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Das Tiefland des Amazonas

Amazonien umfasst das Tiefland des Amazonas beiderseits des Äquators. Es wird vom größten Regenwaldgebiet der Erde bedeckt. Der Naturraum wird stark vom Amazonas, dem wasserreichsten Fluss mit dem größten Stromgebiet der Erde, geprägt. Seit den 1960er-Jahren wird Amazonien wirtschaftlich erschlossen. Die Vernichtung der Regenwälder beim Bau von Verkehrswegen, bei der Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfläche und der Erschließung der reichen Bodenschätze kann zu globalen Auswirkungen auf das Klima der Erde führen.

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Amazonien umfasst das nach dem Amazonas benannte riesige Tiefland des Amazonas (Bild 1). Mit 3500 km West-Ost- und 2000 km Nord-Süd-Erstreckung sowie einer Größe von etwa 5,8 Mio. km² macht es ein Drittel der Fläche Südamerikas aus.

Amazonien liegt größtenteils in den immerfeuchten Tropen und wird vom größten Regenwaldgebiet der Erde bedeckt. In der Regenzeit ist die Flussniederung weithin überschwemmt, die Bäume des Regenwalds haben „nasse Füße“.

Amazonien gehört zum großen Teil zu Brasilien. Kleinere Anteile besitzen noch Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien.

  • Einzugsgebiet des Amazonas

Der Amazonas ist mit rund 6500 km Länge nach dem Nil der zweitlängste Strom der Erde. Er entsteht aus den von den Anden kommenden Quellflüssen Maranón, Huallagá sowie Ucayáli. Sein Einzugsgebiet umfasst über 200 Flüsse, von denen allein 17 länger sind als der Rhein (1320 km). Mit ihnen besitzt der Amazonas das größte Stromgebiet der Erde. Zugleich ist er auch der wasserreichste Strom, aus dessen Mündung ein Fünftel der Süßwassermenge der Erde strömt.

Weitere Daten:

Einzugsgebiet:
(Zum Vergleich Rhein)
7 180 000 km²
(252 000 km²)
Breite:
Oberlauf (Iquitos):
Mittellauf (Manaus):
Unterlauf (Santarém):
Deltabereich:
an der Mündung:

1,8 km
5,0 km
18,0 km
über 50 km
ca. 200 km
Tiefe:
im Mittellauf:
unterhalb von Manaus:

ca. 50 m
über 100 m
Gefälle:
von Iquitos (ca. 3 700 km flussaufwärts):
von Manaus bis Mündung:

106 m
26 m

Der Amazonas hat viele Haupt- und Nebenarme, Uferdämme, Seen und Überschwemmungswälder (Bild 1).

Sein Mündungsgebiet ist eine Mischform aus Delta und Trichtermündung.
Trotz der gewaltigen, vom Amazonas mitgeführten Schwebstoffmassen, die auf über 1 Mrd. Tonnen pro Jahr geschätzt werden, wächst das Delta nicht in den Atlantik hinaus. Vor allem die Gezeitenströmungen verhindern die Ablagerung und arbeiten den Mündungstrichter immer wieder aus. Noch 800 km stromaufwärts sind die Gezeiten wegen des extrem geringen Gefälles zu spüren.

Die große Tiefe bis zum Oberlauf und die durchgängig hohe Wasserführung des Flusses ermöglichen, dass Hochseeschiffe von 5000 BRT (Bruttoregistertonnen) bis Manaus und von 3000 BRT bis nach Iquitos fahren können. Dennoch kann der Wasserstand des Amazonas im Verlauf des Jahres erheblich schwanken (bei Manaus bis zu 15 m), was durch die Regenzeiten im Bereich seiner Nebenflüsse verursacht wird.

Die Bevölkerung Amazoniens bestand bis in die 1950er-Jahre hinein nahezu ausschließlich aus in mehr als 100 Stämmen lebenden Amazonasindianern und einigen Tausend Kautschuk- und Paranuss-Sammlern. Das änderte sich, als Amazonien in die allgemeine wirtschaftliche Erschließung Brasiliens einbezogen wurde.

Die wirtschaftliche Erschließung sah zunächst als Schwerpunkt die staatlich gelenkte Agrarkolonisierung entlang der Straßen vor. Das bedeutete die Gewinnung von Ackerland für den Anbau von Nahrungsmitteln durch angesiedelte Klein- und Mittelbauern. Andererseits sollten auch privatwirtschaftliche Interessen gefördert werden: die Anlage von großen Viehzuchtbetrieben, die Nutzung des Holzreichtums und die Ausbeutung der reichen Bodenschätze.

  • Profil durch das Amazonastal

Mit dem 1970 begonnenen Bau der Transamazonica und der Anlage des nördlichen Straßensystems „Perimetral Norte“ begann längs der Trassen die weitflächige Rodung des Regenwaldes zunächst durch Agrarkolonisten. Später kamen extensive Rinderzucht betreibende Großgrundbesitzer hinzu. Diese ließen allein für die Schaffung von Weideflächen weitere schätzungsweise 10 Mio. ha Regenwald ebenfalls vorwiegend durch Brandrodung beseitigen.

Die Vernichtung der Regenwälder hält weiter an und bedroht mittlerweile deren Existenz insgesamt. So reduzierte sich in den Jahren zwischen 1990 und 1995 der Bestand der tropischen Regenwälder im Amazonastiefland um weitere 128000 km² (etwa die Fläche von Griechenland).

Diese unheilvolle Entwicklung hat globale Auswirkungen: Die Regenwälder Amazoniens gehören mit den gleichfalls bedrohten Regenwäldern Zentralafrikas und Süd- und Südostasiens zum beiderseits des Äquators liegenden Regenwaldgürtel der Erde. Die Assimilation der Pflanzen in den Regenwäldern trägt maßgeblich zur weltweiten Sauerstoffproduktion und zur Verringerung des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes der Atmosphäre bei.
Insofern ist die Vernichtung der Regenwälder auch ein wesentlicher Faktor zur Verstärkung des natürlichen Treibhauseffektes und seiner Folgen für das Klima.

Amazonien ist reich an Bodenschätzen, wie Gold, Edelsteinen und Diamanten. Aber auch Metalle, z. B. Eisen, Bauxit, Mangan, Kupfer und Blei, kommen in unvorstellbar großer Menge vor, und ihre Lagerstätten sind zum Teil noch gar nicht erschlossen worden. So könnten die Eisenerzvorkommen in der Serra dos Carajás den Weltbedarf an Eisenerzen für wenigstens 40 Jahre decken.

Die größten Goldgruben Amazoniens liegen in der Serra Pelada, südlich von Santarém. Als hier 1982 ein 7,5 kg schwerer Goldklumpen entdeckt wurde, brach ein Goldrausch aus. Der brachte Zehntausende Garimpeiros (Abenteurer, aber auch landlose Kleinbauern) in dieses Gebiet, die unter menschenunwürdigen Bedingungen nach Gold schürften. Derzeit sind in Amazonien zwischen 0,5 und 1 Million Garimpeiros auf der Suche nach wertvollem Metall unterwegs, wobei sie nicht selten in Indianerreservate eindringen.

Ein Zentrum der staatlich gelenkten Entwicklung in Amazonien ist die Stadt Manaus am Rio Negro, einem der größten Nebenflüsse des Amazonas. Um die Jahrhundertwende, zur Zeit des Kautschuk-Booms, trug Manaus den Beinamen „Paris der Tropen“. Weltbekannte Opernstars traten in dieser Zeit in der 1896 eingeweihten prunkvollen Oper von Manaus auf. Die Stadt war bis vor kurzem nur nach einer 1500 km langen Schiffsreise erreichbar.

Insgesamt hat die wirtschaftliche Erschließung Amazoniens zu sehr widersprüchlichen Ergebnissen geführt. So drängte die Gier nach Reichtümern die indianischen Ureinwohner ständig weiter zurück. Goldgräber, Diamantenwäscher, Siedler, Rinderfarmer, die Holzindustrie und Bergbauunternehmen, sie alle wetteifern um die zügellose Ausbeutung der Reichtümer und vernichten dabei die Natur und die Lebensgrundlagen der Indianer Amazoniens.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Das Tiefland des Amazonas." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/das-tiefland-des-amazonas (Abgerufen: 23. May 2025, 09:27 UTC)

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