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Beispiel eines Signifikanztests

Ein statistischer Test (auf signifikante Unterschiede), bei dem auf Stichprobenbasis über die Beibehaltung der (einfachen oder zusammengesetzten) Nullhypothese H 0 oder deren Ablehnung entschieden wird, heißt normaler Signifikanztest, kurz: Signifikanztest.
Während bei einem Alternativtest zwei (im Allgemeinen einfache) Hypothesen gegeben sind, von denen man eine – in Abhängigkeit von der praktischen Bedeutsamkeit des Fehlers 1. Art – als Nullhypothese wählt, ist bei einem Signifikanztest nur eine (einfache oder zusammengesetzte) Hypothese gegeben. Als Nullhypothese wird die gegebene Hypothese oder ihre Verneinung (Negation) gewählt – in Abhängigkeit davon, bei welcher von beiden der Fehler 1. Art bezüglich des vorliegenden konkreten Sachverhalts von größerer Bedeutung ist als der (im Allgemeinen nicht eindeutig zu berechnende) Fehler 2. Art.

In den folgenden Beispielen werden typische Entscheidungsfragen untersucht, für deren prüfstatistische Absicherung Signifikanztest üblich sind.

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Beispiel 1: Für eine beliebte Fernsehsendung eines Regionalsenders ist eine Einschaltquote von 60 % ermittelt worden. Aufgrund eines Moderatorenwechsels vermutet man, dass sich diese Quote verändert haben könnte. Bei einer Befragung mittels TED („Teledialog“) äußern 96 von 200 zufällig ausgewählten Fernsehzuschauern, dass sie die Fernsehsendung regelmäßig sehen.
Es soll untersucht werden, ob aus dem Befragungsergebnis (auf dem Signifikanzniveau α = 0,01 ) geschlussfolgert werden darf, dass sich die Einschaltquote verändert hat.

Da keine weiteren Informationen zur möglichen Veränderung der Einschaltquote vorliegen (höhere oder niedrigere Einschaltquote), wird ein zweiseitiger Signifikanztest konstruiert (denn im vorliegenden Fall sprechen sowohl sehr große und als auch sehr kleine Werte der Zufallsgröße X gegen die Nullhypothese).

Testkonstruktion:
Nullhypothese: H 0 : p 0 = 0,6 ;
[Gegenhypothese: H 1 : p 1 ≠ 0,6 ];
Stichprobenumfang n: n = 200;
Signifikanzniveau: α : α = 0,01 .

X: Anzahl derjenigen Zuschauer, die die Fernsehsendung einschalten (unter 200 Befragten);
X ∼ B 200 ;   0,6 (bei wahrer Nullhypothese H 0 )

Ermitteln des Ablehnungsbereiches A ¯ :
A ¯ = {   0   ;     1   ;     ..   ;     k L } ∪ {   k   R   ;     k   R   +   1   ;   ...   ;     200   }

Linker Teilbereich: B   200 ;     0,6 ( {   0   ;     1   ;     ..   ;     k L } ) ≤ 0,005  
GemäßTabelle der summierten Binomialverteilung [ B   200 ;     0,6 ( {   0   ;     1   ;     ..   ;     101   } ) = 0,00405 ≤ 0,005 ] ist diese Ungleichung „letztmals“ für den Wert k L = 101 erfüllt.

Rechter Teilbereich:
B   200 ;     0,6 ( {   k   R   ;     k   R   +   1   ;   ...   ;     200   } ) ≤ 0,05       b z w .       B   200 ;     0,6 ( {   0   ;     1   ;     ..   ;     k R − 1 } ) ≥ 0,995
GemäßTabelle der summierten Binomialverteilung [ B   200 ;     0,6 ( {   0   ;     1   ;     ..   ;     138 } ) = 0,99662 ≥ 0,995 ] ist diese Ungleichung „erstmals“ für den Wert k R − 1 = 138,       a l s o       k R = 139 erfüllt.

Als Ablehnungsbereich folgt damit A ¯ = {   0   ;     1   ;     ..   ;     101   } ∪ {   139   ;     140   ;     ..   ;     200   } .

Interpretation/Schlussfolgerung:
Da X = 96 und 96 ∈ A ¯ , kann die Nullhypothese abgelehnt werden.
Das heißt: Es darf aus dem Befragungsergebnis eine signifikant veränderte Einschaltquote geschlussfolgert werden.

Beispiel 2: Ein Supermarkt einer Kleinstadt gibt in einem Werbematerial an, dass mindestens 75 % aller Kunden, die Waschmittel kaufen, die preisgünstige Marke „Tiefenrein“ wählen. Von einer Mitarbeiterin der Verbraucherschutzzentrale werden 100 Kunden des Supermarktes, die Waschmittel gekauft haben, nach dem Zufallsprinzip befragt. 58 Kunden geben an, die Marke „Tiefenrein“ gekauft zu haben.
Es ist zu untersuchen, ob (auf dem Signifikanzniveau α = 0,05 ) geschlussfolgert werden darf, dass die Angabe im Werbematerial übertrieben hoch ist.

Da man eine zu hohe Prozentangabe vermutet, wird ein (einseitiger) linksseitiger Signifikanztest konstruiert (denn beschreibt die Zufallsgröße X die Anzahl der Käufer des Waschmittels „Tiefenrein“, so sprechen kleine Werte von X gegen die Nullhypothese).

Testkonstruktion:
Nullhypothese: H 0 : p 0 ≥ 0,75 ;
[Gegenhypothese: H 1 : p 1 < 0,75 ];
Stichprobenumfang n: n = 100;
Signifikanzniveau: α : α = 0,05 .

X: Anzahl derjenigen Kunden (von 100 Waschmittelkäufern), die das Waschmittel „Tiefenrein“ kaufen;
X ∼ B 100 ;   0,75 (bei wahrer Nullhypothese H 0 )

Ermitteln des Ablehnungsbereiches A ¯ :
A ¯ = {   0   ;     1   ;     ...   ;     k   } ; B   100   ;     0,75 ( {   0   ;     1   ;     ...   ;     k   } ) ≤ 0,05

Gemäß Tabelle der summierten Binomialverteilung [ B   100   ;     0,75 ( {   0   ;     1   ;     ...   ;     67   } ) = 0,04460 ≤ 0,05 ] ist diese Ungleichung „letztmals“ für den Wert k = 67 erfüllt. Als Ablehnungsbereich folgt damit A ¯ = {   0   ;     1   ;     ...   ;     67   } .

Interpretation/Schlussfolgerung:
Da X = 58 und 58 ∈ A ¯ , ist die Nullhypothese abzulehnen. Das Stichprobenergebnis ist nicht zufällig. Es weist einen signifikanten Unterschied ( α = 0,05 ) zur Aussage im Werbematerial auf. Diese Aussage darf somit berechtigt als übertrieben hoch angezweifelt werden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Beispiel eines Signifikanztests." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/beispiel-eines-signifikanztests (Abgerufen: 20. May 2025, 22:35 UTC)

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Verwandte Artikel

Beispiel eines Alternativtests

Statistische Untersuchungen wie zum Beispiel ein Alternativtest werden für die Qualitätskontrolle eingesetzt.
Bei der Testkonstruktion ist in folgenden Hauptschritten vorzugehen:

  1. Man legt fest, was als Nullhypothese und was als Alternativhypothese zu formulieren ist. Dabei ist zu beachten, in welchem Maße Vorsicht angebracht ist bzw. wo (ob) man größere Risiken eingehen darf.
  2. Man legt den Annahme- bzw. den Ablehnungsbereich für die Nullhypothese fest und ermittelt daraus das zugehörige Signifikanzniveau (also den Fehler 1. Art) und den Fehler 2. Art.

Alternativ geht man von einem vorgegebenen Signifikanzniveau aus und bestimmt daraus den zugehörigen Annahme- bzw. den Ablehnungsbereich für die Nullhypothese sowie den Fehler 2. Art.

Alternativtests

Verteilungsannahmen (z.B. Hypothesen zu unbekannten Wahrscheinlichkeiten) über Merkmale einer zu untersuchenden Grundgesamtheit werden mithilfe statistischer Tests, sogenannten Signifikanztests, anhand konkreter Stichproben überprüft. Basis der Überprüfungen ist die Nullhypothese. Der mathematische Aufbau der Signifikanztests erfolgt so, dass genau zwei Prüfergebnisse möglich sind: Die Nullhypothese ist abzulehnen oder die Nullhypothese kann nicht abgelehnt werden.

Für den Fall, dass die Nullhypothese abzulehnen ist, legt im Allgemeinen die Alternativhypothese fest, wie das „Nichtgültigsein“ der Nullhypothese zu deuten ist. Sind in einem Test beide Hypothesen einfache Hypothesen, also durch jeweils genau einen konkreten Wert formuliert, so spricht man von einem besonderen Signifikanztest, dem Alternativtest, anderenfalls (nur) von einem (normalen) Signifikanztest.

Wegen der eindeutigen Festlegung beider Hypothesen lässt sich im ersten Fall für die Signifikanzbeurteilung sowohl der Fehler 1. Art als auch der Fehler 2. Art eindeutig berechnen.
Bei einem (normalen) Signifikanztest kann der Fehler 2. Art nicht eindeutig berechnet werden, da (zumindest) die Alternativhypothese nicht eindeutig (nicht durch genau einen Wert) festgelegt ist.

  • Definition: Ein statistischer Test auf signifikante Unterschiede (Signifikanztest), bei dem zwischen zwei einfachen Hypothesen alternativ (für den einen oder den anderen konkreten Wert) entschieden wird, heißt Alternativtest.

Signifikanztests

  • Definition: Ein statistischer Test auf signifikante Unterschiede (Signifikanztest), bei dem auf Stichprobenbasis über die Beibehaltung der (einfachen oder zusammengesetzten) Nullhypothese H 0 oder deren Ablehnung entschieden wird, heißt normaler Signifikanztest, kurz: Signifikanztest.

Bei einem Alternativtest sind zwei (im Allgemeinen einfache) Hypothesen gegeben, von denen eine – in Abhängigkeit von der praktischen Bedeutsamkeit des Fehlers 1. Art – als Nullhypothese gewählt wird. Im Gegensatz dazu ist bei einem Signifikanztest nur eine (einfache oder zusammengesetzte) Hypothese gegeben. Als Nullhypothese wird die gegebene Hypothese oder – falls möglich und mit Blick auf die Bedeutsamkeit des Fehlers 1. Art – ihre Verneinung (Negation) gewählt.

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Boxplots

Unter Boxplots oder Kastenschaubildern versteht man eine Form der grafischen Darstellung von Häufigkeitsverteilungen, in der neben dem Median als Bezugspunkte außerdem der größte und der kleinste Ausprägungswert sowie die Quartile (Viertelwerte) vermerkt sind.

Die Boxplotdarstellung ist ein gutes Hilfsmittel für den Vergleich von Verteilungen, da man erkennt, welchen Bereich (welche Spannweite) die ermittelten Daten einnehmen, ob die Verteilung bezüglich des Medians symmetrisch, rechts- oder linksschief ist usw.

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