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Eugene ONeill

* 16.10.1888 in New York
† 27.11.1953 in Boston

Mit seinen Theaterstücken wurde EUGENE O’NEILL zum eigentlichen Begründer des modernen amerikanischen Dramas. In seinen Stücken, die von einem pessimistischen Weltbild geprägt sind, spiegeln sich die vergeblichen Versuche der Menschen wider, Rettung vor Entfremdung und Selbstzerstörung zu finden.
In seinem umfangreichen Werk verarbeitete O’NEILL auch autobiografisches Material. In Long Day's Journey into Night (1955, dt. Eines langen Tages Reise in die Nacht), das die Erlebnisse seiner Kindheit aufgreift, zeigt O'NEILL die Abhängigkeitsstrukturen innerhalb einer zerrütteten Familie.
O’NEILL hatte während seiner Kindheit ein unruhiges Wanderleben geführt, da sein Vater ein bekannter Schauspieler war. Durch einen längeren Aufenthalt in einem Lungensanatorium zur Ruhe gezwungen, kam O’NEILL zum Schreiben seiner ersten Dramen. O’NEILL erhielt zweimal den Pulitzerpreis und 1936 den Nobelpreis für Literatur.

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Lebensgeschichte

EUGENE O'NEILL, der als Sohn eines bekannten Theaterschauspielers geboren wurde, lernte schon früh das Theaterleben kennen. Während seiner Kindheit führte er ein unruhiges Wanderleben mit seiner Familie. Ein Studium an der Princeton University brach er ab. O'NEILL versuchte sich als Goldsucher, Seemann, Reporter und Schauspieler, bis er schließlich 1912 einen psychischen Zusammenbruch erlitt. Während eines Aufenthaltes in einem Lungensanatorium schrieb er erste Theaterstücke. Von 1914 bis 1915 studierte O'NEILL Dramaturgie an der Harvard University, wo er Kontakt zu Theatergruppen wie den Provincetown Players und der Theatre Guild knüpfte. Diese Ensembles führten experimentelle europäische Dramen auf, aber auch O'NEILLs Einakter und einige weitere seiner frühen Stücke.
Sein Name wurde bald in Amerika, aber auch in Europa bekannt. 1936 erhielt er den Nobelpreis für Literatur und wurde so als eigentlicher Begründer des modernen amerikanischen Dramas geehrt. Trotz seiner großen Erfolge lebte O'NEILL zurückgezogen. Nach einer schweren Krankheit verstarb er 1953 in Boston.

Literarisches Schaffen

O'NEILL beleuchtet in seinen Stücken die Tragik des menschlichen Lebens in seiner Zeit. Dabei war er vor allem von den Philosophen und Schrifstellern FRIEDRICH NIETZSCHE, AUGUST STRINDBERG und FJODOR M. DOSTOJEWSKI beeindruckt. O'NEILL entwarf ein sehr pessimistisches Bild der Moderne. Darin spiegeln sich vor allem die vergeblichen Versuche der Menschen wider, durch illusionäre Hoffnungen Rettung vor Entfremdung und Selbstzerstörung zu finden.
Zwischen 1918 und 1924 entstanden seine ersten bedeutenden Stücke:

  • Beyond the Horizon (1918, dt. Jenseits vom Horizont)
     
  • The Moon of the Caribees (1918, dt. Unterm karibischen Mond)
     
  • The Emperor Jones (1920, dt. Kaiser Jones)
     
  • Anna Christie (1920)
     
  • The Hairy Ape (1922, dt. Der haarige Affe)

In dem Familiendrama Beyond the Horizon greift O'NEILL das Thema zweier unterschiedliche Brüder auf, von denen der eine ein Realist, der andere ein Träumer und Idealist ist. Noch auf seinem Sterbebett hängt letzterer seinen unverwirklichten Träumen nach, was für O'NEILL den typischen Zwiespalt des Menschen beschreibt, aus dem er nicht entkommen kann.
Das Stück wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Auch in The Hairy Ape erweisen sich die Hoffnungen nur als Illusionen: Es zeigt den tödlichen Ausgang des Versuchs, aus leidvoller Isolation auszubrechen und in der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft sinnstiftenden Halt zu finden.

Die tragische Sicht der Moderne hat für O'NEILL einen zeitlosen Charakter. Mit Blick auf die antiken Tragödiendichter zeichnet O'NEILL in der Dramentrilogie Mourning Becomes Electra (1931, dt. Trauer muss Elektra tragen) - pessimistisch und ohne Illusionen - den in seiner Schuld hilflos unterlegenen Menschen. Wenn überhaupt noch Hoffnung besteht, so lässt sie sich nur für kurze Zeit verwirklichen.

Es folgte eine längere Schaffenspause, während der O'NEILL mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde (1936). Gleichzeitig arbeitete er zurückgezogen an mehreren Stücken. Zu diesen gehörte das Drama Long Day's Journey into Night, für das O'NEILL 1955 ein zweites Mal den Pulitzer-Preis erhielt: O'NEILL verarbeitete hier autobiografisches Material, um die menschlichen Beziehungen innerhalb einer Familie zu analysieren: Das Stück beginnt mit Sonnenaufgang eines Tages im August 1912 und endet um Mitternacht des gleichen Tages. In diesem Zeitraum wird das Familienleben der Familie Tyrone dargestellt: Der Vater James Tyrone war ein erfolgreicher Schauspieler, der sich nun als geiziger Grundstücksspekulant betätigt. Die Mutter Mary ist morphiumabhängig. Der Sohn Jamie führt ein Dasein als unglücklicher Schauspieler, was er durch Alkohol und Prostituierte zu kompensieren sucht. Der Sohn Edmund kehrt mittellos und schwer lungenkrank von seinen Abenteuern nach Hause zurück.
In langen Monologen und Dialogen sowie anhand ausführlicher Regieanweisungen analysiert O'NEILL die Abhängigkeitsbeziehungen zwischen James, Mary und Jamie. Vielleicht wird es einzig Edmund gelingen, sich aus der Abhängigkeit zu lösen, indem er sich in einem Sanatorium von seinem Lungenleiden kurieren lässt.

The Iceman Cometh (1940, dt. Der Eismann kommt) gehört ebenfalls zur späteren Schaffensperiode O'NEILLS. Die Tragödie handelt von einer Gruppe verlorener Außenseiter, die ihr Dasein mit Alkohol im Hinterzimmer einer Bar betäubt und dabei ihr hoffnungsloses Leben beklagt. Der Vertreter Hickey, der als Hoffnungsschimmer auftritt und zu einem neuen Leben aufruft, erweist sich letztendlich auch als Verrückter, der sogar einen Mord auf dem Gewissen hat.

O'NEILL schrieb auch theatergeschichtlich und dramentheoretisch bedeutende Aufsätze. Durch sein Werk löste sich das amerikanische Theater aus provinzieller Enge und errang weltweit Geltung.

Werke (Auszug)

All God's Chillun Got Wings (1924, dt. Alle Kinder Gottes haben Flügel)
Desire Under the Elms (1924, dt. Gier unter Ulmen)
The Great God Brown (1926, dt. Der große Gott Brown)
Strange Interlude (1927, dt. Seltsames Zwischenspiel)
Ah, Wilderness! (1932, dt. O Wildnis)
A Moon for the Misbegotten (1943, dt. Ein Mond für die
Beladenen
)
A Touch of the Poet (1957, dt. Fast ein Poet)
Hughie (1959)
More Stately Mansions (1962, dt. Alle Reichtümer der Welt)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Eugene ONeill." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch/artikel/eugene-oneill (Abgerufen: 12. June 2025, 23:19 UTC)

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Eugene O'Neill

* 16. Oktober 1888 in New York
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Als Sohn eines Theaterschauspielers führte EUGENE O’NEILL während seiner Kindheit ein unruhiges Wanderleben. Trotz eines abgebrochenen Studiums, eines psychischen Zusammenbruchs und eines Aufenthalts in einem Sanatorium gelang es ihm, in Harvard ein Dramaturgiestudium abzuschließen und erste Stücke zu schreiben. Heute gilt er als eigentlicher Begründer des modernen amerikanischen Dramas, das zuvor als bloßes Unterhaltungstheater existierte. In O’NEILLS Dramen mischen sich naturalistische, expressionistische und symbolistische Stilformen sowie Erkenntnisse der Biologie, Philosophie und Tiefenpsychologie. 1936 erhielt O’NEILL den Nobelpreis für Literatur. In dem Drama Long Day's Journey into Night (1955) verarbeitete er autobiographisches Material, das die Erlebnisse seiner Kindheit aufgreift.

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