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Max Frisch

* 15.05.1911 in Zürich
† 04.04.1991 in Zürich

MAX FRISCH gehört zu den Klassikern der modernen Literatur und gilt zusammen mit FRIEDRICH DÜRRENMATT als wichtigster Vertreter der deutschsprachigen Literatur in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie auch DÜRRENMATT trat er die Nachfolge von BERTOLT BRECHT in der Nachkriegsdramatik an.

Hauptthema seiner Prosatexte wie auch seiner Theaterstücke ist meist das Problem der Identitätsfindung. FRISCH – ein politischer Autor, aber jenseits irgendeiner Ideologie – war ein Moralist und später ein Aufklärer.
Zu den bekanntesten Werken von MAX FRISCH gehören die Tagebuchromane „Stiller“ (1954) und „Homo faber“ (1957).

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Lebensgeschichte und literarisches Schaffen

MAX FRISCH wurde am 15. Mai 1911 in Zürich als Sohn des Architekten und Liegenschaftsmaklers FRANZ BRUNO FRISCH und seiner FRAU KAROLINA BETTINA, geb. WILDERMUTH, geboren.
Seit dem Jahr 1924 besuchte er das Realgymnasium in Zürich. Trotz finanzieller Schwierigkeiten seiner Eltern begann er 1930 das Studium der Germanistik an der Universität in Zürich. Der Tod des Vaters 1932 führte zum vorzeitigen Abbruch seines Studiums. Er begann als freier Mitarbeiter bei der „Neuen Zürcher Zeitung“ und der „Zürcher Illustrierten“ zu arbeiten.

In den Dreißigerjahren unternahm er verschiedenste Reisen, so 1933 auf den Balkan und nach Südosteuropa und 1935 nach Deutschland. Mit seinen Reiseschilderungen finanzierte er diese Reisen. Während seiner ersten Reise nach Deutschland kam er zum ersten Mal mit der nationalsozialistischen Rassenideologie in Berührung.

Sein erster Roman entstand unter dem Titel „Jürg Reinhard. Eine sommerliche Schicksalsfahrt“ 1934 – knapp ein Jahr nach seiner ersten Auslandsreise, die auch Thema dieses Romans ist. Nach den ersten Versuchen, schriftstellerisch tätig zu werden, plagten FRISCH Selbstzweifel und er entschloss sich, mit dem Schreiben aufzuhören. Sämtliche bis dahin entstandenen Manuskripte verbrannte er.

1936 begann FRISCH ein Architekturstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er im Jahre 1937 mit einer Erzählung aus den Bergen „Antwort aus der Stille“.
Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, leistete er seinen Kriegsdienst als Kanonier.
Während des Krieges erschienen „Blätter aus dem Brotsack. Tagebuch eines Kanoniers“ (1940) – das Tagebuch eines Soldaten – im Atlantis Verlag Zürich. In diesem Werk verarbeitete er seine Erfahrungen im Militärdienst.

Während eines Urlaubs vom Militärdienst erwarb FRISCH sein Architekturdiplom. Er erhielt eine Anstellung bei Prof. WILLIAM DUNKEL (ebenfalls Architekt) und entwarf als erstes ein Einfamilienhaus für seinen Bruder zusammen mit CONSTANCE VON MEYENBURG – seiner späteren Frau.
1942 erhielt er den 1. Preis im Architekturwettbewerb für ein städtisches Freibad und gründete noch im selben Jahr sein eigenes Büro. Ebenfalls in diesem Jahr heiratete er CONSTANCE VON MEYENBURG – Tochter aus großbürgerlichem Haus. Drei Kinder wurden in dieser Ehe geboren: URSULA (1943), HANS PETER (1944) und CHARLOTTE (1949).

In den Vierzigerjahren reiste FRISCH wieder verstärkt, u. a. nach Berlin, Prag, Warschau, Wien und Italien. Es entstanden Werke wie „Jádore ce qui me brûle oder Die Schwierigen“ (1943) und „Bin oder Die Reise nach Peking“ (1945); die Stücke „Santa Cruz“ und „Die Chinesische Mauer“ (1947) wurden uraufgeführt.

Im Jahre 1947 lernte FRISCH BERTOLT BRECHT kennen und begegnete PETER SUHRKAMP – seinem künftigen Verleger. Besonders die Begegnung mit BERTOLT BRECHT berücksichtigte FRISCH in seinem „Tagebuch 1946–1949“ (1950), das im neu gegründeten Suhrkamp-Verlag erschien, und später dann auch in „Erinnerungen an Brecht“ (1968). Ein Rockefeller-Stipendium ermöglichte FRISCH einen einjährigen Aufenthalt in den USA.

1951 fand die Uraufführung der Moritat „Graf Öderland“ in Zürich statt. Der literarische Durchbruch gelang FRISCH in den Fünfzigerjahren mit seinem Werk „Stiller“ (1954). In diesem wie auch in anderen Werken dieser Zeit, so u. a. in „Homo Faber“ (1957) und „Mein Name ist Gantenbein“ (1964), beschäftigte sich FRISCH zunehmend mit dem Identitätsproblem und dem eigenen Ich. Der Tagebuchroman „Homo Faber“, der den gescheiterten Versuch einer Persönlichkeitsfindung beschreibt, wurde in den Neunzigerjahren durch VOLKER SCHLÖNDORFF verfilmt und ein großer Kinoerfolg.

Nach der Auflösung des Architekturbüros 1955 arbeitete FRISCH nur noch als freier Schriftsteller. Den ersten Bühnenerfolg errang er mit seinem Drama „Herr Biedermann und die Brandstifter“ 1958 im Zürcher Schauspielhaus.
Seine Ehe scheiterte und wurde 1959 geschieden. 1960 siedelte er nach Rom über, kehrte aber im Jahre 1965 wieder in die Schweiz zurück. 1961 hatte er mit der Uraufführung der Parabel „Andorra“ seinen ersten internationalen Theatererfolg. Zentrale Themen dieses Stücks sind Antisemitismus und Rassismus. 1964 erschien das Werk „Mein Name ist Gantenbein“.

FRISCH unternahm eine Reise nach Moskau, Leningrad und Odessa und hielt einen Vortrag mit dem Thema „Überfremdung“. Er lernte GERHARD und CHRISTA WOLF kennen.
1966 heiratete er erneut. Die Ehe wurde allerdings 1979 wieder geschieden. Weitere Reisen unternahm er 1969 nach Japan, 1970 in die USA, wo er zu Gast im Weißen Haus war und 1975 nach China.

In den 1970er-Jahren erschienen „Wilhelm Tell für die Schule“ (1971), „Tagebuch 1966–1971“ (1972), „Dienstbüchlein“ (1974), „Gesammelte Werke in zeitlicher Folge“ (1976).
Im Jahre 1981 gründete FRISCH das Max-Frisch-Archiv an der Technischen Eidgenössischen Hochschule in Zürich. 1987 erhielt er eine Einladung von MICHAIL GORBATSCHOW für das „Forum für eine atomwaffenfreie Welt und das Überleben der Menschheit“ und wurde im selben Jahr mit der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin geehrt. 1989 wurde sein letztes Stück uraufgeführt. „Jonas und sein Veteran“ und „Schweiz ohne Armee? Ein Palaver“ erschienen im Suhrkamp-Verlag.
Am 4. April 1991 starb MAX FRISCH an einem Krebsleiden in Zürich.

FRISCH wurde eine Vielzahl von Preisen verliehen:

  • der Conrad Ferdinand Meyer-Preis der Stadt Zürich (1938),
  • der Dramenpreis der Emil Welti-Stiftung (1945),
  • der Rockefeller Grant for Drama (1951),
  • der Wilhelm Raabe-Preis der Stadt Braunschweig (1954),
  • der Charles-Veillon-Preis für den deutschsprachigen Roman (1957),
  • der Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1958),
  • der Literaturpreis der Stadt Zürich (1958),
  • der Man´s Freedom-Preis der Stadt Jerusalem (1964),
  • der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1976),
  • der Neustadt-Literaturpreis der University of Oklahoma (1986) und
  • der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf (1989).

Er war Ehrendoktor:

  • der Philipps-Universität in Marburg (1962),
  • des Bard College in den USA (1980),
  • der City University of New York (1982),
  • der Universität Birmingham (1984) und
  • der Technischen Universität in Berlin.

Literarische Themen von MAX FRISCH

MAX FRISCH gehört zu den Klassikern der modernen Literatur und gilt zusammen mit FRIEDRICH DÜRRENMATT als wichtigster Vertreter der deutschsprachigen Literatur in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie auch DÜRRENMATT trat er die Nachfolge von BERTOLT BRECHT in der Nachkriegsdramatik an und hat sich z. B. als bedeutender Komödienautor der Gegenwart einen Namen gemacht.

Seine Prosatexte wie auch seine Theaterstücke handeln meist von Problemen mit dem eigenen „Ich“, der eigenen Identität, vom Ringen des Menschen um den Lebenssinn, vom Bemühen um eine Selbstfindung. Fast alle Helden FRISCHs sind von Angst vor einem ständig gleich ablaufenden Alltag bestimmt.
Der Tagebuchroman „Stiller“ (1954) handelt von einem Menschen, der sich mit seiner Vergangenheit nicht identifizieren kann und daher auch äußerlich als ein anderer erscheinen will.

Werke (Auswahl)

  • Jürg Reinhard. Eine sommerliche Schicksalsfahrt (1934, Roman)
  • Antwort aus der Stille. Eine Erzählung aus den Bergen (1937, Erzählung)
  • Blätter aus dem Brotsack. Tagebuch eines Kanoniers (1940, Tagebuch)
  • J´adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen (1943, Roman)
  • Bin oder Die Reise nach Peking (1945, Erzählungen)
  • Nun singen sie wieder. Versuch eines Requiems (1945, Hör- und Schauspiel)
  • Tagebuch mit Marion (1947, Tagebuch)
  • Die Chinesische Mauer. Eine Farce (1947, Stück)
  • Santa Cruz. Eine Romanze (1947, Stück)
  • Als der Krieg zu Ende war (1949, Schauspiel)
  • Tagebuch 1946–1949 (1950, Tagebuch)
  • Graf Öderland. Ein Spiel in zehn Bildern (1951, Stück)
  • Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie (1953, Komödie)
  • Stiller (1954, Tagebuchroman)
  • achtung: die schweiz (1955, Schrift)
  • Homo faber (1957, Tagebuchroman)
  • Herr Biedermann und die Brandstifter. Ein Lehrstück ohne Lehre (1958, Tragikkomödie)
  • Die große Wut des Phillipp Hotz (1958, Schwank)
  • Andorra. Stück in zwölf Bildern (1961, Parabel)
  • Mein Name ist Gantenbein (1964, Roman)
  • Die Biografie: Ein Spiel (1967, Drama)
  • Erinnerungen an Brecht (1968, Tagebuch)
  • Öffentlichkeit als Partner (1968, Reden u. a.)
  • Dramaturgisches. Ein Briefwechsel mit W. Höllerer (1969)
  • Wilhelm Tell für die Schule (1971, Erzählung)
  • Tagebuch 1966–1971 (1972, Tagebuch)
  • Dienstbüchlein (1974, Prosa)
  • Montauk (1975, autobiografische Erzählung)
  • Gesammelte Werke in zeitlicher Folge (1976)
  • Triptychon. Drei szenische Bilder (1978)
  • Der Traum des Apothekers von Locarno (1978, Erzählung)
  • Der Mensch erscheint im Holozän (1979, Erzählung)
  • Blaubart (1982, Erzählung)
  • Forderung eines Tages. Portraits, Skizzen, Reden 1943-1982 (1983)
  • Schweiz ohne Armee? Ein Palaver (1989, Essay)
  • Jonas und sein Veteran (1989, Stück)
  • Schweiz als Heimat? Versuche über 50 Jahre (1990)
  • Zitat von MAX FRISCH (1911–1991)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Max Frisch." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/max-frisch (Abgerufen: 24. May 2025, 03:05 UTC)

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  • Blaubart
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  • Suhrkamp-Verlag
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  • Identitätsfindung
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  • MARCEL REICH-RANICKI
  • Zürcher Illustrierte
  • Klassiker
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