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Wirtschafts- und sozialräumliche Struktur der Republik Äthiopien

Noch bis Anfang der 70er Jahre war das Regierungssystem Äthiopiens feudalistisch geprägt, was die totale Verarmung der Bauern zur Folge hatte. Danach folgten blutige Machtkämpfe um die Staatsgewalt. Das führte zu immer größeren wirtschaftlichen Problemen. Erst im Jahr 1994 wurden demokratische Strukturen verfassungsmäßig sanktioniert.
Obwohl das Land über fruchtbare Böden verfügt, kann die Versorgung der Menschen nicht abgesichert werden. Dürrekatastrophen führen zu großen Hungersnöten. Die Menschen sind in hohem Maße von internationaler Nahrungsmittelhilfe abhängig.

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Äthiopien ist ein Binnenland im Nordosten Afrikas, das an Eritrea im Nordosten, an Somalia und Dschibuti im Osten, an Kenia im Süden und an den Sudan im Westen grenzt. Äthiopien ist das höchstgelegene Land Afrikas. Mehr als die Hälfte seiner Fläche liegt höher als 1200 m, etwa ein Viertel sogar über 1800 m hoch.

Daten zur Landes- und Wirtschaftsstruktur von Äthiopien

Daten zur Landesstruktur
Fläche:1 133 380 km²
Weltrangplatz:26
Bevölkerung:88 Mio. Einw.
Bevölkerungsdichte:72 Einw./km²
Anteil unter der Armutsgrenze:31,3 % (1995)
Lebenserwartung:42 Jahre (2003)
Säuglingssterblichkeit:11,2 % (2003)
Kindersterblichkeit:16,9 % (2003)
Bevölkerungswachstum:2,5 %/Jahr
Analphabetenrate:männlich 51 %, weiblich 66 % (2002)
Städtische Bevölkerung:16,6 % (2003)
Daten zur Wirtschaftsstruktur
Bruttosozialprodukt:
gesamt:6,5 Mrd. US-$ (2003)
pro Einwohner:90 US-$ (2003)
Bruttoinlandsprodukt
gesamt:6,652 Mrd. US-$ (2003)
durchschnittlicher realer
Zuwachs 2003 bis 2004:
-3,7 %
Anteil der Bereiche am BIP:Landwirtschaft 42 %,
Industrie 11 %,
Dienstleistungen 47 % (2003)
Erwerbstätigkeit:Landwirtschaft 82 % (2001)
Auslandsverschuldung:5,61 Mrd. US-$ (2001)
Import
Gesamtwert:2,67 Mrd. US-$ (2003)
Importgüter:Investitionsgüter 30 %, Konsumgüter 35 %,
Halbfertigwaren 17 %,
Erdölprodukte 16 %

Importländer:

Russland 11 %, Italien 4 %,
Saudi-Arabien 24 %,
USA 17 %, Japan 6 %
Export
Gesamtwert:600 Mio. US-$ (2003)
Exportgüter:Kaffee 34 %, Häute, Ledererzeugnisse 11 %,
Ölsaaten 10 %
Exportländer:Deutschland 10 %,
Japan 7 %, USA 5 %,
Saudi-Arabien 7 %,
Italien 7 %

Soziale Situation

Äthiopien zählt zu den ärmsten Entwicklungsländern der Erde.
Mit 100 US-$ pro Jahr hat das Land fast das weltweit niedrigste Pro-Kopf-Einkommen. Über ein Drittel der Äthiopier lebt unter der Armutsgrenze. Es gibt weder eine soziale Absicherung noch eine Altersrente.

Die hohe Säuglingssterblichkeit und Kindersterblichkeit sowie die sehr niedrige Lebenserwartung sind Ausdruck der unbewältigten Probleme bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln bzw. bei der gesundheitlichen Betreuung. Die umfangreiche internationale Hilfe kann die katastrophalen sozialen Zustände im Land zwar mildern, doch ohne Hilfe zur Selbsthilfe wird sich auch in absehbarer Zeit kaum etwas an den menschenunwürdigen Lebensbedingungen ändern lassen.

Noch immer wirken sich die bis in die 70er Jahre bestehenden feudalistischen Verhältnisse, der Krieg gegen Somalia und der bis 1991 andauernde Bürgerkrieg auf die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse aus. Nach wie vor gibt es auch immer wieder Konflikte mit dem seit 1993 unabhängigen Eritrea.

Wirtschaft

Im Hochland Äthiopiens, wo der Hauptteil der Bevölkerung lebt, gibt es fruchtbare Böden und relativ günstige Anbaubedingungen. Vier Fünftel der Erwerbstätigen arbeiten hier auch in der Landwirtschaft. Für die Eigenversorgung werden Getreide, Jams, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Ensete-Bananen (eine stärkehaltige Wurzel) angebaut. Regelmäßig wiederkehrende Dürreperioden, Erosionsschäden und rückständige Produktionsmethoden lassen aber keine hohen Erträge zu bzw. führen zu permanentem Nahrungsmittelmangel und damit zu Hunger und massenhafter Unterernährung.

Sehr problematisch ist in diesem Zusammenhang außerdem das hohe Bevölkerungswachstum. Die Einwohnerzahl des Landes hat sich trotz hoher Kriegs- und Hungeropfer innerhalb von etwa 30 Jahren verdoppelt. Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, versuchte man, die landwirtschaftlichen Flächen auszudehnen. Das hat aber zu gravierenden Umweltschäden geführt, da dafür die Wälder gerodet wurden. Bestanden um 1900 noch etwa 40 % der Staatsfläche Äthiopiens aus Waldflächen, so sind es heute nicht einmal mehr 3 %. Die Folge dieses Raubbaus am Wald sind umfangreiche Erosionsschäden durch Starkregen während der Regenzeit sowie die Auslaugung und Verkarstung ehemals fruchtbarer Böden.

Typisch für ein Land auf dieser Entwicklungsstufe ist der unterentwickelte sekundäre Sektor, d. h. eine wenig entwickelte Industrie. Die industrielle Fertigung beschränkt sich auf die Herstellung von Nahrungsmitteln, Getränken, Textilien und Lederwaren allein für den Eigenbedarf.

Äthiopien hat deshalb auch kaum Zugang zum Welthandel. Die größte Bedeutung für den Außenhandel hat der Kaffee-Export mit 70 % Anteil am Gesamtvolumen. Die sinkenden Weltmarktpreise für Kaffee schmälerten in den letzten Jahren jedoch die Deviseneinnahmen des Landes immer stärker und zeigen deutlich die Probleme einer auf Monokultur ausgerichteten Wirtschaft. In der Konsequenz weist die Handelsbilanz des Landes ein hohes Defizit aus: Der Wert der Importe beträgt fast das Dreifache des Wertes der Exporte.

Aufgrund der großen wirtschaftlichen Probleme ist Äthiopien im Ausland mit über zehn Milliarden Dollar hoch verschuldet. Das Land kooperiert deshalb seit 1991 verstärkt mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) und der Weltbank. Ziel ist die Bereitstellung von finanzieller Hilfe für die Konsolidierung der Zahlungsbilanz, den Ausbau der Infrastruktur sowie für die Sicherung der Nahrungsmittelbereitstellung.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wirtschafts- und sozialräumliche Struktur der Republik Äthiopien." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/wirtschafts-und-sozialraeumliche-struktur-der-republik-aethiopien (Abgerufen: 11. September 2025, 04:56 UTC)

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Republik Äthiopien

Äthiopien ist ein Binnenstaat in Nordostafrika. Es ist das höchstgelegene Land Afrikas. Äthiopien teilt sich in drei Großlandschaften: das Äthiopische Hochland und das Somaliahochland, die durch den Äthiopischen Graben getrennt werden. In der Grabenzone gibt es aktive Vulkane und eine Reihe abflussloser Seen. In den Hochländern fließen wasserreiche Flüsse durch tief eingeschnittene Täler. Äthiopien liegt im tropischen Klimabereich mit hohen Niederschlagsmengen, die jedoch durch die großen Höhendifferenzen des Landes stark variieren. Die Vegetation ist den Niederschlagsmengen angepasst. Sie reicht von Dorn- und Trockensavanne über immergrünen Feuchtwald bis zu Regenwald. In großen Höhen findet sich Höhengrasland. In Äthiopien leben über 80 verschiedene Bevölkerungsgruppen, die verschiedenen Sprachgruppen angehören. Äthiopien ist christlich geprägt, denn das Christentum ist seit dem Jahr 350 Staatsreligion.
Die Wirtschaft des Landes ist durch zahlreiche Bürgerkriege und den 1998 ausgebrochenen Krieg mit Eritrea zerrüttet. Wichtigster Sektor ist die Landwirtschaft. Durch Dürren verursachte Ernteausfälle haben jedoch häufig zu Hungersnöten geführt. Für den Export wird vor allem Kaffee angebaut. Bodenschätze sind wenig erschlossen, und die Industrie hat nur eine geringe Bedeutung. Der Tourismus ist durch die Kriege zum Erliegen gekommen. Äthiopien gehört heute zu den ärmsten Nationen der Welt. Durch die Anerkennung seiner Unabhängigkeit 1896 blieb Äthiopien als einzigem afrikanischen Land die Kolonialisierung erspart. Bis 1974 war es ein Kaiserreich.

Sahelzone

Die Sahelzone ist ein etwa 400 km breiter Übergangsraum zwischen Sahara und Dornsavanne bis zu den feuchten Savannengebieten des Sudan in Afrika. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 5000 km. Sie reicht von der Atlantikküste im Westen bis an den Nil im Osten. Welche Staaten Anteil an der Sahelzone haben, wird viel diskutiert. Neben den Staaten Senegal, Mauretanien, Mali, dem Tschad, Burkina Faso, Niger und dem Sudan, werden teilweise auch die Staaten Nigeria, Äthiopien, Gambia, Eritrea und Djibouti genannt (Bild 1). Hier leben rund 30 Mio. Menschen.


Diese Zone ist extrem durch Trockenheit gefährdet, wie häufige Dürreperioden mit Hungersnöten beweisen. Die geringen Niederschlagsmengen pro Jahr oder ihr Ausbleiben erschweren das Leben und die Wirtschaft in dem Raum. Grasweiden verdorren und nur Akazien und Dornsträucher überleben auf Grund ihrer tiefgreifenden Wurzeln. Die spärliche Vegetation erlaubt fast nur nomadische Viehhaltung. Futter- und Wassersuche bestimmen die Wanderungen der Nomaden. Die Anlage von Tiefbrunnen führte zu einer veränderten Lebensweise. Nur ein Teil der Familie zog noch mit der Herde, die anderen konnten sesshaft werden und Hackbau betreiben. Vermehrte Tierhaltung und eine übermäßige Nutzung haben Bodenauslaugung und -austrocknung zur Folge. Zusammen mit der Auswehung durch Wind führt dies zu einer Ausdehnung der Wüste.
Die Desertifikation ist ein weltweites Problem. In der Sahelzone sind 400000 Menschen davon betroffen. Langfristige Hilfsprogramme für die von den Hungersnöten betroffenen Menschen und Gegenmaßnahmen zur Desertifikation werden weltweit von Entwicklungshilfeexperten erstellt.

Der Kontinent Europa im Überblick

Bezogen auf die Fläche ist Europa nach Australien der kleinste Kontinent, bezogen auf die Einwohnerzahl ordnet es sich nach Asien und Afrika ein. Europa bildet mit Asien die Landmasse Eurasien, deren westliche, stark gegliederte Halbinsel es darstellt. Seine kulturell und historisch selbstständige Entwicklung rechtfertigt jedoch seine Ausgliederung als eigener Erdteil.

Die starke Gliederung Europas drückt sich in seinen großen Halbinseln (Skandinavische, Iberische, Apenninen- und Balkanhalbinsel) und Inseln (Britische Inseln, Irland, Sardinien, Sizilien) aus. Große Teile Europas werden von Tiefländern eingenommen, die sich vor allem zwischen dem Skandinavischen Gebirge im Norden, dem Ural im Osten und dem Mittelgebirgsland im Süden erstrecken. Große Teile davon wurden eiszeitlich überformt. Das Mittelgebirgsland mit seinen Mittelgebirgen, Becken und Gräben wird im Süden von jungen Hochgebirgen der alpidischen Faltung und darin eingeschlossener Becken begrenzt. In den Alpen liegt mit dem Montblanc die höchste Erhebung des Kontinents.

Klimatisch liegt Europa im Bereich der gemäßigten Breiten. Es steht unter dem Einfluss der atlantischen Westwinde.

Europa ist dicht besiedelt; der Lebensstandard der Bevölkerung ist insgesamt hoch, aber sehr differenziert. Neben Nordamerika und Ostasien gehört Westeuropa mit einer leistungsfähigen Landwirtschaft und Industrie, einem hoch spezialisierten Dienstleistungssektor und einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur zu den wichtigsten Wirtschaftsräumen der Erde. Vor allem die sich erweiternde EU fördert die wirtschaftliche und politische Entwicklung.

Republik Ghana

Ghana ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt im Süden an den Golf von Guinea, im Norden an Burkina Faso, im Westen an die Elfenbeinküste und im Osten an Togo.
Der Staat umfasst die ehemalige britische Kolonie Goldküste und einen Teil der früheren deutschen Kolonie Togo.
An die Küste schließt sich nach Norden eine schmale Küstenebene an. Landeinwärts folgt ein von Tälern zerschnittenes Hochland. Nach Norden geht es zum Becken des mittleren Volta über. Der 1600 km lange Volta ist der Hauptstrom des Landes. Der Voltastausee ist der größte Stausee der Welt. Der Süden Ghanas hat feuchtheißes tropisches Klima mit zwei Regenzeiten. Es dominieren tropischer Regenwald und Feuchtsavannen. Im Norden überwiegt bei nur einer Regenzeit die Trockensavanne als Vegetationstyp.
Mit 52 % sind die Akan die größte Stammesgruppe in Ghana. 36 % der Bevölkerung leben in Großstädten mit mehr als 100000 Einwohnern. Über 60 % sind Christen.
Die Grundlage der Wirtschaft ist die Landwirtschaft, die vor allem zur Selbstversorgung betrieben wird. Die Landwirtschaft bringt aber auch mehr als die Hälfte der Exporterlöse, vor allem durch den Anbau von Kakao. Ghana ist reich an Bodenschätzen. Gold, Bauxit und Diamanten werden abgebaut. Gold ist seit jeher der wichtigste Exportartikel.
Die britische Kronkolonie Goldküste wurde 1957 unabhängig und ist heute die Republik Ghana.

Der Kilimandscharo – höchstes Bergmassiv Afrikas

Der Kilimandscharo ist Wahrzeichen und höchster Punkt Afrikas. Er besteht aus einem Bergmassiv von drei miteinander verbundenen Vulkanen. Der höchste von ihnen, der Kibo, ist 5 892 m hoch und trägt eine Eiskappe. Sein Gipfel heißt Uhuru (Freiheit).

Der Kilimandscharo ist eine Nachfolgeerscheinung der tertiären Bruchtektonik, wodurch der Ostafrikanische Grabenbruch entstanden ist.
Ein Europäer bekam den Kilimandscharo erstmals 1848 zu Gesicht. Die Schneebedeckung des Berges, so nahe unter dem Äquator, wurde zunächst stark angezweifelt. Die Erstbesteiger waren 1889 HANS MEYER und LUDWIG PURTSCHELLER.

Am Kilimandscharo haben sich mit zunehmender Höhe bestimmte Vegetationsstufen herausgebildet, die den Vegetationszonen auf der Nordhalbkugel entsprechen. Seit 1973 genießt der Kilimandscharo den Schutzstatus eines Nationalparks. Ganzjährig zieht der Kilimandscharo Touristen an.

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