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  6. William Blake

William Blake

* 28.11.1757 in London
† 12.04.1827 in London

WILLIAM BLAKE war englischer Dichter, Maler und Grafiker. Seine Illustrationen, die er zu dem biblischen Buch Hiob und zu eigenen Werken schuf, stellte er mit einer besonderen Technik her. Er gilt als Vorläufer der Romantiker in England, denn noch vor den ersten englischen Romantikern WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE beschwor er die Natur als entscheidende Kraft zur Entfaltung der künstlerischen Vorstellung.
Seine Dichtung erschien allerdings vielen als zu visionär und unverständlich. Er wurde sogar für verrückt erklärt.
Erst lange nach seinem Tod wusste man ihn zu würdigen. In jüngster Zeit fand der Filmregisseur JIM JARMUSCH Interesse an BLAKE und er verarbeitete seine Gedichte in dem Western Dead Man (1995). JOHNNY DEPP spielt hier einen Mann namens William Blake.

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Lebensgeschichte

WILLIAM BLAKE wurde 1757 in London geboren. Er erhielt keine Schulausbildung, absolvierte jedoch eine Lehre als Kupferstecher. Im Anschluss daran wechselte er für kurze Zeit an die Londoner Kunstakademie. Ab 1779 arbeitete BLAKE als Kupferstecher. 1782 heiratete er CATHERINE BOUCHER, mit der er zeitlebens eine glückliche Ehe führte. Sein erster Gedichtband Poetical Sketches wurde 1783 veröffentlicht. Die folgenden Bücher Songs of Innocence (1789) und The Book of Thel (1789) gab er im Eigenverlag heraus. Sein lyrisches Werk setzte BLAKE mit den Songs of Experience (1794) und seinen Prophetischen Büchern (u. a. The Book of Los, 1795) fort.
Zu seinen literarischen Werken fertigte er große Farbdrucke an, um die Einheit von Bild und Text in einem Gesamtkunstwerk herauszustellen. Außerdem begann er, für andere Herausgeber zu arbeiten. Zwischen 1804 und 1808 verfasste er ein großes episches Gedicht über den englischen Dichter JOHN MILTON (1608-1674). Seine letzte Lebensphase war von Enttäuschungen geprägt. BLAKE litt unter der ausbleibenden Anerkennung für sein künstlerisches Werk.

BLAKE als bildender Künstler

Ab 1795 schuf BLAKE vor allem große Farbdrucke zu biblischen Themen, Motiven von SHAKESPEARE und JOHN MILTON, zu EDWARD YOUNGs Nachtgedanken und DANTEs Göttlicher Komödie, wie auch zu eigenen literarischen Werken.

Dabei wandte er seine eigene Technik der handkolorierten Kupfer- oder Zinkätzung an. Für das von BLAKE entworfene mystische Weltbild begeisterte sich Mitte des 19. Jahrhunderts die Künstlervereinigung der Präraffaeliten, zu der unter anderem DANTE GABRIEL ROSSETTI gehörte. BLAKEs Ideal des Bild und Text verschmelzenden Gesamtkunstwerks gewann in der Zeit des Jugendstils (zwischen 1890 und 1914) von Neuem an Bedeutung.

BLAKE als Dichter

Anfänglich stand BLAKEs Dichtung der volksliedhaften Lyrik nahe. Als Frühromantiker suchte er in der Natur Impulse zur Entfaltung der eigenen Imagination (Vorstellungskraft) und wandte sich gegen den Rationalismus der Aufklärung. Die Anfangsverse seines berühmten Gedichts Auguries of Innocence bringen die Bedeutung der Natur für die dichterische Inspiration zum Ausdruck:

„To see a World in a Grain of Sand
And a Heaven in a Wild Flower,
Hold Infinity in the Palm of your Hand
And Eternity in an Hour.“

Aus Sicht der englischen Romantiker erschien die Metropole London als Inbegriff einer das natürliche Empfinden zerstörenden Moderne. BLAKE beschreibt die Stadt als infernalisches Zentrum kirchlicher, militärischer und ziviler Autoritäten, denen die
ursprünglich gute Natur des Menschen zum Opfer falle. Die in BLAKEs Gedichtzyklen Songs of Innocence (1789) und Songs of Experience (1794) besungene kindlich unverfälschte Natur zerbricht an den gesellschaftlichen Verhältnissen. Kleine Kinder, die, von ihren Eltern verkauft, als chimney sweepers Schornsteine der Herrschaftshäuser reinigen, verkörpern für BLAKE die institutionelle Vergewaltigung der menschlichen Natur.

BLAKE geriet zunehmend in den Bann der Mystik JAKOB BÖHMEs und EMANUEL SWEDENBORGs. Er entwarf eine eigene Kosmogonie (= Lehre von der Entstehung der Welt) und Mythologie, die auf Symbolen aus der Bibel und alttestamentarischen Kommentaren fußte.
Mit hinreißender Sprachgewalt und in kühnen Bildern schuf er in den drei großen epischen Gedichten The Four Zoas (ca. 1795-1814), Milton (1804-1808) und Jerusalem (1804-1820) eine rätselhafte Symbolsprache, die das Verständnis seines Spätwerks erschwerte. Erst durch spätere Interpretationen wurde die Bedeutung von BLAKEs Werk erschlossen und erfuhr weit größere Beachtung als zu Lebzeiten des Dichters.

In neuerer Zeit hat JIM JARMUSCH in seinem Film Dead Man (1995) BLAKES Gedichte verarbeitet. Ein Buchhalter mit dem Namen William Blake - gespielt von JOHNNY DEPP - trifft auf seiner Reise in den Wilden Westen auf zwielichtige Gestalten, so z. B. auf den skrupellosen Industriekapitalisten Dickinson (gespielt von ROBERT MITCHUM). Blakes Reise führt unweigerlich in den Tod. Die schwarz-weiß Bilder des Films werden mit Gitarrenklängen von NEIL YOUNG und mit den Gedichten BLAKEs unterlegt.

Werke
(Auszug)

Epen
Visions of the Daughters of Albion (1793)
America: A Prophecy (1793)
Europe: A Prophecy (1794)
The Book of Urizen (1794)
The Book of Ahania (1795)

Gedichtfragment
The Everlasting Gospel (1818)

Andere Werke
The Marriage of Heaven and Hell (1790-93)

  • Der große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet (1806 bis 1809) von WILLIAM BLAKE

    The Yorck Project, Berlin

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "William Blake." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch/artikel/william-blake (Abgerufen: 20. May 2025, 16:05 UTC)

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