Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Horaz

Horaz

* 08.12.65 v. Chr. in Venusia (Apulien, heute Venosa)
† 27.11.08 v. Chr. in Rom (Italien)

HORAZ (QUINTUS HORATIUS FLACCUS) war ein römischer Dichter und ein Klassiker des Goldenen Zeitalters der römischen Literatur. HORAZ war neben VERGIL der bedeutendste Dichter in der Zeit des ersten römischen Kaisers AUGUSTUS (63 v. Chr.–14 n. Chr.). Er schrieb Oden und Epoden in lyrischen Versmaßen und Satiren und Episteln in daktylischen Hexametern. Besonders bekannt und bis in die Neuzeit hinein von Einfluss auf die lyrische Dichtung sind seine poetische Abhandlung „Ars poetica“ sowie die Oden „Carmina“, mit denen er zum Urvater der römischen Lyrik wurde.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

HORAZ wurde insbesondere von der griechischen Lyrik geprägt, so von ARCHILOCHOS, ANAKREON, ALKAIOS, PINDAR und SAPPHO. Seine eigenen Dichtungen, zu denen Oden, Epoden, Satiren und Episteln gehören, beeinflussten nachhaltig die Lyrik nachfolgender Dichter, von der Antike über das Mittelalter bis hin zu den englischen und deutschen Dichtern des 18. und 19. Jahrhunderts.

Lebensgeschichte

Die Lebensgeschichte von HORAZ ist die eines sehr erfolgreichen und angesehenen Dichters. Er wurde am 08.12.65 v. Chr. in Venusia (Apulien, heute Venosa) geboren. Er war der Sohn eines ehemaligen, freigelassenen Sklaven.
HORAZ wurde in Rom und Athen ausgebildet. In Athen studierte er an der Akademie griechische Philosophie und Dichtung.
Nachdem im Jahr 44 v. Chr. JULIUS CAESAR ermordet worden war, wurde HORAZ von MARCUS IUNIUS BRUTUS in das Heer der Republik aufgenommen. Er kämpfte als Militärtribun 42 v. Chr. bei Philippi. Dort wurde die republikanische Armee durch die Truppen von MARCUS ANTONIUS und OCTAVIAN besiegt. Infolge einer Generalamnestie konnte Horaz nach Rom zurückkehren. In der Zwischenzeit aber war sein Vater gestorben und das väterliche Landgut in Venusia konfisziert. So musste HORAZ für seinen Lebensunterhalt sorgen und arbeitete als Schreiber (scriba) der Regierung. Zu dieser Zeit schrieb er seine ersten Gedichte.
Um 38 v. Chr. wurde HORAZ durch VERGIL, den damaligen „Poeta laureatus“ (ein mit dem Lorbeerkranz gekrönter Dichter) Roms, dem Staatsmann und Kunstmäzen GAIUS MAECENAS vorgestellt, der HORAZ den Kontakt zu den literarischen und politischen Persönlichkeiten Roms verschaffte. Damit wurde es HORAZ möglich, sich seine Existenz allein durch seine literarische Tätigkeit zu sichern, was ihm dazu verhalf, sehr bald berühmt zu werden.
Von GAIUS MAECENAS erhielt HORAZ um 33 v. Chr. ein Gut in den Sabinischen Bergen, das für ihn ein Rückzugsort, ein Ort des Schreibens und Nachdenkens wurde.
19 v. Chr. starb sein Freund VERGIL und so wurde der auf dem Höhepunkt seines Ruhmes angelangte HORAZ zum „Poeta laureatus“ ernannt. Er starb am 27. November 8 v. Chr. in Rom.

Literarisches Schaffen

HORAZ' literarisches Schaffen ist vom Gesamtumfang überschaubar, doch sind seine Dichtungen vollständig erhalten und beeinflussten die nachfolgenden Generationen über viele Jahrhunderte. HORAZ schrieb:

  • Oden und Epoden in lyrischen Versmaßen und
  • Satiren und Episteln in daktylischen Hexametern.

Epode = griech.-lat.: Nachgesang, Schlussgesang
Epistel = griech.-lat.: kunstvoll formulierter, längerer Kunstbrief an fiktive oder tatsächliche Adressaten

Frühwerk

HORAZ' Frühwerk umfasst zunächst die zwei Bücher der „Satirae" in Form von Dialogen (nach HORAZ „Sermones“ = Gespräche) ethische Fragen und menschliche Schwächen behandeln, z.B. die kritische Betrachtung von Maßlosigkeit hinsichtlich Ehrgeiz, Lebensgenuss, Reichtum oder gesellschaftlichem Ruhm. HORAZ orientierte sich in den „Satirae“ an dem Satiriker LUCILIUS, schrieb aber mit weniger moralischer Bissigkeit und mit mehr humorvoller Toleranz. Die Satire als literarische Gattung hatte kein griechisches Vorbild und wurde von HORAZ zur Vollendung gebracht.
Ebenfalls zu seinem Frühwerk gehören die von HORAZ als „Iambi“ (Schmähgedichte) bezeichneten „Epoden liber“, 17 kurze Gedichte in Jambenpaaren im lyrischen Stil des griechischen Dichters ARCHILOCHOS, die die gesellschaftlichen Missstände anprangern oder missliebige Zeitgenossen auf's Korn nehmen.

Mittlere Schaffensphase

Die mittlere Schaffensphase brachte vor allem die formal nach den Vorbildern der griechischen Dichter ANAKREON, ALKAIOS (alkäische Strophe), PINDAR und SAPPHO (sapphische Strophe) verfassten Oden „Carmina“ hervor, die er vor allem der Lobpreisung von Frieden, Patriotismus, Liebe, Freundschaft und Wein sowie der Freuden eines einfachen, ländlichen Lebens widmete. Auch Motive der griechischen und römischen Mythologie wurden von HORAZ verarbeitet. Insgesamt stellen die Oden mehr eine Verstandes- als eine Gefühlsdichtung dar. Mit den Oden „Carmina“ wurde HORAZ zum Urvater der römischen Lyrik. Der für das Ohr angenehme Rhythmus und eine dezente Ironie verleiteten die Dichter des 18. und 19 Jahrhunderts zur Imitation, insbesondere die englischen Dichter ALEXANDER POPE und JOHN MILTON und die deutschen Dichter FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK und FRIEDRICH HÖLDERLIN.

Spätwerk

Zum Spätwerk von HORAZ gehören:

  • das erste Buch seiner „Epistulae“, 20 in Briefform verfasste poetische Plaudereien (von HORAZ ebenfalls „Sermones“ genannt, Auseinandersetzung mit populären philosophischen Fragen und Problemen der zeitgenössischen Literatur),
  • die Hymne „Carmen saeculare“ (geschrieben im Auftrag von AUGUSTUS, dem früheren OCTAVIAN, für die „ludi saeculares“, die Spiele zur Jahrhundertfeier, die den Beginn der neuen Friedensperiode kennzeichnen sollte),
  • das vierte Buch der Oden „Carmina“,
  • das zweite Buch der „Epistulae“ mit ursprünglich drei Lehrbriefen zu Literatur und Dichtkunst. Der dritte Brief wurde später von Philologen herausgelöst und gesondert unter dem Titel:
  • „Ars poetica“ (Die Dichtkunst) veröffentlicht (ein an die Gebrüder PISO gerichteter Brief, eine poetologische Abhandlung aus 476 Versen mit dem Ziel, die Traditionsstränge der antiken Ästhetik zu ordnen und neu zu definieren.).

Neben den Oden „Carmina“ hatte besonders die „Ars poetica“ nachhaltige Wirkung auf nachfolgende Dichter, von der Antike über das Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert. Es gibt inzwischen HORAZ-Nachdichtungen in vielen Sprachen; deutsche Nachdichtungen schufen u.a CHRISTOPH MARTIN WIELAND und JOHANN GOTTFRIED VON HERDER.
HORAZ verstand es, Sprache treffsicher einzusetzen sowie Formulierungen vollendet abzurunden und dabei stilistische Möglichkeiten vom anmutigen Plauderton bis hin zum feierlichen Gesang zu nutzen. EDUARD MÖRIKE, der HORAZ übersetzte, pries „feierlichen Ernst, überraschende Kühnheit des Ausdrucks und sinnschwere Kürze, sowie ... einen höchst kunstreichen Organismus des Verses“.

Werke

Die Werke von HORAZ wurden in zeitlicher Folge wie folgt veröffentlicht:

  • Satiren („Satirae“), Buch I (35 v. Chr., 10 Satiren)
  • Epoden, Satiren („Satirae“), Buch II (30 v. Chr., 8 Satiren, 17 Epoden)
  • Oden „Carmina“, Buch I–III (23 v. Chr.; 38/20/30 Oden, Buch III beginnend mit den berühmten „ Römeroden “)
  • Episteln („Epistulae“), Buch I (20 v. Chr., 20 poetische Briefe)
  • Hymne „Carmen saeculare“ (17 v. Chr.)
  • Oden „Carmina“, Buch IV (17 v. Chr.)
  • Episteln („Epistulae“), Buch II, u. a. mit der „Ars poetica“ (um 13 v. Chr.)
  • BWS-DEU2-0154-01.pdf (184.01 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Horaz." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/horaz (Abgerufen: 30. September 2025, 08:15 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • römischer Dichter
  • römische Literatur
  • POPE
  • Iambi
  • ARCHILOCHOS
  • Sermones
  • CHRISTOPH MARTIN WIELAND
  • QUINTUS HORATIUS FLACCUS
  • Ars poetica
  • Augustus
  • GAIUS MAECENAS
  • LUCILIUS
  • Epoden liber
  • Brief
  • Eduard Mörike
  • Anakreon
  • Jambus
  • daktylische Hexameter
  • SAPPHO
  • FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK
  • Epistulae
  • HORAZ
  • Poeta laureatus
  • ALEXANDER POPE
  • Vers
  • JOHANN GOTTFRIED VON HERDER
  • Epistel
  • Oden Carmina
  • PISO
  • Alkaios
  • poetische Abhandlung
  • Hymne Carmen saeculare
  • PINDAR
  • Lyrik
  • MARCUS IUNIUS BRUTUS
  • Schmähgedicht
  • JOHN MILTON
  • Satirae
  • Friedrich Hölderlin
  • Satire
  • ludi saeculares
  • VERGIL
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Alkaios

* um 630 v. Chr. in Mytilene (Insel Lesbos, Griechenland)
† um 580 v. Chr. (Insel Lesbos, Griechenland)

ALKAIOS (auch ALKÄUS [von Lesbos]) war ein griechischer Dichter und gehörte zusammen mit PINDAR, SAPPHO und ANAKREON zu den bedeutendsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur. Er ist neben SAPPHO Vertreter der sogenannten äolischen Lyrik. Nach ihm wurde die alkäische Strophe benannt, die aus zwei elfsilbigen, einem neunsilbigen und einem zehnsilbigen Vers besteht.

Der Mythosbegriff

Literatur gibt es seit Menschengedenken. Sie entspringt dem unendlich scheinenden Reservoir der Mythen aller Völker mit geordneten, aber irrationalen Weltvorstellungen und menschlichen und übermenschlichen Wesen.
Der Mythos ist eine religiös-weltanschauliche Erzählung über den Ursprung des Kosmos, der Götter und Menschen.
Bis in die heutige Zeit bilden Mythen die Grundlage für das Erzählen von Geschichten.

Martin Luther

* 10.11.1483 in Eisleben
† 18.02.1546 in Eisleben

Der Theologe MARTIN LUTHER leitete die Reformation der Kirche ein. Seine deutsche Bibelübersetzung hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung einer einheitlichen, dialektfreien deutschen Hochsprache. Mit seinem Kleinen und Großen Katechismus wirkte er bahnbrechend auf dem Gebiet des Volksschulwesens und der Volksschulbildung. LUTHER erkannte außerdem die Bedeutung des Kirchenliedes für die Beteiligung des Volkes am Gottesdienst und wurde zum Schöpfer des evangelischen Gesangbuchs.

Leonce und Lena

Das Lustspiel „Leonce und Lena“ ist das Produkt eines Preisausschreibens, das der Cotta Verlag 1836 veranstaltete. BÜCHNER hatte allerdings den Einsendetermin überschritten. So erhielt er sein Manuskript zurück. Bei Cotta hatte man nicht einmal Kenntnis genommen von der eingesandten Literatur.

CLEMENS BRENTANOs „Ponce de Leon“ bildete das Urbild dieses Lustspiels. Das Stück handelt von Leonce, dem Sohn König Peters aus dem Reiche Popo, der die fremde Königstochter nicht heiraten will, und der Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi, die Leonce versprochen ist, ihn aber auch nicht heiraten will. Eines Tages, ohne einander zu erkennen, treffen sie zufällig aufeinander. Leonce ist ein Gelangweilter, der aus seiner Welt ausbrechen will:

„Sieh zu den Fenstern meiner Augen hinein! Siehst du, wie schön tot das arme Ding ist?“

Er verliebt sich in die todunglückliche Lena:

„Ich glaube, es gibt Menschen, die unglücklich sind, nur weil sie sind“.

Und auch Lena ist zu Leonce in Liebe entbrannt. Statt miteinander zu fliehen, fügen sie sich in ihre Schicksale. Am Hofe König Peters wird die Hochzeit vorbereitet, hier erst erkennen beide einander. Der König dankt ab, Leonce übernimmt die Regierung und verkündet den „Blumenkinderstaat“ ohne Uhren und Kalender, in dem nicht zu viel gearbeitet werden darf.

 

Antigone

Das sophoklessche Drama „Ödipus der Tyrann“ sowie das posthum aufgeführte „Ödipus in Kolonnos “ sind Teil eines großen griechischen Mythos.

Der erste Teil des Werkes von SOPHOKLES endet mit der Verbannung des Ödipus aus Theben durch Kreon. Kinderlos soll er nun durch Griechenland ziehen.

Im zweiten Teil lebt Ödipus mit seinen Töchtern Antigone und Ismene in Kolonos. Hier stirbt der Unglückliche. „Antigone“ ist quasi ein Teil dieser Thebanischen Trilogie, zu der die beiden oben genannten Werke gehören. Es berichtet vom Ende der Antigone.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025