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Republik Ghana

Ghana ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt im Süden an den Golf von Guinea, im Norden an Burkina Faso, im Westen an die Elfenbeinküste und im Osten an Togo.
Der Staat umfasst die ehemalige britische Kolonie Goldküste und einen Teil der früheren deutschen Kolonie Togo.
An die Küste schließt sich nach Norden eine schmale Küstenebene an. Landeinwärts folgt ein von Tälern zerschnittenes Hochland. Nach Norden geht es zum Becken des mittleren Volta über. Der 1600 km lange Volta ist der Hauptstrom des Landes. Der Voltastausee ist der größte Stausee der Welt. Der Süden Ghanas hat feuchtheißes tropisches Klima mit zwei Regenzeiten. Es dominieren tropischer Regenwald und Feuchtsavannen. Im Norden überwiegt bei nur einer Regenzeit die Trockensavanne als Vegetationstyp.
Mit 52 % sind die Akan die größte Stammesgruppe in Ghana. 36 % der Bevölkerung leben in Großstädten mit mehr als 100000 Einwohnern. Über 60 % sind Christen.
Die Grundlage der Wirtschaft ist die Landwirtschaft, die vor allem zur Selbstversorgung betrieben wird. Die Landwirtschaft bringt aber auch mehr als die Hälfte der Exporterlöse, vor allem durch den Anbau von Kakao. Ghana ist reich an Bodenschätzen. Gold, Bauxit und Diamanten werden abgebaut. Gold ist seit jeher der wichtigste Exportartikel.
Die britische Kronkolonie Goldküste wurde 1957 unabhängig und ist heute die Republik Ghana.

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Ghana ist etwa so groß wie Großbritannien. Vom Golf von Guinea im Süden erstreckt sich Ghana etwa 630 km nach Norden (Bild 1).
Die Hauptstadt ist Accra.

Naturraum

Oberflächengestalt

Im Süden besitzt Ghana eine 535 km lange Küste am Golf von Guinea. Sie ist wenig gegliedert und reicht vom Mündungsdelta des Volta im Osten bis zur Landesgrenze im Westen.
Ihr schließt sich nach Norden eine 30 bis 60 km breite Küstenebene an. Landeinwärts folgt ein von zahlreichen Tälern zerschnittenes Hochland, das in der Ashantischwelle eine Höhe von 788 m erreicht.
Das Hochland geht nach Norden zum Becken des mittleren Volta über. Das Voltabecken verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung auf einer Höhe von 150 bis 300 m. Ein großer Teil dieses Beckens wird durch den Voltastausee eingenommen.

  • Lage Ghanas

Gewässer

Der wichtigste Strom des Landes ist der 1600 km lange Volta. Durch den Akosombodamm ist er im Unterlauf zum Voltasee aufgestaut, der mit 8482 km² zu den größten Stauseen der Erde zählt.

Klima und Vegetation

Der Süden des Landes hat feuchtheißes tropisches Klima mit zwei Regenzeiten. Sie treten in den Monaten April bis Juni und Oktober/November auf. Im äußersten Südwesten des Landes fällt die höchste Niederschlagsmenge mit bis zu 3000 mm im Jahr, im übrigen Süden fallen bis zu 2000 mm im Jahr. Küstensavannen, tropischer Regenwald und Feuchtwald prägen diese Landschaft.
Der Norden des Landes wird durch Einflüsse aus der Sahara geprägt. Es gibt nur eine Regenzeit. Im Winter weht aus der Sahara der trockene Harmattan. Hier überwiegt die Trockensavanne.

In vielen Gebieten ist die Pflanzenwelt durch den Menschen grundlegend verändert worden. In den stark besiedelten Regionen der Küste und des Südens ist anstelle des ursprünglichen Waldes Kulturlandschaft getreten. Sie ist geprägt durch Landwirtschaft und Palmenpflanzungen.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:238 533 km²
Einwohner:21,4 Mio.
Bevölkerungsdichte:90 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:2,2 %/Jahr
Lebenserwartung:54 Jahre
Landeshauptstadt:Accra
Staatsform:Präsidiale Republik
Sprachen:Englisch (Amtssprache), Kwa-Sprachen, Gur- Sprachen, Ful, Nzima
Religionen:Christen 62 %, Anhänger von Naturreligionen 23 %, Muslime 15 %
Klima:tropisches feuchtheißes Klima mit zwei Regenzeiten im Süden, im Norden eine Regenzeit
Bodennutzung:Ackerland 12 %, Weideland 15 %,
Wald 37,2 %

Wirtschaftssektoren:
(Anteil der Beschäftigten)

Landwirtschaft 36 %, Industrie 25 %, Dienstleistungen 39 %
Exportgüter:Kakao, Gold, Aluminium, Diamanten, Mangan
Bruttoinlandsprodukt:7 624 Mio. US-$ (2003)
Bruttosozialprodukt:320 US-$/Einw. (2003)

Bevölkerung

Ghana ist ein Vielvölkerstaat. Hier leben mehr als fünfzig Volksgruppen. Die größte Gruppe bilden die Akan mit einem Anteil von 52 %. Zu ihnen gehören auch die Fanti und Ashanti. Die im Norden siedelnden Mosi und die Dagomba bilden 16 % der Bevölkerung, die Ewe im Süden 12 %. Etwa 2 Mio. Ghanaer leben im Ausland.
Die Amtssprache ist Englisch. Die christlichen Religionen dominieren im Land. 20 % der Bevölkerung bekennen sich zu afrikanischen Religionen. 16 % sind Muslime.
Die Hauptsiedlungsgebiete liegen im Süden in den Küstengebieten und im Ashanti-Bergland. Rund 36 % der Einwohner leben in Städten. Neben der Hauptstadt Accra gibt es zahlreiche Großstädte mit mehr als 100000 Einwohnern, wie Kumasi, Tamale und Tema. Die Analphabetenrate ist mit rund 35 % trotz Schulpflicht relativ hoch.

Wirtschaft

Ghana gehört zu den wirtschaftlich besser gestellten Ländern Westafrikas. Es befinden sich Bodenschätze im Land, und die Bedingungen für die Landwirtschaft sind gut. Die Landwirtschaft bildet die Grundlage der Wirtschaft. Sie erwirtschaftet zusammen mit Forstwirtschaft und Fischerei 50 % des BIP und 70 % der Exporterlöse. Noch immer dominiert die Selbstversorgerwirtschaft mit dem Anbau von Mais, Hirse, Maniok, Jamswurzeln, Zuckerrohr, Reis, Erdnüssen, Gemüse und Bananen (Bild 3). Die landwirtschaftliche Struktur der Feuchtsavannen Ghanas ist durch Einzelgehöfte oder kleine Dorfanlagen geprägt. Die Viehhaltung reicht jedoch für die benötigten Fleischmengen nicht. Mehr als zwei Drittel müssen importiert werden.
Für den Export wird vor allem Kakao angebaut. Er wird im Ashanti-Bergland von kleineren und mittleren Familienbetrieben erzeugt.

  • Anbauprodukte

Ghana ist reich an Bodenschätzen. Gold, Diamanten, Mangan und Bauxit werden abgebaut. Gold ist der wichtigste Exportartikel des Landes. Die Industrie beschäftigt 25 % aller Erwerbstätigen. Die wichtigsten Bereiche sind Holzverarbeitung sowie Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Die mit Wasserkraft des Voltastausees erzeugte Elektrizität wird industriell zur Herstellung von Aluminium genutzt. Der erzeugte Stromüberschuss wird in die Nachbarländer ausgeführt.
Handelspartner sind Deutschland, Großbritannien, die USA und die Niederlande.
Der Norden des Landes ist wenig erschlossen, das Verkehrsnetz nur im Süden und Südosten gut ausgebaut. Wichtige Häfen sind Sekondi-Takoradi und Tema, Accra hat einen internationalen Flughafen.
Mehr als ein Viertel aller Erwerbstätigen arbeitet im Dienstleistungssektor. Neben Handel und Transport spielt der Tourismus eine große Rolle.

Da die Bodenschätze vor allem im Süden des Landes gewonnen werden, haben sich Unterschiede zum weniger entwickelten Norden herausgebildet.

Aus der Geschichte

Das Gebiet des heutigen Ghana war über Jahrhunderte hinweg wegen seines Goldreichtums Anziehungspunkt afrikanischer und europäischer Mächte. Diesem Umstand hat das Gebiet auch den früheren Namen Goldküste zu verdanken. Die ersten Europäer in Ghana waren Franzosen, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts einwanderten. Es folgten Portugiesen, Briten, Holländer, Schweden und Deutsche. Sie gründeten Niederlassungen und betrieben Handel mit den Einheimischen. Die wichtigste Ware war zunächst das Gold, später wurde bis zum Anfang des 19. Jh. Sklavenhandel betrieben.
Die Briten errichteten schließlich ab 1844 ein Protektorat im Küstenbereich. 1874 wurde der südliche Teil Ghanas zur britischen Kronkolonie Goldküste.
1922 wurde ein Teil der früheren deutschen Kolonie Togo eingegliedert. Unabhängigkeitsbestrebungen führten 1947 zur Gründung der United Gold Coast Convention. Am 6. März 1957 gewährte Großbritannien Ghana die Unabhängigkeit.
Ghana ist Mitglied der UNO. Diktaturen prägten seine Geschichte, in den 90er Jahren begann jedoch ein Demokratisierungsprozess. Seit 1993 ist Ghana Präsidialrepublik mit Mehrparteiensystem.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Republik Ghana." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/republik-ghana (Abgerufen: 10. July 2025, 03:03 UTC)

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Das tropische Hochlandklima ist mäßig warm und feucht. Regenwald und Trockenwald bedecken ein Viertel des Landes. Savannengebiete prägen den zentralen Teil.
In Sambia gibt es über 90 ethnische Gruppen. Die meisten sind Bantustämme. 45 % der Bevölkerung lebt heute schon in Städten. Drei Viertel der Bevölkerung sind Christen.
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