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Landschaftsmalerei

Als Genre der Malerei beinhaltet diese Gattung die bildhaft künstlerische Wiedergabe der den Menschen umgebenden unberührten oder von ihm beeinflussten Natur. Dabei kann es sich um reine Naturlandschaften, solche mit Zeichen menschlicher Gestaltung, Stadt- oder Industrielandschaften, handeln. Wiedergegeben werden die Besonderheiten einer Region, die die Künstler aus ihrer subjektiven Sicht für darstellenswert erachten.

Die Landschaftsmalerei der verschiedenen Kunstepochen verdeutlicht das sich wandelnde Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt, drückt seine Ideen und Gefühle gegenüber der Natur aus und lässt Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse erkennen.

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Entwicklung der Landschaftsmalerei in Europa

Formelhafte Naturdarstellungen zur Verdeutlichung des Handlungsortes traten bereits in der altorientalischen und ägyptischen Kunst, in der Kunst Kretas (Palast von Knossos, 16. Jahrhundert v.Chr.) sowie Etruriens (Tarquinia, Tomba della Caccia e Pesca; um 520 v.Chr.) auf. Als räumlicher Schauplatz diente die Landschaft erst seit dem Späthellenismus (Fresken mit der Odysseusgeschichte, um 40/30 v.Chr).

Bestimmte Einzelformen der illusionistischen Ideallandschaften römischer Kunst (Wandmalerei des zweiten pompejanischen Stils, 1. Jahrhundert v.Chr.) wurden als schematische Versatzstücke in der Kunst der Spätantike, in der byzantinischen Kunst und in der Kunst des Mittelalters weiter verwendet.

Bis ins hohe Mittelalter trat Landschaftliches nur fragmentarisch als Ortsangabe oder als Symbol auf; charakteristisch sind der auf einen farbigen Streifen reduzierte Raum der ottonischen Buchmalerei und der Gold- und Rautengrund gotischer Zeit.

  • Meister der Carmina Burana: „Carmina Burana“,Szene: „Waldlandschaft“;um 1230, Pergament;München, Bayerische Staatsbibliothek.

    Carmina Buarana - © 2003 The Yorck Project

Seit dem 13. Jahrhundert zeigt sich besonders in profanen Illustrationen eine wachsende Freude an Landschaftsdetails. In der italienischen Malerei gewann im 13. Jahrhundert die Landschaft als Schauplatz neue Bedeutung (GIOTTO) und kam im 14. Jahrhundert, wenn auch vereinzelt, als eigenständiges Bildthema vor (AMBROGIO LORENZETTI).

  • AMBROGIO LORENZETTI: Freskenzyklus „Allegorien der guten und der schlechten Regierung“im Ratssaal der Neun, Palazzo Pubblico in Siena,Szene: „Auswirkungen der guten Regierung auf dem Land“;1338–1340, Fresko;Siena, Palazzo Pubblico.

    Ambrogio Lorenzetti - © 2003 The Yorck Project

Entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Landschaftsmalerei hatte die niederländisch-burgundische Buchmalerei, in der atmosphärische Landschaften in einheitlicher Sicht wiedergegeben sind (Brüder VON LIMBURG).

  • Brüder LIMBURG (POL, HENNEQUIN UND HERMAN VON): „Très Riches Heures du Duc Jean de Berry“(„Stundenbuch des Herzogs von Berry“), Szene: „Monatsbild März“;1412–1416, Pergament, 22 × 13,5 cm;Chantilly, Musée Condé.

    Brüder von Limburg - © 2003 The Yorck Project

Zu den frühesten Darstellungen einer bestimmten Landschaft gehört die Ansicht des Genfer Sees im Petrusaltar des KONRAD WITZ („Der wunderbare Fischzug“, 1444). Jedoch erst in den Zeichnungen LEONARDO DA VINCIs und den Aquarellen ALBRECHT DÜRERs wurde die Landschaft ohne Staffage zum Studienobjekt.

In der Malerei blieb sie weiterhin Schauplatz einer meist biblischen Szene, erhielt jedoch besonderes Gewicht als Träger von Stimmungen und als Sinnbild kosmischer Kräfte. Eines der frühesten reinen Landschaftsbilder nördlich der Alpen schuf ALBRECHT ALTDORFER mit „Donaulandschaft bei Regensburg mit dem Scheuchenberg“ (1528).

  • ALBRECHT ALTDORFER: „Donaulandschaft bei Regensburg mit dem Scheuchenberg“;um 1528, Pergament auf Buchenholz, 30 × 22 cm;München, Alte Pinakothek.

    Albrecht Altdorfer - © 2003 The Yorck Project

In der venezianischen Malerei wurde eine sympathetische Beziehung Figur – Landschaft rein malerisch durch die Schilderung der Atmosphäre und die durch Farbabstufungen aufgelösten Konturen dargestellt (GIORGIONE, TIZIAN). Die weiten Weltlandschaften der niederländischen Maler sind unter Anwendung der Farbperspektive in mehrere Zonen hintereinander gestaffelt (PIETER BRUEGEL DER ÄLTERE).

Um 1600 verband ADAM ELSHEIMER diese beiden Möglichkeiten und schuf die harmonische, sich kontinuierlich weitende, lichterfüllte „ideale Landschaft“, in deren Nachfolge die lyrischen Kompositionen CLAUDE LORRAINs stehen. NOCOLAS POUSSIN entwickelte die bis ins 19. Jahrhundert wirkende „heroische Landschaft“ mit antiken Architekturmotiven und mythologischen Szenen.

  • NICOLAS POUSSIN: Gemäldefolge „Die vier Jahreszeiten“, Szene: „Der Frühling“;1660–1664, Öl auf Leinwand, 117 × 160 cm;Paris, Musée du Louvre.

    Nicolas Poussin - © 2003 The Yorck Project

Die Landschaftsbilder der Renaissance sind gekennzeichnet von atmosphärischen Stimmungen mittels starker Licht-Schatten-Modulation, der Einbindung antiker Architekturelemente und kleiner Figurengruppen, der Vereinheitlichung des Bildraums und einem klaren Bildaufbau.

Zu einer selbstständigen Gattung wurde die Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert in den Niederlanden mit der Spezialisierung auf verschiedene Themen wie Küsten-, Meer-, Fluss-, Wald- und Winterlandschaften (JAN VAN GOYEN, JACOB VAN RUISDAL, REMBRANDT). Die Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts gibt neben Stadtansichten vor allem ideale (klassizistische) Landschaften oder idyllische Parklandschaften (ANTOINE WATTEAU) wieder.

Die Romantiker suchten das Aufgehen des Menschen in der Natur zu versinnbildlichen (PHILIPP OTTO RUNGE, CASPAR DAVID FRIEDRICH). Zur gleichen Zeit entstand in England mit JOHN CROME und JOHN CONSTABLE eine realistische Landschaftsmalerei, die auf unmittelbarem Naturstudium beruhte. Ihrer Zeit voraus waren die Landschaftsbilder WILLIAM TURNERs, in denen sich die Gegenstände zunehmend auflösten.

  • JOSEPH MALLORD WILLIAM TURNER: „Der Genfer See von Montreux aus gesehen“;1810, Öl auf Leinwand, 105,4 × 165 cm;Los Angeles, Country Museum of Art.

    Joseph Mallord William Turner - © 2003 The Yorck Project

Der Einfluss der englischen Landschaftsmalerei reichte in Frankreich von der Schule von BARBIZON über GUSTAVE COURBET bis zu den Impressionisten. PAUL CÉZANNE gestaltete die Landschaft in seinen Bildern durch Modulation von Farbtönen.

  • PAUL CÉZANNE: „Felsen im Wald von Fontainbleau“;1865–1868, Öl auf Leinwand, 41 × 33 cm;Privatsammlung.

    Paul Cézanne - © 2003 The Yorck Project

In der Kunst des 20. Jahrhunderts hatte die Landschaft als wesentlicher Bildgegenstand Bedeutung für die Expressionisten, die Fauvisten, die Vertreter der Neuen Sachlichkeit und der Land-Art.

Die Landschaftsmalerei der verschiedenen Kunstepochen verdeutlicht das sich wandelnde Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt, drückt seine Ideen und Gefühle gegenüber der Natur aus und lässt Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse erkennen. Besonders in der romantischen Malerei spiegelt sich die tiefe Liebe und Verbundenheit zur Natur wieder.

Auch die Landschaftsmalerei der Gegenwart reflektiert die Umweltbeziehung und ökologische Zusammenhänge. Im Zuge der vom Menschen mit verschuldeten Umweltkatastrophen und der Zerstörung der Natur besitzen viele Werke Appellcharakter. Die Künstler, die sich mit den unterschiedlichsten Ausdrucksformen dem Thema Landschaft zuwenden, zeigen dabei eine breite Palette von kritisch-realistischer Auseinandersetzung bis hin zu abstrakten Gedankenbildern.

Entwicklung der Landschaftsmalerei in Ostasien

In China ist die Landschaft seit der Songzeit (960–1127) das Hauptthema der Malerei. Der chinesische Ausdruck für Landschaft, shanshui, „Berg und Wasser“, deutet an, dass beide Elemente in jeder Darstellung, sei es auch nur als Fels oder Nebel, vorhanden sein müssen, um die Landschaft als Sinnbild des Kosmos erscheinen zu lassen. Nach einem Höhepunkt im 8. Jahrhundert setzte eine Weiterentwicklung der Landschaftsmalerei in den um realistische Wiedergabe bemühten monochromen Meisterwerken des 11. und 12. Jahrhunderts ein.

  • FAN K'UAN: „Reise zwischen Strömen und Bergen“;11. Jh., Tusche und Farben auf Seide;Formosa, Palastsammlung.

    Fan K'uan - © 2003 The Yorck Project

An der Akademie der Südlichen Songdynastie bildete sich ein lyrischer Landschaftsstil (Eineckkomposition). In der Yuanzeit (1271–1368) war die Blüte der Literatenmalerei, die die Landschaftsmalerei als Ausdruck der Persönlichkeit auffasste und die Handschrift des Künstlers im Spiel der Linienführung betonte.

Die Literatenmalerei war eine nicht akademische Richtung in der ostasiatischen Malerei. Als Kunstform der chinesischen klassisch gebildeten Elite verkörperte sie seit dem 10. Jahrhundert das Amateurideal.

Im 17. Jahrhundert entstand der originelle expressive Stil der „Individualisten“ (BADA SHANREN, SHITAO, SHIQI). Im 18. und 19. Jahrhundert ist die Landschaftsmalerei durch eklektizistische Strömungen gekennzeichnet. Im 20. Jahrhundert setzte man sich mit westlicher Landschaftsmalerei auseinander.

In Japan entwickelte sich die Landschaftsmalerei zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert aus der buddhistischen Malerei. Noch im 14. Jahrhundert bis zum 16. Jahrhundert können die Tuschlandschaften der Mönchsmaler im chinesischen Songstil, wie MINCHO, SHUBUN und SESSHU, als Ausdruck des Zen-Buddhismus gesehen werden.

Ab Ende des 16. Jahrhunderts (Momoyamazeit) wurde die Landschaftsmalerei zu einer selbstständigen Kunstrichtung in betont dekorativem Stil. Um 1820 erlangte die Landschaft auch in den Farbholzschnitten des UKIYO-E Beliebtheit.

  • ICHIYUSAI HIROSHIGE: „Sonnenuntergang in Seta“;1857, Farbholzschnitt, 22,8 × 35,6 cm;London, British Museum.

    Ichiyusai Hiroshige - © 2003 The Yorck Project

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Landschaftsmalerei." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/landschaftsmalerei (Abgerufen: 20. May 2025, 18:08 UTC)

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Joseph Conrad

* 03. Dezember 1857 in Berditschew (Ukraine)
† 03. August 1924 in Bishopsbourne (England)

Geboren wurde der englische Schriftsteller JOSEPH CONRAD als TEODOR JÓZEF KONRAD KORZENIOWSK. Er wuchs als Kind polnischer Eltern in der Ukraine auf. An eine Karriere als Schriftsteller dachte er zunächst wohl kaum: Er träumte davon, zur See zu fahren und diente erst auf französischen, dann auf britischen Handelsschiffen. Schließlich erwarb er das Kapitänspatent und befuhr die Meere Südamerikas und des Fernen Ostens. Erst mit Ende 30 ließ er sich in England nieder und begann, Romane und Erzählungen zu schreiben, die stark von seinen Erfahrungen auf See geprägt sind. Aufgrund seiner besonderen Handlungsführung, die durch den Wechsel der Erzählperspektiven eine Vielzahl von Sichtweisen hervorbringt, gilt CONRAD heute als Wegbereiter des modernen englischen Romans.

Impressionismus

Der Impressionismus verdankt seinen Namen CLAUDE MONETS Gemälde Impression, soleil levant (1872), das 1874 bei einer Ausstellung achtzehn junger Maler (unter ihnen EDGAR DEGAS und AUGUSTE RENOIR) in Paris gezeigt wurde. Ihre Malerei war durch Optimismus und helle, zarte Farben gekennzeichnet. Zuerst abwertend gemeint, etablierte sich der Begriff „Impressionismus“ als Bezeichnung dieser neuen Kunstrichtung.
In der Literatur zeichnet sich der Impressionismus durch die Abkehr vom Politischen aus. Charakteristisch ist die Betonung des Subjektiven und der Empfindung. Die äußerst exakte und gründliche Beschreibung von Seelenzuständen, die nicht selten zur Aneinanderreihung von Stimmungen und Bildern geriet, wurde mit Hilfe von neu geschaffenen Darstellungsmitteln zum Ausdruck gebracht.

Expressionismus

Der Expressionismus hat als radikale Kunstrichtung nicht nur die Malerei, sondern auch die Musik und Literatur zwischen 1910 und 1920 stark beeinflusst. Angestrebt wurden die Erneuerung des Menschen und eine von ästhetischen Konventionen befreite Literatur.
Der literarische Expressionismus ging eine Symbiose mit anderen Künsten ein. So wirkten einige Maler gleichzeitig als Dichter. In der Lyrik wurden die individuelle Isolation, die Großstadt und die Erfahrung des Krieges zum Ausdruck gebracht. Später entstanden wichtige dramatische Werke, in denen Angst, Hass oder Liebe personifiziert und als Figuren auf der Bühne dargestellt wurden. Daraus entwickelten sich neue, mit Pantomime und Tanz angereicherte Formen des Dramas.

Realismus

Mit dem Begriff „Realismus“ wird eine Stilrichtung bezeichnet, die äußere Umstände, menschliche Charaktere und Beziehungen wirklichkeitsnah darstellt. Der Epoche des literarischen Realismus werden die englische, französische, deutsche, russische und amerikanische Literatur zwischen 1830 und 1880 zugerechnet. Beispielhaft sind die Romane von CHARLES DICKENS, HONORÉ DE BALZAC, GUSTAVE FLAUBERT, THEODOR FONTANE, HERMAN MELVILLE und F. M. DOSTOJEWSKI. Ihre Werke entwerfen ein kritisches Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, das durch präzise Beschreibungen, exakte Milieuschilderungen und psychologisch genau gezeichnete Charaktere besticht.
Allerdings entwickelten sich in jedem Land besondere Formen des Realismus. Während in Deutschland der poetische Realismus vorherrschte, orientiert sich der amerikanische Realismus an symbolischen Ausdrucksformen, die noch der Romantik nahe standen.

Henry James

* 15. April 1843 in New York
† 28. Februar 1916 in Chelsea (heute zu London)

Schon in seiner Jugend hielt sich der amerikanische Schriftsteller HENRY JAMES mehrfach in Europa auf. Als Schriftsteller ließ er sich schließlich in England nieder. Die meisten seiner als Meisterwerke des psychologischen Realismus’ geltenden Romane thematisieren die problematischen Begegnungen unbefangener Amerikaner mit der etablierten europäischen Gesellschaft. Die Protagonisten durchlaufen meist schmerzhafte Lernprozesse oder scheitern tragisch. Mit seiner Erzähltechnik, dem Leser das Geschehen aus dem Blickwinkel einer Person (point of view) zu schildern, spiegelt JAMES die Realität durch den Ausschnitt der individuellen Wahrnehmung wider.

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