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Masada

Masada, die ehemalige Palastfestung des Königs HERODES in der Wüste von Judäa, ist eine der wichtigsten und meistbesuchten historischen Stätten Israels. Das ringsum von hohen Steilhängen gesäumte Bergplateau von Masada war schon durch seine natürliche Lagegunst nahezu uneinnehmbar. HERODES befestigte es zusätzlich mit einer Kasemattenmauer und liess zwei luxuriöse Paläste anlegen. Gigantische Magazine sicherten die Lebensmittelversorgung von Hof und Besatzung. Wadis speisten riesige Zisternen, die die für jahrelange Belagerungen nötigen Wassermengen in der Wüstenfestung bereithielten. Die Belagerung Masada stellte nach dem Fall Jerusalems das dramatische Finale des Jüdischen Aufstands dar. Die Römer konnten erst durch den mit ungeheurem Aufwand betriebenen Bau einer bis an das Gipfelplateau heranreichenden Rampe den Zugang zur Festung erzwingen. Unmittelbar vor dem Sturmangriff begingen die Verteidiger Masadas kollektiven Selbstmord. Sie wollten die Freiheit auf keinen Fall gegen das Sklavenlos tauschen. Der Freiheits- und Unabhängigkeitswille der Zeloten von Masada sicherte ihnen im Staat Israel lange Zeit das Ansehen von Nationalhelden.

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2 km vom Westufer des Toten Meeres erhebt sich aus der Wüste der 440 m Bergkegel von Masada, ein abgetrennter Ausläufer der benachbarten Berge von Judäa. Er ist heute mit einer Seilbahn errreichbar und der nach Jerusalem von Touristen meistbesuchte Ort Israels. Masada wurde von König HERODES zur stärksten Festung seines Königreichs ausgebaut. Berühmt wurde Masada wegen des letzten verzweifelten Widerstandes, den jüdische Kämfper hier den Legionären Roms im Jüdischen Aufstand (66–73 n. Chr.) leisteten. Der kollektive Selbstmord, den die Verteidiger am Ende begingen, begründete den Mythos von Masada und machte den Platz für den Staat Israel zum Symbol jüdischen Freiheits- und Selbstbehauptungswillen.

Masada – die Palastfestung des HERODES

Die Hänge des Berges von Masada fallen nach allen Seiten fast senkrecht ab. Das Gipfelplateau ist 230 m breit und erstreckt sich in der Nord-Südrichtung über ca. 600 m. HERODES erkannte die Gunst des schon leicht befestigten Ortes, als er dort 40 v. Chr. vor seiner Flucht nach Rom seine Familie in Sicherheit brachte. Die Römer bestätigten HERODES zwar als Klientelkönig über nahezu ganz Palästina, wegen seiner Herkunft aus nicht-jüdischem Haus genoss HERODES aber nur wenig Akzeptanz unter seinen mehrheitlich jüdischen Untertanen. Um seine Herrschaft zu sichern, überzog er das Land mit einer Reihe sehr starker Festungen. Unter ihnen stach das durch seine natürliche Lage fast uneinnehmbare Masada besonders hervor.
Von 36–30 v. Chr. baute er die Festung systematisch aus. Dabei wurden luxuriöse Ausstattung für den verwöhnten römischen Geschmack des Königs mit militärischer Sicherheit und Stärke in ungewöhnlicher Weise verbunden. Zur Erhöhung der Verteidigungskraft erhielt die gesamte Festung eine Kasemattenmauer, mit Wohnquartieren und Lagerräumen. In den Nordwestabschnitt war eine kleine Synagoge, ein jüdisches Gotteshaus, integriert. Die beiden meist weniger als 1 m breiten Pfade, die über die hohen Steilhänge zum Gipfelplateau führten, sicherten 2 Tore. 2 getrennte Palastanlagen dienten der Beherberung des Königs und seiner Gäste. Besonders luxuriös war der auf mehreren Stufen des nach Norden vorspringenden Spornes von Masada errichtete, dem König reservierte Nordpalast. Riesige Magazinkomplexe, die Nahrungsmittel für die anspruchsvolle königliche Küche und Waffen bargen, gewährleisteten königlichen Komfort und die Fähigkeit, lange Belagerungen auszuhalten. Damit der König auch auf der entlegenen Wüstenfestung nichts vermissen musste, liess er auch eine komplette römische Thermenanlage mit 3 Bädern sowie Fußboden- und Wandheizung installieren. Der Westpalast besaß ein 18 x 12 m großes Schwimmbecken.
Letzteres war nur möglich, weil die Techniker das Hauptproblem der Festung Massada, die Wasserfrage lösten. Unter dem Gipfelplateau errichteten sie riesige Zisternen mit 40 000 m³ Fassungsvermögen als Wasserspeicher. Da die bei den wenigen Niederschlägen in der judäischen Wüste auf dem Plateau niedergehenden Regenmengen niemals zur Versorgung ausreichten, entwickelten sie ein Zuleitungssystem. Es konnte Wasser der nur bei extrem seltenen Starkregen wasserführenden Wadis (Trockentäler) der judäischen Berge in die Zisternen leiten. So reichte ein Starkregen, um die Wasservorräte für Jahre aufzufüllen.

Masada im jüdischen Aufstand

Nach dem Fall Jerusalems (70 n. Chr.) und dem weitgehenden Zusammenbruch des jüdischen Aufstandes gegen Rom, verharrte die Besatzung Masadas im Widerstand. Die mit einer kleinen römischen Garnison versehene Festung war bereits 66 n. Chr. von einer Gruppe tief religiöser Zeloten erobert worden. Die Zeloten (gr.: „Eiferer“) waren eine besonders radikale und militante jüdische Widerstandsgruppe. Ihr Ziel teilten sie mit den übrigen jüdischen Aufständischen: Der Abzug der Römer aus Juäa und die Wiederherstellung eines unabhängigen jüdischen Staates. Ihr Kommandant auf Masada hieß ELEAZAR BEN YAIR. Auf der Festung befanden sich kapp 1000 jüdische Männer, Frauen und Kinder, als die 10. Legion der römischen Armee 72 n. Chr. mit der Belagerung begann.
Die römischen Truppen kommandierte der Statthalter von Judaea FLAVIUS SILVA. Neben der Legion hatte er ca. 5 000 Mann Hilfstruppen. Die Versorgung der Belagerer stellten ca. 15 000 Kriegsgefangene als Träger die Logistik sicher. SILVA stand vor zwei Problemen: Alles Material, die Nahrung und das Trinkwasser der Römer musste unter schwierigsten Bedingungen über viele Kilometer durch die Wüste herangeschafft werden. Masada war nicht zu stürmen: Die Zeloten verfügten über fast unbegrenzte Vorräte.

Rampenbau

SILVA schloss den Berg mit 8 befestigten Lagern und einem sie verbindenden ca. 3,5 km langen und 12 Türmen zusätzlich verstärkten Mauerring ein. Dann entschied er sich, dort im Westen Masadas, wo der natürliche Steilhang die geringste Höhe besaß, eine Rampe zu lassen. Über die Rampe sollte ein rollender eisenbeschlagener und mit einem Rammbock ausgestatteter Belagerungsturm zur Kasemattenmauer hochgezogen werden. Das ca. 20 m hohe, die Mauer weit überragende Gefährt sollte einen Sturmangriff ermöglichen.
Die Zeloten konnten weder den Rampenbau noch die Annäherung des Turms aufhalten. Als der Rammbock die Kasemattenmauer brach, konterten die Zeloten mit einer elastischen, für den Rammbock nicht überwindbaren Holz-Erde-Mauer hinter der Bresche. SILVA gelang es schließlich, die Holzverschalung vom Turm aus in Brand zu schießen.
Damit war alles verloren. Die Zeloten konnten den Sturm nun nicht mehr abwenden, sie waren aber nicht bereit sich zu ergeben. Sie wollten ein Zeichen setzen. Als die Römer am Morgen des 15. 4. 73 n. Chr. durch die Bresche stürmten, trafen sie auf keine Verteidiger. Alle Zeloten bis auf 2 Frauen und fünf Kinder hatten den Freitod gewählt, den sie einem Leben unter römischer Herrschaft und in der drohenden Sklaverei vorzogen. Massada als moderner und antiker Mythos
Die dramatische Geschichte der Belagerung Masadas wurde von dem Zeitgenossen FLAVIUS JOSEPHUS, einem von Kaiser VESPASIAN begnadigten Teilnehmer des Jüdischen Aufstands im Buch „Der Jüdische Krieg“ geschildert und wurde schon in der Antike zum Mythos. Dafür vor allem die von JOSEPHUS meisterhaft, aber fiktiv gestaltete Rede des ELEAZAR verantwortlich, in der JOSEPHUS den Zeloten ein Denkmal setzte.
Massada wurde 1838 von den US-Amerikanern E. ROBINSON und E. SMITH wiederentdeckt und identifiziert. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Masada für viele Anhänger des Zionismus zum Mythos und historischen Symbol für jüdischen Patriotismus, Freiheits- und Durchhaltewillen. Er fand in einem programmatischen Satz seinen Niederschlag: „Masada darf nie wieder fallen.“ Nach der Staatsgründung (1948) knüpfte der Staat Israel lange Zeit an die Tradition der legendären Verteidigung Masadas an. Bis 1967 wurden hier Soldaten vereidigt. Mittlerweile ist Masada aber auch in Israel sehr umstritten. Viele Israelis fragen, wie sinnvoll die Glorifizierung eines Ereignisses ist, das als bittere Niederlage endete. Viele haben Zweifel daran, dass Selbstmörder zum Vorbild taugen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Masada." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/masada (Abgerufen: 21. May 2025, 04:38 UTC)

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König Salomo

* 990 v. Chr. SALOMO in Jerusalem
† 931 v. Chr. SALOMO in Jerusalem

SALOMO wurde 990 v. Chr. in Jerusalem als Sohn DAVIDS und BATHSEBAS geboren. (SALOMO hebr., eigentlich „der Friedliche“).
Als König von Juda, Israel und Jerusalem lebte er bis 931 v. Chr.
Entgegen legitimer Ansprüche seines Halbbruders ADONIJA wurde SALOMO (Sohn und Nachfolger DAVIDS) mithilfe von Intrigen seiner Mutter BATHSEBA und des Propheten NATHAN von DAVID als König eingesetzt („Thronnachfolgegeschichte“).
SALOMO konnte das israelitische Großreich in allen Beständen, das nach DAVIDS Tod zu zerfallen drohte, ohne größere kriegerische Auseinandersetzungen sichern.
SALOMO verstärkte das Festigungssystem, reorganisierte das Heerwesen und teilte das israelitische Staatsgebilde in 12 Provinzen ein, um die Verwaltung effizienter zu machen. Die Aramäer von Damaskus und die Edomiter machten sich unter SALOMO selbstständig.
Seine großartige Hofhaltung, große Palastbauten und eine gegenüber Fremdkulturen freizügige Religionspolitik trugen zur kulturellen Blüte des Landes bei. Die Handelsbeziehungen zu den phönizischen Städten (besonders Tyrus) wurden intensiv ausgebaut. Handelsschiffe fuhren sogar bis nach Spanien. Durch den Bau des Tempels wurde Jerusalem zum religiösen Zentrum. Auf dem Ölberg östlich von Jerusalem hatte SALOMO Heiligtümer für die Kulte seiner ausländischen Frauen einrichten lassen.
Trotz seiner hervorragenden Begabungen hatte SALOMO die Kräfte Israels und Judas übermäßig beansprucht.
Obwohl sein Reich schon bald nach seinem Tod zerfallen war, wurde König SALOMO immer mehr zum Idealbild des mächtigen und weisen Herrschers.

Tempelzerstörung und Klagemauer

Da die römische Besatzungspolitik immer wieder zu religiös bedingten Problemen mit der jüdischen Bevölkerung führte, blieb Palästina im 1. Jahrhundert eine Unruheprovinz des Römischen Reiches. 66 n. Chr. kam es zu einem umfassenden jüdischen Aufstand, in dessen Mittelpunkt Jerusalem stand.
Die Verteidiger Jerusalems leisteten den Legionen des TITUS erbitterten Widerstand. Besonders dramatisch verliefen die Kämpfe um das jüdische Heiligtum des Tempels. Entgegen dem ausdrücklichen Befehl des TITUS warfen die Legionäre Feuer ins Heiligtum, das völlig ausbrannte. Die Kämpfe verwandelten den gesamten Tempelbezirk in ein Ruinenfeld. Den Wiederaufbau verbot Rom.
Für das spätere Schicksal des Tempelbezirks war die islamische Eroberung bestimmend. Die Moslems errichteten auf dem Tempelgelände die Al Aksa Moschee und den Felsendom. Der Felsendom überdeckt zumindest teilweise den Platz des alten Tempels. Seitdem ist Jerusalem die drittheiligste Stadt des Islam.
Seit der Tempelzerstörung ist der dem ehemaligen Allerheiligsten nächste Abschnitt der Westmauer des Tempelbezirks zum wichtigsten heiligen Platz des Judentums geworden. Hier an der „Klagemauer“ beten täglich tausende Juden aus aller Welt.

Die Vorfahren - aramäische Kleintiernomaden

Israel ist nicht als geschlossene ethnische Einheit in Kanaan eingewandert. Zwischen ca. 1400 und 1200 v. Chr. liessen sich einzelne nomadische Gruppen und Stämme aramäischer Herkunft in Kanaan nieder. Sie waren Ziegen- und Schafzüchter. Dabei wechselten sie regelmäßig von den Winterweiden der Wüste zu den Sommerweiden im Kulturland. Die einzelnen Verbände waren sehr lose organisiert und wurden von Scheichs und Stammesältesten gelenkt. Sie verehrten überwiegend Vätergottheiten, eine der aus dem Sinai zuwandernden Gruppen verehrte den dort beheimateten Gott Jahwe, dessen Kult ganz Israel übernahm. Mindestens einer der aus dem Süden stammenden Verbände brachte die Erinnerung an einen Zwangsaufenthalt in Ägypten mit. Die Ansiedlung der Nomaden war ein langdauernder, unorganisierter und weitgehend friedlich verlaufender Prozess. Dabei erfolgte der Übergang zum Getreide-, Oliven- und Weinanbau sowie zur Rinderzucht. Die nomadischen Stämme wuchsen zu einem einheitlichen Volk, das sich Israel nannte, zusammen. Dabei spielte die Übernahme der Jahwe-Religion durch alle Zuwanderer eine entscheidende Rolle.

Monotheismus als Glaube an einen Gott

Der Monotheismus (aus dem Griechischen) ist das Bekenntnis und die Verehrung nur eines einzigen Gottes, der im Glauben als personales Gegenüber erfahren wird und im Verständnis der Gläubigen als Schöpfer und Erhalter der Welt gilt. Neben dem Monotheismus gibt es

  • Pantheismus,
  • Polytheismus.

Monotheistische Religionen sind

  • Judentum,
  • Christentum und
  • Islam.

Die Begründung des neubabylonischen Reiches

Unter König NEBUKADNEZAR II. erreichte das neubabylonische Reich eine bis dahin unerreichte politische, ökonomische und kulturelle Blüte.
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Aus den Tributen der Teile seines Reichs außerhalb des Territoriums von Babylon finanzierte NEBUKADNEZAR II. ein gigantisches Bauprogramm zur Erweiterung und Verschönerung der Hauptstadt. Sein berühmtestes Bauwerk war der in der Antike als eines der Weltwunder eingestufte Turm von Babylon, die 92 m hohe Stufenpyramide des riesigen Marduk-Tempels.

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