Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Kunst
  3. 7 Produkt-Design
  4. 7.2 Designgeschichtliche Entwicklung
  5. 7.2.9 Design in den 1970er- und 1980er-Jahren in der BRD
  6. Ettore Sottsass und die Gruppe Memphis

Ettore Sottsass und die Gruppe Memphis

Während sich die meisten nach 1945 entwickelnden Designströmungen dem Funktionalismus und den Traditionen des Bauhauses verpflichtet fühlten, begann in Italien eine völlig neuartige Entwicklung.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Herausbildung postmoderner Gruppen

1976 gründete der Architekt ALLESSANDRO GUERRIERO das „Studio Alchemia“. Erste Aufsehen erregende Arbeiten waren die ironisch verfremdeten „Re-Designs“ klassischer Designprodukte, zum Beispiel von MARCEL BREUER oder CHARLES RENNIE MACKINTOSH. Allerdings suchte die Gruppe in einer rückwärtsbezogenen handwerklich orientierten Produktion die Erneuerung des Designs.

ETTORE SOTTSASS, Mitstreiter im „Studio Alchemia“, arbeitete zu der Zeit schon als erfolgreicher Industriedesigner für einflussreiche Firmen, wie Olivetti, Apple Computer und Alessi. Sein Interesse galt der Erneuerung des Alltagsdesigns für die breite Bevölkerung und vor allem mit industriell hergestellten Produkten.

Die Gründung der Gruppe Memphis

1981 gründete ETTORE SOTTSASS mit jungen internationalen Designern die Gruppe „Memphis“, deren Name sich angeblich von einem BOB-DYLAN-Song herleitet, der gerade im Radio lief. Die Postmoderne war geboren.

Jenseits aller funktionalen und ergonomischen Zwänge entstanden Produkte, die das freie Spiel mit Formen, Farben und Dekoren verherrlichte. Anregungen kamen aus allen Bereichen der Alltagskultur, wie dem Pop, dem Punk, dem Comic oder dem Film. Die Grundsätze des „guten Geschmacks“ und der „Guten Form“ wurden komplett auf den Kopf gestellt.

Was vorher billig und kitschig war, wurde gesellschaftsfähig und stilbildend für die nächsten Designgenerationen (PHILIPPE STARCK, JASPER MORRISON). Einfache geometrische Grundformen wurden zusammengewürfelt und erhielten skulpturale Eigenschaften (eine Tischleuchte ähnelt einer Ente, ein Wasserkessel hat eine vogelförmige Flöte), Kunststoffoberflächen waren mit Mustern übersäht, Farben in ungeahnten Kombinationen übten neue visuelle Reize aus. Bald erschienen Möbel, Wohntextilien, Geschirr, Glas, Lampen und andere Bereiche des Privatalltags in unkonventionellen, verspielten Varianten des Memphisdesign.

Aber nicht nur das Erscheinungsbild der Produkte war neu, sondern auch die Einstellung zum Design. Der Spaß an der Form, „form follows emotion“, der zwanglose Umgang mit Materialien jenseits der Ökonomie und der betonte Antifunktionalismus brachten die bis dato herrschenden Spielregeln durcheinander.

Das Ziel der Beeinflussung der Masse wurde aber nicht mit den Memphisprodukten selber erreicht, da diese doch nur einer Elite vorbehalten blieben. Dies schafften aber die zahlreichen Nachfolger, die sich der Formensprache der Postmoderne bedienten und somit die weltweite Verbreitung realisierten.

ETTORE SOTTSASS löste sich 1985 von der Gruppe und beschäftigte sich wieder stärker mit Architekturprojekten und Aufträgen aus dem Industriedesign.

Mitglieder der Gruppe Memphis und Umkreis:

  • ETTORE SOTTSASS,
  • ANDREA BRANZI,
  • NATALIE DU PASQUIER,
  • MICHAEL GRAVES,
  • HANS HOLLEIN,
  • ARATA ISOZAKI,
  • SHIRO KUROMATA,
  • MICHELE DE LUCCHI,
  • JAVIER MARISCAL,
  • PETER SHIRE,
  • GEORGE SOWDEN,
  • MATTEO THUN,
  • MARCO ZANINI.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Ettore Sottsass und die Gruppe Memphis." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/ettore-sottsass-und-die-gruppe-memphis (Abgerufen: 20. May 2025, 19:00 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • NATALIE DU PASQUIER
  • SHIRO KUROMATA
  • Erscheinungsbild
  • MARCO ZANINI
  • Studio Alchemia
  • Privatalltag
  • ETTORE SOTTSASS
  • Bauhaus
  • ARATA ISOZAKI
  • geometrische Grundformen
  • Alltagskultur
  • Antifunktionalismus
  • Wasserkessel
  • kitschig
  • CHARLES RENNIE MACKINTOSH
  • MitgliederANDREA BRANZI
  • ALLESSANDRO GUERRIERO
  • MATTEO THUN
  • Beeinflussung
  • Funktionalismus
  • HANS HOLLEIN
  • JAVIER MARISCAL
  • Industriedesigner
  • Italien
  • guter Geschmack
  • Alltagsdesign
  • Memphisprodukte
  • Re-Designs
  • Architekturprojekte
  • Marcel Breuer
  • PHILIPPE STARCK
  • Designströmungen
  • MICHELE DE LUCCHI
  • Gute Form
  • MICHAEL GRAVES
  • PETER SHIRE
  • JASPER MORRISON
  • Memphisdesign
  • GEORGE SOWDEN
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Begriff Design

Der Begriff Design (engl. Zeichnung, Muster) umfasst neben der umgangssprachlichen Bedeutung für die formal-ästhetische Gestalt eines Produktes (Form, Größe, Farbe, Material, Oberfläche usw.) vor allem den Prozess der gestaltenden Tätigkeit. Dazu gehört neben der zeichnerischen Entwurfsarbeit die Erfassung und Planung aller gestaltbestimmenden Faktoren, die für die Entstehung eines Produktes von wesentlicher Bedeutung sind, wie wirtschaftliche Erfordernisse, technische Bedingungen, Fertigungstechniken, Materialeigenschaften usw.

Die Frankfurter Designgruppe „Ginbande“ (1985–1995)

Zwei Merkmale machen die Produkte von Ginbande bedeutsam. Einerseits der Systemgedanke und andererseits die offene Funktionalität.

Industrielles Design zwischen Wirtschaftswachstum und Konsumflaute

Ziel des Industriedesigns ist es, mit der Planung und Herstellung von Konsumgütern die materiellen und ästhetischen Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Das setzt voraus, dass die vom Designer für die serielle Fertigung entworfenen und produzierten Konsumgüter auch massenhaft abgesetzt werden.

Internationale Stilentwicklung nach 1945

Besonders die Vereinigten Staaten von Amerika gehörten nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges zu den Vorreitern des neuen Designs. Viele europäische Architekten und Designer Europas emigrierten während der Kriegszeit in die Vereinigten Staaten und konnten hier die fortschrittlichen Methoden und Designkonzepte, zum Beispiel des Bauhauses weiterentwickeln (New Bauhaus).

Funktionalismuskritik

Unter Funktionalismus versteht man das Gestaltungsprinzip in Architektur und Design, d.h. ein Bauwerk oder ein Gebrauchsgegenstand wird aus seiner Funktion abgeleitet. Alle Teile eines Baus oder eines Produktes werden ihrem Zweck entsprechend gestaltet. Form und Funktion sollen eine Einheit bilden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025