen und diesen oft dauerhaft geschädigt. Beispiele sind die Abholzung und folgende Versteppung großer Teile des Mittelmeerraumes durch die Römer vor bereits 2000 Jahren. Inzwischen hat man eingesehen, dass die Umwelt kein freies Gut mehr ist.

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Die ökonomische Dimension

Die nationalen Volkswirtschaften sind am Beginn des 3. Jahrtausends in vorher nie gekannter Weise im internationalen Handel vernetzt. Während sich die Produktivität während der letzten 50 Jahre verdreifacht hat, ist das Gesamtvolumen des Welthandels  sogar um das Achtfache gewachsen.

Multinationale Unternehmen verfolgen bei ihren Vorhaben, die Produktion in Entwicklungsländer auszulagern, oft Absichten und Ziele, die ökologisch bedenklich erscheinen. Ein wichtiger Faktor für Standortentscheidungen sind die sozialen  Produktionskosten. Ein weiterer zentraler Anreiz ist es, die Kostenvorteile niedriger Umweltstandards auszunutzen.

Besorgniserregend ist, dass auch Druck auf einzelne Staaten ausgeübt werden kann, bereits vorhandene Umweltauflagen zu lockern, um Investoren Anreize zu bieten, damit Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen werden. Dennoch ist der Vorwurf, sämtliche multinationale Unternehmen produzierten auf Kosten der Umwelt in den Staaten der Dritten Welt nicht haltbar. In der Tabelle werden eine Reihe ökologischer Pro- und Contra-Argumente gegenüber gestellt:

Pro-Argumente

Contra-Argumente

Technologietransfer: Multinationale Unternehmen arbeiten häufig mit modernster Technologie. Dies kann nicht nur die Entwicklung im Gastland beschleunigen, sondern ist in der Regel auch umwelt- und ressourcenschonender.

Es besteht der Anreiz, die bereits im Ursprungsland des Unternehmens veralteten Technologien einzusetzen und damit Entwicklungschancen und Ökologie gleichermaßen zu schädigen.

Die Einhaltung der heimischen Umweltstandards im Gastland fördert die unternehmensinterne Zusammenarbeit sowie den internationalen Ruf des Unternehmens.

Der Verzicht auf aufwendige und teure Umweltschutzanlagen wie Filter, Entgiftungsanlagen usw. verschafft dem Unternehmen Kostenvorteile auf den globalen Märkten.

Die Verbreitung von Wissen über Ursachen und Folgen von Umweltschäden und Strategien zu ihrer Vermeidung wird beschleunigt.

Umweltschäden infolge des höheren Verkehrsaufkommens nehmen ebenso zu wie die Belastung der Ökosysteme durch intensive Landwirtschaft u. Ä

Die Globalisierung begünstigt den internationalen Transfer umweltfreundlicher Technologien.

Die Übernahme westlicher Produktions- und Konsumgewohnheiten führt zu erhöhtem ökologisch nicht verantwortbarem Verbrauch von Ressourcen.

Die ökologische Dimension

Die Umwelt ist von der ökonomischen Theorie lange Zeit kaum beachtet und als freies Gut behandelt worden, das zu einem Preis von Null genutzt werden kann und damit nicht Gegenstand des Wirtschaftens ist. Seit Beginn der Zivilisation haben Menschen in den ökologischen Kreislauf eingegriffen und diesen oft dauerhaft geschädigt. Beispiele sind die Abholzung und folgende Versteppung großer Teile des Mittelmeerraumes durch die Römer vor bereits 2000 Jahren. Inzwischen hat man eingesehen, dass die Umwelt kein freies Gut mehr ist.

Funktionen der Umwelt

Die Umwelt hat im ökonomischen Wachstumsprozess folgende Funktionen:

  1. Lieferant von Ressourcen
  2. Aufnahmemedium von Schadstoffen
  3. Angebot von Konsumgütern

Lieferant von Ressourcen

Die Umwelt liefert dem ökonomischen System Ressourcen oder Rohstoffe, die in der Produktion eingesetzt werden. Beispiele sind Energieträger, Mineralien, Metalle usw. Die mit Hilfe dieser Ressourcen und Rohstoffe produzierten Güter werden dem Konsum zugeführt.

Aufnahmemedium von Schadstoffen

Aus einem Produktionsprozess gehen oft mehrere Güter gleichzeitig hervor. Nicht weiter verwertbare sog. Kuppelprodukte, z. B. Kohlendioxid, das bei der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen anfällt, sind unerwünscht und werden an die Umwelt abgegeben. Sie sind mitverantwortlich für das globale Klimaproblem.

Angebot von Konsumgütern

Die Umwelt stellt der Wirtschaft wichtige Konsumgüter zur Verfügung. Grundlegend sind „Lebensmittel“ wie Luft und Wasser oder die Schönheit der Landschaft.

Globale Umweltgefährdungen

Die beiden zentralen Probleme der ökologischen Dimension der Globalisierung sind der Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung.

Während der absolute Ressourcenverbrauch durch den technischen Fortschritt und das Bevölkerungswachstum gestiegen ist und nur bedingt mit der zunehmenden Verflechtung in Verbindung gebracht werden kann, lassen sich beim relativen Ressourcenverbrauch eher Globalisierungseffekte feststellen. Die Frage ist: Wer verbraucht die Ressourcen ? Die zunehmende Verflechtung begünstigt hierbei die politisch und ökonomisch mächtigeren bzw. höher entwickelten Akteure, d. h. die Industrieländer, die zunehmend stärkeren Zugriff auf die globalen Ressourcen haben: 20 % der Weltbevölkerung (die Industrieländer) nehmen dabei 80 % des Ressourcenverbrauchs für sich in Anspruch.

Die absolute Umweltbelastung nimmt aus den gleichen Gründen zu wie der absolute Ressourcenverbrauch: technischer Fortschritt und Bevölkerungswachstum.
Die Wirkungen nehmen in vielen Bereichen (z.B. Klimawandel) bedrohliche Ausmaße an. Bezüglich der relativen Umweltbelastung ist die Frage zu stellen: Wer produziert welchen Anteil an Umweltschäden, und wen treffen die Wirkungen am stärksten?
Wenn es um klimaschädliche Emissionen durch den Energieverbrauch geht, so lässt sich dieser überwiegend auf die Industrieländer zurückführen. Dies gilt auch für die Produkte und Emissionen der chemisch-synthetischen Industrie.

Anders verhält es sich z.B. bei Schäden, die mit der Bodenbewirtschaftung zusammenhängen. Hierbei kommen sowohl negative Einflüsse der Agrarindustrie der Industrieländer, als auch Wirtschaftsformen der Entwicklungsländer zum Tragen, die nicht als nachhaltig gelten können.
Bezüglich der Belastung durch ökologische Schäden ist zu fragen: Wer wird von den Schäden am stärksten oder unmittelbarsten betroffen?
Auch hier muss differenziert werden. Manche Schäden treten nur lokal auf, andere wie Verwüstung oder Ozonloch treten bisher nur in bestimmten Weltregionen auf (was sich aber in Zukunft ändern kann). Wieder andere sind davon gekennzeichnet, dass Schadstoffe nicht an Staatsgrenzen Halt machen. Deshalb betreffen beispielsweise die Folgen der globalen Erwärmung bereits jetzt alle Gesellschaften auf dem Planeten.

Lösungsansätze

Der erste Umweltgipfel fand 1992 in Rio de Janeiro statt. Das Ergebnis dieser Konferenz, die „Agenda 21“ entstand auf der Grundlage des Brundtland-Berichtes, der das Konzept einer „nachhaltigen“ oder „dauerhaften“ Entwicklung (engl. sustainable development) in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellte. Dabei wird eine Entwicklung als „nachhaltig“ definiert, wenn sie die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen vermag, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.

Den wichtigsten Einschnitt in der Geschichte des internationalen Umweltschutzes markiert das sogenannte Kyoto-Protokoll aus dem Jahre 1997. Dieses anspruchsvolle Programm zum Schutz des Weltklimas verpflichtet die Industrienationen dazu, ihre Emissionen um durchschnittlich 5,2 % pro Jahr zu senken – wovon die meisten noch weit entfernt sind. Das Kyoto-Protokoll bietet eine marktwirtschaftliche Besonderheit, von der man sich positive Anreize verspricht: Die Staaten können mit Ihren Quoten handeln und sich gegenseitig Teile von Emissionen abkaufen.

Der letzte Umweltgipfel fand im August 2002 in Johannesburg statt, doch Hoffnungen, deutliche Fortschritte im Vergleich zum ersten Gipfel erzielen zu können, haben sich nicht erfüllt. Dennoch ist es gelungen, einige Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit sowie Umwelt und Klimaschutz zu erzielen. Verschiedene Abkommen betreffen z. B.

  • die sanitäre Grundversorgung,
  • den Trinkwasserschutz,
  • den Erhalt der Artenvielfalt und
  • eine verbesserte Schonung von Ressourcen und Rohstoffen.

Diese Beschlüsse haben jedoch keinen bindenden Charakter und können im besten Fall durch „moralischen Druck“ die Entwicklung in anderen Staaten begünstigen. Da die Umwelt aber weder mit Abkommen noch mit guten Vorsätzen geschützt werden kann, bleiben nur zwei Möglichkeiten zur Durchsetzung globaler ökologischer Ziele:

  1. Steuern
  2. Quoten

Steuern

Dieser Ansatz ist problematisch, da das Recht, Steuern zu erheben zu den Kompetenzen staatlicher Souveränität gehört und international nicht durchsetzbar ist. Einzelne Staaten könnten außerdem internationale Steuerabsprachen unterlaufen, um Investoren anzuwerben und sich Standortvorteile zu verschaffen.

Quoten

Diesem Ansatz folgt mit teilweise beachtlichem Erfolg das Kyoto-Protokoll. Problematisch bleiben jedoch die Kontrolle der Anerkennung und Einhaltung festgelegter Quoten durch einzelne Nationalstaaten.

Inwieweit in Zukunft Vereinbarungen umgesetzt werden können, wird sich zeigen. Bedauerlich ist, daß die USA als politisch und ökonomisch mächtigster staatlicher Akteur beim letzten Umweltgipfel alle verbindlichen Regelungen unterlaufen haben und sich nach wie vor weigern, das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Weltwirtschaft und Ökologie." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/weltwirtschaft-und-oekologie (Abgerufen: 20. May 2025, 07:11 UTC)

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Die politische Verantwortung für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit liegt seit 1961 beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zu den Institutionen, die die staatliche Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der finanziellen und technischen Zusammenarbeit durchführen, gehören beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Staat und Kirchen arbeiten seit 1962 eng auf entwicklungspolitischem Gebiet zusammen und verfolgen mit unterschiedlichen, einander ergänzenden Mitteln gemeinsame Ziele wie Friedenserhaltung und Konfliktprävention, Armutsbekämpfung und Entschuldung armer Länder sowie Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hohen Stellenwert haben die Hilfswerke der evangelischen und katholischen Kirche, z. B. „Brot für die Welt“ und MISEREOR. Darüber hinaus fördern die politischen Stiftungen der Parteien Institutionen, gesellschaftliche und soziale Gruppen in Entwicklungsländern sowie in Osteuropa. Eine Vielzahl von Programmen und Projekten weiterer privater Träger, z. B. die Deutsche Welthungerhilfe, zielt vor allem darauf, die wirtschaftliche und soziale Situation armer Bevölkerungsschichten sowie die Menschenrechtssituation verbessern zu helfen. Staatliche und nicht staatliche Entwicklungszusammenarbeit ergänzen einander.

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