Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.1 Erzähltexte
  6. Entwicklung der Epik

Entwicklung der Epik

Die Epik ist neben der Lyrik und Dramatik eine der drei großen Gattungen der Literatur und umfasst erzählende Literatur in Vers- oder Prosaform.
Die Epik ist eine Sammelbezeichnung für jegliche Art von erzählender Dichtung; diese wird oft auch als narrative Dichtung bezeichnet.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Charakteristik der Epik

Die Epik stellt bereits vergangene Ereignisse dar; die erlebten Abenteuer werden dabei überwiegend im Präteritum (past tense) geschildert.
Der Erzähler eines epischen Werkes erfüllt eine vermittelnde Funktion, zwischen dem Erzähltem und dem Leser. Die Handlung ist häufig in eine Rahmenerzählung eingefügt oder als Tagebucheintrag oder Brief dargestellt.
Die Epik ist nicht durch Grenzen von Zeit und Raum eingeengt wie etwa die Dramatik. Eine Geschichte kann Zeit dehnend, Zeit raffend oder Zeit deckend erzählt werden.
Zeit dehnend heißt, dass die Erzählzeit, die Zeit, in der man die Geschichte bzw. die dementsprechende Textpassage erzählen kann, die erzählte Zeit, die Zeitspanne, in der sich die Handlung abspielt, überschreitet. Dies kann z. B. in einer Beschreibung erfolgen.
Bei einer Zeit raffenden Erzählung, wie z. B. in einem Bericht, verhält es sich genau andersherum. Hier ist die Erzählzeit kleiner als die erzählte Zeit.
Gespräche oder direkte Rede dagegen, werden zeitdeckend erzählt, was bedeutet, dass Erzählzeit und erzählte Zeit gleich groß sind. Dann ist die Handlung, in einer genauso großen Zeitspanne passiert, in der sie auch erzählt werden kann bzw. erzählt wird.
Meist vermischt können auch andere Erzählweisen wie Rückblenden oder Prophezeiungen auftreten.

Die Entwicklung der Epik

Die Epik ist teilweise erst nach längerer mündlicher Überlieferung aufgeschrieben worden.
In der Regel ist sie allerdings als literarische Buchepik entstanden, die nach den verschiedensten Gesichtspunkten wie z. B. Versepik oder Erzählprosa, ernste oder komische Epik gegliedert werden.
Weiterhin lässt sie sich in Groß- und Kurzepik unterteilen. Die Großepik kennzeichnet sich durch Ausführlichkeit, ausschmückende Darstellungen und eingeflochtene Episoden; diese Eigenschaft nennt man epische Breite. Zu dieser Form der Epik zählt man das Versepos, sowie den Roman (novel).
Zu der Kurzepik dagegen gehören die Novelle (novella), die Erzählung (story), die Kurzgeschichte (short story), die Anekdote (anecdote) und die Fabel (fable).
Bis zur Poetik des 18. und 19. Jahrhunderts war Epik nur eine Bezeichnung für die Kunst des Epos. Allerdings haben die zunehmende Differenzierung der epischen Dichtung im 19. Jahrhundert, sowie die Entwicklung der Prosa dazu geführt, dass man unter dem Begriff der Epik alle Genres der erzählenden Literatur versteht. Von der Dramatik und Lyrik lässt sie sich durch grundlegende Merkmale in der Gestaltung, der Kommunikation und der Funktionsweise unterscheiden.

Derartige Merkmale der Epik sind:

  • Das Erzählen hat die Funktion der Vermittlung zwischen dem Erzähler und dem Leser; das Geschehen wird stets aus der Sicht des Erzählers oder aber einer Figur erzählt (Erzählperspektive).
     
  • Es erfolgt ein Umgang mit dem Geschehen, welcher nicht an die Zeit (Erzählzeit) gebunden ist.
     
  • Die Darstellung des Geschehens geschieht in der Vergangenheit, welche meistens durch das Präteritum ausgedrückt wird.
     
  • Gesellschaftliche Zustände und Situationen, sowie individuelle Begebenheiten und Erlebnisse (stream of consciousness) werden körperhaft abgebildet.

Erste Formen der Epik waren unter anderem Aufschriften auf Gegenständen. Die sogenannten Epigramme erläuterten so den jeweiligen Gegenstand.
Im weiteren Verlauf entwickelte die Epik einen immer mehr poetischen Inhalt. Das faktisch reale Geschehen wurde nun in personifizierten Taten und Ereignissen abgebildet, was vor allem in Märchen (fairy tale), Sagen (myth) und Legenden (legend) umgesetzt.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts werden die Merkmale dieser Formen vom Epos dominiert, was sich erst in der Übergangsphase von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft änderte. In Europa löste diese Entwicklung den Übergang von der Vers-Epik zur Prosa-Epik und die Entstehung neuer Erzählformen aus. Die wohl Bedeutendste dieser neuer Formen war der Roman. Die Industrielle Revolution und die daraus resultierenden effektiveren Mechanismen zur Produktion und der anschließenden Verbreitung von Literatur förderten und beschleunigten die Herausbildung weiterer literarischer Formen wie der Novelle, der Glosse und der Kurzgeschichte.

Der Roman

Der Roman ist aus den unterschiedlichsten Traditionen (tradition) als Fortsetzung der mittelalterlichen Romanzen entstanden. Die weitere Entwicklung führte zu einer zerstreuten Romanproduktion im 17. Jahrhundert.
Der Roman gewann im 17. Jahrhundert enorm an Kraft, sodass er sich zu einer kommerziellen Produktion wandelte. Im 18. Jahrhundert ist dann eine Romanproduktion entstanden, die nur als großer Umsatzbringer auf dem Markt fungiert und keinerlei Anspruch darauf erhebt, als Literatur betrachtet zu werden.
Erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts, als die Poesie zum Thema einer sich schnell ausbreitenden nationalen Debatte wurde, konnte sich der anspruchsvolle Roman entwickeln. Bereits seit langem boten sich Romane als Epen in Prosa an; kritische Beachtung erfuhr der Roman allerdings erst, als er als Gegenstück des modernen bürgerlichen Dramas auftrat. Die Literaturdiskussion analysierte ihn nun erstmalig auf poetische, literarische und künstlerische Qualitäten hin, die davor nur Dramen und Gedichten zugeschrieben wurden.
Aus dieser Entwicklung heraus wurde der Roman zu einem Mittel, in dem jegliche Diskussionen möglich waren. Weiterhin gelangte man zu dem Schluss, dass Fiktionen (fiction) nicht belanglos sein müssen und sie eine weitaus größere Bedeutung haben können, als die ihnen der Autor bewusst beimisst.
Die Romandefinition selbst wurde im Verlauf ihrer Geschichte zum eigenen Diskussionsfeld. Diese Diskussion endete vorerst damit, dass sich der Roman vom abenteuerlichen Genre (genre) zu einem bedeutsamen Vertreter einer der wichtigsten literarischen Gattungen entwickelte.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Entwicklung der Epik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch/artikel/entwicklung-der-epik (Abgerufen: 10. June 2025, 16:52 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Kurzgeschichte
  • Novelle
  • GroÃYepik
  • Prosaliteratur
  • Roman
  • Fiktion
  • Buchepik
  • Epos
  • Kurzepik
  • Erzählung
  • Poetik
  • Dichtung
  • Epik
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Toni Morrison

* 18.02.1931 in Lorain (Ohio)

TONI MORRISON ist die erste schwarze Autorin und Afroamerikanerin, die den Nobelpreis für Literatur erhielt. Sie entstammte armen Verhältnissen, studierte aber an angesehenen Universitäten in den USA. Bereits während ihrer Tätigkeit als Lektorin schrieb sie Romane, die sie als wichtigste Vertreterin der afroamerikanischen Literatur, also der von Afroamerikanern in den USA geschriebenen Literatur, werden ließen. Ihre Themen sind sehr vielschichtig: Es geht um Rassenproblematik, Familienbeziehungen und die Identität der Frau. MORRISONs Anliegen ist es dabei, sich auf ihre afroamerikanischen Wurzeln zurückzubesinnen. Dabei werden ihre Figuren nicht als bloße Helden dargestellt und oft geht es um Vergewaltigung, Leidenschaft und Mord.

Mark Twain

* 30.11.1835 in Florida (Missouri)
† 21.04.1910 in Redding (Connecticut)

MARK TWAINs Roman The Adventures of Tom Sawyer (1876, dt. Die Abenteuer Tom Sawyers) und seine Fortsetzung The Adventures of Huckleberry Finn (1884, dt. Die Abenteuer Huckleberry Finns) werden zu den herausragendsten Werke der amerikanischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts gezählt. Der autobiografisch beeinflusste Bericht Life on the Mississippi (1883, dt. Leben auf dem Mississippi) gehört zu TWAINs weiteren wichtigen Werken. In diesem Reise- und Erinnerungsbuch beschreibt TWAIN typische Seiten amerikanischer Regionen vom alten Süden der USA, das er von seiner Jugend kannte, bis zum Kalifornien der Goldgräberzeit. TWAIN verbrachte seine Kindheit in einer Kleinstadt am Mississippi. Später war er sogar auf diesem großen Strom im Süden der USA als Lotse tätig, so konnte er viele eigene Erfahrungen in sein literarisches Werk einfließen lassen.

Herbert George Wells

* 21.09.1866 in Bromley (bei London)
† 13.08.1946 in London

HERBERT GEORGE WELLS gilt als einer der „Väter“ der Zukunftsliteratur (science fiction). In seinen Abenteuerromanen beschreibt er fantastische Welten, berichtet von Zeitreisen und Überfällen von Marsbewohnern. Sein frühestes und bekanntestes Werk ist The Time Machine (1895, dt. Die Zeitmaschine). Durch seine zahlreichen Romane übte er starken Einfluss auf die weitere Entwicklung der Science-Fiction-Literatur aus. Anders als in den Romanen des französischen Autors JULES VERNE (1828–1905) enthalten WELLS' Werke jedoch immer auch eine Sozialkritik. Mit Hilfe der Literatur wollte WELLS seine politischen Ideen verwirklichen.
Fast 40 Jahre nach Erscheinen des Romans The War of the Worlds (1899, dt. Der Krieg der Welten) entstand durch ORSON WELLES 1938 eine Hörspielversion. Sie wurde zu einem Skandal: Die Hörer glaubten an die Echtheit der Invasion von Außerirdischen. Sie gerieten in Panik und stürzten auf die Straße.

Charles Dickens

* 07.02.1812 in Portsmouth
† 09.06.1870 in Gadshill Place (Kent)

CHARLES DICKENS verfasste in rascher Folge eine große Zahl von Romanen, von denen Oliver Twist (1838) und David Copperfield (1850) zu den bekanntesten gehören und Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur sind. Zuvor hatte sich DICKENS bereits als hervorragender Journalist einen Namen gemacht. Er gilt als der erste Vertreter des sozialen Romans, da er in seinen Werken gesellschaftliche Missstände anprangerte und Anlass zu verschiedenen Reformen gab. Sein Eintreten für die sozial Benachteiligten rührte daher, dass er selbst als Jugendlicher in armen Verhältnissen lebte: Aufgrund großer finanzieller Schwierigkeiten seines Vaters musste DICKENS zeitweise die Schule verlassen. Um Geld zu verdienen, arbeitete er in einer Fabrik, wo er viele Demütigungen ertragen musste.

Herman Melville

* 01.08.1819 in New York
† 28.09.1891 in New York

Die in HERMAN MELVILLEs Roman Moby Dick beschriebene Jagd des Macht besessenen Kapitän Ahab auf den großen weißen Wal gehört zu einer der bekanntesten Geschichten der Literatur. Oft wird das Werk zum Bereich der Jugendliteratur gezählt, dabei verbirgt sich hinter dieser Walfang-Geschichte viel mehr als eine abenteuerliche Seefahrt: Die Beschreibung der Schiffsgesellschaft ist ein Mikrokosmos der (männlichen) Gesellschaft, die Jagd auf den Wal kann auch als Suche nach der göttlichen Wahrheit gelesen werden.
Der amerikanische Autor HERMAN MELVILLE war nicht wie sein Freund NATHANIEL HAWTHORNE der typische Intellektuelle mit einer guten Schulbildung. Er entstammte einer verarmten Familie und musste bald die Schule verlassen. Auf Kriegsschiffen und Walfängern diente er als Matrose. Diese Erfahrungen beschrieb er in seinen Abenteuerromanen, die exotische Seefahrten beschreiben und sehr erfolgreich waren. Allerdings erreichte MELVILLE zu seinen Lebzeiten nicht die Beliebtheit, die er heute hat. Erst später wurden seine Romane neu entdeckt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025