Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.8 Literatur des 19. Jahrhunderts
  5. 4.8.3 Romantik außerhalb Deutschlands
  6. Alexander Sergejewitsch Puschkin

Alexander Sergejewitsch Puschkin

* 06.06.1799 in Moskau
† 10.02.1837 in Sankt Petersburg

Der Dichter ALEXANDER SERGEJEWITSCH PUSCHKIN gilt als der größte Dichter Russlands und als der eigentliche Schöpfer der russischen Literatursprache. Er entstammte dem alten Erbadel. Einige seiner Poeme und Versepen wurden von namhaften russischen Komponisten vertont.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der russische Dichter ALEXANDER SERGEJEWITSCH PUSCHKIN war der Neffe des Dichters WASSILIJ LWOWITSCH PUSCHKIN (1770–1830). Er gilt als der größte Dichter Russlands.

Lebensgeschichte

ALEXANDER PUSCHKIN  entstammte dem alten Erbadel, er war mütterlicherseits Urenkel HANNIBALs, eines afrikanischen Sklaven PETERS DES GROSSEN. PUSCHKIN war 1811–1817 Schüler des Lyzeums in Zarskoje Selo (heute Puschkin), danach im Staatsdienst.

Noch während der Lyzeumszeit gewann er Zutritt zu den Petersburger literarischen Salons und Gesellschaften („Arsamas“ „Seljonaja lampa“). Wegen satirischer und politischer Gedichte wurde er 1820 nach Jekaterinoslaw, später nach Kischinjow und Odessa versetzt und 1824–1826 nach Michajlowskoje (Gouvernement Pskow) auf das Gut seines Vaters verbannt.

Danach lebte er in Moskau und Sankt Petersburg, wo er der persönlichen Zensur Zar NIKOLAUS' I. unterstand. 1836 gründete er die Zeitschrift „Sowremennik“ (Zeitgenosse). Intrigen und Angriffe auf die Ehre seiner Frau NATALJA GONTSCHAROWA (seit 1831) führten zu einem Duell mit dem französischen Emigranten GEORGES D'ANTHÈS, an dessen Folgen er starb.

Literarisches Werk

PUSCHKIN gilt als der eigentliche Schöpfer der russischen Literatursprache. Er ließ sich von den älteren Zeitgenossen W. A. SCHUKOWSKIJ, P. A. KATENIN, K. N. BATJUSCHKOW anregen und war vertraut mit den literarischen Konventionen seiner Zeit, die er, anfangs mit Zitaten, Anspielungen, Titeln und Paraphrasen spielend, als solche dem Leser vor Augen führte, bis er allmählich zur Parodie und Kontrastierung verschiedener Konventionen überging. Der formale Aspekt erhält dabei eine tiefere Bedeutung, indem die Überschneidungen zwischen

  • Klassizismus,
  • Sentimentalismus,
  • Romantik und
  • beginnendem Realismus

zugleich die Diskussion verschiedener Weltmodelle und ihrer Gebundenheit an literarische Klischees auslösten und dadurch nach den Beziehungen zwischen Ästhetik und Ethik, „Literatur“ und „Leben“ gefragt wurde.

Lyrik

Den Schwerpunkt des Werkes PUSCHKINs bildet die Lyrik, die durch ihren Reichtum an Stilmitteln sowie klanglichen und rhythmischen Formen bei gleichzeitiger Klarheit des Ausdrucks und Verhaltenheit des Gefühls unübertroffenes Vorbild der russischen Poesie bleibt. Ihre Skala reicht

  • von der „leichten Poesie“
  • bis zur reifen Liebeslyrik,
  • von der politisch engagierten Stellungnahme
  • bis zur poetischen Verkündung der zeitüberwindenden Sendung des Dichters.

Einen Eindruck von der sprachlich-stilistischen Eigenart des Dichters kann man prinzipiell nur im russischen Original erhalten. Übersetzungen sind lediglich Annäherungen an das fremdsprachliche Material.

Versdichtung

Eine wichtige Rolle spielen die Großformen der Versdichtung, angefangen vom frühen heroisch-komischen Märchenepos „Ruslan i Ljudmila“ (1820; deutsch „Ruslan und Ludmilla“) über die von Lord BYRON beeinflussten „Südlichen Poeme“ („Kavkazskij plennik“, 1822, deutsch „Der Gefangene im Kaukasus“; „Bachcisarajskij fontan“, 1824, deutsch „Der Springbrunnen von Bachtschisaraj“; „Cygani“, 1824, deutsch „Die Zigeuner“), die historisch-heroischen Verserzählungen („Poltava“, 1829, deutsch „Poltawa“; „Mednyj vsadnik“, entstanden 1833, herausgegeben 1837, deutsch „Der eherne Reiter“) und ironischen Poeme („Graf Nulin“, 1825, deutsch; „Domik v Kolomne“, 1833, deutsch „Das Häuschen in Kolomna“) bis zu seinem Hauptwerk, dem Versroman „Evgenij Onegin“ (1825–1832, vollständig herausgegeben 1833; deutsch „Eugen Onegin"). Diese im Lauf von acht Jahren aus Szenen und Reflexionen gefügte Lebens- und Liebesgeschichte der kritisch gesehenen byronistischen Titelfigur spiegelt die Spannung zwischen Leben und Literatur wider; von W.G. BELINSKIJ wurde er als ein treffendes Panorama der russischen Gesellschaft gesehen. Als der erste große psychologisch-gesellschaftskritische Roman der russischen Literatur vermittelte er vielfältige Impulse an spätere Autoren, u. a. an MICHAIL J. LERMONTOW, IWAN S. TURGENJEW, LEO N. TOLSTOI.

Das dramatische Werk

Das dramatische Werk umfasst zum einen die an SHAKESPEARE orientierte historische Tragödie im Blankvers „Boris Godunov" (entstanden 1825, herausgegeben 1831; deutsch), die sich jedoch in Fabel, Charakterdarstellung sowie der Kontrastierung von Weltanschauungen dem historischen Roman annähert, zum anderen die kleinen Versdramen „Kamennyj gost“ (entstanden 1830, herausgegeben 1841; deutsch „Der steinerne Gast“) und „Mocart i Salieri“ (1831; deutsch „Mozart und Salieri“), die sich ebenfalls der Prosa nähern.

  • BWS-DEU2-0462-03.pdf (205.19 KB)

Prosa

Nach 1830 verstärkte sich PUSCHKINs Interesse an der Prosa. Dem unvollendeten Roman „Arap Petra Velikogo“ (entstanden 1827, herausgegeben 1837; deutsch „Der Mohr Peters des Großen“) folgten die „Povesti Belkina“ (1831; deutsch „Erzählu te Schriften. ngen Belkins“), die, wie die gesamte Novellistik PUSCHKINs („Dubravskij“, entstanden 1832/1833, herausgegeben 1841, deutsch „Dubrowsky“, siehe PDF "Alexander Puschkin - Dubrowskij"; „Pikovaja dama“, 1834, deutsch „Pique Dame“), Motive der romantischen Novelle mit volkstümlich stilisierter oder betont sachlicher Erzählweise verbinden.

Die Zeit der Kosakenaufstände unter J. I. PUGATSCHOW behandelt PUSCHKIN in „Istorija Pugaceva“ (1834; deutsch „Geschichte des Pugatschew'schen Aufruhrs“), einer historischen Analyse der Rebellion vor dem Hintergrund sozialer, politischer und wirtschaftlicher Unterdrückung, sowie in der Erzählung „Kapitanskaja docka“ (1836; deutsch „Die Hauptmannstochter“), die er ebenfalls zu einem historiografischen Kommentar über diese nationale Krise nutzt.

1940 spielte HEINRICH GEORGE, Vater des Schauspielers GÖTZ GEORGE, eine Hauptrolle in der Literaturverfilmung „Der Postmeister“ (siehe PDF "Alexander Puschkin – Der Postmeister"). Dies wurde einer seiner größten Publikumserfolge und auch filmschauspielerischen Leistung.

Namhafte Komponisten vertonten PUSCHKINs Werke. Die bekanntesten sind:

  • MICHAIL GLINKA (1804–1857, „Ruslan und Ljudmila“)
  • MODEST MUSSORGSKI (1839–1881, „Boris Godunow“)
  • PETER TSCHAIKOWSKI (1840–1893, „Eugen Onegin“, „Pique Dame“ und „Mazeppa“)
  • NIKOLAJ RIMSKI - KORSAKOW (1844–1908, „Mozart und Salieri“, „Das Märchen vom Zaren Saltan“ und „Der goldene Hahn“)
  • BWS-DEU2-0462-04.pdf (34.37 KB)

Werke (Auswahl)

  • „Ruslan i Ljudmila“1820, deutsch „Ruslan und Ludmilla“,
  • „Kavkazskij plennik“, 1822, deutsch „Der Gefangene im Kaukasus“
  • „Bachcisarajskij fontan“, 1824, deutsch „Der Springbrunnen von Bachtschisaraj“
  • „Cygani“, 1824, deutsch „Die Zigeuner“
  • „Poltava“, 1829, deutsch „Poltawa“
  • „Mednyj vsadnik“, entstanden 1833, herausgegeben 1837, deutsch „Der eherne Reiter“
  • „Graf Nulin“, 1825, deutsch „Graf Nulin“
  • „Domik v Kolomne“, 1833, deutsch „Das Häuschen in Kolomna“
  • „Evgenij Onegin“, 1825–1832, vollständig herausgegeben 1833; deutsch „Eugen Onegin“
  • „Boris Godunov“, entstanden 1825, herausgegeben 1831
  • „Kamennyj gost“, entstanden 1830, herausgegeben 1841, deutsch „Der steinerne Gast“
  • „Mocart i Salieri“, 1831; deutsch „Mozart und Salieri“
  • ,„Arap Petra Velikogo“, entstanden 1827, herausgegeben 1837; deutsch „Der Mohr Peters des Großen“
  • „Povesti Belkina“, 1831; deutsch „Erzählungen Belkins“
  • „Dubravskij“, entstanden 1832/1833, herausgegeben 1841, deutsch „Dubrowsky“, siehe PDF "Alexander Puschkin - Dubrowskij"
  • „Pikovaja dama“, 1834, deutsch „Pique Dame“
  • „Istorija Pugaceva“, 1834; deutsch „Geschichte des Pugatschew'schen Aufruhrs“
  • BWS-DEU2-0462-05.pdf (64.89 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Alexander Sergejewitsch Puschkin." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/alexander-sergejewitsch-puschkin (Abgerufen: 14. June 2025, 23:33 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Puschkin
  • Volltext
  • Dubrowsky
  • Exegi monumentum
  • Eugen Onegin
  • Der Postmeister
  • Ruslan und Ludmilla
  • Evgenij Onegin
  • russische Literatur
  • russische Romantik
  • Boris Godunov
  • Pdf
  • Mozart und Salieri
  • Der Gefangene im Kaukasus
  • DER WAGEN DES LEBENS
  • Quelltext
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Götz von Berlichingen

Dem „Götz“ entstammt das wohl berühmteste Zitat der Weltliteratur: Oft wird es nur mit ... zitiert oder man bedient sich des ersten Buchstaben des Hauptwortes: A. Die vorliegende Fassung lässt das Zitat mit - - - ganz fort. Im Original aber steht tatsächlich:

„Götz (antwortet): Mich ergeben! Auf Gnad und Ungnad! Mit wem redt Ihr! Bin ich ein Räuber! Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsch lecken! (Schmeißt das Fenster zu.)“

Die wohl gesetzten Worte stammen vom Dichterfürsten, von JOHANN WOLFGANG VON GOETHE. Nur deshalb, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, setzten kluge Lektoren ... und - - -.

Literaturbegriff

Literatur bezeichnet im weitesten Sinne alles Geschriebene. In diesem Sinne ordnet man die Literatur nach:

  • Sach- bzw. Fachliteratur und
  • schöngeistiger Literatur.

Die schöngeistige Literatur als Teilgebiet der Kunst wird im Allgemeinen in

  • die hohe Literatur und
  • die Trivialliteratur bzw. Unterhaltungsliteratur

untergliedert. Die Unterteilung der Literatur in

  • fiktionale Texte und
  • nicht-fiktionale Texte

folgt dem Aspekt, ob es sich um wirkliches oder nicht wirkliches Geschehen handelt.

Urfaust

GOETHEs Manuskript des „Urfaust“ ist vom Autor selbst vernichtet worden. Es wurde jedoch in einer einzigen Abschrift des Weimarer Hoffräuleins LUISE VON GÖCHHAUSEN überliefert. Allerdings tauchte das Exemplar erst 50 Jahre nach dem Tod seines Verfassers auf. Angelegt hatte GOETHE seinen „Urfaust“ als Tragödie. Jedoch hatte er zuvor Bekanntschaft mit SHAKESPEARE gemacht. Und „beim Shakespeare gibt es die berühmte Mischung von Ernst und Spaß“ schreibt BRECHT über den Zusammenhang von Tragödie und Komik. Diesen Aspekt arbeitete GOETHE in seinen „Faust I“ (Vorspiel auf dem Theater, Prolog im Himmel) und später in seinen „Faust II“ ein. Im „Urfaust“ ist die Spannung zwischen Tragischem und Komischem bereits in der Szene „Auerbachs Keller“ angelegt.

Anakreon

* um 572 v. Chr. in Teos (Ionien)
† um 495 v. Chr. in Athen

ANANKREON (ANACREON) war ein griechischer Dichter, der zusammen mit ALKAIOS, PINDAR und SAPPHO zu den wichtigsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur gehörte.
ANAKREON schrieb vor allem Lieder, aber auch Oden, Jambendichtungen, Elegien und Epigramme, in denen er Lebenslust und Lebensgenuss besang. Seine spielerisch-eleganten, heiteren Lieder gaben einer europäischen Richtung der Lyrik im Rokoko, der sogenannten Anakreontik, den Namen. Diese Lyrikrichtung fand viele Anhänger, darunter auch bekannte deutsche Dichter (u. a. KLOPSTOCK, GLEIM, GÖTZ, HAGEDORN, SCHILLER, GOETHE, LESSING).

Christian Dietrich Grabbe

* 11. Dezember 1801 in Detmold
† 12. September 1836 in Detmold

GRABBE ist vor allem als Dramatiker für die deutsche Literatur wichtig geworden. Seine Stücke markieren das Ende der Kunstperiode von Klassik und Romantik, mithin die Abkehr von einem einheitlichen Dramenstil und idealisierender Darstellungsweise. Seine Stücke widerspiegeln die Widersprüche und Stagnation der restaurativen METTERNICH-Ära, den Zweifel am geschichtlichen Fortschritt und letztlich die Verletzlichkeit und innere Zerrissenheit des alkoholkranken Autors, die er mit zynischem Sarkasmus in der literarischen Sprache wie im menschlichen Umgang zu überspielen suchte.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025