Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Mathematik Abitur
  3. 4 Gleichungen und Gleichungssysteme
  4. 4.5 Goniometrische Gleichungen
  5. 4.5.0 Überblick
  6. Goniometrische Gleichungen mit mehreren Winkelfunktionen

Goniometrische Gleichungen mit mehreren Winkelfunktionen

Goniometrische (trigonometrische) Gleichungen sind Gleichungen, in denen die Variable im Argument von Winkelfunktionen vorkommt. Ein allgemeines Verfahren zum direkten Bestimmen der Lösung oder der Lösungen einer goniometrischen Gleichung gibt es nicht, - oft sind die Lösungen nur durch Näherungsverfahren zu ermitteln.
Tritt die Variable als Argument von verschiedenen Winkelfunktionen auf, so versucht man so umzuformen, dass die Gleichung auf eine solche mit nur einer Winkelfunktion reduziert wird. Bei diesen Umformungen helfen Beziehungen zwischen den Winkelfunktionen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Für spezielle Gleichungen lassen sich Lösungen auf direktem Wege ermitteln. Ansonsten müssen Näherungsverfahren (Sekantennäherungsverfahren, Tangentennäherungsverfahren, allgemeines Iterationsverfahren) eingesetzt werden.

Tritt die Variable (Unbekannte) als Argument von verschiedenen Winkelfunktionen auf, so versuche man so umzuformen, dass die Gleichung auf eine solche mit nur einer Winkelfunktion reduziert wird. Bei diesen Umformungen hilft oft eine der Beziehungen sin 2 x + cos 2 x = 1 („trigonometrischer Pythagoras“) bzw. tan x ⋅ cot x = 1 .

  • Beispiel 1: 3 cos 2 x = sin 2 x

Im Folgenden wird ein Lösungsweg kurz demonstriert:
  3 cos 2 x = 1 − cos 2 x   4 cos 2 x = 1       |   cos   x | = 1 2

Hieraus ergeben sich als Lösungen im Intervall 0   ° ≤ x < 360   ° :
  x 1 = 60   ° ; x 2 = 120   ° ; x 3 = 240   ° ; x 4 = 300   °

Nachstehende Skizze veranschaulicht diese Lösungen.

Bild

Weitere Lösungen der Ausgangsgleichung ergeben sich aus der Periodizität der Winkelfunktionen. Ein anderer Lösungsweg für das Beispiel 1 wäre das folgende Vorgehen (für sin x ≠ 0 ):
  3 cos 2 x sin 2 x = 3 cot 2 x = 1               |   cot x   | = 1 3 = 1 3 3

  • Beispiel 2: 2 sin x = c o x − 1

Quadrieren und Anwenden des „trigonometrischen Pythagoras“ ergibt:
      4 sin 2 x = ( cos x − 1 ) 2   4 ( 1 − cos 2 x ) = cos 2 x − 2 cos x + 1

Zusammenfassen und die Substitution cos x = z führen auf die quadratische Gleichung      5 z 2 − 2 z − 3 = 0 mit den Lösungen z 1 = 1 u n d z 2 = −   0,6 .
Hieraus ergeben sich als (mögliche) Lösungen der Ausgangsgleichung x 1 = 0   ° sowie x 2 ≈ 126,9   ° u n d x 3 ≈ 233,1   ° .
Die wegen der nichtäquivalenten Umformung notwendige Probe zeigt allerdings, dass x 2 keine Lösung ist.

Lösen goniometrischer Gleichungen durch Einführen eines Hilfswinkels

Goniometrische Gleichungen der Form a sin x + b cos x = c lassen sich durch Einführen eines Hilfswinkels lösen. Dabei geht man wie folgt vor: Für a ≠ 0 erhält man nach Division
  sin x + b a cos x = c a .

In dieser Gleichung wird nun die Konstante b a als Tangens eines Winkels aufgefasst, also etwa b a = tan ϕ , woraus nach Multiplikation mit cos ϕ zunächst
  sin x cos ϕ + sin ϕ cos x = c a cos ϕ
und nach Anwenden eines Additionstheorems
  sin ( x + ϕ ) = c a cos ϕ
folgt. Weil ϕ bekannt ist, ist damit die Unbekannte bestimmt.

  • Beispiel 3: 2 sin x − 2 3 cos x = 1

Division durch 2 liefert sin x − 3 cos x = 0,5 , so dass wegen −   3 = tan ( − 60   ° ) folgt:   sin ( x + 60   ° ) = 0,5 cos ( −   60   ° ) = 0,5 ⋅ 0,5 = 0,25
Hieraus ergeben sich im Intervall 0   ° ≤ x < 360   ° die folgenden Lösungen:
  x 1 ≈ 74,5   ° ; x 2 ≈ 225,5   °

Prinzipiell empfiehlt sich für das Lösen goniometrischer Gleichungen folgendes Herangehen:

  1. Umformen der gegebenen Gleichung mithilfe von Beziehungen zwischen den Winkelfunktionen so, dass nur ein Funktionstyp des gleichen Arguments auftritt
  2. Einschränken der Lösungsmenge auf ein Intervall
  3. Durchführen der Probe, insbesondere bei nicht äquivalenten Umformungen
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Goniometrische Gleichungen mit mehreren Winkelfunktionen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/goniometrische-gleichungen-mit-mehreren-winkelfunktionen (Abgerufen: 20. May 2025, 06:28 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Probe
  • Periodizität
  • Mathcad
  • Hilfswinkel
  • nichtäquivalente Umformungen
  • Lösung
  • Lösungsverfahren
  • Gleichungen
  • Winkelfunktionen
  • grafisches Lösen
  • interaktives Rechenbeispiel
  • Winkelbeziehungen
  • Argument
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Grafisches Lösen von Gleichungen

Gleichungen, für die exakte Lösungsverfahren nicht bekannt oder zu zeitaufwendig sind, lassen sich oft mit hinreichender Genauigkeit grafisch lösen.

Dabei geht man von der zu lösenden Bestimmungsgleichung zur entsprechenden Funktionsgleichung über, stellt (unter Verwendung eines Taschenrechners) eine Wertetabelle auf und zeichnet den Graphen der Funktion.

Die Abszissen der Schnittpunkte des Funktionsgraphen mit der x-Achse, also die Nullstellen, sind die Lösungen der Gleichung. Man liest sie näherungsweise ab. Die Genauigkeit beim Ablesen kann verbessert werden, wenn die Funktion in einem immer engeren Intervall um die Nullstelle herum dargestellt wird.

Das Vorgehen beim grafischen Lösen von Gleichungen soll im Folgenden durch ein Beispiel verdeutlicht werden.

Goniometrische Gleichungen mit einer Winkelfunktion

Goniometrische (trigonometrische) Gleichungen sind Gleichungen, in denen die Variable im Argument von Winkelfunktionen vorkommt. Ein allgemeines Verfahren zur direkten Bestimmung der Lösung oder der Lösungen einer goniometrischen Gleichung gibt es nicht, - oft sind die Lösungen nur durch Näherungsverfahren zu ermitteln.
Goniometrische Gleichungen mit nur einer Winkelfunktion und gleichem Argument lassen sich manchmal relativ einfach lösen (etwa indem sie durch Substitution auf algebraische Gleichungen zurückgeführt werden). Treten verschiedene Argumente auf, so kann durch Anwenden von Additionstheoremen und Winkelbeziehungen versucht werden, eine Gleichung mit Winkelfunktionen des gleichen Arguments zu erreichen.

Hyperbolische Funktionen (Hyperbelfunktionen)

Die sogenannten hyperbolischen Funktionen traten in ihren Grundlagen u.a. bereits bei NEWTON auf. Die Theorie dieser Funktionen begründete der italienische Mathematiker VINCENZO RICCATI.
Im Jahre 1768 kam JOHANN HEINRICH LAMBERT auf die Idee, sie für die Trigonometrie zu nutzen.

Summen und Differenzen trigonometrischer Funktionen

Für die Summen bzw. Differenzen trigonometrischer Funktionen können Produktdarstellungen angegeben werden, die für das praktische Rechnen mitunter bequemer zu handhaben sind.

Additionstheoreme für Winkelfunktionen

Als Additionstheoreme für Winkelfunktionen werden Formeln bezeichnet, durch die die Funktionswerte von Summen und Differenzen von Winkeln auf die Werte der trigonometrischen Funktionen einzelner Winkel zurückgeführt werden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025