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Bildspannung durch Kontraste

Die Zusammenstellung unterschiedlicher Bildelemente/-objekte innerhalb eines Bildgefüges in gegenseitiger Kontrast bildender Intensivierung, welche sich aus ihren Gegensätzen ergibt, führt zu einem Spannungsgefüge (Bildspannung). Ausgehend von den Grundelementen der Gestaltung (Punkt, Linie, Fläche, Struktur, Farbe, ...) bilden diese in ihren verschiedenen Erscheinungsformen Kontraste, welche vom Betrachter als anregend empfunden werden, da sie das Auge reizen und nicht ermüden. Im Gegensatz dazu führt die Zusammenstellung gleichartiger Formqualitäten zu einem harmonischen Gleichgewicht mit einer ruhigen, ausgeglichenen und stetigen Wirkung.

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Der spezifische Charakter bildnerischer Grundelemente wird in seinen Erscheinungsformen mithilfe folgender Kategorien bestimmt:

  • Form
  • Umriss
  • Gerichtetheit/Richtung
  • Binnengliederung
  • Raumlage/Anordnung
  • Größe
  • Proportionen
  • Dimension (flächig, körperhaft, räumlich)
  • Farbe, Helldunkel
  • Oberfläche

1. Formkontraste

Formkontraste bestehen, wenn zwischen nebeneinander liegenden Formen erkennbare Unterschiede bestehen. Während sich ähnliche Formen angleichen, heben sich gegensätzliche stärker voneinander ab.

Form-an-sich-Kontrast

Den stärksten Form-an-sich-Kontrast bilden die Grundformen Quadrat, Dreieck, Kreis. Der Kontrast ergibt sich aus der unterschiedlichen Konstruktion. So wirkt das Quadrat als eckig gespannte Bewegungsform durch den immer gleichen rechten Winkel, das Dreieck durch die Vielfalt der Winkel und der Kreis erhält seine spezifische Form durch die gleichmäßig gebogene, kontinuierlich bewegte Linie. Kleine Formen wirken neben großen Formen unruhiger.

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  • GIORGIO MORANDI: „Stillleben“;Sankt Petersburg, Eremitage.

    Giorgio Morandi - A. Burkatovski, Rheinböllen

Qualitätskontrast

Stehen regelmäßige neben unregelmäßigen Formen entsteht der Qualitätskontrast, ebenso wie durch das Aufeinandertreffen von geöffneten und geschlossenen, gegliederten und ungegliederten Formen.

  • GUSTAV KLIMT: „Porträt der Fritza Riedler“;1906; Wien, Österreichische Galerie.

    Gustav Klimt - © 2003 The Yorck Project

Weitere Qualitätskontraste sind:

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Quantitätskontrast/Größenkontrast

Unterschiedliche Formdimensionen, Ausdehnungen, Proportionen in Beziehung zueinander bilden den Quantitätskontrast. Da es sich auch um einen Größenkontrast handelt, geht es vor allem um solche Kontraste, wie Groß-Klein, Breit-Schmal, Lang-Kurz usw. Der reine Größenkontrast (Groß-Klein) wird oft als Stilmittel verwendet, um die Tiefenräumlichkeit im Bild zu verstärken. Gleiche Bildelemente, die entsprechend ihrer Entfernung kleiner dargestellt und angeordnet werden, wirken so weiter entfernt als die größeren Formen im Vordergrund.

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  • PHILIP OTTO RUNGE: Die Eltern des Künstlers;1806; Hamburg, Kunsthalle.

    Philip Otto Runge - © 2003 The Yorck Project

Richtungskontrast

Parallel oder ähnlich verlaufende Richtungen wirken auf den Betrachter ruhig und ausgeglichen. Kontrastpaare, wie Senkrecht-Waagerecht, Auf-Ab, Richtung-Gegenrichtung, Gerade-Gebogen usw. erzeugen beim Betrachter Spannung. So werden bestimmte Richtungen als wachsend, steigend oder fallend empfunden, da sie das Auge des Betrachters in eine bestimmte Richtung drängen oder ziehen.

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  • ARNOLD BÖCKLIN: „Der Krieg“;1896; Zürich, Kunsthaus.

    Arnold Bröcklin - © 2003 The Yorck Project

2. Hell-Dunkel-Kontraste/Farbkontraste

Der Hell-Dunkel-Kontrast gehört zu den wichtigsten und ausdrucksstärksten Kontrasten in der Bildgestaltung. Je größer der Hell-Dunkel-Kontrast, desto größer ist die Spannung im Bild und es entsteht „Dramatik“.

Grundsätzlich gilt, dass dunkle Formen auf hellem Grund zur Geltung kommen und helle Formen auf dunklem Grund. Abgedunkelte Bildränder, welche eine helle Bildmitte umschließen, halten den Blick des Betrachters fest. Dunkelheiten am oberen Bildrand wirken schwer, an den Seitenrändern verleihen sie dem Bild Standfestigkeit. Grautöne wirken heller oder dunkler, je nachdem ob sie neben anderen Grautönen stehen.

  • GEORGE DE LA TOUR: „Beweinung des heiligen Sebastian durch Irene“;1650; Berlin, Gemäldegalerie.

    George de la Tour - © 2003 The Yorck Project

Ähnliche Farbtöne erzeugen eine ruhige und harmonische Wirkung, gegensätzliche Farben (betrifft: Intensität, Helligkeit, Farbton) wirken spannungsbildend.

Bild

3. Oberflächenkontraste

In der traditionellen Bildgestaltung ergeben sich alleine durch den Farbauftrag nur selten gegensätzliche Oberflächen, da oft ein einheitlicher Duktus zur geschlossenen Bildwirkung beiträgt. Die Kombination verschiedener Mal- und Fertigungstechniken (Bürsten, Sieben, Klecksen, Spachteln usw.) und die Einbeziehung unterschiedlicher Materialien können eine neuartige, spannungsvolle Wirkung hervorrufen. Zum optischen Kontrast tritt hier meistens auch eine taktile (den Tastsinn betreffend) Intensität.

Bei malerischen Arbeiten mit reliefplastischen Qualitäten entstehen Kontraste, wie glatt-rau, stumpf-glänzend, durchsichtig-undurchsichtig u. a.

Diverse Kontrastbeziehungen, die bei entsprechender Anordnung eine Bildspannung hervorrufen:

groß-kleinhoch-niedrig
breit-schmalFläche-Linie
dick-dünnLinie-Körper
schwarz-weißPunkt-Linie
viel-wenigglatt-rau
gerade-gebogenhart-weich
spitz-stumpfstetig-unterbrochen
horizontal-vertikalflüssig-fest
diagonal-zirkulärstark-schwach
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Bildspannung durch Kontraste." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/bildspannung-durch-kontraste (Abgerufen: 20. May 2025, 20:50 UTC)

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  • Kreis
  • Quadrat
  • Oberflächenkontrast
  • helle Formen
  • Kategorien
  • Gegensätze
  • Gleichgewicht
  • Helligkeit
  • Farbtöne
  • Binnengliederung
  • Bildelemente
  • Bildränder
  • körperhaft
  • Kombination
  • Richtungskontrast
  • Größe
  • Dreieck
  • Raumlage/Anordnung
  • Umriss
  • Bildgefüge
  • Intensität
  • Form-an-sich-Kontrast
  • Bildspannung
  • OberflächenForm
  • Gerichtetheit/Richtung
  • Farbauftrag
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